Rundkirche auf Bornholm
Kommen Sie mit in den Frühling auf Bornholm 2019?
Eigentlich wollte ich ja schon im letzten Jahr auf die Insel Bornholm reisen, doch das hat leider nicht ganz funktioniert, da ich irgendwie keine Fähre buchen konnte. Daraus ist dann meine Herbstreise nach Schweden geworden. Nun will ich es halt noch einmal versuchen und siehe da, es hat mit der Fährbuchung geklappt. Am Donnerstag geht es nun von Saßnitz nach Rönne. Auf der Insel habe ich mir das teuerste Hotel der ganzen Insel ausgesucht und bin mal gespannt, ob ich mich da nicht vertan habe.
Mittwoch, der 16. Mai 2019
So gegen halb 10 bin ich losgefahren. Doch, das habe ich erst viel viel später bemerkt: ich hatte vergessen, meine Oberhemden aus dem Schrank zu holen und mitzunehmen! Das passiert mir nur, wenn ich am Abend vorher den Koffer packe, was ich normalerweise überhaupt nicht mache. Nun muss ich mir wohl im Laufe des Tages in irgendeinem Shop neue Oberhemden kaufen, denn 10 Tage mit dem gleichen Hemd rumzulaufen, passt nun überhaupt nicht.
Auf mein Navi sich zu verlassen, ist auch so eine Sache. Ich wollte natürlich in meinem Heimatort Schönberg das Grab meiner Eltern besuchen, denn mein Vater hatte am 8. Mai seinen 106. Geburtstag gehabt, doch da war ich gerade auf dem Weg von München nach Badenweiler und konnte ihm nur gedanklich „Herzlichen Glückwunsch“ schicken.
Deutschland hat wohl mehr als ein Dutzend Orte mit dem Namen Schönberg. So suchte ich Schönberg/Schleswig Holstein aus, doch das liegt im Südosten des Landes bei Ratzeburg, und so wollte das Navi mich immer wieder in diese Richtung leiten. Da ich jedoch weiß, wo „mein“ Schönberg liegt und wie man dahin kommt, ignorierte ich seine Anweisungen zunächst. Als ich dann jedoch meine Blumen am Grab niedergelegt habe, machte ich noch einen Abstecher an den Schönberger Strand, wo ich mir ein Matjesbrötchen als verspätetes Frühstück gönnte. „Mein“ Schönberg
Anschließend machte ich noch einen Abstecher nach Panker, denn ich mag diesen Ort sehr gerne.
Hier werden die berühmten Trakhener-Pferde gezüchtet.https://www.gestuet-panker.de/index.htm
Die Kastanien standen in voller Blüte.
Danach verließ ich mich wieder auf das Navi, denn als Zielort hatte ich ja Saßnitz eingegeben. Doch Navis sind hartnäckig und so führte es mich zunächst weiter in den Süden Schleswig-Holsteins bis in das andere Schönberg. Von dort war dann das nächste Ziel endlich Saßnitz auf Rügen und dahin hat es mich dann auch geleitet. Herrliche Landschaften mit blühendem Raps sah ich auf der Weiterfahrt. Tolle Alleen
In Stralsund erreicht man die neue Brücke nach Rügen, die man natürlich nur im Fahren fotografieren kann, denn Aussteigen geht nicht.
Zwar kam ich mindestens 1 1/2 Stunden später in Saßnitz an, doch das ist oftmals bei meinem Navi der Fall, denn die Geschwindigkeitsbeschränkungen in Orten und Umleitungen sowie Staus sind nicht einkalkuliert. So kam ich dann so gegen halb 6 in Saßnitz an.
Nachdem ich das Hotel „Zum Hafen“ erreicht hatte, musste ich erst klingeln, damit ich einchecken konnte. Die Dame – es war wohl die Inhaberin Frau Lemke – wies mich gleich darauf hin, dass ich bar bezahlen müsste. Das hätte so auch bei Booking gestanden. (Obwohl ich das nie gesehen hatte, sondern zur Buchung meine Kreditkarte habe angeben müssen). Das Hotel ist bei Booking mit 8,5 von 10 Punkten bewertet! Bei Trivago allerdings nur mit 7,5 Punkten, was wohl eher stimmt.
