Donnerstag, der 10. 1. 2019

Nachdem ich im Sommer 2006 zum ersten Mal auf meiner Reise rund um die Ostsee in Klaipėda war, https://www.diekmann-reisen.de/der-weg-ist-das-ziel-rund-um-die-ostsee/ habe ich jetzt kurzfristig beschlossen, ein Winterwochenende dort zu verbringen. Nachdem ich Gestern eine Fähre und ein Hotel gebucht habe, geht die Reise heute los. Hier aus Wikipedia eine kleine Einführung:

 „Klaipėda ist eine Hafenstadt in Litauen, die dort liegt, wo die Ostsee auf den Danė-Fluss trifft. In der Altstadt gibt es im 18. Jahrhundert erbaute Fachwerkhäuser im deutschen Stil. Der Theaterplatz, der wichtigste Treffpunkt der Stadt, beherbergt das neoklassizistische Dramatheater. Die Skulptur Taravos Anikė von 1912 befindet sich ebenfalls auf dem Platz und ist eine Hommage an einen Dichter der Stadt. Das am Wasser gelegene Litauische Meeresmuseum umfasst Delfinshows und maritime Exponate in einer Festung aus dem 19. Jahrhundert.“

https://www.klaipedainfo.lt/de/sehenswurdigkeiten/altstadt-von-klaipeda/

Während gestern noch ein starker Sturm in der Ostsee herrschte, der etliche Schäden an den Küsten in Deutschland (u. a. in meinem Geburtsort Schönberg) hinterlassen hat, sieht das Wetter heute schon viel besser aus (obwohl das alte plattdeutsche Sprichwort: „Morgenrot bringt Water in Soot“) zur Vorsicht bei der Wetterbeurteilung bringen sollte.

DSC03382 Sonnenaufgang in Rendsburg

Ich hatte heute Mittag noch einen Termin bei meiner Physiotherapeutin und nachmittags beim Doc. Danach bin ich dann in meinen Geburtsort Schönberg gefahren, um Blumen am Grab meiner Eltern und bei meiner Patentante abzulegen. Danach habe ich mir die Sturmschäden an der Küste angesehen, die ganz schön heftig waren.

Anschließend bin ich dann in Kiel zum Fähranleger nach Klaipeda gefahren, wo ich zunächst die Herausforderung hatte, den Parkplatz für Langzeitparker zu finden.

Als ich das geschafft hatte, war es schon nach 18:00 Uhr und da dies meist schon meine Zeit zum Abendessen ist, habe ich mir eine Pizza mit einem Bier DSC03384 Pizza am Terminal…

DSC03383 …am Terminal gegönnt, da das Einchecken erst ab 19:00 Uhr begann.

DSC03386 Meine Kabine

DSC03388Um 23:15 Uhr legte die Fähre dann bei leichtem Niesel-Schnee-Regen ab. DSC03389

Die Ostsee hatte sich nach dem Sturm wieder beruhigt, sodass ich ohne große Schiffsbewegungen gen Osten schippern konnte.DSC03390

Freitag, der 11. 1. 2019

DSC03392Ich habe lange geschlafen und da die Ostsee verhältnismäßig ruhig war, habe ich den Seegang kaum gespürt. DSC03391Zum Frühstück kam ich natürlich zu spät, da diese Mahlzeit um 10:00 Uhr endete. DSC03393Ich nahm somit nur einen Tee und setzte mich in die Lounge oder wie man dies auf diesem Schiff bezeichnen sollte.

Zur Mittagszeit (war es jetzt noch deutsche oder schon litauische Zeit, denn ich wusste nicht mehr genau, wann ich die Uhr um 1 Stunde vorgestellt hatte) begab ich mich ins Restaurant und bestellte mir Lammkoteletts. War sehr lecker.DSC03394 Dazu eine kleine Flasche von dem roten Faustino (nur 3 €!), den ich schon gestern Abend getrunken hatte.

