1. Etappe: Von Badenweiler nach Fontainebleu
Ich bin ja nun schon ein paarmal in Frankreich gewesen (die letzte Reise war ja im August, bei der ich kaum Zeit hatte, mir das eine oder andere anzusehen, also nicht erwähnenswert), doch im Herbst auf einer Besichtigungstour war ich bisher noch nicht.
Die Reise beginnt in Badenweiler, wo ich wieder einmal bei Gaby im Hotel Anna gewohnt habe und wir uns am Abend in einem benachbarten Dorf eine köstliche Shakespeare-Aufführung eines einzelnen Künstlers – Lawrentz – angesehen und gehört haben: „Der Sturm“.
Wir haben im Anschluss sogar noch einige Worte mit dem Künstler wechseln können, und da er aus Kiel kommt und kürzlich auch dort und in Plön aufgetreten ist, will ich mal versuchen, ob man ihn nicht auch einmal in Rendsburg auf die Bühne bekommt.
Doch nun zurück zu meiner Frankreichreise. Sie ist nach Pornic geplant, wo Janet noch immer ihre Ferienwohnung renovieren muss, wozu im August ja keine Gelegenheit bestand, weil alle Handwerker im Urlaub waren und nur ihren Anrufbeantworter angeschaltet hatten.
Ich wollte wie üblich keine Autobahnen und Mautstraßen benutzen, doch schon kurz hinter Müllheim lenkte mich mein Navi auf die A 5 Richtung Basel, doch dann nach wenigen Kilometern in Richtung Mülhausen/Frankreich. Auch da ging es etliche Kilometer über die Autobahn, doch irgendwann leitete das Navi mich von ihr fort.
So kam ich denn in den Elsass, doch das Wetter war leicht regnerisch, so dass ich keine schönen Fotos machen konnte und eines davon auch noch mehr oder weniger durch meine Tatterigkeit verwackelt.
Was ich überhaupt nicht kapiere – denn es ist mir schon einmal passiert, dass mich das Navi immer entlang der Mosel gen Norden führte und nicht nach Westen.
Hier ist die Mosel noch jung und frisch, man könnte fast meinen „Noch grün hinter den Ohren“.
Mein Navi führte mich immer weiter die Mosel entlang, doch diesmal über Schnellstraßen, die manchmal wie eine Autobahn aussahen. So flogen die Orte und Landschaften nahezu an mir vorbei – was ich ja eigentlich gar nicht mag – doch ich kam meinem Ziel langsam näher, denn sie bogen nach Westen ab.
So gegen halb 6 Uhr erreichte ich dann auch mein Etappenziel, das Kyriak Hotel in dem kleinen Ort Cannes-Ecluse. Das wollte ich mir in erster Linie ansehen, weil ich einige Anregungen für mein geplantes PS-Hotel bekommen wollte. Ganz mutig finde ich die Farbgebung mit dem knalligen Rot, das sofort auffällt.
In dem überdachten Eingangsbereich steht ein Check-In- und im Treppenhaus ein Getränke-Automat.
In der kleinen Lobby findet man eine gemütliche Sitzecke und der Formel 1 Ferrari ist gleich im Eingangsbereich zu bewundern.
Die Flure sind hell und mit roten Türen recht ansprechend. Doch die Nummernschilder an den Türen waren alle auf der rechten Seite angeschnitten. Den Grund habe ich nicht erkennen können. Den kennt wohl nur ENZO.
Die Zimmer sind einfach aber praktisch ausgestattet, wobei eine Wand andersfarbig ist, und mit zwei Autobildern bestückt ist, die für das ganze Hotel typisch sind. Das Hotel ist mit dem Untertitel ENZO Design versehen, was wohl auf Enzo Ferrari hindeutet, denn überall standen Ferrari Modellautos herum.
Die Dusche sah mir sehr komfortabel aus, da sie über eine Handbbrause, eine Regendusche und Seiten-Düsen verfügte, was für ein Hotel im 2-Sterne Bereich zu übertrieben erscheint
Auf dem – nach meiner Meinung zu kleinen – Schreibtisch stand ein Set mit Wasserkocher sowie Kaffee- und Tee-Utensilien, was sehr komfortabel ist.
Die Garderobe bestand nur aus einer Kleiderstange und einigen Seitenfächern, was durchaus ausreichend ist.
Da das Kyriak nur Frühstück anbietet, musste ich mir ein Restaurant suchen. Da habe ich mir den Buffalo Grill ausgesucht und das war meine erste Mahlzeit in Frankreich. Mein erster „Hamburger“ in Frankreich
Das Frühstücksbuffet hatte ich in dieser reichhaltigen Auswahl nicht erwartet und war positiv überrascht. Auch die Tischsets waren wie eine Rennfahne gestaltet, es passte alles gut zusammen. Der Designer ENZO hat nach meiner Ansicht alles sehr gut auf Ferrari und Rennen abgestimmt. Auch oberhalb de Buffets standen im Regal Automodell herum und die Uhr war wie ein Tachozähler gestaltet. Somit ein stimmiges Konzept entworfen und umgesetzt. Selbst unter der Decke hingen Körbe mit Autoteilen. Sehr witzig anzusehen!
Sehr gut fand ich auch, dass der gesamte Bereich von einem hohen Gitter umgeben ist und das Tor nachts verschlossen wird. Hier wird auf das Sicherheitsgefühl sehr positiv reagiert.
Am nächsten Morgen begann meine Schlösser-Tour. Da war als erstes Fontainbleau angesagt:
Schon das Eingangstor vom Schloss in Fontainebleau ist beeindruckend.
Es passt gar nicht ganz aufs Bild!
Beeindruckend sind die wunderschöne Treppe und die goldenen Dachverzierungen
Ein herrlicher Schlossgarten lädt zum Spaziergang ein
Und im Innenhof könnte man Konzerte geben. Mein Hermes darf natürlich nicht fehlen!
Wunderschöne Blumenbeete verzieren den Garten und werden gut erläutert.