Nachdem ich mein bescheidenes Zimmer (für immerhin 75 € ohne Frühstück) bezogen hatte (WLAN hätte extra gekostet!), machte ich mich auf hinunter zum Hafen, der voll mit Imbiß-Schiffen war. Ich schlenderte am Hafen entlang, bis ich mich für das Restaurant „Gastmahl des Meeres“ entschied, das auf mich den besten Eindruck machte. Nach meinem obligatorischen Bier entschied ich mich für das „Zanderfilet an der Haut gebraten mit Sanddornwirsing & Kartoffel-Olivenspieß“ für 18,90 €. Dazu ein Glas „Fischwein“. Das sah zwar recht lustig aus, besonders der Kartoffel-Oliven-Spieß, doch das ganze Gemüse und dieser Spieß hätte auch wegfallen können, denn so schmeckte man vom Zander fast gar nichts, da das Gemüse geschmacklich alles überdeckte. Das sagte ich auch der netten Kellnerin, die nur meinte, ich sollte dann beim nächsten Mal den Zander natur bestellten (wann wohl das „nächste Mal“ sein wird?). Um kurz vor 20 Uhr lag ich im Bett und habe einmal rund um die Uhr geschlafen.
Donnerstatg, der 16. 5. 19
Heute Morgen habe ich auf ein Frühstück im Hotel verzichtet, denn wer weiß, was das noch zusätzlich gekostet hätte, zumal mir die Inhaberin eine Rechnung für 2 Nächte präsentierte. Als ich widersprach, da ich nur 1 Nacht übernachtet hatte, suchte sie eine andere handgeschriebene Rechnung raus (ob das im Sinne des Finanzamtes ist, mag dahingestellt bleiben), die auf eine Nacht – allerdings mit einem total anderen Datum für 75 € lautete. Ich bezahlte schnell und verlies dann dieses Etablissement. Sodann machte ich mich auf den Weg, um mir meine fehlenden Oberhemden zu beschaffen. Dabei war ich wohl zu eilig, denn schon erwischte mich ein Blitzer, als ich 60 km/h drauf hatte! Gestern hatte ich bei der Einfahrt in den Ort mehre Läden beim ALDI gesehen, und die erreichte ich dann auch nach einen U-Turn. Bei KIK erstand ich zwei Oberhemden zu 7,99 € (kommen bestimmt aus Bangladesch) und bei Aldi noch zwei zu je 12,99 €. Dort habe ich mir dann auch noch 6 Flachen Rotwein für je 1,99 € gekauft, damit ich in DK nicht zu tief in die Tasche greifen muss.
Ich war dann natürlich viel zu früh an der Fähre und konnte über eine Stunde warten, bis ich dann so gegen halb 11 auf´s Schiff konnte.
Es war an diesem Tag ganz schön windig, um nicht zu sagen stürmisch, wie man schon an den vielen weißen Schaumkronen auf dem Meer erkennen konnte. Da ich noch nichts gefrühstückt hatte, begab ich mich zunächst in die Cafeteria und kaufte mir dort einen Tee und ein Tellergericht mit meinen geliebten Reker.
Inzwischen fuhr das Schiff an den berühmten Kreidefelsen auf Rügen vorbei, die ich somit nur aus dem Schiff heraus fotografieren konnte, weil ich mein Essen ja nicht alleine lassen wollte. Was eine „Allergie Lounge“ ist habe ich nicht herausbekommen.
Bornholm in Sicht bei immer noch kräftigem Wellengang.
Kurz nach 3 erreichten wir Rönne, doch es dauerte noch über eine 1/4 Stunde, bevor wir das Schiff verlassen und an Land fahren konnten.
Kurz vor 4 erreichte ich dann mein Domizil, das Hotel „Fredensborg“ etwas außerhalb von Rönne. Mein Zimmer hatte einen herrlichen Blick aufs Meer.
Nachdem ich mir anschließend das Hotel auch von außen angesehen habe, habe ich noch ein wenig auf meinem Zimmer Ken Follets neuesten Roman „Das Fundament der Ewigkeit“ gelesen.
