Sky Tree in Tokyo
Senso-Ji Tempel in Tokyo Hiroshima Torii auf Mijajyma
Kurzbericht zu unserer Japan-Reise zum Warmwerden.
Udo Jürgens hat gesungen: „Ich war noch niemals in New York!“ Nun, das kann ich nicht singen. 1. Weil ich nicht so gut singen kann und 2. weil ich schon mehrmals dort war. Doch „Ich war noch niemals in Tokio“, das kann ich schon sagen und so habe ich mich sofort bereit erklärt mitzufahren, als unser Stammtisch-Wirt Norman diese Frage stellte: „Wer will mit nach Japan?“
In nur 10 Tagen führte er uns durch Japan von Osaka über in die alte Kaiserstadt Kyoto und dann nach Kagoshima, um uns den aktivsten Vulkan Japans, den Sakurajima, zu zeigen. Weiter ging die Reise nach Hiroshima, was uns sehr tief beeindruckte, und von dort auf die Insel Mijajyma mit dem berühmten Torii.
Nächstes Ziel war Tokio, mit 12 Mio. Einwohnern wohl einer der größten Städte der Welt. Dort konnten wir auf dem Sky-Tree in 450 m Höhe den Sonnenuntergang direkt hinter dem Fuji erleben.
Dann ging´s hoch in den Norden durch einen über 50 km langen Tunnel unter dem Meer auf die Insel Hokkaido, wo wir in Hakodate auf dem Morning Market hautnah erlebten, wie man frischen Tintenfisch isst!
Zurück durch Fukushima – daher strahlen wir jetzt alle übers ganze Gesicht (!) – bis nach Tokio, Umsteigen in einen anderen Shinkansen und wieder fast ganz in den Süden nach Himeji, wo wir die größte Burg Japans bei Nacht bewunderten.
Zurück zum Flughafen nach Osaka und dann wieder retour über Paris, wo wir auch schon auf der Hinreise Station gemacht hatten, um uns die „Notre Dame“ anzusehen.
Insgesamt sind wir wohl so gut wie einmal um die Welt geflogen, haben 5.000 km mit den Zug zurückgelegt und durften ca. 150 km durch Städte und auf Inseln laufen. Sicherlich keine Erholungsreise, doch ein einmaliges Erlebnis mit unvergesslichen Eindrücken von dem Land der aufgehenden Sonne.
Und nun der komplette Japan-Reisebericht:
So wie wir immer über die Amerikaner gespottet haben:die „10 days Europe“ machen, haben wir „9 days Japan“ absolviert. Das war bestimmt keine Erholungsreise, sondern eine echte und wohl auch herausfordernde aber sehr interessante Studienreise.
„Wer will mit nach Japan?“
So oder ähnlich fragte uns unser Wirt Norman in unserer Stammkneipe vor einigen Monaten, als er zu einem japanischen Mittagessen in sein Lokal „Alte Markthalle“ eingeladen hatte.
Da ich noch nie in Japan war und es alleine wohl auch nicht besuchen würde, weil mein früherer Chef bei „Wimpy“ mal dort war und nicht ganz zurecht gekommen war. Wegen der fremden Schrift und den wenigen Englischkenntnissen der Bevölkerung hat er sich nur auf die Haupteinkaufstraße „Ginza“ gewagt und immer einen Zettel mit der japanischen Adresse seines Hotels bei sich gehabt, den er einem Taxifahrer geben konnte, damit der ihn zurück ins Hotel bringen konnte. Daher hatte ich immer eine gewisse Voreingenommenheit, dieses Land alleine zu besuchen, da ich mich nicht wie „ein Fisch im Wasser“ fühlen könnte, sondern nur sofort als Fremder angesehen und entsprechend verloren gehen würde.
Doch mit Norman, der schon ein paarmal dort war und sagte, dass die meisten Japaner auch gut englisch sprechen würden, habe ich spontan JA gesagt. Da die ganze Reise inkl. Flug ca. 3.000 € für 10 Tage kosten würde, war das auch preislich o.k.
Nun habe ich mir natürlich ein Buch über Japan von Christine Liew aus dem Trescher Verlag gekauft, doch muss ich gestehen, dass ich jedes gelesene Wort sofort wieder vergessen habe. Auch das Buch „Reisegast in Japan“ von Gothild und Kristina Thomas, das mir meine Tochter Nina geschenkt hatte, die als Purser schon das eine oder andere Mal in Japan war, habe ich nur angelesen.
Und nun soll es am Donnerstagmorgen um 3:00 Uhr (also mitten in der Nacht!) mit einem Treffen in Normans Lokal losgehen. Zunächst fuhren wir mit einem Taxi nach Hamburg, damit wir dann um 6:15 Uhr zunächst nach Paris zu fliegen, um uns dort während eines siebenstündigen Aufenthalts die Kathedrale Notre Dame anzusehen – die ich gerade vor einer Woche besucht hatte – bevor wir dann gegen 14:00 Uhr nach Japan abheben sollen, um gut elf Stunden später in Osaka zu landen. (Wie ich bei Google Earth gesehen habe, geht die Route direkt über Rendsburg, wo wir wohl gegen 16:00 Uhr rüber fliegen werden.)
Am Dienstag, dem 27. 10. waren wir noch einmal bei Norman, um letzte Details zu besprechen. Dabei erinnerte er uns daran, dass wir einen internationalen Adapter brauchen und er empfahl uns, eine Art Brusttasche für den Rail-Pass zu besorgen, da der Pass immer greifbar sein muss, weil er auf jeder Station kontrolliert wird. Wer ihn verliert, bekommt keinen Ersatz und dann wird es richtig teuer, mit dem Shinkansen zu fahren. Das haben wir dann auch gleich getan und ihn im neuen Euroshop in Rendsburg besorgt. Heini hatte für ca. 1.000 € für sich und für mich Japanische Yen zum Kurs von ca. 129 Yen für 1 € besorgt. (Also muss man jeden Preis durch ca. 130 teilen. Da braucht man ja einen Computer im Kopf!)
Am Mittwoch können wir schon unser Gepäck beim Norman abliefern, damit wir am Donnerstagmorgen damit nicht mitten in der Nacht durch Rendsburg ziehen müssen.
Donnerstag, 29. Oktober 2015
Warum muss man eigentlich so früh aufstehen, um nach Paris zu kommen? Um 2:00 Uhr klingelte mein Handy, damit ich um viertel vor 3 rechtzeitig das Taxi bekommen konnte, das uns – Heini und mich – in die Alte Markthalle bringen sollte, wo uns um 3 Uhr das Großraumtaxi nach Hamburg erwartete.
Somit waren wir so gegen 4:15 am Flughafen und nach einem kurzen Einchecken: warten, warten, warten, bis dann kurz vor 6 das Boarding begann, damit der Flieger so gegen 6:15 Uhr abheben kann (so der Plan!).
Das war unsere kleine Reise-Gruppe am Flughafen in Hamburg.
Und so kam es dann auch! Auf ins Land der aufgehenden Sonne.
1. Etappe: Paris
Am Flughafen Charles de Gaules in Paris angekommen; dauerte es natürlich eine gewissen Zeit, durch die Terminals zur S-Bahn zu kommen, die uns dann direkt ins Zentrum zur Notre Dame brachte.
Als ich vor einer Woche in Paris war, allerdings an einem Samstag, hatte sich eine ziemlich große Schlange vor der Kathedrale Notre Dame gebildet, doch heute war sie zum Glück nicht so lang. Dafür wurde allerdings kontrolliert, ob wir Getränke oder andere gefährliche Dinge bei uns hatten. Hatten wir natürlich nicht.
Und nun ein paar Eindrücke von dieser gewaltigen Kirche:
Nur eine kleine Menschenansammlung vor der Kathedrale. Die herrlichen Portale der Kathedrale Notre Dame. Der imposante Innenraum der Kirche. Das Denkmal der Jeanne d´Arc.
