Das berühmte Rathaus von Olso (Ort des jährlich verliehenen Friedens-Nobel-Preises)
Kurzversion meiner Reise:
Oslo gehört zu meinen Lieblingsstädten in Europa und mit der Colorline fahre ich sehr gerne. Daher habe ich die Stadt schon oft besucht und sehr oft die Colorline genutzt, egal ob im Sommer oder im Winter bei – 21 °, ob zu einem Kurztrip wie bei der nachfolgenden Reise oder auf dem Hin- oder Rückweg nach Norwegen oder durch Skandinavien.
Diese Kurzreise wird täglich von der Colorline angeboten und führt von Kiel nach Oslo und zurück.
Schon die Ausfahrt durch die Kieler Förde ist ein Erlebnis.
Ein besonderer Höhepunkt ist dann die Fahrt unter die Brücke über den Großen Belt zwischen Fünen und Seeland hindurch.
Kulinarisch begeistert mich immer wieder das umfangreiche Buffet auf der Colorline, wobei ich fast nur die Grönlandcrevetten mit Mayonnaise genieße.
In Oslo ist es für mich am Schönsten, entlang des Hafens und vorbei an der „Kristian Radich“ zur neuen Osloer Oper zu pilgern, die mitten im Wasser liegt und der man sogar aufs Dach steigen kann.
Als ich einmal im Winter nach Oslo gefahren bin, habe ich mir auf einer Stadtrundfahrt auch das Fram- und das Kontiki-Museum sowie den Vigeland-Park mit seinen eindrucksvollen Figuren und den Holmenkollen, die weltbekannte Sprungschanze, die damals noch im Bau war, angesehen.
Auf jeden Fall sollte man das Rathaus besuchen, in dem jährlich der Friedensnobelpreis verliehen wird und natürlich die Karl-Johan-Gatan, die Prachtstraße Oslos mit dem berühmten Grand-Hotel.
Faszinierend finde ich auch immer wieder das neu aufgebaute Hafenviertel Tjuvholmen, wo man sehen kann, wie man was aus heruntergewirtschfteten Hafengebieten machen kann.
Zurück auf der Colorline genieße ich nicht nur die herrlichen Kunstwerke in den Treppenhäusern, sondern auch die riesige Mall mit seinen vielen Shops und Restaurants.
Nachmittags dann wieder durch den herrlichen Oslo-Fjord zu gleiten, vorbei an einer kleinen Insel, die man für Partys mieten kann und durch enge Fahrrinnen bei einem kühlen Glas Bier zu schippern.
Wenn ich es mir einmal ganz gut gehen lassen will, besuche ich das ausgezeichnete Gourmet-Restaurant im Heck des Schiffes, das sicherlich nicht ganz billig ist, doch einfach köstlich!
In der Regel begnüge ich mich mit einer kleinen Innenkabine, denn die meiste Zeit bin ich sowieso an Deck oder treibe mich in einem der vielen Restaurants herum oder sehe mir die Shows an.
Am nächsten Morgen ist das Einlaufen in die Kieler Förde dann immer wieder spannend und beschließt eine wunderschöne und köstliche Fahrt über die Ostsee nach Oslo.
Und jetzt können Sie meine Reise im Spätsommer 2014 komplett lesen:
Ich bin ja schon öfters mit der Colorline nach Oslo und zurück gefahren und es war jedes Mal wunderschön.
Diesmal bin ich – zumindest was die Vorbereitung betrifft – ein wenig enttäuscht, denn nun scheint auch die Colorline auf die neue Art von Gästefang auszugehen, die man von den Airlines schon lange kennt und eigentlich immer zu einer Enttäuschung führt: Yield-Management.
Man lockt mit einer Mini-Kreuzfahrt zum Schnäppchenpreis von 59 € und wenn man dann auf die Internetseite geht, findet man so gut wie kein Datum, zu dem dieser Preis angeboten wird. Jeden Tag gibt es andere Preise. Das mag ja gut für den Profit der Reederei sein, doch kundenfreundlich würde ich nicht dazu sagen!
Als Single-Reisenden trifft es einen dann doppelt, da man immer eine Kabine bucht (und selbst eine 10 qm große Koje ist für mindestens 2 Personen vorgesehen) und zahlt entsprechend das Doppelte. So habe ich eine Innenkabine für 189 € buchen müssen und da sind noch keinerlei Mahlzeiten enthalten!
Da bin ich eigentlich ganz froh, dass mir die Presseabteilung der Colorline keinen Discount oder ein Upgrade eingeräumt hat, denn so kann ich auch mal etwas Kritisches schreiben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Das ist keineswegs als „Rache“ zu verstehen, doch wenn man mir einen Nachlass gewährt hätte, hätte ich diese Kritik sicherlich vermieden.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Qualität und das Erlebnis auf dieser Reise gelitten hat. Nein, nachdem ich diesen Vor-Reise-Ärger heruntergeschluckt habe, habe ich die Reise wirklich genossen!