Nach über 20 Stunden Reisezeit legte die Fähre so gegen 17:45 Uhr in Klaipeda an.DSC03395 Es war ein unangenehmes Regen- und Schneetreiben bei ca. 3 ° Celsius und da ich nicht bei solchem Wetter zu Fuß in die Stadt zum Hotel laufen wollte, zumal ich auch nicht wusste, wie weit es bis dahin ist, nahm ich ein Taxi und das war auch ganz gut so, denn es waren doch mindestens 2 km bis zum Hotel.

DSC03396Nachdem ich im 4* Hotel „National“eingecheckt hatte, begab ich mich auf mein sehr schönes Zimmer im 1. Stock, dass auch ein großes Bad mit Fußbodenheizung (!) hatte. Das alles zum sensationell günstigen Preis von nur 47,57 € pro Nacht incl. Frühstück!

Anschließend ging ich nach unten in die Bar, die auch gleichzeitig das Restaurant ist und bestellte mir zunächst ein Bier.DSC03398  DSC03399Dieses Schild in der Bar fand ich sehr nett. (Am nächsten Abend sah ich eine etwas vollschlankere Frau, die ihrem Begleiter dieses Schild zeigte…)

Die kleine aber gute Speisekarte machte mir die Entscheidung nicht leicht, doch da ich zu Mittag bereits Lammkoteletts gegessen hatte, entschied ich mich für den Lachs.DSC03400 Keine Ahnung, was das für grüne Bohnen als Beilage waren, die auch noch kalt serviert wurden, aber mich nicht unbedingt begeisterten.

Samstag, der 12. 1. 2019

DSC03401 Nachdem ich erneut lange geschlafen und dann am PC meinen ersten Tagesbericht verfasst hatte, kam ich gerade noch rechtzeitig zum Frühstück, das am Wochenende bis 11:00 Uhr eingenommen werden kann. Da offensichtlich nicht viel los war, hatte man auch keine warmen Speisen vorbereitet, die man aber á la carte hätte bestellen könnten (was ich allerdings nicht in Anspruch genommen habe).

Nach dem kleinen Frühstück machte ich mich auf, um mir die Altstadt von Klaipėda anzusehen. DSC03402Zunächst jedoch erst einmal das Hotel „National“ von außen DSC03403bei Tageslicht:  https://nationalhotel.lt/en/history/ 

DSC03404Die Altstadt ist voll von schönen alten Gebäuden, wobei alle, die am Fluss Dané liegen, zu Restaurants und Kneipen umgebaut worden sind und die fast alle auch noch ein Schiff auf dem Fluss bewirtschaften. DSC03406Das ist die „Meridianas“, eine alte Dreimastbark, die eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat (wie die meisten alten Segler). https://www.klaipedainfo.lt/de/sehenswurdigkeiten/das-segelschiff-meridianas/ Heute wird es als Restaurant genutzt. DSC03408Eine der zahlreichen Säulen und Denkmäler in Klaipeda.

Gleich nebenan befindet sich der Jona-Hügel, den ich zwar hinaufgegangen bin, doch da es ziemlich glatt und eisig war und außerdem gebaut wurde, habe ich nichts Interessantes sehen können. https://www.klaipedainfo.lt/de/sehenswurdigkeiten/jonas-hugel/

DSC03409Interessanter war da schon der Markt,DSC03410 obwohl der nur zum Teil belegt war (was im Winter bei den Temperaturen wohl verständlich ist). Aber es gibt auch einen DSC03411überdachten Teil und da war dann auch etwas mehr los.  DSC03412DSC03413 Herrliche Blumenarrangements!

DSC03415Diese Stände waren dann wiederum der Witterung ausgesetzt. DSC03417 

DSC03418 Wenn man den Markt verlässt, kann man auf dem Weg zum Burgmuseum dieses Haus nicht übersehen, doch habe ich nicht verstanden, was es beinhaltet, denn die litauische Sprache kapiere ich überhaupt nicht.