Die wunderschönen Schnitzereien an der Rückseite des Chorgestühls.
Grandiose Glasfenster zieren den Dom
Notre Dame im Modell. Eines der beiden Rosettenfenster in den Seitenflügeln.
Nach dem Kirchenbesuch bummelten wir noch ein wenige durch die Seine-Metropole, und bewunderten einige imposante und interessante Gebäude und nette Sehenwürdigkeiten.
Das Rathaus von Paris. Herrliche Prachtbauten an der Seine, witzige Türen,
der Luxusladen Louis Vuittons, das Justizministerium.
Dann ging´s zurück mit der S-Bahn zum Flughafen, denn wir hatten ja keine Paris-Reise vor, sondern wollten weiter nach Japan.
Wie man sehen kann, geht unser Flieger um 14:00 Uhr nach Osaka.
Manche Menschen brauchen vorher noch einen Kaffee. Nun sitzen wir im Flieger, der uns nach Japan bringen soll.
Wir hatten die Economy Premium Klasse gebucht, die zwar teurer als die „Holzklasse“ ist, dafür aber auch viel komfortabler. Sowohl was das Einchecken anbelangt (man darf mit der Business-Class einchecken), als auch die Sitzbreite und Beinfreiheit.
Das war mein Abendessen, Hühnchen mit Kartoffelbrei. Na ja, ist halt nicht Business-Class!
Trotz der breiteren Sitze (und 2 kleine Fläschchen Wein) habe ich nachts – wie üblich im Flugzeug – überhaupt nicht schlafen können. Ich wälzte mich von einer Seite auf die andere, bis zum Schluss selbst mein Po nicht mehr sitzen wollte und ich aufgestanden bin, um die Glieder zu entspannen. Später habe ich dann erneut versucht einzuschlafen, doch erfolglos. Dann habe ich mir im Programm der Airline das Kartenspiel „Solitär“ herausgesucht, und das ging auch ganz gut, wobei ich merkte, dass meine Konzentration schon erheblich nachgelassen hatte.
Als ich mir im Service-Office auf dem Weg von der Toilette etwas Wasser besorgt hatte, wurde ich anschließend vom Flight-Attendant angemacht, weil ich dies nicht dürfte, sondern es für die Business-Class-Gäste vorbehalten wäre. Dabei hatte uns der Purser nach dem Abflug gesagt, dass wir uns dort kleine Snacks holen könnten. Was galt nun?
Doch irgendwann war auch diese Flugnacht vorbei und es wurde wieder hell.
Nun nähern wir uns schon langsam dem Japanischen Archipel.
Kurz vor der Landung bekamen wir noch ein Frühstück.
2. Etappe: Kyoto
Freitag, 30. 10. 2015
Endlich in Osaka angekommen, fuhren wir mit dem Zug vom Osaka Airport nach Kyoto. Da das Frühstück im Flieger nicht besonders reichhaltig war, hat uns unser Guide Norman im grandiosen 12 stöckigen Bahnhof von Kyoto (dabei sind die unterirdischen Etagen noch gar nicht mitgerechnet) in ein interessantes Restaurant geführt.
Wie in den meisten japanischen Lokalen werden die Speisen schon im Schaufenster im nahezu Originalaussehen präsentiert. Man zahlt am Eingang und bekommt einen Tisch zugewiesen (wenn einer frei ist.) Wenn nicht, wartet man draußen in einer Schlange, bis man dran ist. Manchmal stehen auch Stühle vor dem Lokal! Das ist offenbar gang und gäbe in Japan!
Norman empfahl uns eine Suppe mit Nudeln, die mit Stäbchen zu essen ist: Ramen. Suppe mit Stäbchen? Wie geht den das? Habe ich natürlich nicht geschafft! Zum Glück gab es auch einen Löffel, so dass ich nicht verhungert bin, denn mit meiner Tatterichkeit (heutzutage nennt mn das auch essentiellen Tremer) fielen die meisten Nudeln wieder von den Stäbchen in die Schale zurück. Doch lecker war sie auf jeden Fall!
Lieschen und Ilonka Heini und Norman.
Danach wollten wir die erste Bekanntschaft mit einem der zahlreichen Tempelbauten in Kyoto schließen. (Es soll in Kyoto die meisten Weltkulturerbe-Denkmäler der UNESCO auf der ganzen Welt geben!)
Auf dem Weg dorthin faszinierten mich immer wieder die Schaufensterauslagen der Restaurants.
Unser erster Tempel in Kyoto: Nishi Hongan-ji Von Bauzäunen umgeben.
Die Schreine darf man immer nur ohne Schuhe betreten und in den meisten, wie auch in diesem, keine Fotos im Inneren machen.
Der Drache ist – wie man schon als Kind in der Schule mitbekommen hat – ein sehr wichtiges Symbol in Japan, da er an eine sehr bedeutende Gottheit erinnert, wie ich am nächsten Tag noch genauer sehen und lesen konnte.
In dem Graben, der die Tempelanlage umschließt, entdeckten wir die ersten Kois, die sehr teuren Zier-Karpfen.
Natürlich wollten wir an diesem ersten Tag noch ein wenig mehr sehen und sind in einen weiteren Tempel gegangen. Diesen Schrein konnte man ebenfalls besichtigen, und das Schöne war: man durfte auch Fotos im Inneren machen, was ich gerne getan habe, denn die Schreine haben mich wirklich fasziniert.
Auf dem Tempelgelände befand sich eine wunderschöne Ausstellung zahlreicher Chrysanthemen, der japanischen Kaiserblume. (Meine Mutter wäre begeistert gewesen!!!)
In Japan gilt die Chrysantheme als kaiserliche Blume, denn auch das kaiserliche Wappen ist eine symolische Chrysantheme (aus Wikipedia):
„Die Chrysanthemen (Chrysanthemum) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) mit über 40, hauptsächlich in Ostasien verbreiteten Arten. Sie zählen zu den bedeutendsten Zierpflanzen.“
Das waren die ersten Japanerinnen in ihren Kimonos, die wir sahen.
Unser Hotel in Kyoto. Kleine aber ausreichend große Zimmer
Am Abend haben wir nur eine Kleinigkeit – Bruschetta, Schinken und Käse mit Bier und Wein – bei einem japanischen Italiener gegessen, weil wir ja mittags die leckere und sättigende Ramen-Suppe gegessen hatten.
Samstag, der 31. Oktober 2015
Heute sind viele Besichtigungen in Kyoto angesagt.
Auf den Bahnhöfen ist genau festgelegt, wo man sich anstellen muss, um in sein Abteil zu kommen. Es geht alles sehr diszipliniert in einer geordneten Schlange vor sich, in der sich keiner vordrängelt oder schiebt. Es funktioniert perfekt!
Die Züge sind alle super pünktlich. Da sollte die DB mal zur Schulung hinfahren!
Als erstes fuhren wir zum Fushimi Inari Taisha Schrein. Das Eingangs-Tor „Ich-war-auch-da-Fotos“ dürfen natürlich nicht fehlen.
Fasziniert war ich vom rituellen Händewaschen vor allen Tempeln und Schreinen, die wir besichtigt haben. Hierzu aus Wikipedia:
„Die grundsätzlichen Rituale sind allgemein bekannt. Hierzu gehören das Waschen der Hände, die kleine Opfergabe, Verbeugungen, Klatschen (im Shintō-Schrein) und beten. Meist „residieren“ mehrere Gottheiten in den jeweiligen Schrein- bzw. Tempelarealen.“
Ein nützlicher Übersichtsplan, damit man weiß, wohin man sich wenden muss.
Und wie stets an solchen Orten: Souvenirs, Souvenirs, die man überall erhält.
Hier kann man seine Wünsche, die man vorher auf Papier geschrieben hat, anknüpfen.