Ein Teilanblick über die riesige Schlossanlage
Hier ein kleiner Auszug aus Wikipedia über das Schloss:
„Die Anlage wurde unter Franz I. und Heinrich II. an der Stelle einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert gebaut, dessen Donjon in den Bau eingefügt und unter König Franz I. zu einem Jagdschloss erweitert wurde. Bauanfang des heute sichtbaren Zentralbaus war 1528. Das Schloss gilt als erster Renaissancebau auf französischem Boden. Es wurde in der Zeit der Könige Heinrich IV., Ludwig XIII. und Ludwig XIV. mehrfach umgebaut.
Schloss Fontainebleau hat fünf Höfe, eine Kapelle, Prunkräume, Fresken und Stuckaturen. Die Arbeiten für das Schloss wurden ab 1530 von italienischen Künstlern wie Rosso Fiorentino ausgeführt. Diese brachten manieristische Stilelemente und italienisches Formengut nach Frankreich.
Ludwig XIV. ließ in den Gärten ein neues Parterre im Stil des Barocks, einen großen Kanal und einen neuen Park anlegen.“
Reizvoll dieses alte Karussell Der „Schwarze Adler“ könnte auch ein Romantik Hotel sein
Auch das Hotel de Londres machte einen guten Eindruck
2. Etappe: Loireschlösser
Meine Reise ging weiter und in dem kleinen reizvollen Städtchen Pivithier machte ich halt, um es mir näher anzusehen.
Die große Kirche sah man schon von weitem und lenkte mich in den Ort.
Das Rathaus. Der Platz vor dem Rathaus und der Kirche. Ein kleiner Park hinter der Kirche mit wundervollen Blumen Dieses vergoldete Emblem habe ich in mehreren Städten gesehen: Republique Francaise (Soll wohl an „Goldene Zeiten“ erinnern.
Auf der ganzen Reise habe ich viele unendlich groß wirkende Felder gesehen.
Und dann kam eines der gewaltigsten Schlosser Frankreichs: Chambord.
Als ich es mir im Frühjahr 2013 ansehen wollte, war schon der Parkplatz so überfüllt, dass ich es mir geschenkt habe, es näher anzusehen. Diesmal habe ich nur 11 Busse gezählt (2013 müssen es über 100 gewesen sein). Und nun ein paar Bilder von diesem gewaltigen Schloss.
Hier zunächst aus Wikipedia:
„Schloss Chambord (französisch Château de Chambord, historisch auch Chambourg) ist das größte Schloss der Loireregion. Es liegt ca. 15 Kilometer östlich von Blois in einem ausgedehnten früheren Jagdgebiet. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss errichtet und gilt als das prächtigste aller Loireschlösser.“
Und weiter aus Wikipedia:
„Beim Regierungsantritt Franz I. war das Tal der Loire mit seinen Schlössern und Burgen das gesellschaftliche und kulturelle Zentrum des höfischen Frankreichs. Unter dem Einfluss und dem Mäzenatentum des Königs etablierte sich die Kunst der aus Italien stammenden Renaissance endgültig im Land und führte zu zahlreichen Neubauten, die noch heute die Region des Loiretals prägen.
Neben dem Schloss von Fontainebleau war das 1519 begonnene Schloss Chambord das aufwändigste Projekt Franz I. Das Schloss war ein Bau mit großer Bedeutung: Es sollte einerseits dem Hof als Jagdschloss dienen, doch wichtiger war, mit dem Bau als Symbol der Macht die Leistungsfähigkeit und Stärke Frankreichs zu demonstrieren – ähnlich wie das Schloss Versailles des Sonnenkönigs eineinhalb Jahrhunderte später.
Franz I. machte sich Hoffnungen, Kaiser Karl V. die Krone entwinden zu können und an seiner Statt die Herrschaft über das Heilige Römische Reich zu erlangen. Diesem Unterfangen sollte Chambord als steinernes Sinnbild der französischen Vormacht dienen. Die Hoffnungen des Königs erfüllten sich nicht, und so blieb Chambord nur ein überdimensioniertes Jagdschloss; es diente weder ihm noch einem anderen französischen Herrscher als dauerhafte Residenz. Der an seinen ambitionierten Plänen gescheiterte König Franz verbrachte in Chambord insgesamt nur wenige Wochen. Immerhin gelang es ihm, den habsburgischen Rivalen Karl V. 1539 zu einem Besuch zu laden, der das Schloss als den Inbegriff dessen, was menschliche Kunst hervorzubringen vermag bezeichnete.[1]
Auch wenn sich in Chambord kein fester Hof etablierte, so nahm das Schloss als Jagdsitz doch eine bedeutende Rolle ein. Während der großen Jagden wurden hier mehrere tausend Personen beherbergt. Abgesehen von den Jagdgesellschaften stand der riesenhafte Bau weitgehend leer. 1552 wurde hier der Vertrag von Chambord unterzeichnet. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. nutzte es gelegentlich für opulente Feste. In seiner Regierungszeit wurde Molières Ballett Der Bürger als Edelmann 1670 im Schloss uraufgeführt. Chambord war, wie alle frühen Königsschlösser, die nicht Hauptresidenz waren (im Unterschied zum späteren Schloss Versailles), nicht ständig möbliert. Sollte es zu Jagd- oder sonstigen Zwecken genutzt werden, mussten Personal und Mobiliar aus den königlichen Möbeldepots herangekarrt werden.
Schon beeindruckend, was da an Baukunst geschaffen worden ist.
Auf der Weiterfahrt habe ich mir dann auch die natürliche Pracht des Herbstes angesehen:
Den nächsten Halt legte ich in einem kleinen Örtchen an dem Fluss Le Beuvron ein, da er recht reizvoll aussah (den Namen habe ich mir leider nicht aufschreiben können und auch nicht auf meiner Landkarte gefunden.)
Schöne alte Brücke, die heute als Fußgängerbrücke dient.
Etwas weiter kam ich an abgeerntete Weinfelder vorbei und hielt kurz an, um noch ein paar Trauben zu finden.
Nicht nur die letzten Weintrauben begeisterten mein Auge, sondern auch diese herrlichen Blumen, sogar Klatschmohn sah ich noch (und das im Oktober!)
Wenn man schon durchs Loiretal fährt, sollte man zumindest einen Halt einlegen, um die Loire zu dokumentieren.