Um 6 Uhr wollte ich dann ins Restaurant gehen, doch man beschied mir, dass ich erst um 7 Uhr a la carte essen könnte (machte keinen guten Eindruck auf mich), also wieder hoch aufs Zimmer!
Um 7 bin ich dann erneut ins Restaurant gegangen und nahm meinen reservierten Tisch ein. Zunächst wieder mein Aperitiv-Bier, diesmal dunkel, denn das passt auch zu den nachfolgenden Austern.
Danach probierte ich die „Foie Gras“ mit einem Glas Gewürztraminer
und zum Schluß eine kleine Käseplatte mit einem Glas Rotwein.
Auf meinem Zimmer habe ich dann noch die erste Flasche mitgebrachten Rotwein geköpft, doch davon nur ein Glas getrunken, da ich langsam müde wurde und um kurz vor 9 lag ich im Bett.
Freitag der 17. 5. 19
Als ich so gegen 8 aufwachte und aus dem Fenster blickte, sah ich nur grau in grau und Regen. Interessant waren allerdings die vielen Kormorane, die sich auf den Felsen niedergelassen hatten.
Da es sich bei Regenwetter nicht lohnt, sich die Stadt anzusehen, habe ich zunächst einmal versucht, meine Bilder auf den PC zu übertragen, was auch gelang und sie dann in meine WordPress-Galerie übertragen, damit ich sie für meinen Bericht verwenden kann.
Dann habe ich mehrere Stunden damit verbracht, meinen Reisebericht bis zum heutigen Tag nachzuholen und zwischendurch auch noch ein wenig in meinem Roman zu lesen. Jetzt ist es kurz nach 1 Uhr und der Wetterbericht auf meinem Handy sagt einigermaßen trockenes Wetter voraus. Da werde ich wohl mal nach Rönne fahren, um mir die Stadt anzusehen. So schlenderte ich denn so ungefähr 2 1/2 Stunden durch diese reizende Stadt. Ich parkte kurz vor der Innenstadt und sah dann dies: Herrlich blühende Rhododendron vor einem kleinen Häuschen. Das alte Lebensmittelgeschäft Rønnegård. Die Innenstdt von Rönne ist voll von kleinen eingeschossigen Häuschen und – was mich wunderte – viele standen zum Verkauf.
Reizend fand ich dieses Logo am Haus: Das ist das Kinderasyl-Haus.
Auch dieses Fenster war es wert, im Bild festgehalten zu werden. Man beachte: oben links steht eine Flasche Flensburger Pilsner! Bei meinem Spaziergang fiel mir auf, dass es in Rönne noch sehr viele Spatzen gibt, was ich in Deutschland so lange nicht mehr beobachtet habe.
Das ist die St. Nicolai-Kirche oder einfacher „Rönne Kirke“ in der gerade eine Hochzeit stattgefunden hatte. Dieser alte amerikanische „Schlitten“ wartete vor der Kirche auf das Brautpaar.
Nur wenige Meter davon entfernt steht der alte Leuchtturm von Rönne.
Unten im Hafen lag die Königliche Yacht „Dannebro“, die ich gestern schon im Vorbeifahren bewundert hatte. An Deck wurde fleissig geputzt und blankpoliert und ein Soldat mit Schwert stand an der Gangway, damit ja kein Falscher das Schiff betreten konnte. Ich fragte mich, ob das Schiff etwas mit der Hochzeit zu tun hatte, doch das fand ich nicht heraus. Gleich daneben befand sich ein kleiner Fischerhafen, der jedoch kein Leben zeigte.
Nachmittags regnete es wieder ununterbrochen, sodass ich etliche Seiten in meinem Roman von Ken Follett lesen konnte, was mich manchmal wütend machte, denn er beschreibt ziemlich drastisch, mit welchen brutalen Mitteln die katholische Kirche im 16. Jahrhundert ihre Macht ausübte, wobei vor allem die Inqusition https://de.wikipedia.org/wiki/Inquisition eine maßgebliche Rolle spielte.
Am Abend genoß ich zunächst mein Feierabendbier bevor ich mir dann Jakobsmuscheln bestellte und danach Kalbsbries, was ich seit ewigen Zeiten nicht mehr gegessen hatte.