An diesen Glocken wird gebimmelt, dann verneigt man sich und klatscht in die Hände, bevor ein kleines Gebet verrichtet und kleine Münzen in den Schrein geworfen werden.
Der Eingang zu den „tausend Toren“. Gewaltige Tore die alle von reichen oder weniger reichen Leuten durch Spenden erbaut worden sind. Hier zu erneut aus Wikipedia:
„Der Fushimi Inari-Taisha (jap. 伏見稲荷大社, auch bekannt unter dem Namen Oinari-san) ist ein Shintō-Schrein im Stadtbezirk Fushimi der Stadt Kyōto.
Er ist dem Kami Inari gewidmet und ist der Hauptschrein von etwa einem Drittel aller Inari-Schreine in Japan. Er gehört zu den ältesten und bekanntesten Shintō-Schreinen in Kyōto. Darüber hinaus zählt er auch die meisten Besucher aller Shintō-Schreine in Japan, besonders zu Neujahr (vgl. Hatsumōde) und zum uma no hi im Februar, dem japanischen Tag des Pferdes, an dem der Schrein seit 708 das − von allen Inari-Schreinen ebenfalls begangene − Hatsu-uma-matsuri ausrichtet. Im Fushimi Inari-Taisha heißt es allerdings Hatsu-uma-tai-sha und dauert volle 21 Tage.
Besonders bekannt sind die Alleen aus Tausenden von scharlachroten Torii auf dem Gelände des Fushimi Inari-Taisha, welche alle Spenden von Personen, Familien oder Unternehmen sind. Sie führen einen Hügel hinauf, auf dessen Spitze, ungewöhnlich für einen Shintō-Schrein, das Allerheiligste (in diesem Fall ein Spiegel) öffentlich einsehbar ist.“
Und immer wieder die Brunnen mit den Schälchen zum rituellen Reinigen.
Die Preise der „Torii“: Von 175.000 Yen bis über 1,3 Mio., d. h. von 1,259 bis über 10.000 €!
Sind sie nicht süß, die kleinen Mädchen in ihren Kimonos?
Und die stolze Mammi macht natürlich Fotos.
Auch Toriis kam man als Besucher kaufen (nicht ganz so teuer wie die echten und großen).
Schon eine gewaltige und prächtige Anlage. Auch für den Magen kann man sich was kaufen.
Danach ging unsere Sightseeing-Tour weiter.
Auf allen Bahnhöfen sind sie zu finden: die Bahnhofsbeamten, die den Fußgängerverkehr regeln.
Die beiden kleinen waren voll auf mit ihrem Smartphone beschäftigt.
Diese beiden Ladys warten wohl auf ihren Läufer. Minons findet man wohl in allen Erscheinungsformen.
Auf geht’s zum Nonomiya Shrine https://en.wikipedia.org/wiki/Nonomiya_Shrine durch einen herrlichen Bambuswald. Mindestens armdick und 30 m hoch!
Aus Platzmangel werden die Gräber in ganz Japan immer in Säulenform errichtet.
inmitten des wunderschönen Tenryuji-Gartens Und auch hier dürfen sie natürlich nicht fehlen, die Koi-Karpfen.
Wer auf die Toilette geht, wird belehrt, wie er sich zu verhalten hat…
Auch die Steingärten sind in Japan eine Kunst.
Eine kleine Verschnauf- und Zigarettenpause gefällig?
Solche Autoformen findet man wohl nur in Japan!
Und wo sonst, wenn nicht in der Nähe berühmter Tempel: immer wieder Souvenir- und Fressbuden. (wo man immer kostenlose Proben nehmen darf bzw. als Kaufanregung nehmen soll). Norman probierte nahezu alles, ich dagegen lebe nach dem Motto: „Wat de Buer nich kinnt, dat fritt he nich!“
Herrlich kleine Kunstwerke. Shoppen geht doch über Alles!
Hier werden bestimmt noch einige Handwerker gesucht!
Das muss wohl „Vorfahrt beachten“ heißen.
Und immer wieder die vielen Restaurants und Läden mit ihren Angeboten.
Ein kleines Eisenbahnmuseum direkt an der Bahnstation.
In wenigen Minuten geht’s zurück mit der Bahn.
Auch in Japan ist Halloween inzwischen ein großes Ereignis… …insbesondere für Kinder
Vielleicht auch für Männer in traditioneller Kleidung?
Lange Schlangen bilden sich vor Bus- und Taxi-Stationen am Hauptbahnhof von Kyoto.
Und in dieser Restaurantkette gibt es die köstlichen und teuren Kobe-Burger, die wir auf der Reise insgesamt 2mal gegessen haben. Einfach lecker!!!!
Hier gibt´s wieder was zu probieren… …und hier kann man sich einen Kimono ausleihen.
Dann wollten wir uns noch den alten Kaiserpalast von Kyoto ansehen, der heute bis zum 3. November kostenlos zu besichtigen wäre. Statt mit der Tram oder dem Bus zu fahren, wollten wir zu Fuß hinlaufen und haben es auch (beinahe) geschafft. Das muss wohl ein Quittenbaum sein? Doch als wir Punkt 16:00 Uhr den Palast-Eingang erreicht hatten, kamen wir gerade rechtzeitig zum Ende der Besuchszeit!
Das ist der Palast im Modell, mit einer sehr kreativen Lautsprecheranlage.
Vor nahezu allen kleineren Geschäften und Restaurants hängen diese Fähnchen, wobei ich nicht verstanden habe, wozu sie dienen sollen.
Alte und neue Häuser in friedlicher Koexistenz.
In nahezu allen Städten, die wir besucht haben, gibt es mehrere überdachte Einkaufsstraßen. Sie sind immer rappelvoll! Hier Eindrücke vom Nishiki-Markt. https://en.wikipedia.org/wiki/Nishiki_Market Lampen über dem Eingang. Solche lärmigen Glücksspiel-Läden gibt es fast überall in solchen Straßen bzw. Märkten. Man braucht Ohrenstöpsel, um keinen Gehörschaden zu bekommen.
Hier kann man Einkaufen bis zum Umfallen: Und überall kann man probieren. Wer mutig ist, probiert auch diese Tintenfische
Um 17:00 Uhr ist es schon stockfinster! Nur die Konsumtempel sind hell erleuchtet!
Wer soviel gelaufen ist, bekommt auch Hunger! Das kann man (ich) auch mit den Fingern essen!
Sonntag, der 1. November 2015
Mein karges Frühstück im Reiah Hotel. Nützliche Utensilien im Hotel
Heute Morgen wollten wir uns den Stadtteil ansehen, in dem die Geishas zu Hause sind: Gion. Auf dem Weg dorthin sahen wir diesen Baum mit herrlichen, doch uns unbekannten Früchten.
Da bleibt nur wenig Platz für das kleine Häuschen
Alle nur denkbaren Häuserformen
Geduldig wartet er auf Beute: der Reiher
Statt Ampel: ein Hilfs-Polizist regelt den Verkehr.
Eingang zum Kiyomizu-ji Tempel.https://de.wikipedia.org/wiki/Kiyomizu-dera Wir waren nicht die einzigen Besucher an diesem Schrein.
Solche Steinfiguren finde ich immer sehr fotogen. Hier kann man sich seine Wünsche aufschreiben und sie dann an dieses Gitter knüpfen.