Während es in Rendsburg noch ziemlich bewölkt war und auf der Fahrt nach Kiel einige dicke Schauer vom Himmel kamen, hellte es in Kiel schon wieder auf.
Am Norwegen Kai liegt die Color Magic und ihr gegenüber wartet die Stena-Scandinavica auf ihre Passagiere.
Meine Innen-Kabine Nr. 10537, die mit 10,5 qm (die lt. Kabinenbeschreibung auf der Homepage der Color Line bis zu 5 Personen beherbergen kann!) Für nur 1 Person ist sie ja ganz o.k., doch mit 5 Personen möchte ich hier nicht übernachten!
Nachdem ich meine Koje inspiziert hatte, ging ich an Deck, um die Abfahrt aus Kiel zu verfolgen.
Im Süden zogen die dicken Regenwolken vorbei, durch die ich auf der Fahrt von Rendsburg gekommen war.
Doch im Westen klarte es schon wieder auf und es versprach schön zu werden. Dann kamen auch die ersten Sonnenstrahlen durch und winkten uns zum Abschied hinterher.
Die Landesregierung kommt in Sicht und die „Gorch Fock“ wünscht uns eine Gute Reise. Wir passieren die fast leeren Holtenauer Schleusen des Nord-Ostsee Kanals.
Doch der nächste „Kunde“ ist schon unterwegs und das Lotsenboot beeilt sich, den Lotsen an Bord zu bringen
Ein herrliches Segelschiff rausch bei ca. 5 Windstärken in die Förde hinein.
Hier am Leuchtturm Friedrichsort ist die engste Stelle in der Förde und gegenüber ist das U-Boot Denkmal Möltenort.
Noch sind einige düstere Wolken am Himmel, doch immer mehr blaue Flächen erscheinen, wie auch weitere „Kunden“ für den Nord-Ostsee Kanal.
Und schon grüßt Laboe mit seinem berühmten und sehenswerten Ehrenmal.
Dann geht’s hinaus auf dies Ostsee, die man hier auch „Dänische Südsee“ nennt.
Und es dauert nicht lange, da kommt auch schon die Südspitze von Langeland in Sicht
Es ist ein Genuss, an Deck die Sonne und die vorbeiziehenden Schiffe zu erleben und das alles unter dem mächtigen Schornstein der Color Magic.
Doch wenn man nur wenig gefrühstückt hat, kommt irgendwann der Appetit auf und man begibt sich in den Restaurantbereich auf Ebene 7.
Besonders gut gefällt mir die unterschiedliche Kunst in den Treppenaufgängen
Das ist das Herzstück des Schiffes: die mehrgeschossige Shopping- und Gastrolobby (hier wird wohl auch viel Geld verdient). Im A la carte Restaurant hat man einen großartigen Ausblick aufs Meer…
…und kann dabei die gratinierten Krebse…
Gegen ½ 7 Uhr fährt man unter der gewaltigen Brücke über den „Großen Belt“ hindurch. Immer wieder ein tolles Erlebnis!
Danach machte ich einen kleiner Verdauungsspaziergang an Back- und an Steuerbord, bevor ich mir einen Teil der Show angesehen habe:
Bei Dunkelheit und ohne Blitz sind die Bilder natürlich nicht ganz so scharf, doch erstaunlich, was diese kleinen Compact-Kameras doch hervorbringen können. Besonders gefallen hat mir die Künstlerin, die an einem langen Schal turnte. Doch habe ich mir die Show nicht ganz bis zum Ende angesehen, sondern bin ins Bett, sprich in meine Koje gegangen.
Mein Frühstück am nächsten Morgen.
Die schönen Inseln im Oslofjord, auf denen man gut wohnt bzw. die man für private Feiern sogar mieten kann, wie diese kleine.
Und dann kommt Oslo in Sicht und man kommt direkt am Fram-Museum vorbei
Das ist (glaube ich) die königliche Yacht und das ist Oslo mit der Holmenkollen-Schanze.
Alle beobachten das Anlegemanöver und bewundern das klare Wasser im Hafen.
Ein letzter Blick auf die Color Magic und dann geht’s für ca. 3 ½ Stunden rein ins Zentrum von Oslo. Manche machen mit dem Bus eine Sightseeing-Tour und andere gehen – wie ich – zu Fuß in die Stadt.
Faszinierend an Oslo finde ich unter anderem den alten Hafen, der zu einem der attraktivsten Wohn-, Geschäfts- und Gastronomie-Vierteln – Tjuvholmen – um- und ausgebaut worden ist und immer noch weiter ausgebaut wird.
Alte Lagerhäuser harmonieren bestens mit ganz modernen Bauten
Ein Anker des am 9. April 1940 im Oslofjord versenkten „Blücher“ findet man auch.
Von hier aus sind es nur noch wenige Schritte bis zum berühmten Rathaus von Oslo.