Übernachtet habe ich im Hotel „Le Grand Monarque“ in dem Ort Azey le Rideau, das mit 9,0 von 10 Punkten nach meiner Ansicht etwas überbewertet ist. Schon der äußere Eindruck sieht etwas vernachlässigt aus.
Da das Restaurant erst ab 19:00 Uhr geöffnet war, machte ich noch einen Spaziergang durch den Ort, um mir das nahe gelegene Schloss anzusehen.
Doch das Schloss war schon geschlossen, sodass ich nur noch ein Bild durch das Gittertor machen konnte.
Dafür machte ich einige reizvolle Aufnahmen von diesem netten Ort … und schaute mit die kleine Kirche am Schloss von außen an.
Das Restaurant in dieser ehemaligen Poststation wirkte auf mich sehr dunkel und kahl. Dieser kleine Kaktus war die einzige Tischdekoration. Das ist wohl moderner Puritanismus.
Genossen habe ich eine köstliche Foie gras (mit Meersalz, was ich sehr köstlich fand).
Der Fisch war mir zu trocken gegart doch der Käse schmeckte sehr lecker.
Am nächsten Morgen sah ich mir dann das Schloss genauer an:
Es ist ein sehr schönes Wasserschloss mit einer sehr interessanten Geschichte, die ich am besten aus Wikipedia wiedergebe:
Das Schloss Azay-le-Rideau liegt in der Gemeinde Azay-le-Rideau in Frankreich. Der zweiflügelige Renaissancebau gehört zu den bekanntesten Schlössern der Loire-Region.
Die Wurzeln des Wasserschlosses liegen in einer hochmittelalterlichen Burg des Ritters Ridel d’Azay, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch den späteren französischen König Karl VII. geschleift wurde. Rund ein Jahrhundert später ließ Gilles Berthelot zwischen 1518 und 1527 am Ort der alten Burg den heutigen Schlossbau errichten. Über die Familie Raffin kam er 1791 an den Marquis Charles de Biencourt. Dessen Nachfahren verkauften das Anwesen 1906 an den französischen Staat, der immer noch Eigentümer ist.“
„Am 4. Juli des Jahres 1189 wurde in der Burg von Azay englisch-französische Nationalgeschichte geschrieben. Der Vertrag von Azay beendete den Krieg zwischen König Heinrich II. von England und König Philippe-Auguste von Frankreich, der mit Heinrichs Sohn Richard Löwenherz verbündet war.
Der vernichtend besiegte Heinrich musste alle seine Besitzungen in der Auvergne, im Berry und die Städte Issoudun, Graçay und Châteauroux an den französischen König abtreten. Darüber hinaus verpflichtete sich der englische König, seinen Sohn mit der Schwester Philipps II. zu verheiraten, hohe Reparationskosten an die französische Krone zu leisten und Richard, dem die Barone den Lehnseid schwören mussten, seine Eroberungen zu überlassen. Neben dem vorübergehenden Ende des Krieges zwischen England und Frankreich wurde in Azay auch über einen gemeinsamen Kreuzzug verhandelt und der Aufbruch auf Mittfasten 1190 von Vézelay aus festgelegt. Zwei Tage nach den Verhandlungen starb König Heinrich II. von England.“
„Im Jahre 1417 ließ Herzog Johann Ohnefurcht eine burgundische Garnison in der Burg aufstellen. Ein Jahr später beleidigten einige der Soldaten den damaligen Dauphin (später König Karl VII.), der gerade auf dem Weg von Chinon nach Tours war. Die Bestrafung folgte auf den Fuß und Karl ließ die gesamte Mannschaft der Garnison (etwa 350 Männer) hinrichten, sowie die Burg und den Ort schleifen. Bis ins 16. Jahrhundert trug Azay den Beinamen le Brûlé (das verbrannte Azay).
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erwarb Martin Berthelot, Vorsteher des königlichen Rechnungshofes unter Karl VII und Ludwig XII., die Herrschaft Azay. Sein Sohn Gilles Berthelot erbte im Februar 1515. Als Bürgermeister von Tours und Schatzmeister von König Franz I., wurde ihm durch königlichen Beschluss vom 4. April 1515 erlaubt, die Burg wieder in Stand zu setzen. Drei Jahre später begannen Berthelot und seine Ehefrau Philippa Lesbahy mit dem Bau des heutigen Schlosses. Auf einer künstlichen Insel aus tausenden Eichenpfählen in der Indre gelegen, entstand zwischen 1518 und 1527 das heutige Renaissanceschloss. Die Position als Schatzmeister machte Berthelot bald zu einem der reichsten Männer Frankreichs; das Schloss sollte den Reichtum und seine Macht demonstrieren. Doch obwohl Berthelot seit seiner Erbschaft ein echter Seigneur war, wurde er von den alten Adelsfamilien argwöhnisch beobachtet, da er bürgerlicher Herkunft war. Der Hof ließ keine Gelegenheit aus, ihm seine niedere Herkunft vorzuhalten.
1527 klagten ihn einige Adelige bei Franz I. wegen Unterschlagung an. Der ständig bankrotte König schenkte den Anschuldigungen Glauben, vermied es jedoch, seinem Schatzmeister ohne Beweise den Prozess zu machen. Dennoch wurde die Situation für Berthelot bald akut: Noch im gleichen Jahr wurde der Oberintendant der Finanzen Jacques de Beaune-Semblançay, ein Cousin des Herren von Azay, wegen Unterschlagung verhaftet, verurteilt und gehängt. Berthelot erkannte die Gefahr und floh 1528 zusammen mit seiner Frau nach Cambrai, das damals zum Heiligen Römischen Reich gehörte. In Cambrai starb er einige Jahre später.
Der König beschloss daraufhin, Azay seinem jahrelangen Waffengefährten Antoine Raffin zu schenken. Die Nachfahren Raffins waren bis zu ihrem Aussterben 1791 die neuen Seigneurs. Im Gegensatz zu vielen Loire-Schlössern wurde Azay in der Revolution nicht verwüstet oder zerstört. Dies lag größtenteils an den Besitzern, die stets ein gutes Verhältnis zur einfachen Bevölkerung hatten.