Danach habe ich noch etliche Seiten in meinem spannenden Roman gelesen und dazu ein Glas von meinem Rotwein genossen.
Samstag, der 18. Mai 2019
Heute Morgen war es zwar noch ziemlich neblig, doch die Sonne ließ sich schon blicken. Die Wetterprognose für den Tag sieht gut aus, so dass ich die Insel etwas ausführlicher erkunden kann. Zunächst bin ich allerdings noch einmal auf den gleichen Parkplatz in der Nähe der Rönne Kirke gefahren, um mir die Bombenhäuser und das ältetste Theater Dänemarks anzusehen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese Häuser auch zu den „Bomenhäusern“ gehören, die im 2. Weltkrieg von den Russen zerbombt und später von den Dänen wieder aufgebaut wurden.
Ich schaute mir noch einmal das Innere der St. Nicolai Kirche an: Das Altarbild soll wohl ein Ruderboot in Seenot darstellen, oder?
Die königliche Yacht lag nicht mehr im Hafen.Schöne Blumen an der Steinmauer. Das Theater
Heute war Samstag und da ist Markttag in Rönne, doch außer Schmuck- und sonstigen Läden fand ich nur diesen Kräuterstand lohnenswert, fotografiert zu werden.
Nach diesem Besuch fuhr ich gen Norden, um mir die Ruinen des Hammershus anzusehen https://de.wikipedia.org/wiki/Hammershus
Ich wurde auf einen großen Parkpltz geleitet, auf dem man sich auf komplizierte Weise registrieren durfte, in dem man auch sein Kfz-Kennzeichen eingeben musste. Das tat ich dann auch, und bezahlte mit meiner Kreditkarte die 30 Kronen, doch es kam keine Quittung aus dem Automaten, wie ich es bei meinen Vorgängern gesehen hatte. Ich fragte den Parkplatzwächter, der gerade ein anderes Auto mehrfach überprüfte und Fotos machte, ob ich alles richtig gemacht hätte. Er ging mit mir zu meinem Auto und checkte auf seinem Handy nach meiner Nummer, doch er fand sie nicht. Ich sollte den Vorgang wiederholen. Doch da ich nicht zweimal bezahlen wollte, verließ ich den Parkplatz und fuhr weiter bis zum Hammershaven. Dort parkte ich dann und es war kein Automat zu sehen.
Von hier aus nutzte ich einen schmalen Pfad hoch zur Burgruine. Ich machte viele Fotos von der Natur auf diesem Pfad.
Die Schleensträucher waren schon fast verblüht, doch der Ginster begann gerade erst sich zu entfalten. Auch die Apfelblüte war noch in vollem Gang, doch wie die folgenden Blumen heissen, weiß ich nicht: Das müsste Bärlauch sein. Unter dieser natürlichen Brücke musste ich durch.
Herrliche Ausblicke aufs Meer: Mächtige Schluchten begleiteten mich.
Da oben im mystischen Nebel liegt Sie, die Hammersburg. Herrliche – mir unbekannte Blumen (es müsste Bärlauch sein) – begleiteten mich hinauf zur Burgruine. Diese kleine Lamm ließ sich auch durch mich nicht stören. Da oben liegt sie, die Hammersburgruine. Nur noch wenige Schritte. Die erste Infotafel (sogar auch auf Deutsch!) Die kleinen Blumen in den Felsritzen sollte man auch beachten.
Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren es über 110 Stufen, die diese Treppe mich wieder hinab führte. Ein letzter Blick zurück auf die Burgruine und da unten liegt schon der Hammershavn. Diesen kleinen Käfer wollte ich nicht ignorieren und diese hübschen Blumen auch nicht.
Was ist ein absolutes MUSS in Dänemark? Poelser!
Noch eine hübsche Blume zum Abschied:
Am Abend habe ich dann Steinbutt gegessen, bevor ich mich in meinem Zimmer dem Buch von Ken Follett bei einem Glas Rotwein gewidmet habe.
Sonntag, der 19. Mai 2019
Heute Morgen war strahlend blauer Himmel. Doch meine Wetter-App meinte, es würde über Tag ziemlich bewölkt sein. Als ich dann gen Norden fuhr, merkte ich sehr schnell, was damit gemeint war: Dichter Nebel begann direkt hinter Rönne.