Zum Kiyomizu-Schrein. Hierzu näheres aus „Weltwunder online“:
„Der Kiyomizu Dera ist eine größere buddhistische Tempelanlage im Osten der Stadt Kyoto in Japan. Sie wurde um einen Wasserfall, der Namensgeber für die Tempel ist errichtet. Das Wort Kiyomuzi wird aus den japanischen Worten kiyoiund mizu gebildet, die übersetzt „Reines Wasser“ bedeuten. Der Wasserfall befindet sich unterhalb vom Haupttempel und es gehört zur Pflicht bei einem Besuch des Kiyomizu Dera, einen Schluck Wasser mit einer Schöpfkelle aus dem Wasserfall zu trinken. Der Wirkung des Wassers wird Gesundheit, ein langes Leben und Erfolg zugesprochen. Eine weitere Attraktion ist der Jishu-jinja Schrein, der dem Gott der Liebe geweiht ist und dem Glück in der Liebe auf die Sprünge helfen kann.“
In dem Japan-Reiseführer von Christine Liew habe ich gelesen, dass man als Reisender besonders Glück haben muss, eine japanische Hochzeit nach dem Shinto-Brauch zu erleben. Dieses Glück hatten wir. Die Braut war ganz in Weiß gekleidet mit einer Haube auf dem Kopf. Was mich allerdings wunderte: Sie wurde von zwei Frauen gestützt, als ob sich nicht richtig laufen konnte. Sie wirkte wie gelähmt!
Dazu habe ich mal wieder bei Wikipedia nachgeschaut:
„Hochzeiten sind in Japan eine teure Angelegenheit: nach Umfragen liegen die Kosten bei rund 30.000 EUR – im Durchschnitt. Die Rechnung tragen traditionell die Eltern der Braut. Dabei stellen Zeremonie (in einem Schrein oder Tempel) und die Bekleidung, welche meist nur geliehen wird, den größten Kostenfaktor dar. Würde man eine komplette traditionelle Hochzeitsausstattung kaufen, ergäbe sich ein Preis, der einem europäischen Sportwagen (wie Porsche oder Ferrari) gleichkäme. Die Ausleihe kostet mit durchschnittlich 3.000 – 5.000 EUR vergleichsweise wenig.
An der Hochzeit selbst nimmt nur der engere Familienkreis teil. Nach der Hochzeit wird jedoch eine große Party veranstaltet, zu der Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen und ehemalige Kommilitonen eingeladen werden. Bei dieser Gelegenheit wird auch der Partner dem jeweiligen Bekanntenkreis vorgestellt. Von den Gästen wird erwartet, eine entsprechend teure Eintrittskarte zu erwerben oder einen Umschlag mit Geld mitzubringen. Die Party trägt auch zur Finanzierung der Hochzeit bei. Sachgeschenke sind nicht üblich.
Ein sehr üblicher Brauch ist es, eine Photosession zu machen. Besonders weil man in der Regel nur einmal dazu kommt, die extrem teure (und meist nur geliehene) Hochzeitskleidung zu tragen. Auch die Fotos sind teuer (500 – 2.000 EUR, je nach Umfang der Session). Jedoch werden die Bilder sehr professionell und auf besonderem Photopapier gemacht. Damit sollen sie mehrere hundert Jahre lang haltbar sein.“
Immer wieder ein herrliches Bild, wenn kleine Mädchen in Kimonos von ihren Müttern präsentiert werden.
Doch auch die größeren Kimonoträgerinnen lassen sich gerne von Touristen und mit ihnen ablichten.
Diese Spießchen wollte Ilonka probieren und ließ auch uns kosten, doch köstlich fanden wir sie alle nicht.
Auch Rikscha-Fahrer müssen an Ampeln anhalten.
Mangas gibt’s in jeder Form. Und noch ein paar Geishas.
Wenn man sich in der Schlange anstellen muss, freut man sich über jedes Geländer.
Zwischen den Hochhäusern verstecken sich hin und wieder kleine Tempel
Und so kann das Parkplatzproblem auch gelöst werden!
Noch ein Tempel und davor: müde Touristen.
Vor der Weiterreise nach Kagoshima noch einmal zur Stärkung ein Kobe-Burger.
3. Etappe: Kagoshima
Im Shinkansen https://de.wikipedia.org/wiki/Shinkansen ging´s dann gen Süden nach Kagoshima, wo es schon dunkel war, als wir ankamen. Japaner lieben offenbar Riesenräder. In jeder Stadt haben wir sie gesehen. Mein Zimmer im Hotel „Remm“.
Doch dann sind wir noch zum Sushi-Essen gegangen, denn Japan ohne Sushi; geht das überhaupt?https://de.wikipedia.org/wiki/Sushi#%C3%84hnliche_Gerichte .
Noch ein paar Impressionen von Kagushima bei Nacht:
4. Etappe: Vulkan Sakurashima und Hiroshima
Montag, der 2. November 2015
Da wir heute ein volles Programm hatten, sind wir schon früh aufgestanden, haben uns in einem Lokal gleich neben dem Hotel „Remm“ (in dem es kein Frühstück gibt!) um 7:30 verabredet, um zu frühstücken.
In der Lobby unseren Hotels „Remm“ stehen Tablets für die Gäste zur Verfügung
Dann gingen wir zum Hafen, trafen diesen Samurai und seine Geisha oder Konkubine? Sahen alte und neue Straßenbahnen. Ließen uns von diesem interessanten Verkehrsschild leiten und haben um kurz nach 10:00 Uhr die Fähre zur Halbinsel Sakurajima genommen,
um uns dort den noch aktiven Vulkan während einer kleinen Busrundfahrt anzusehen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn es war zwar bedeckt, doch nur ein kleiner Wolkenschleier thronte über dem Vulkan, so dass wir ihn in voller Größe bewundern konnten. Als Norman im Februar hier war, hatte er weniger Glück, denn es regnete und der Vulkan hatte sich völlig eingehüllt. Glück muss der Mensch halt haben! (Wenn Engel reisen…)
Da der Bus nicht sofort nach der Fährankunft losfuhr, sondern erst ca. eine ¾ Stunde später, hatte jeder Zeit für sich, die Umgebung zu erkunden. Ich ging zunächst am Hafen entlang, wo ich nichts Aufregendes fand, bin dann eine kleine Straße bergan gegangen und habe einige nette Blumen fotografiert.
Zurück im Ort ging ich ein paar Schritte und sah ein Schild: Geo Park. Den wollte ich noch besuchen.
Dann wurde es Zeit für die Rundfahrt. Der kleine Bus machte an mehreren Stationen Halt, um in 5 bzw. 10 Minuten-Stopps Fotos machen zu können. (Jetzt weiß ich endlich, warum die Japaner auf Sightseeing-Touren durch Europa immer schnell aus dem Bus flitzen, Fotos machen und wieder im Bus verschwinden, wie ich es bei meiner Oslo-Rundfahrt im Winter auch einmal kennengelernt hatte.)
Erster Stopp: Fotos und Selfies vom Lavagestein.
Zweiter Stopp: Fotos vom „Schrei“, nicht von Munck sondern von Oonari
Dritter Stopp: Hier ergoss sich die Lava und schluckte eine Halbinsel.
Vierter Stopp: Blick in den Schlund des Vulkans, der heute zum Glück nicht aktiv war! Das er aber noch immer sehr aktiv ist, kann man auch bei Wikipedia nachlesen:
„Es handelt sich um einen der aktivsten Vulkane von Japan mit kontinuierlicher vulkanischer Aktivität. Die heftigste Eruption in historischer Zeit ereignete sich zwischen 1471 und 1476 und erreichte die Stärke 5 auf dem Vulkanexplosivitätsindex. Während der Eruption von 1914 mit der Stärke 4 verband sich die Vulkaninsel an einer Stelle mit der Ōsumi-Halbinsel des Festlandes.