Zwei Jahre nach dem Sturm auf die Bastille kaufte Marquis Charles de Biencourt 1791 das Schloss. Im Deutsch-Französischen Krieg wurde Azay 1871 vom preußischen Prinzen Friedrich Karl besetzt, ohne jedoch in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Für die Summe von 200.000 Francs verkaufte Charles Marie Christian de Biencourt das Schloss 1905 an den französischen Staat.“
Und zum Schluss einige Ansichten vom Inneren des Schlosses:
Ein letzter Blick auf das Schloss und das es umgebende Flüsschen Indre, bevcor ich mir diese hübschen Dinge auf dem Weg zurück zu meinem Auto ansah:
Meine nächste Station war die mächtige – im zweifachen Sinne – Festungsanlage von Cinon, die ich vor einem Jahr schon besichtigen wollte, doch damals reichte die Zeit nicht. Warum mächtig im doppelten Sinne?
Hier zunächst aus Wikipedia:
„Eine römische Festung bestand hier bereits im 5. Jahrhundert. Auf dem Felsen über Chinon wurde von den Grafen von Blois im 10. Jahrhundert eine feste Burg errichtet, von der nichts erhalten blieb. 1044 fiel die Anlage nach der Schlacht von Saint-Martin-le-Beau an die Grafen von Anjou und damit an die Könige von England. Sie ließen die mittleren Türme bauen. König Heinrich II. starb hier im Jahr 1189, nachdem er sie vollständig zur Grenzfestung gegen den französischen König hatte erneuern lassen.
1205 wurde Chinon nach einjähriger Belagerung vom französischen König Philippe II. Auguste eingenommen und von ihm und seinen Nachfolgern ausgebaut, sodass sie ihr heutiges Aussehen erhielt. Im Laufe des Hundertjährigen Kriegs ging Chinon für die Engländer verloren. König Karl VII. ließ während seiner Residenzzeit einen großen Saal bauen. Seine Geliebte Agnès Sorel lebte in einem kleinen Herrenhaus nahe dem Schloss. Am 9. März 1429 fand hier die Begegnung Jeanne d’Arcs mit dem König statt, der hier die Generalstände versammelt hatte. Hier überzeugte sie ihn, dass er Orléans zu Hilfe kommen müsse. Bis 1459 blieb der französische Königshof in Chinon.
1562 gelangte die Burg in den Besitz der Hugenotten und wurde unter Heinrich IV. zu einem Gefängnis. 1633 ging die Burg in den Besitz des Kardinals Richelieu über, dessen Erben es bis zur Französischen Revolution hielten. Danach verfiel sie, und auch einige Sicherungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts durch Napoleon III. konnten nicht mehr viel retten. Zwischen 2003 und 2010 war die Burg Gegenstand einer massiven Ausgrabung und Restaurierung, die Restaurierungsarbeiten kosteten 14.500.000 €. Man hoffte, dass das restaurierte Schloss 250.000 Touristen pro Jahr anziehen würde ,mit einem Besucherzentrum in dem Fort St-George. Bevor das Besucherzentrum gebaut wurde, war das Fort Gegenstand einer archäologischen Ausgrabung, die fast 4.000 Quadratmeter bedeckt. Die königlichen Unterkünfte (Logis Royales), die ohne Dach für 200 Jahre waren, wurden von innen und außen restauriert und mit einer Attrappe aus dem 15. Jahrhundert gedeckt. 150 m der Wälle, sowie der Tour du Coudray wurden ebenfalls restauriert.
Zum Mittelschloss führt der Weg am rechten Rand der Anlage durch den 25 Meter hohen, allein stehenden sogenannten Uhrturm (Tour d’horloge) mit Uhr und Glocke von 1399. Diesen Weg ging bereits Jeanne d’Arc, der im Turm ein kleines Museum gewidmet ist. Der Turm ist der einzige noch vollständig erhaltene Bauteil der Burg. Von dort kann man einen guten Blick über die Stadt und das Tal der Vienne genießen. In den königlichen Privaträumen ist mit Wachsfiguren die historische Begegnung von Jeanne und Karl nachgestellt. Im Innenhof des Mittelschlosses stand bis zum 18. Jahrhundert eine kleine Kirche, in der Heinrich II. Plantagenet gestorben sein soll. Der Hundeturm gegenüber diente als Hundezwinger für die französischen Könige. Im Donjon der Coudray-Festung waren 1308 die von König Philipp dem Schönen verfolgten Tempelritter und ihr Großmeister Jacques de Molay eingesperrt. In der ersten Etage soll im März und April 1429 Jeanne d’Arc gewohnt haben.“
Die Festung Chinon spielt also in der französischen Geschichte eine große Rolle, denn sowohl Heinrich II, als auch Jeanne D´Arc und nicht zuletzt die Tempelritter schrieben hier Geschichte. Und das wird heute in verschiedenen Räumen der Burg dokumentiert:
Von der Festung Chinon der Blicke über die Stadt
Erinnerungen an die Tempelritter
Jeanne D`Arc Teller und Büste
Das königliche Schloss
Doch nicht nur mächtige Bauten habe ich bewundern können:
Dieser „Tempelritter“ kommt mir irgendwie bekannt vor!?
Auf der Weitefahrt kam ich noch an einem kleinen Schlösschen vorbei, das in der Liste der unendlichen Loire-Schlösser keine Rolle spielt, doch das ich mir gut als Hotel vorstellen könnte.
Die Natur präsentierte sich in den schönsten Herbstfarben (auch wenn die Sonne nicht schien)
Noch ein weniger bekanntes Schloss: „Montsereau“
In den Kalkfelsen des Ufers der Vienne haben Menschen nicht nur Höhlen, die als Weinlager und –verkaufsstellen genutzt werden, sondern auch als Häuser und Restaurants gebaut. Dies ist insbesondere in Turquant zu bewundern:
„Die unweit von Saumur im Herzen des Regionalen Naturparks Loire-Anjou-Tourraine befindliche kleine Stadt Turquant ist darauf bedacht, eine harmonische Verbindung zwischen Traditionen und kulturellem Erbe herzustellen.