Manche Häuschen-Besitzer sind sehr farbenfreudig und -mutig. (Im Hintergrund sieht man schon die Nebelschwaden aufkommen.
Ich wollte mir heute eigentlich die Rundkirche „Olskirka“ südlich von Allinge ansehen und habe lange gesucht, doch fand ich sie lange nicht und bin hin und hergefahren, bis ich sie endlich fand: Im dichten Nebel zeigt sie sich mir. Doch besichtigen konnte ich sie nicht, denn es war gerade Gottesdienst (heute ist ja schließlich Sonntag und da geht man halt in die Kirche!).https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Ols-Kirche Dieses herrliche Blumenbeet fand ich direkt am Eingang des Friedhofes. Und dieser Blütenstrauch glitzerte durch die vielen Nebeltropfen.
Diese schöne Mühle steht in Gudhjem an der Ostküste und nur wenige Kilometer weiter südlich musste ich anhalten, um diese Mühle zu fotografieren: Die Stubmölle in Svaneke. https://da.wikipedia.org/wiki/Stubmølle
Gleich neben der Mühle sah ich diese hübsche Blume: Und auch diese Blumen waren nicht weit.
Da es keine große Freude bereitet, durch dichten Nebel zu reisen, wobei man nicht einmal das Ufer erkennen kann, obgleich die Straße direkt am Meer entlang führt, beschloss ich, zurück ins Hotel zu fahren, wo ich jetzt auch bin und diesen Bericht verfasse.
Dabei kam ich an der „Lilleborg“ vorbei, die ich mir natürlich angesehen habe. Auf dem schmalen Pfad zurück zum Auto konnte ich es nicht lassen, diese schönen Blumen zu verewigen:
Kurz vor Rönne kam die Sonne wieder durch, so dass ich nicht umhin kam, noch einmal zu halten, um dieses Rapsfeld zu fotografieren:
Nachdem ich nachmittags ein kurzes Nickerchen gemacht und danach meinen Bericht vom Morgen beendet hatte, machte ich noch einen kleinen Spaziergang in südlicher Richtung vom Hotel. Ich kam durch einen kleinen Wald, der ziemlich steil zum Meer abfiel und gelangte an diesen Strand:
Da meine Wetter-App Regen angekündigt hatte, blieb ich nicht lange und ging zurück zum Hotel, nicht ohne die eine oder andere Blume zu fotografieren.
Montag, der 20. Mai 2019
Heute Morgen sah das Wetter gut aus und auch der Wetterbericht auf meiner App sah Sonnenschein für den ganzen Tag vor. Also beschloss ich, an die Südspitze zu fahren und das tat ich auch.
Den ersten Halt legte ich ein, als ich diese Kirche sah. Es ist die Sct. Peders Kirke in Aakirkeby. Sie ist wahrscheinlich die älteste Kirche auf Bornholm und soll im 11. Jahrhundert von Egin, dem Bischof von Dalby errichtet worden sein, der 1065 auf die Insel kam, um die Heiden zu bekehren.
Nur ein paar Kilometer weiter sah ich die nächste Kirche, die Bodils Kirke, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Und das ist die Povls Kirke, die im 12. Jahrhundert ohne Turm errichtet worden ist. Im Innern – wie die meisten Kirchen, die ich besucht habe – sehr schlicht gehalten, doch immer mit einem Schiff in der Mitte. Die Povls Kirke hat schöne Bilder an der Nordwand:
Nach meinen Kirchenbesuchen wollte ich Dueodde, die Südspitze Bornholms besuchen, wo es den besten Sand auf Bornholm gibt, der sogar für Sanduhren genutzt wurde. Durch den Kiefernwald führt zunächst eine Straße, die in einer kleinen Ansammlung von Restaurants und Souvenierläden endet. Ein Brettersteg führt dann durch ein Kiefernwäldchen und führt durch hohe Dünen zum Strand. Doch kaum hatte ich ihn erreicht, kam erneut Seenebel auf, so dass man kaum das Meer sehen konnte. Während gestern die nördliche Hälfe der Insel im Nebel versunken war, scheint es heute den südlichen Teil erwischt zu haben. Also fuhr ich weiter in kam nach Nexö. Und da ich heute offenbar meinen Kirchentag hatte, besuchte ich auch die dortige Kirche, die Nexö Kirke,
bei der sich eine Möwe auf einem Grab ein Nest gebaut hatte. Habe ich auch noch nie gesehen!