Am 13. März 2011 brach der Vulkan erneut aus und schleuderte Asche und Lava mehrere Kilometer in die Luft.[1]
Eine weitere Eruption ereignete sich am 18. August 2013.[2]
Zu einer erneuten, besonders heftigen explosiven Eruption kam es am 24. Oktober 2014. Innerhalb weniger Minuten schoss eine Aschewolke etwa 4 km in den Himmel.[3]
Im August 2015 warnten die japanische Wetterbehörde vor einer möglichen neuen Eruption, die am 20. August ihren Anfang nahm, und verhängten die Warnstufe 4.[4] Erst wenige Tage zuvor hatte der Betreiber Kyushu Electric Power als ersten japanischen Reaktor nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima einen Block des Kernkraftwerks Sendai wieder hochgefahren, das etwa 50 Kilometer von dem Vulkan entfernt liegt.[5]“
Ein Modell im Besucherentrum. So sieht der Vulkan von oben aus. (ein großes Foto auf dem Fußboden des Yunchira Observation)
Auf der Heimreise machte der Bus noch einmal Stopp an dieser Stelle, damit wir noch einen letzten Blick genießen konnten, bevor er uns wieder zum Terminal brachte, von dem jede ¼ Stunde eine Fähre zurück ans Festland geht. (Nur eine kleine nette Anekdote am Rande: Ich suchte auf der Fähre einen Abfallbehälter. Das merkte eine – nach meiner Ansicht – sehr alte Dame. Sie stand auf und zeigte mir, wo ich den Müllbehälter fand. Fand ich sehr nett. Das ist Japan!)
Auf dem Weg zurück zum Bahnhof sah ich noch diese herrliche Blume… …und dieses Portal: …sowie diese beiden Samurai als Denkmal.
5. Etappe: Hiroshima
Nach dem Ausflug .zum wohl aktivsten Vulkan Japans, den wir heil und gesund überstanden haben, ging unsere Reise weiter nach Hiroshima.
Keine Angst: Das sind nur Wolken! Das neue Hiroshima.
Ist das ein zuküntiger Weltstar? Hätte ich mir schon ein Autogramm geben lasssen sollen?
Es ist schon bewegend, den Atombombendom zu sehen!
Stammt dieses Loch im Baum auch von der Atombombe? Das habe ich nicht in Erfahrung bringen können.
Im Museum ist ein Model mit der Bombe aufgebau, das das ganze Ausmaß dieser Katastrophe deutlich macht! Einfach nur erschütternd! Die kläglichen Überreste der Katastrophe.
Der Blick vom Museum auf den „Dom“. Sehr symbolisch. Das Atombombendenkmal zwischen den neuen Hochhäusern. Vergangenheit und Zukunft!
Das Kinder-Friedensdenkmal für die Opfer der Bombe. Es ist in Form einer Bombe vom Künstler Kazou Kikushi entworfen worden.
Das sind alles gefaltete Kraniche, die in Japan als Symbol für Langlebigkeit und Glück gelten. Damit soll an das leukämikranke 10 jährige Mädchen Sadako Sasaki erinnert werden, das beim Abwurf der Bombe 2 ½ Jahre alt war. Es wollte 1.000 Kraniche falten, damit es nicht stirbt, es hat jedoch nur 620 geschafft. Ihre Klassenkameraden falteten die restlich Kraniche. Da kommen mir selbst jetzt beim Schreiben Tränen in die Augen!
Doch das Leben geht selbst nach den größten Katastrophen weiter. Das zeigt nicht nur die neue Brücke über den Fluß, sondern auch die quirlige Einkaufsstraße in Hiroshima
Auch unsere Tour ging weiter: Doch Besichtigungen und Einkaufsbummel machen überall auf der Welt hungrig. So auch in Hiroshima:
Und dann ist auch irgendwann Bettgehenszeit. (Fand ich ganz praktisch: die kleine Nachtlampe unter dem „early-morning-coffe“-Set, damit man nachts – falls man mal auf die Toilette muss – nicht erst das große Zimmerlicht anmachen braucht).
6. Etappe: Tempel und Tor auf Miyajima
Dienstag, 3. November 2105
Heute durften wir wieder früh aufstehen (kurz nach sechs), weil wir ja auf die Insel Mijajyma wollten, um den Unesco-Weltkulturerbe-Schrein mit dem berühmten Tor zu erleben.
Zunächst fährt man mit dem Zug, bzw. der S-Bahn von Hirsoshima einige Stationen, um dann mit der Fähre auf die Insel überzusetzen. Schon auf der Überfahrt sieht man das Tor, das bei Flut im Wasser steht, wie der gesamte Schrein übrigens auch.
Auf der Insel angekommen, kann man sich gut auf einer Übersichtskarte orientieren.
Bekanntschaft mit den zahmen Damhirschen machten wir sofort nach unserer Ankunft. Sie ließen sich von dem berühmten Feldherrn Taira-no-Ky-Jomori bewachen, der auch den Schrein errichten ließ, und hatten somit keine Angst vor den vielen Touristen. Im Gegenteil, sie warten sehnsüchtig auf sie, denn dann gibt es was zu futtern.
Da sich meine Mitreisenden sofort auf den ersten Souvenir-Shop stürzten, um T-Shirts und was-weiß-ich zu kaufen, ging ich schon mal weiter, um mir die wichtigeren Dinge anzusehen. Als erstes fiel mir die 5-stöckige Pagode ins Auge, zu der ich auch gleich hinauf stieg. Sie ist gar nicht so einfach zu fotografieren, denn wenn man oben ist, steht man unmittelbar unter ihr.
Als ich sie so auf einer Treppe sitzend bewunderte, kam ein Schulklasse hinauf; und – wie war ich überrascht – zwei kleine Schülerinnen lächelten mich sehr freundlich an und kamen dann auf mich zu, um sich mir vorzustellen. Kaum hatten die beiden ersten mich mit Handschlag begrüßt und ihren Namen genannt (!), worauf ich meinen Namen nannte, den ich mehrmals wiederholen musste, da sie ihn offensichtlich nicht verstanden hatten, kamen weitere Mädels auf mich zu und begrüßten mich ebenfalls alle freudig mit Handschlag. Da sehen die jungen Dinger einen greisen weißhaarigen ausländischen Mann (Gaijin) und glauben wohl, hier sitzt der „Heilige aus dem Abendland“, dem man seine Aufwartung machen muss. Das war natürlich das Erlebnis des Tages, wenn nicht sogar meiner ganzen Japan-Reise!!!!
Nachdem ich mich von dieser sehr positiven Überraschung erholt hatte, setzte ich meine Erkundungs-Tour fort und kam sehr schnell zum Itsuzkushima-Schrein, https://de.wikipedia.org/wiki/Itsukushima-Schrein der erstmals 593 errichtet und dann 1168 von Tiara-no-Kiyomori, dessen Standbild ich zu Beginn auf der Insel schon gesehen hatte, erneuert wurde. (Eintritt 300 Yen). Diesmal unterzog ich mich der Sitte, sich vorher mit einer Kelle Wasser aus einem hölzernen Trog die Hände zu benetzen und auch das Gesicht. Ich weiß zwar nicht, was es zu bedeuten hat, vermute aber, dass es etwas mit seiner Reinigung zu tun hat, bevor man die Stätten der Shinto-Götter betritt.
Erstaunt war ich, dass man in diesem Schrein Fotos machen durfte, was ich natürlich auch gemacht habe. Ich fand allerdings, dass er nicht so elegant war, wie der Schrein in Kyoto, was vielleicht daran liegt, dass er wesentlich älter ist. Er wurde 1168 errichtet. Heute werden hier die Schutzgöttinnen der See verehrt, die Töchter des Sturmgottes Susano-o. Der gesamte Schrein besteht aus mehreren Gebäuden, die alle durch hölzerne Stege miteinander verbunden sind, damit man auch bei Flut von einem zu anderen gelangen kann.
Und die Löwen wachen über alles!
Interessant fand ich die vielen Zeichnungen von Kindern, die man an diesen Stegen befestigt hatte:
Wozu diese Ballen dienen, habe ich nicht herausbekommen.
Diese Brücke fand ich ganz reizvoll.