Eine Besonderheit des Dorfes sind die in den Hängen eingearbeiteten, bemerkenswert gut erhaltenen Höhlenwohnungen, die im Rahmen eines Wirtschafts- und Kulturprojekts konsolidiert wurden. Im Hinblick auf den Schutz und die Inwertsetzung dieses außergewöhnlichen Kulturguts wurde nämlich ein einzigartiges Projekt zur Schaffung eines Kunsthandwerkerdorfs ins Leben gerufen; dadurch konnte die Gemeinde ihre touristische Entwicklung im Pays Saumurois auf der Grundlage der Anziehungskraft der Kunsthandwerksberufe fördern. Dank der Bereitschaft der Gemeinde, die Niederlassung der verschiedenen Kunsthandwerker (Mit Stein, Metall, Ton, Glas und Feuer arbeitende Künstler) zu begleiten, haben sich die Höhlenwohnungen zu einem Raum der Inwertsetzung des örtlichen Know-hows entwickelt.“
Quelle: http://de.rendezvousenfrance.com/de/herausragende-europaische-reiseziele/treffpunkt-turquant
Dann kommt Saumur, wo das Schloss gerade mächtig renoviert wird und daher nicht zu besichtigen war.
Auch hier aus Wikipedia Interessantes zur Geschichte:
„Saumur entstand in Anlehnung an eine Burg aus dem 9. Jahrhundert. 1026 beendete Fulko Nerra, Graf von Anjou, die Herrschaft der Grafen von Blois, und Saumur entwickelte sich zu einem wichtigen Handelsplatz in der Provinz. Als Teil des Anjou wurde Saumur 1204 unter Philipp II. französische Krondomäne. Im 16. Jahrhundert gab Heinrich III. die Stadt an Henri de Navarre, später Heinrich IV., ab.
Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Saumur zum geistigen Mittelpunkt der Hugenotten. Eine 1593 von Philippe Duplessis-Mornay gegründete protestantische Akademie wurde als Folge der Rücknahme des Edikts von Nantes im Jahre 1685 aufgelöst. An der Akademie wirkten etwa Moyse Amyraut und Louis Cappel, und François Turrettini sowie Jean Frédéric Ostervald studierten hier. Die Akademie stand in enger Verbindung zu dem in den Niederlanden tätigen Triumvirat von Isaac Casaubon, Joseph Justus Scaliger und Claudius Salmasius. Nicht nur die Akademie musste schließen, sondern auch die Bevölkerung verließ die Stadt, die damit ihr wirtschaftliches Fundament verlor.
Saumur wurde am 21. Juni 1940 während des Westfeldzuges (10. Mai – 22. Juni 1940) von Truppen der Wehrmacht unter Kurt Feldt erobert. Der Waffenstillstand vom Compiègne war am 19. Juni vereinbart worden und wurde am 22. Juni 1940 unterzeichnet. Feldt war ein Pferdekenner und -liebhaber. Als das Oberkommando des Heeres (OKH) ihm anbot, den Angriff auf Saumur mit Sturzkampfbombern zu unterstützen, sagte er:
„Die da drüben sind Kavalleristen und daher unsere Freunde – und außerdem widerstrebt es mir, die schönen Pferde durch Bomben kaputtschmeißen zu lassen.“
Als Feldt 1970 starb, legten französische Offiziere an seinem Sarg Kränze nieder.
Saumur wurde im August 1944 von alliierten Truppen unter General George S. Patton befreit. Patton hatte 1912 in Saumur studiert.“
3. Etappe: Die Atlantikküste bei Nantes
Auf der Weiterfahrt in Richtung Nantes sah ich diese Mühle, die ich unbedingt dokumentieren wollte.
Kurz vor Nantes kamen dicke schwarze Wolken auf, die dann in Nantes ihre ganze Wasserfülle auf mich und andere entlud und niederprasseln ließ.
Im Rückblick waren sie dann (hinter Nantes) nicht mehr so dramatisch anzusehen und auch die Sonne ließ sich wieder blicken.
Am Nachmittag erreichte ich dann mein Ziel Sainte Marie sur Mer bei Pornic.
Der Strand von Sainte Marie sur Mer
Es wurde ganz schön stürmisch und die Wellen schlugen an den Felsen hoch.
Abends genossen wir leckeren Fisch im Restaurant „La Villa Noe“
Am nächsten Morgen war der Sturm vorbei und ein herrliches Wetter lud zum Strandspaziergang und Klippenklettern ein.
Pornic ist ein reizvoller Ort an der Côte de Jade, einem Teil der Côte d`Amour. Näheres wie immer aus Wikipedia:
„Pornic ist eine französische Gemeinde mit 14.310 Einwohnern (Stand 1. Januar 2011) im Département Loire-Atlantique in der Region Pays de la Loire. Sie ist Hauptort des Kantons Pornic.
Der Ort ist vor allem als Badeort bekannt. Es gibt sowohl bewachte als auch unbewachte Badestrände entlang der Côte d’amour[1]. Bekanntester Gast Pornics war Lenin, der in einem Brief schrieb, dass er seinen Urlaub sehr genoss[2]. Nach ihm hielt sich der französische Bestseller-Autor Maurice Dekobra zu Erholungszwecken in Pornic auf (in der Villa Ker Colo) [3]. Im Juli 1847 hatte sich aber auch schon der deutsche Freiheitsdichter Georg Herwegh zusammen mit seiner Frau für mehrere Monate in diesen „ganz stillen Winkel der Welt“ zurückgezogen[4]. Pornic ist Partnerstadt von Scalby in North Yorkshire, Baiona in Galicien und Linz am Rhein in Rheinland-Pfalz.“
Hier wollten wir eigentlich eine durch einen Wasserschaden nicht nutzbare Ferienwohnung direkt im Zentrum dieser kleinen Hafenstadt renovieren, doch zum Glück fand sich ein Handwerker, der bis zum Frühjahr sowohl das Dach reparieren als auch die Schäden in der Wohnung ausbessern konnte, sodass wir keinen Malerkittel etc. besorgen brauchten.
Dafür genossen wir am Abend einen herrlichen Sonnenuntergang am Meer:
Ein Ausflug nach Nantes brachte am Morgen nur Regenwetter, so dass Fotos nur durch die Tropfen an den Autoscheiben möglich waren.
Gegen Mittag hörte der Regen jedoch auf, so dass Besichtigungen zu Fuß und ohne Regenschirm möglich wurden.
Beeindruckend ist die Kathedrale von Nantes mit seinem hohen Kirchenschiff.