Von Nexö fuhr ich weiter gen Norden, wobei der Nebel immer dichter wurde. In Aarsdale sah ich schon von Weitem diese Mühle und machte auf dem Parkplatz Halt, um sie näher zu betrachten. Das ist nur die Miniaturausgabe als Werbebotschaft, doch so sieht die richtige Mühle aus:
Heute ist also doch mein Kirchentag. Das ist die Sct. Ibs Kirke in Ibsker, die gerade repariert wird.
Und das ist die Klemens Kirke von 1882 in Klemensker. Diese alten Ruinen sind die Reste der alten Kirche aus dem 12. Jahrhundert stehen direkt neben der neuen Kirche.
Kurz hinter Östermarie sieht man diese Holzfiguren, die mir schon gestern aufgefallen waren, ich aber nicht umgekehrt bin, um sie zu fotografieren.
Auf der Weiterfahrt riss die Nebelwand plötzlich wieder auf und es herrschte strahlender Sonnenschein.
Das ist die Knuds Kirke aus dem Jahre 1150 in Knudsker, östlich von Rönne.
Solche Baumstamm-Grabmäler habe ich auf mehreren Friedhöfen gefunden. Habe ich früher in anderen Gegenden noch nie gesehen. Muss also wohl typisch für Bornholm sein.
Zurück in Rönne wollte ich mir nun endlich mal das kleinste Haus Bornholms ansehen, und siehe da, ich habe es gefunden. Es befindet sich in der Vimmelskraftet Gasse Nr. 11. Wirklich schnuckelig!
Nun nur noch ein paar weitere nette Häuschen in der Altstadt:
Es war immer noch tollstes Wetter bei über 23 ° Celsius, so dass ich mich in kurzer Hose auf meinen Balkon setzen und mein Buch weiterlesen konnte.
Am Abend wollte ich zunächst einmal das Restaurant im GSH Hotel probieren (das sehr gut sein soll), doch es war nicht möglich, da man eine geschlossene Veranstaltung erwartete. Nun, vielleicht morgen… Auf dem Rückweg konnte ich nicht widerstehen, diese netten Blumen auf die Platte zu bannen.
Somit habe ich wieder in meinem Hotel gegessen, diesmal das Tartar mit Pommes.
Dienstag, der 20. Mai 2019
Heute Morgen bin ich um halb 7 von einem Gewitter mit Starkregen aufgewacht und als ich dann so gegen halb 9 aufgestanden bin, regnete es immer noch.
Als dann später die Sonne etwas durchkam, habe ih mich auf den Weg gemacht, um mir die Ols Kirke von Innen anzusehen. Auf dem Weg dorthin sah ich in Nyker schon die erste Rundkirche, die Ny Kirke.
Im nächsten Dorf, Klemensker, steht schon die nächste Kirche, die Klemens Kirke.
Vor dieser Kirche sind mir die vier Runensteine aufgefallen:
Und dann habe ich es endlich geschafft, mir die Ols Kirke von Innen anzusehen. Wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass mir die Ny Kirke von innen besser gefallen hat.
Anschließen fuhr ich weiter nach Allinge-Sandvig, wo ich mir die dortige Kirche ansehen wollte. Von außen war es möglich, doch nicht von innen, denn sie war geschlossen. Also bummelte ich etwas durch den Ort, bewunderte die Bronze-Figur neben der Kirche,
und das nette Restaurant „Margeriten“ gleich gegenüber der Kirche, fuhr dann ein paar Meter weiter zum nächsten Parkplatz, wo ich eine Räucherei entdeckte, die mich anlockte, zumal ich ja auch noch nicht einmal gefrühstückt hatte.
Von Innen war sie sehr rustikal eingerichtet,
doch was sie zum Essen anbot, sah sehr appetitlich aus. So z. B. das Fischbuffet, Doch soviel wollte ich nicht essen. Somit bestellte ich mir meine geliebten Reker auf Weißbrot und dazu einen Apfelsaft.