Und dann steht es vor einem, das wohl berühmteste Torii in Japan: Aus allen Perspektiven habe ich es fotografiert.
Ob der sich auch für das Torii interessiert?
Doch damit ist noch lange keine Ende mit der Tempelanlage:
Dann schlenderte ich noch durch diesen herrlichen Park, in dem sich auch ein Ryokan – die traditionellen Gasthäuser Japans – befindet.
Langsam wurde es Zeit, wieder in Richtung Fähre zu gehen. Doch an diesem Austernstand machte ich noch einmal Halt. Die frischen Austern werden auf den Grill gelegt und in seiner Schale gegart. Dann bekommt man sie serviert. Da konnte ich nicht widerstehen!
Und das alles mit Blick auf die Pagode, an der mich die netten Mädchen als greisen Gaijin begrüßt hatten.
Und das muss wohl der größte Löffel der Welt sein. Ich habe jedenfalls noch nie einen so großen gesehen.
Vor der Fähre wurden wir – so bilde ich es mir halt ein – von dieser netten Folklore-Gruppe standesgemäß verabschiedet.
Vorbei an dieser Dschunke – oder wie man das in Japan nennen mag – fuhren wir zurück aufs Festland.
Vom Bahnhof in Hiroshima fuhren wir mit einem weiteren Shinkansen nach Tokyo, wo wir im Dunkeln ankamen.
7. Etappe: Tokyo
Mittwoch, der 4. November 2015
Heute ist Tokio-Tag! Den Sky-Tree konnten wir schon vom Hotel aus sehen. Den wollten wir unbedingt besuchhen.
Dieser finstere Suomo-Ringer begrüßte uns als Erster. Diese waren da schon viel netter! Und das ist wohl der größte Koch Japans.
Und dann ging´s in die 12-Millionen-Metropole: Im Ueno Bahnhof sahen wir dieses interessante Arrangement mit meiner Lieblingskatze.
Danach gingen wir durch diese interessante Marktstraße Ich liebe solche Marktstraßen!
Doch dann war Shinkansen-Sightseeing am Hauptbahnhof angesagt: Shinkansen bedeutet eigentlich „Neue Stammstrecke“, da dieses Streckennetz 1964 völlig neu gebaut wurde und nur von diesen Hochgeschwindigkeitszügen benutzt wird. Das führt – neben einer perfekten Organisation an den Bahnhöfen – zu einer Superpünktlichkeit, von der sich die DB nicht nur eine Scheibe, sondern etliche Schnitten abschneiden könnte. Es ist weniger die Höchstgeschwindigkeit von ca. 320 km/h, sondern die hohe Duchschnittsgeschwindigkeit von über 200 km/h, die das System so effektiv machen. (Und sicherlich auch die japanische Disziplin: Alle ordnen sich in eine auf den Bahnsteigen gezeichnete Spur ein und kommen so – ohne Drängelei – in die Züge. Die Bahnsteige sind alle durch feste Absperrungen mit sich öffnenden Toren direkt bei den Türen gesichert.
Es gibt auch Doppeldeckerzüge, die sich „Max“ nennen.
Der Railpass für 7 Tage 1. Klasse kostete uns 309 €, mit dem wir insgesamt ca. 5.000 Bahnkilometer von Süd nach Nord und zurück gefahren sind!
Nach der Besichtigung der verschiedenen Shinkansen-Züge spazierten wir zum Kaiserpalast. Doch den kann man nicht besichtigen, sondern nur von außen betrachten. Herrliche Wasserspiele befinden sich gegenüber dem Park, der gerne Maler anlockt.
Doch dann geht´s in das Ginza-Viertel, dem absoluten Zentrum Tokios. Alt und Neu, Klein und Groß – alles friedlich nebeneinander. Der alte Hauptbahnhof, der wieder restauriert worden ist, mit seiner schönen Kuppel.
Doch auch die modernen Hochhäuser sind sehenwert. Städtebummeln macht hungrig und so führte uns Norman in sein Lieblingsrestaurant Frage: „Wie fanden Sie das Steak?“ „Unter dem Grünzeug!“
An einer Straßenkreuzung steht immer dieser Mönch.
Einige von uns wollten noch in eines der Super Kaufhaustempel Also ging ich mit, aber bestimmt nicht, um dem Kaufrausch zu erliegen, sondern nur, um mir diese Dinger mal anzusehen.
Dabei fand ich diese Kiddies am interessantesten, die sich schon in jungen Jahren an das Kaufen gewöhnen: Noch ganz spielerisch.
Das was mich jedoch am meisten faszinierte, waren die zahlreichen Lebensmittel- und Eßstände: Egal ob es der Stand der frisch hergestellten Bonbons war, oder diese Saucen und Gewürze in Gläsern: oder… oder… oder… oder...
Ich habe noch viel mehr Stände fotografiert, doch das würde den Rahmen dieses Berichts sicherlich sprengen. Nur noch dieses:
Nun wurde es aber auch langsam Zeit, sich um den Sky-Tree zu kümmern, denn es war ja schon nachmittags und so gegen kurz vor fünf geht die Sonne unter und dann wird es schnell finster. Das ist er: Der Tokyo Skytree ist ein 634 Meter hoher Fernseh- und Rundfunksendeturm in der japanischen Hauptstadt Tokio. Er wurde am 22. Mai 2012 eröffnet.
Ganz schöner Andrang am Ticket.-Schalter
Die ersten Blicke von der 1. Plattform auf 350 m Höhe auf Tokio Doch es geht noch eine Etage höher auf 450 m! So langsam senkte sich die Sonne und wollte hinter den Bergen untergehen. Und wo wollte sie untergehen? Direkt hinter dem Fuji-San! Das war schon ein besonderes Erlebnis und alle klatschen Beifall – ich auch! Dann gings wieder zurück auf die Erde und da sahen wir den Sky-Tree im bläulichen Abendhimmel – wunderschön!
Es gab sogar Rotwein, was in den meisten Restaurants nicht geboten wird. Aber Bier gibt es überall!
Donnerstag, der 5. November 2015
Unser Hotel im Tokioter Stadtteil Asakusa (ausgesprochen: Asaksa) war nicht weit vom Sky-Tree entfernt .
Doch zunächst haben wir uns den wohl berühmtesten Tempel Tokyos, wenn nicht sogar Japans, den Sensoji-Tempel angesehen.
Hier schwimmen sie auch: die berühmtesten und teuersten Karpfen der Welt: Nishiki-Koi. Wie ich dem Reiseführer „Japan“ von Christine Liew (Trescher Verlag) entnehmen konnte, war der Koi ursprünglich ein Ergänzungsnahrungsmittel für die armen Reisbauern, die die bewässerten Reisfelder zusätzlich zur Karpfenzucht verwendeten, damit sie überhaupt genügend zu essen hatten. Irgendwann hat ein Reisbauer dem Kaiser Hirohito einmal zwei Kois geschenkt und seitdem war es eine Prestigesache und Statussymbol des Adels, auch Kois bei sich zur Imagepflege im Garten zu haben. Heute ist es immer noch ein Statussymbol für alle Japaner, einen Koi zu haben, wenngleich sie nahezu unbezahlbar sind und mehre tausend Euro kosten können. (Diese Manie hat sich sogar weltweit ausgedehnt!)
Hier noch die ausführliche Beschreibung des Senso-Ji-Tempels auch für Gaijin (Ausländer). Die Erläuterung aus Wikipedia:
„Sensō-ji (jap. 浅草寺), bei anderer Lesung der Zeichen auch Asakusa-dera, ist ein buddhistischer Tempel in Asakusa, Tokio. Sein formeller Tempelname ist Kinryūzan (jap. 金龍山). Es ist Tokios ältester und bedeutendster Tempel.