Auch die Sarkophage von General Lamoricière und Herzog Francois II sind bewundernswert.
Prächtige Kirchenfenster und das beeindruckende Mittelschiff sowie die herrliche Orgel und das imposante Eingangstor machen diese Kathedrale bewundernswert.
Als nächstes hatten wir uns das Schloss von Nates vorgenommen.
Vor dem Schloss steht die überlebensgroße Herzogin Anne (Anne war die älteste Tochter von Herzog Franz II. der Bretagne (1435–1488) und seiner zweiten Gemahlin Margarete von Foix, Prinzessin von Navarra (1449–1486).), die Später Königin Anna wurde und dreimal heiratete: Kaiser Maximilian I., Karl V. und Ludwig XII.
Und das war meine heutige Schloss-Prinzessin Gesa, die mit ihren 6 Jahren ein erstaunliches Interesse für das Museum im Schloss hatte, obwohl es – nach meiner Kulturbanausen-Meinung – nicht so spannend war.
Viel spannender ist dagegen „Les Machines de L´Lîle“
Hierzu aus Wikipedia:
„Les Machines de l’Ile de Nantes ist ein französisches Ausstellungs-Projekt, das die mechanischen Objekte der Performance-Gruppe „La Machine” in einer Ausstellungshalle im Hafen von Nantes zeigt.
Les Machines de l’Ile wurde von François Delarozière und Pierre Orefice gegründet und 2007 in einem großen Lagerhaus im Loire-Hafen auf der l’Ile de Nantes eröffnet. Es ist inzwischen zu einem touristischen Anziehungspunkt der Stadt geworden. Zu sehen sind große mechanische Objekte, die Delarozière entworfen und die „La Machine”, ein Zusammenschluss von Künstlern, Ingenieuren und Handwerkern, seit 1991 gebaut hat. Der 1963 geborene François Delarozière studierte an der Akademie Beaux-Arts de Marseille.
Die „imaginären Welten“ greifen Ideen von Jules Verne, von Leonardo da Vinci und von der industriellen Geschichte von Nantes auf. Bisher wurden u. a. die mechanischen Objekte The Great Elephant (Le Grand Eléphant), The Marine Worlds Carrousel (Les Mondes marins), The Heron Tree (L’Arbre aux Hérons) und La Princesse verwirklicht. Das größte Objekt ist „Le Grand Eléphant”: es ist 12 Meter hoch. In der 40 Tonnen schweren, beweglichen Skulptur können bis zu 35 Personen Platz finden. Alle Objekte sind in der Lagerhalle öffentlich (wie in einem Museum) zu besichtigen.[1]
Eines der Objekte, das von François Delarozière entworfen wurde, ist La Princesse, eine 13 Meter lange und 37 Tonnen schwere mechanische Spinne. Während der Feierlichkeiten zur europäischen Kulturhauptstadt 2008 wurde sie zum ersten Mal in Liverpool, England präsentiert, wo sie vom 3. bis zum 7. September durch die Stadt zog. Die aus Stahl und Pappelholz gefertigte Maschine wurde von 12 Personen gesteuert; die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 1,5 Millionen Pfund.[2]“
Das verrückte Karussell mit Seeungeheuern und anderen Lebewesen und der mechanische Elefant, den wir nicht nur besichtigt haben, sondern auch mit ihm durchs Gelände gefahren sind.
Gesa ist mit ihrer Mama dem Elefanten zu Kopf gestiegen.
Am Abend haben wir noch einmal lecker im Restaurant „La Villa Noe“ gegessen:
4. Etappe: Rambouillet, Versailles und Chantilly
Da ich nicht in einem Rutsch von Nantes nach Rendsburg (ca. 1.500 km) durchfahren wollte, nahm ich mir vor, in drei bis vier Etappen nach Hause zu fahren, um mir auch noch einige Schlösser und andere Sehenswürdigkeiten anzusehen.
Zunächst ging´s über die riesige Loire-Brücke bei St. Nazaire.
Als ehemaliger Koch hätte ich einen Halt in Chateaubriant einlegen sollen, doch da der Ort auf der Michelin-Landkarte nicht als Ort mit 2 bis 3 Sterne Sehenswürdigkeiten gekennzeichnet ist, habe ich ihn mir nicht näher angesehen.
Schon bei meiner letzten Frankreichreise im August 2014 hat mich das reizende Städtchen
Mayenne an dem gleichnamigen Fluss fasziniert, so dass ich umgekehrt bin um es näher zu betrachten. Diesmal habe ich es mir näher angesehen, zumal ich auch das Glück hatte, dass die mächtige Basilika geöffnet war, was beim letzten Besuch nicht der Fall war.
Die beeindruckende Basilika in Mayenne mit dem Hermes Denkmal davor
Eine tolle Konstruktion, wie ich sie – glaube ich – noch in keiner anderen Kirche geshen habe.
Nicht weit von der mächtigen Basilika antfert, tront die Burg über dem Fluss Mayenne
mit einem sehr interessanten Blumen- und Kräutergarten, in dem ich zum ersten Mal eine Verbena Bonariensis gesehen habe.
Bei diesem Bäumchen dachte ich, es handelt sich um eine Tollkirsche, doch das scheint nicht der Fall zu sein.
Da ich mir unbedingt das Schloss Rambouillet ansehen und dort auf Empfehlung von Janet im Hotel „Mercure“ übernachten wollte, fuhr ich ohne weitere Stationen einzulegen direkt dorthin. Mein Navi tat sein bestes, doch als es verkündete „Sie haben Ihr Ziel erreicht“, sah ich nur eine Restaurant-Reklame. Also gab ich das Hotel erneut ein und mein Navi führte mich durch die engen Straßen der Stadt wieder an den gleichen Ort. Da parkte ich erst einmal vor dem Tourist-Office und stieg aus. Dann sah ich plötzlich auch das kleine „Mercure“-Schild und ging ist Hotel, um nach einem Einzelzimmer zu fragen. Ja, man hätte eines, doch als ich nach dem Preis fragte, bin ich fast umgefallen: 149 plus Tourismusabgabe plus Frühstück! Ich erwähnte noch, dass letzte Woche eine dreiköpfige Familie nur 86 € bezahlt hätte, doch das interessierte die Rezeptionistin offenbar überhaupt nicht. Ich lehnte ab, weil ich es als viel zu teuer empfand und es unter „Revenue-Management“ abhakte.