Doch erst einmal ging ich weiter am Hafen entlang,
bewunderte alte Segelschiffe wie die „Legend“…
…und dann das frühere Schulschiff der norwegischen Marine, die „Christian Radich“
Gleich daneben thront die mächtige Akerburg Festung und unterhalb der Festung hat man ein Denkmal für die während der Hitlerzeit verschleppten Juden errichtet, das ich sehr beeindruckend fand.
Und dann kam auch schon die wunderschöne neue Oper von Oslo in Sicht Näheres aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Opernhaus_Oslo
genau gegenüber dem alten Lager- und Kontorhaus
Dieses faszinierendes Gebäude ist ganz aus Glas und Marmor und man kann es bis aufs Dach begehen!
Vor der Oper hat man einen symbolischen Eisberg errichtet, der dem Werk „Eismeer“ von Caspar David Friedrich nachempfunden ist.
Selbst die Toiletten sind wohl einzigartig!
Ich schloss mich einer englisch sprachigen Führung an, so dass ich zum ersten Mal auch eine Innenbesichtigung vorgenommen habe und auch „hinter die Kulissen“ schauen konnte. Einfach beeindruckend! (Und wohl auch den Preis von 100 NKR ca. 12,50 € wert)
Während der Besichtigung ging ein Regenschauer nieder, der aufgehört hatte, als ich wieder nach draußen kam und so meinen Stadtrundgang fortsetzen konnte.
Auf meinem Weg zur Karl-Johans-Gate, der Pracht- und Hauptstraße von Oslo kam ich am Sitz der Fred Olsen Line vorbei, das mit einer schönen Skulptur an der Fassade meine Aufmerksamkeit ansprach.
Die Karl-Johans-Gate, der Pracht- und Hauptstraße von Oslo, führt direkt zum Schloss.
An dieser Straße befindet sich auch das berühmte Grand Hotel und das Parlament .
Der hat keine Meise, sondern eine Möwe auf dem Kopf, die wohl auf Fische in dem Brunnen spekuliert…
Dann erklomm ich die Stufen zum Rathaus, das ich trotz vieler Oslo-Besuche noch nie von innen gesehen hatte (wurde auch mal Zeit!) Apropos Zeit: Die herrliche astronomische Uhr an der Front ist schon bewundernswert.
Doch die gewaltigen Wandgemälde in der Rathaushalle sind nicht minder beeindruckend!
Auch die Keramik Bilder fand ich sehr schön.
Beeindruckend sind die Bilder von den Nobelpreis-Verleihungen in dieser großen Halle. Und auch diesen herrlichen Wandteppich musste ich fotografieren
Am Eingang befinden sie mehrere Reliefs über die nordischen Götter. Hier Frigg, die Gattin Odins.
Das Rathaus noch einmal von der Südseite mit all seinen Statuen.
Zurück an den Hafen der lief gerade rückwärts aus und über Tjuvholmen kam ich dann rechtzeitig wieder zum Color Line Terminalen.
Ein Stadtspaziergang macht ganz schön durstig. Daher erst einmal ein Bier, bevor ich das Ablegen verfolgte.
Das Color Line Terminal sagt Tschüss und es geht hinaus in den Oslo Fjord.
Ein paar letzte Blicke zurück auf eine meiner Lieblingsstädte:
Das Fjordwasser wird aufgewirbelt und es geht erneut an der kleinen Fest-Insel vorbei.
Und noch ein allerletzter Blick zurück auf diese schöne Stadt, über der sich dicke Wolken sammeln, während wir dem „sonnigen Süden“ entgegenfahren.
Immer wiedesr ein herrliches Schauspiel, wie sich die frechen bzw. mutigen Möwen an das Futter wagen.
Während im Norden immer mehr Wolken aufzogen, wurden es auf unserer Route immer weniger!
Auf dem Panorama-Deck hat man nicht nur herrliche Aussichten auf die engen Durchfahrten des Oslo-Fjordes, sondern kann auch einen Drink zu sich nehmen.
Langsam bekam auch ich Appetit und begab mich in des Gourmet Restaurant, das mich erst um 18:00 Uhr einließ.
Mein 1. Gang war ein Fisch- und Schalentier Eintopf, danach gab´s ein Sorbet … … und dann Rentier mit kleinen Beilagen und danach ein Käsefondue…
…und zum Abschluss Zitrone Variationen
Dazu habe ich mir die Weinempfehlungen servieren lassen und alles herrlich genossen. War sicherlich nicht ganz billig, doch wenn man schon mal 73 geworden ist, sollte man sich auch mal was gönnen.
Statt mir die abendliche Show auf der Bühne anzusehen, habe ich mir heute die Natur-Show gegönnt… …und bin dann zufrieden in meine Koje gegangen.
Welch ein herrlicher neuer Tag und eine nahezu spiegelglatte Ostsee. . Die meisten Gäste sind wohl noch beim Frühstücken.
So strahlend wurden wir von Kiel empfangen. Danke!
Ihr Single Reisender
Jens Diekmann