Die Geschichte des Tempels reicht weit zurück. Der Legende nach sollen drei Fischer im Jahre 628 eine 5 cm große goldene Kannon-Statue in ihrem Netz gefunden haben, die dann verehrt wurde. Im Jahre 645 errichtete der Priester Shōkai an der gegenwärtigen Stelle einen Tempel. 942 wurde der Tempel von Taira no Kinmasa, damals Awa-no-kuni no kami, wiedererrichtet. 1180 besuchte Minamoto no Yoritomo auf dem Wege von Shimōsa nach Kamakura den Tempel. Yoritomo holte später Handwerker vom Tempel nach Kamakura, um den Tsurugaoka Hachiman-gū zu errichten. In den Berichten darüber taucht zum ersten Mal der Flurname Asakusa auf. Der Tempel brannte 1642 ab, dann beim Kantō-Erdbeben und im Zweiten Weltkrieg, wurde aber immer wieder aufgebaut, zuletzt 1958 unter Verwendung von Stahlbeton.
Während der Sensō-ji früher zur Sekte Tendai-shū gehörte, dann zum Kan’ei-ji, ist er inzwischen Haupttempel einer eigenen Richtung, Shōkannon-shū. Er ist der 13. der 33 Tempel auf dem der Kannon gewidmeten Pilgerweg Bandō junrei in der Kantō-Gegend. Gleich neben der Haupthalle befindet sich ein Shintō-Schrein, der Asakusa-jinja.“
Interessant finde ich auch, dass man keinen Japaner fragen sollte, ob der der Shintoismus oder dem Buddhismus als Religion angehört. Sie verehren beide und kennen nicht das Verbot wie im Christentum: „Du sollst keine Götter neben mir haben!“ Daneben gibt es dann auch noch den Zen-Buddhismus und den Kofuzianismus. Sie stehen zueinander nicht in Konkurrenz oder gar im Gegensatz, sondern ergänzen sich.
Das ist wohl auch heute noch so, denn alles ist in Japan sehr hierarchisch von Oben nach Unten aufgebaut, doch bei den Religionen scheint mir eine große Toleranz und Freiheit zu bestehen.
In der Gasse zwischen dem Eingangstor „Torii“ und dem Tempel befinden sich zahlreiche Buden, mit allerlei Souvenirs und Süßigkeiten. So z. B. auch diese Pralinen, die aussahen wie kleine Billiardkugeln oder diese Mochi (gekochter, gestampfter Reis wird zu einer teigähnlichen Masse geformt. Dann werden sie mit gesüßtem Bohnenmus gefüllt, wie beim Knödel).
Ganz begeistert bin ich von den Glücks- oder Winke-Katzen.
Nach diesem eindrucksvollen Besuch des Tempels sind wir dann mit dem Shinkansen Hyabushi gen Norden nach Hokkaido durch den über 50 km langen Saikan-Tunnel unter der Tsungaru-Straße gefahren, die die Hauptinsel Japans Honshu von der 2.größten Hokkaido trennt.
8. Etappe: Hakodate
Auf der Insel Hokkaido leben heute noch ca. 25.000 Ainu, die Ur-Bevölkerung der Insel Hokkaido, die lange, wie die Indianer Nord-Amerikas oder die Maori in Australien, unterdrückt und vertrieben wurden. Sie galten wegen ihres Aussehens und der stärkeren Behaarung als „Nicht-Menschen“ und wurden entsprechen behandelt. Erst seit ca. 1990 (!) gelten sie als gleichberechtigte Ur-Einwohner Japans, obgleich das sicherlich nur auf dem Papier steht, denn solche Diskriminierungen halten sich in der ganzen Welt über Generationen.
Abends haben wir dann, nachdem wir erst vergeblich in die falsche Richtung gelaufen sind, um unser Hotel zu finden, in einem ganz typischen japanischen Restaurant gegessen, in dem man nicht auf normalen Stühlen an normalen Tischen sitzen konnte, sondern sich auf Kissen neben flachen Tischchen niedergelassen hat. Das war nicht nur ungewohnt, sondern irgendwann fingen auch alle unteren Körperteile an weh zu tun und man musste sich dauernd hin- und her bewegen, damit weder Bein noch Po einschliefen. Gegessen habe ich Krebsbeine auf Reis mit scharfer Wasabi und anderen scharfen Sachen, die nicht unbedingt mein Fall sind.
Sowohl bei Tisch als auch danach im Hotel haben wir uns noch einige Schlucke Wein gegönnt…. (denn am nächsten Tag brauchten wir erst um halb 8 aufstehen!)
Bevor ich ins Bett ging, habe ich meinem Sohn noch per Facebook zum Geburtstag gratuliert, denn hier hatten wir ja schon den 6. November.
Freitag, 6. November 2015
Heute war wohl der ruhigste Tag der ganzen Reise, denn wir waren nur zu Fuß in Hakodate unterwegs. Als erstes haben wir den Hakodate Morning Markt besucht, einem faszinierenden Fisch-, Gemüse-, und Was-weiß-ich-sonst-noch-Markt. Das Tollste daran waren sicherlich die Frischwasserbecken mit lebenden Oktopussen, die von den Käufern mit kleinen Angeln gefischt wurden, dann von den Verkäufern sofort ausgenommen und in millimeterbreite Streifen geschnitten wurden. Dann kamen sie direkt auf einen kleinen Metall-Teller und zum Schluss wurden dann noch die abgeschnittenen Fangarme hinzugefügt. Fertig war die Mahlzeit, die sofort mit Soja- oder einer anderen Sauce verzehrt wurden. Das ist Frischfisch auf japanisch! Frischer gehts nicht!!!!
Doch nicht nur Tintenfische gab´s zu bewundern, sondern auch riesige Krebse,
Austern, und Jakobsmuscheln, die man vor Ort frisch zubereitet zum Essen bekommen konnte.
Doch auch Obst und Gemüse – alles viel größer und schöner – gab´s hier zu bewundern (und natürlich zu kaufen).
Und dann natürlich die in Naturgröße angebotenen Speisen in allen Formen und Farben.
Eine Besonderheit in Hadokate sind die verzierten Gully-Deckel, die man überall sieht. Manche waren sogar bunt angemalt.
Ebenso schön fand ich die vielen verschieden Kacheln, die auf den Bürgersteigen eingelassen waren.
Gewundert habe ich mich auch über die schönen Bronzefiguren, die an vielen Stellen aufgestellt waren.
Nachdem wir ausgiebig den Morning Market besucht haben, schlenderten wir weiter am Hafen entlang, wo die Boote, mit denen die Kalamaris nachts gefangen werden, vor Anker lagen.
Die ehemaligen Lagerhallen sind heute ausnahmslos zu Konsumtempeln für Touristen (und Einheimische) umgewandelt worden. Hier findet man alles von Kitsch und Kunst, in erster Linie Ersteres, was der Mensch sich nur denken kann oder auch nicht!
Selbst verrückte Mützen und Handschuhe wurden angeboten und ein Künstler hatte sogar sein Schaf zur Verkaufsförderung mitgenommen.
Norman hatte uns die ganze Zeit von dem berühmten Käsekuchen aus Hakodate vorgeschwärmt. Doch zunächst fanden wir kein Geschäft oder Café, wo er angeboten wurde, bis wir in einem Supermarkt fündig wurden und jeder ein Paket davon kaufte, ich z. B. mit Camenbert-Geschmack! Nachdem wir alle von den Sorten gekostet hatten und satt waren, kamen wir in einen Laden, wo kostenlose Proben verabreicht wurden, die wesentlich leckerer waren, als die verpackten. Norman probierte immer noch eine andere Sorte. Später wollte er nicht mal mehr das Wort Käsekuchen hören, so plumps-satt war er von dem süßen Zeug!