Im Navi suchte ich nach einem weiteren Hotel und fand das „La Ferme des Vallées“ nach meinem Gusto. Es liegt über 10 km außerhalb von Rambouillet direkt im Wald. Doch was ich nicht wissen konnte: Es hat kein Restaurant. Ich nahm es trotzdem und fragte, wo ich denn essen könnte. Der nette Herr an der Rezeption sagte mir, im ca. 10 km entfernten Dompierre würde es viele Möglichkeiten geben. Also fuhr ich in diesen kleinen Ort und fand das „La Table des Blot“ ganz ansprechend. Hätte ich vorher gewusst, dass es auch Zimmer hat, hätte ich natürlich hier gebucht, denn so musste ich den ganzen Abend mit einem kleinen Bier und Mineralwasser auskommen, da ich ja noch zurück ins Hotel fahren musste.
Entsprechend lustlos und etwas frustriert habe ich dann meine Jakobsmuscheln und danach Brasse gegessen, die sicherlich gut waren, doch habe ich beides nicht richtig genießen können.
Das hat man nun davon, dass man ohne vernünftigen Hotelführer blind durch die Gegend reist!
Am nächsten Morgen bin ich dann nach einem sehr leichten Frühstück (offenbar war ich der einzige Gast) zurück nach Rambouillet gefahren, um mir das berühmte Schloss anzusehen. Es ist wirklich sehenswert mit einem sehr schönen Garten.
Das gesamte Areal muss riesig sein, denn schon bei der gestrigen Anreise sah ich vor Rambouillet sehr lange Mauern, die sicherlich das Schlossgelände umfassen.
Hier aus Wikipedia über das Schloss:
„Das Schloss Rambouillet steht im gleichnamigen Ort Rambouillet, etwa 50 Kilometer südwestlich von Paris in Frankreich. Erbaut wurde es im Jahr 1368 von Jean Bernier. Ludwig XVI. von Frankreich erwarb das Schloss im Jahr 1783 als Privatresidenz.
Es ist seit 1896 bis heute die Sommerresidenz der französischen Präsidenten. Mit seinem Namen sind heute einige wichtige Konferenzen verbunden. Zum Beispiel tagte hier 1975 der erste G6-Gipfel. 1999 war Schloss Rambouillet Ort des Treffens der Konfliktparteien des Kosovo.“
Da ich nun schon mal in der Nähe war, wollte ich mir natürlich auch noch das wohl berühmteste alle Schlösser Frankreichs, Versailles, anschauen. Also leitete mich mein Navi auch dorthin und siehe da, ich fand sogar einen Platz auf dem riesigen Parkplatz vor dem Schloss! Das ist offensichtlich der Vorteil, wenn man im Herbst außerhalb der Saison dorthin reist.
Dennoch waren große Menschenmassen vorhanden, die sich das Schloss ansehen wollten. „Wer kennt die Länder, nennt die Namen, die hier als aller Welt zusammen kamen“ fällt mir dazu nur ein.
Ich machte ein paar Schnappschüsse vom Schloss, schenkte mir jedoch eine weitere Besichtigung, die sicherlich sehr lange gedauert und wohl auch nicht ganz billig gewesen wäre. Jetzt kann ich zumindest behaupten: Ich war da und habe es gesehen! (wenn auch nicht besichtig!)
Das ist bei Wikipedia über das Schloss zu lesen:
„Das Schloss Versailles (französisch : Château de Versailles) in der gleichnamigen Nachbarstadt von Paris ist eine der größten Palastanlagen Europas und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Der Barock-Bau, dessen größte Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer beträgt, gilt als ein Höhepunkt europäischer Palastarchitektur[1] und diente vom 17. bis zum 19. Jahrhundert als Vorbild für zahlreiche weitere Schlossbauten.
Ursprünglich von Philibert Le Roy als Jagdschloss für König Ludwig XIII. errichtet, wurde die Anlage ab 1661 unter Ludwig XIV. durch Louis Le Vau, François d’Orbay, Jules Hardouin-Mansart und Robert de Cotte in mehreren Phasen um- und ausgebaut. Die Innenausstattung schuf Charles Lebrun, die berühmten Gartenanlagen stammen von André Le Nôtre. In seiner Zeit als Residenz war der Palast fast durchgehend von einem mehrere tausend Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und bildete das kulturelle und politische Zentrum Frankreichs.
Seit dem 19. Jahrhundert wird das Schloss als Museum genutzt. Wie die drei weiteren im Park befindlichen Lustschlösser und die weitläufigen Gartenanlagen steht es heute für Besucher offen. Während der Mittelbau mit den Staatssälen des 17. und 18. Jahrhunderts in der ursprünglichen Form zu sehen ist, beherbergen die großen Seitenflügel das im 19. Jahrhundert eingerichtete Museum der Geschichte Frankreichs. 1979 wurde Schloss Versailles in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.“
Es ist ja vom Sonnenkönig Ludwig XIV, der 72 Jahre von 1643 bis 1715 regierte, zur jetzigen Größe ausgebaut worden, der ja von sich behauptete: L´Etat, cest moi!“ Der Staat, das bin ich! (Wieso musste ich da sofort an Putin denken?).
Ich war nur so kurz am Schloss, dass ich nichts für mein Parkticket bezahlen brauchte, was ich erstaunlich fand.
Mein Navi stellte ich auf Rendsburg ein, da ich jetzt den kürzesten Weg nach Hause einschlagen wollte. Die Folge davon war, dass es mich quer durch Paris führte, was natürlich nicht ohne Stau an einem Freitag möglich ist. Dennoch war ich nach gut einer halben Stunde am Flughafen Charles de Gaulle angekommen und hatte Paris also ohne wirkliche Probleme hinter mich gebracht.
Einmal habe ich mein Navi allerdings überlistet und bin vom vorgezeigten Weg abgebogen: Als ich den Wegweiser „Chantilly“ sah, habe ich diesen Umweg gemacht. Als gelernter Koch machte man halt sowas, denn eine Crème Chantilly ist schon was Besonderes. Bei Wikipedia fand ich dazu die Hintergrundgeschicht:
„Crème Chantilly ist eine Dessertcreme aus geschlagener Sahne, gezuckert und mit Vanille aromatisiert.