Nachdem ich mich nun etwas gestärkt hatte, fuhr ich wieder in Richtung Rönne, machte dann jedoch noch einen Abstecher zum Hammersfyr, dem Leuchtturm hoch oben auf dem Felsplateau. Wobei es gar nicht so einfach war, dorthin zu gelangen, denn die Schafe machten keine Anstalten, den Weg für mein Auto frei zu machen.
Einen weiteren Abstecher machte ich zur „Jons Kapel“, wobei es sich dabei nicht um ein Gebäude handelt, sondern um einen besonderen Felsen, der vom Ufer aussieht, wie ein Kirchturm und von dem der irische Mönche Jon gepredigt haben soll. Die 150 Stufen bin ich nicht runter und wieder hoch gelaufen, sondern habe mir die „Kapelle“ nur von oben angesehen.
Auf dem Rückweg musste ich diese herrlichen Blumen auf einem Foto verewigen
und auch an diesem schönen Bauerhof konnte ich nicht einfach vorbei fahren.
Zurück im Hotel bewunderte ich erneut die vielen Kormorane auf den vorgelagerten Felsen,
bevor ich mich wieder auf meinen Balkon setzte, um – inzwischen bei herrlichem Sonnenschein – mein Buch weiterzulesen.
Am Abend machte ich einen erneuten Versuch, im nahe gelegenen GSH-Restaurant zu essen, doch obgleich der Kellner mir gestern gesagt hatte, es wäre heute möglich, war es nicht der Fall, denn die Köche mussten sich nach der gestrigen Großveranstaltung heute ausruhen! Also wieder zurück in mein Hotel und da die Sonne noch immer kräftig schien, habe ich auf der Terrasse gespeist. Zunächst „Norwegische Langusten“, eine Krevettenart und danach einen halben Hummer.
Anschließen habe ich auf meinem Balkon noch weiter „Das Fundament der Ewigkeit“ bei einem Glas Rotwein gelesen.
Mittwoch, der 22. Mai 2019
Heute ist nun mein letzte Tag auf Bornholm. Am Morgen hing noch ein wenig Nebel über dem Meer, so dass ich erst einmal meinen gestrigen Tagesbericht zu Ende geschrieben habe.
Nachdem ich gefrühstückt hatte, bin ich dann erneut südlich gefahren, um vielleicht doch noch den Strand bei Dueodde ohne Nebel erleben zu können. Zunächst machte ich Halt nur einige Kilometer hinter dem Flughafen, zu dem man in Dänemark „Lufthaven“ sagt. Hier fiel die Küste steil bergab und die Bucht war voller Schwäne. Draussen auf dem Meer war noch immer Nebel zu erkennen. An diesen Platz hatte man 2 Hütten aufgestellt, in denen Wanderer auch Platz zum Übernachten finden konnten.
Nur wenige Kilometer weiter hielt ich an dieser schönen Mühle, bevor ich dann zunächst in den Ort Snogebäk und zum dortigen Strand fuhr. Hier standen einige Räuchereien und kleine Imbisbuden, wobei ich nur diese drei Räuchereien fotografierte. Dann ging ich an den Strand, wo ich mehrere Enten mit ihren vielen Jungen erwischen wollte, doch sie suchten viel zu schnell das Weite: Diese winzigen Muscheln entwischten mir allerdings nicht und bei dieser Ente hatte ich auch Glück, während die meisten anderen schnell wegflogen, als ich ihnen zu nahe kam.
Reizvoll dieser kleine Verkaufs- bzw. Werbestand, den ich in ähnlichr Form schon auf der Herfahrt hin und wieder gesehen hatte.
Dann machte ich mich noch einmal auf nach Dueodde. Diesen Steg kannte ich ja schon von meinem 1. Besuch am Montag und diese herrlichen Kletterkiefern sind bestimmt eine Paradies für Kinder, die gerne auf Bäume klettern mögen.
Und dann erlebte ich den herrlichen Strand endlich ohne den Nebel, der am Montag herrschte und den Blick versperrte. Unendlich weit und breit – und der Sand war wirklich sehr fein, so dass ich gerne glaube, dass man ihn auch für Sanduhren benutzen kann.