Wir wollten noch hoch auf den Hakodate-Berg, von dem man die schönste Aussicht auf eine Stadt in Japan haben soll, und gingen auch bis zur Talstation der Seilbahn, doch die war nicht in Betrieb (offenbar schon Winter- oder Reparaturpause). Also machten wir uns wieder auf den Heimweg. Selbst die russisch orthodoxe Kirche haben wir nur von weitem gesehen (ich war wohl der Einzige, der sich für Schreine und Kirchen interessierte).
Offen gestanden war ich nach der Shopping-Schlenderei müder als die ganzen Tage vorher, wo wir richtig stramme Programme gehabt haben. Doch Shopping und Sightseeing ist offenbar noch anstrengender als alles andere.
Auf Empfehlung meiner weiblichen Mitreisenden fand ich dann schließlich auch noch ein kleines Mitbringsel für meine beiden Enkelinnen.
Am Abend haben wir dann in einem vom Hotel empfohlenen Lokal (in das wir ohne Empfehlung wohl nicht reingegangen wären, denn es sah nicht sehr einladend aus – wie die meisten Lokale übrigens auch!) Hier haben wir Miso-Ramen gegessen. Das ist eine große Schale mit Nudeln, Schweinebauch und Suppe, wie wir sie schon am ersten Tag in Kyoto gegessen hatten. Alle schwärmten von dem Gericht, doch mich hat es nicht vom Hocker – auf dem ich saß – gerissen!
9. und letzte Etappe: Himeji
Samstag, der 7. November 2015
Nachdem mein Wecker mich um halb 6 aus dem Schlummer riss , habe ich als erstes versucht, ein Bild von der Morgendämmerung per Whatsap an Nils zu schicken, der bestimmt noch beim Feiern seines Geburtstages war (8 Stunden Zeitunterschied!)
Noch ein Abschiedsfoto auf dem Bahnhof von Hakodate. Dieser laubfroschfarbene Zug brachte uns wieder durch den Tunnel auf die Insel Honshu
Und nun sitzen wir in diesem Schinkansen auf dem Weg nach Tokyo, wo wir 1 Stunde Aufenthalt haben, um den Zug zu wechseln, da wir ja weiter gen Süden nach Himeji wollen. Von dort geht´s Morgen zurück nach Osaka, um unseren Heimflug nach Paris und Hamburg zu bekommen. Das Wetter hat sich eingetrübt und ob wie heute Nachmittag den Fuji sehen werden, möchte ich mal stark bezweifeln.
Meine Zweifel waren voll auf berechtigt, denn als wir etwa eine halbe Stunde, nachdem wir in Tokio den Zug gewechselt hatten, am Fuji vorbei kamen, zeigte er nur seinen Unterteil. Oben hatte er sich keusch bedeckt gehalten. Schade!
Da waren auch die Teeplantagen, die an uns vorbei rauschten, kein Ersatz für den entgangenen Fuji.
Es war schon dunkel, als wir nach langer Fahrt in Himeji ankamen. Die Stadt hat uns allen auf Anhieb sehr gefallen: Modern und beinahe elegant zu nennen.
Nachdem wir unser Hotel – nicht weit vom Bahnhof entfernt – aufgesucht hatten, konnte jeder gut eine Stunde machen, was er wollte. Heini und ich wollten uns die größte Burg Japans ansehen, die hell erleuchtet schon vom Bahnhof aus zu sehen ist. Die „Burg des weißen Reihers“
Bevor wir uns zum letzten Abendmahl in Japan trafen, durchstreiften wir noch das Bahnhofsgelände, wo es auch eine solche Spielhölle gibt, wie es sie in fast jeder Stadt gibt und in die man nur mit Ohrstöpsel heineingehen kann, so laut ist es dort!
Auch diese Girly-group haben wir noch mitbekommen.
Und das war mein letztes „Abendmahl“ in Japan. Man gut, dass ein Löffel dabei war!
Sonntag, der 8. November 2015
Heute ist Heimreisetag und es wird ein langer Tag werden. Um 5:30 Uhr weckte mich mein Handy und das gefiel mir gar nicht. Doch mitgefangen ist mitgehangen, also raus aus dem Bett. Als erste Amtshandlung habe ich versucht, über Facebook Geburtstagsgrüße an Fred zu schicken und hoffe, dass es gelungen ist.
Danach meine Morgentoilette und dann runter zum Frühstück. War zwar etwas zu früh zum Frühstück, da dieses Quality-Hotel damit erst um 6:30 beginnt. Erstaunt waren wir allerdings, dass wir um diese Zeit nicht die ersten waren, sondern es kamen eine ganze Reihe weiterer Gäste!
In nur wenigen Minuten waren wir am Bahnhof, wo um 7:20 Uhr unser Zug nach Osaka losfuhr, wo wir umsteigen mussten, um zum Flughafen Kansei zu kommen. Hier haben wir dann noch die letzten Souvenirs und Ansichtskarten gekauft. Drei Karten habe ich mit meiner Krickelschrift ausgefüllt und zum Postamt gebracht. Die Karte für Andrea L. hatte ich vergessen und sie noch schnell besorgt. Doch um zur Post zu gehen und Briefmarken zu besorgen war es schon zu spät. Also habe ich sie mitgenommen und werde sie wohl von D aus verschicken, was dann auch etwas ganz Besonderes ist: eine Postkarte vom Fuji mit deutscher Briefmarke! (Ich habe sie dann am Flughafen in Paris mit französischer Marke verschickt! Auch was Besonderes. )
Und nun sitzen wir im Flieger nach Paris. Das Mittagessen ist schon serviert und das Licht gelöscht, damit einige Reisende schlafen können. Inzwischen sind wir schon über der Mongolei, vielleicht schon über Kasachstan, aber haben noch 8:40 Stunden vor uns…
Irgendwann waren wir dann in Paris gelandet und irgendwann ging´s dann auch weiter nach Hamburg, wo uns unsere nette Taxifahrerin am Flughafen erwartete und uns wieder heim nach Rendsburg brachte.
Kurzes Fazit unserer Japan-Reise:
Wir haben so viel gesehen und die Tage waren so ausgefüllt, dass ich keine Zeit gefunden habe, täglich meine Reiseberichte zu schreiben, so dass ich sie teilweise erst jetzt, mehrere Tage nach der Reise, nicht zuletzt an Hand der vielen Fotos rekonstruieren konnte.
Dennoch war es eine mehr als interessante Reise, die uns das „Land des Lächelns“ zumindest etwas näher gebracht hat. Norman war ein sehr guter Reiseführer, der das Land so sehr liebgewonnen hat, dass er dort seinen Lebensabend verbringren könnte. Er nennt sich jetzt „Hobby-Japaner“! Man muss sicherlich mehrmals nach Japan reisen, um zu dieser Einstellung zu gelangen.
Die Eindrücke, die wir gewonnen haben, waren umwerfend. Ob es nun die zahlreichen Tempel und Schreine oder die zauberhaften Gärten sind, oder die Pünktlichkeit der Shinkansen, die Faszination des Blickes vom Sky-Tree auf die untergehende Sonne hinter dem Fuji oder die vielen Marktstraßen mit ihren unzähligen Fisch- und Gemüse- und Eß-Ständen. Besonders beeindruckend fand ich natürlich Hiroshima mit dem Atom-Dom und dem Friedensdenkmal für Kinder, und wie die Stadt heute wieder voller Leben und Quirrlichkeit ist.
Mit den Menschen sind wir weniger in Kontakt gekommen, was wohl an unserem durchgetakteten Reiseplan lag, doch mein früheres Vorurteil, dass man sich nicht verständigen könne, habe ich abgelegt, denn nahezu jeder spricht auch etwas Englisch, so dass man immer und überall Rat und Hilfe bekommt, so wie ich es mit der alten Dame auf der Fähre nach Sakurajima erleben konnte.
Also: Mit Norman auf nach Japan!
Ihr „Kleingruppen-Reisender“
Jens Diekmann