Von geschlagener Sahne zu Crème Chantilly
Eine Legende besagt, dass François Vatel, für das große Festmahl 1671 in Chantilly zu Ehren Ludwig XIV., diese Kreation erfunden und serviert habe. Das entspricht jedoch nicht der Wahrheit, das Festmahl wurde in der Gazette, der ältesten französischen Zeitung, ausführlich beschrieben. Crème Chantilly oder geschlagene Sahne wurde nicht erwähnt. Die Verwendung von geschlagener Sahne ist seit 1650 belegt. Es wurde damals kein Zucker verwendet. 1750 beschrieb Menon in einem Kochbuch Crème Chantilly zum ersten Mal. Allerdings nannte er sie Fromage à la Chantilly, ‚Chantilly-Käse‘. Nach seinem Rezept wurde Crème double mit etwas Orangenblütenwasser aufgeschlagen und Zucker mit geriebener Zitronenschale hinzugefügt.[1] Erst 1775 ließ Louis V. Joseph de Bourbon, prince de Condé den sogenannten Hameau de Chantilly im Park des Schlosses Chantilly erbauen. Es handelt sich dabei um ein idealisiertes Dorf, zu dem ein Kuhstall und eine Molkerei gehörte. Dort veranstaltete Louis V. Joseph de Bourbon Festessen in luxuriösem Ambiente. 1784 war Henriette von Oberkirch dort zum zweiten Mal zu Besuch und schrieb in ihren Mémoires de la baronne d’Oberkirch, dass die Sahne besser gewesen sei, als jede, die sie zuvor gegessen habe.[2] Es ist aber unbekannt, wann genau jemand auf die Idee kam, die geschlagene Sahne zu zuckern und in welchem Jahr sie endgültig mit dem Hameau de Chantilly in Verbindung gebracht wurde.[3]“
Das Schloss Chantilly ist sehr beeindrucken, auch wenn ich keine 20 € ausgeben wollte, um es von innen zu besichtigen. Dafür jetzt Näheres aus Wikipedia:
„Das Schloss Chantilly liegt in der französischen Kleinstadt Chantilly im Département Oise, ca. 50 Kilometer nordöstlich von Paris und wurde um 1560 für Anne de Montmorency erbaut und im 19. Jahrhundert vom Herzog von Aumale, dem Sohn des Bürgerkönigs Louis-Philippe bewohnt, der es dem Institut de France vermachte.
„Das Schloss von Chantilly ist vor allem durch seinen Park, seine Gemäldesammlung und sein Reitgestüt berühmt. Das Schloss und der Park sind für Besucher geöffnet.
Geschichte
1484 gelangte ein älterer Vorgängerbau in den Besitz des Adelshauses der Montmorency, und zwischen 1528 und 1551 wurde die mittelalterliche Burg vom französischen Heerführer Anne de Montmorency erheblich erweitert und zum Renaissance-Schloss umgebaut. In den folgenden dreihundert Jahren wurde zahlreiche bauliche Veränderungen vorgenommen. Von 1643 bis 1830 war das Schloss die Residenz der mächtigen Herzöge von Condé – unterbrochen durch die Französische Revolution und die napoleonische Zeit.“
Ich suchte mir einen Parkplatz im Städtchen und ging dann zu Fuß durch die Hofakaden zurück zum Schloss.
Die Hofarkaden
Das Schloss wurde im barocken Architekturstil umgestaltet. Von 1670 bis 1688 wurde der Schlosspark durch den berühmten Gartenbaukünstler André Le Nôtre erheblich erweitert. Er gehört zu den bekannten Barockgärten Frankreichs und vereint riesige Wasserbecken mit ebenso großen Rasenflächen und weiten Sichtachsen bis zum Horizont. Ab 1775 wurde im Park, dessen Außenbereich während des 18. Jahrhunderts im Stil englischer Landschaftsgärten umgestaltet wurde, ein idealisiertes Bauerndorf errichtet, welches man dem Zeitgeschmack nach als bäuerliche Idylle gestaltete und das die Königin Marie Antoinette zum Vorbild für ihren Hameau (deutsch: Dörfchen) im Park des Petit Trianon wählte.
1830 vererbte der letzte Prinz Condé seinen Besitz, zu dem auch Chantilly gehörte, seinem Großneffen Henri von Orléans, Herzog von Aumale (1822-1897). 1876-82 ließ Aumale auf den Grundmauern des in der Revolutionszeit völlig zerstörten Großen Schlosses einen neuen Schlossbau nach den Plänen des französischen Architekten Honoré Daumet (1826-1911) errichten. Der historistische Baustil entsprach dem Geschmack der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
1834 wurde die Pferderennbahn gegründet, die zusammen mit dem Gestüt internationalen Ruhm erlangte. Die Pferdeställe von 1719 gehören nicht nur zu den größten und prächtigsten Ställen der Welt, sondern sie bieten außerdem ein eindrucksvolles Bild von der Architektur des Ancien Régime. 1886 vermachte Aumale das Schloss, seine Parkanlagen und Nebengebäude dem Institut de France.
Im Ersten Weltkrieg befand sich hier das Hauptquartier der Französischen Streitkräfte. Hier fanden auch mehrere Konferenzen der Alliierten statt. Heute ist es zur Besichtigung freigegeben.
Das Schloss beherbergt mit dem Musée Condé eine der größten privaten Kunstsammlungen der Welt, sowie eine historische Bibliothek im Kleinen Schloss mit 700 Handschriften und 12.000 wertvollen Büchern, darunter die Très Riches Heures und eine Gutenberg-Bibel.“
Die letzte Station auf meiner Reise durch Frankreich war das Städtchen Noyon, wo ich mir die Kathedrale angesehen habe.
Übernachtet habe ich dann in der Stadt Mons in Belgien – in einem Mercure Hotel (!) und danach bin ich in einem Rutsch über die Autobahnen Belgiens, Hollands und Deutschlands zurück nach Rendsburg gefahren.
Au revoir!
Ihr Single Reisender
Jens Diekmann