Herrliche Dünen, durch die man auch hindurch gehen und Fotos machen darf. Und die Kiefern setzten schon ihre neuen Triebe an.
Man merkt, dass noch Vorsaison ist, denn im Sommer wird dieses „Diner & Steakhouse“ mit Sicherheit voller Menschen sein.
Mein nächster Ort war Balka, wo ich auch runter zum Strand fuhr.
Auch hier liefen die Muscheln und Blumen nicht weg.
In Nexö erwischte ich sogar eine Ente, die im Hafen schnell davon paddelte.
Dann fuhr ich wieder zurück nach Rönne, doch machte ich noch einmal Halt bei der Bodils Kirke in Bodilsker.
Doch wenn ich geglaubt hätte, schon beinahe alle Kirchen auf Bornholm besucht zu haben, die Aa Kirke in Aakirkeby war noch nicht dabei:
Hier hatte ich das Glück, dass eine Organistin gerade einige Stücke übte, so dass ich ein kleines Orgelkonzert erleben durfte.
Damit endete meine letzte Rundreise auf Bornholm, denn morgen Früh geht meine Fähre zurück nach Saßnitz.
Jetzt will ich heute Abend nur noch zum letzten Mal versuchen, einen Tisch – und natürlich auch was zu Essen – im Restaurant des nahegelegenen Green Solution House zu bekommen.
An der Rezeption, wo ich meine Rechnung für die 7 Näche und 6 Abendessen bezahlte – 10.515 Dkr. = 1.366,95 € sah ich einen Prospekt vom GSH Restaurant und fragte, ob es zum gleichen Untennehmen gehört. Das war offensichtlich der Fall und die Rezeptionistin bestellte mir einen Tisch. Also ging ich die 400 m dorthin und die Servierein, die mich die ersten beiden Abende im „Fredensborg“ bediente, war hier heute auch tätig. Morgen würde sie wieder im „Fredensborg“ arbeiten, sagt sie mir, doch morgen würde ich schon wieder in Detschland sein, antwortete ich. Dennoch wurde ich sehr nett von ihr betreut. Das kleine Angebot auf der Speisekarte war noch kleiner als im „Fredensborg“. Es sollte ein italienisches Restaurant sein, doch italienisch war in diesem modernen und eher wie eine Kantine aussehendem Restaurant: Nichts! Ich bestellte Carpaccio und anschließend eine Forelle. Das kam dabei heraus:Das konnte man ja noch als italienisch durchgehen lassen, doch ob das noch italienisch war? Nun, in jedem Land kocht man hat anders…
Donnerstag, der 23. Mai 2019
Heute muss ich nun Abschied nehmen. Schon um 8 Uhr geht die Fähre, also muss ich „mitten in der Nacht“, so kurz vor 7 Uhr aufstehen, um rechtzeitig die Fähre zu bekommen. Nur gut, dass man keine Stunde vorher da sein muss, sondern nur 10 Minuten. Das Wetter versprach gut zu werden, auch wenn ein bisschen Wind aus Südwest aufkam.
Ich war dann rechtzeitig an der Fähre obgleich ich Schwierigeiten hatte, am Automaten einzuchecken. Doch das schaffte ich mit Hilfe der „Help“-Taste dann schließlich auch und so gelangte ich rechtzeitig auf die Fähre.
Ein letzter Blick auf Rönne und dann legte das Schiff auch schon pünktlich um 8 Uhr ab.
Da nähert sich auch schon Rügen mit seinen Kreidefelsen. Doch das war mein letztes Foto von dieser Reise, denn danach war meiner Kamera der „Saft“ ausgegangen und sie streikte.
So gegen halb 12 konnte ich die Fähre verlassen. Obgleich ich eigentlich nicht in einem Rutsch nach Hause fahren, sondern mir noch einen Stopp irgendwo an der Ostsee gönnen wollte, fuhr ich dennoch direkt nach Rendsburg und war so kurz vor 6 Uhr abends daheim.
Das war meine Frühlingsreise nach Bornholm.
Bis zur nächsten Reise.
Ihr Single-Reisender
Jens Diekmann