Da ich – geizig wie ich nun mal bin – keinen Eintritt in das „Castle Museum“ bezahlen wollte, habe ich es mir nur von außen angesehen. DSC03419 DSC03420DSC03421 https://www.google.com/maps/place/The+Castle+Museum/@55.7063055,21.1319569,16.5z/data=!4m13!1m7!3m6!1s0x46e4dbf820b58dbd:0x75f851f02489f750!2sBaltikalnio+g.+6,+Klaip%C4%97da+91251,+Litauen!3b1!8m2!3d55.7079254!4d21.1441672!3m4!1s0x46e4dbf197c24929:0x342aa7b35f433d18!8m2!3d55.706014!4d21.1297037

Interessant fand ich dagegen die Architektur des „Old Mill“ Hotels am Ende des Flusses Dané:DSC03423

DSC03425Gleich daneben befindet sich ein kleiner Hafen mit einem Fähranleger, der auf die andere Seite auf die Kurischen Nehrung führt.DSC03424DSC03426DSC03428

 Danach ging ich wieder zurück in die Stadt, um mir mehr anzusehen. DSC03431DSC03429 Dabei kam ich an diesem Strauch vorbei, der voller tschilpender Spatzen war DSC03434(von denen die meisten wegflogen, als ich mich näherte…)

 DSC03433Diese herrliche Nixen räkelt sich an der Brücke, die über die Dané führt.DSC03435 Das ist die alte Post.

Auf dem Stadtplan, den ich im Hotel bekommen hatte, war auch der Skulpturenpark verzeichnet, den ich mir ansehen wollte. DSC03437DSC03438DSC03441DSC03442 https://www.klaipedainfo.lt/de/sehenswurdigkeiten/der-skulpturenpark/

DSC03448Gleich neben dem Skulpturenpart befindet sich die russische Kapelle, und da ich nohc nie eine russisch ortodoxe Kirche gesehen bzw. besichtigt habe, wollte ich sie natürlich besuchen.

DSC03450Während ich ruhig in der hintersten Reihe saß.beobachtete ich die Frauen – meist ältere – die von Ikone zu Ikone gingen, sie küssten und sich bekreuzigten. Dabei fragte ich mich natürlich, was sie sich dabei denken bzw. was sie fühlen, und machte mir so meine Gedanken über Glauben und Religion. (Über das ich schon viel nachgedacht und auch geschrieben habe…)

DSC03452Auf dem Rückweg in die Altstadt kam ich wieder an die Dané, wo einn Vater mit seiner Tochter die Enten fütterte und die Kleine daran viel Freude hatte:DSC03453DSC03454

Auf der Südseite der Dané sah ich dann in einer Seitenstraße der Altstadt dies:DSC03455DSC03458 Gibt es in Klaipeda wirklich ein Romantik Hotel? Ich bezweifle das sehr. Das sieht mir so richtig nach einer Markenrechtsverletzung aus!

Und nun noch einige nette Altstadt-Impressionen:DSC03459DSC03460DSC03461DSC03462DSC03463DSC03465DSC03466

Am Abend habe ich dann wieder die nette Bar DSC03467im Hotel „National“ genossen. Zunächst ein Helles DSC03468und dann einDSC03470 „Murphys“ mein irisscdhes Lieblingsbier. DSC03469 Dazu habe ich mir zuächst gebackene Muscheln als Vorsspeise und danach DSC03471gefüllte Entenbrust gegönnt.

Sonntag, der 13. 1. 2019

Zum Frühstück kam ich ¼ nach 11 natürlich zu spät, doch ich konnte mir noch einen Tee machen. Da es heute am Sonntag nicht möglich war, einen Ausflug auf die Kurische Nehrung zu machen (erst am Montag wieder) blieb mir nichts anderes übrig, als erneut eine Wanderung durch die Stadt zu machen. Da es fast den ganzen Tag regnete, konnte mich nicht einmal der Versuch, ins Castle-Museum zu gehen (bei dem ich gstern zu geizig war), denn es hatte geschlossen! So habe ich weitere Impressionen der Altstadt in mich und per Fotoapparat aufgenommen.DSC03474DSC03475DSC03476DSC03477DSC03478DSC03479DSC03480DSC03482

 Im Internet habe ich nach den besten Restaurants in Klaipeda gesucht und dabei auf das „Monai“ gestossen. DSC03486Das habe ich dann irgendwann auch gefunden, doch es war voll! Also retour. Doch dann habe ich mir überlegt, noch einmaal zurückzugehen, um zu fragen, wann denn wieder Plätze frei wären. DSC03484Und siehe da, es waren sogar mehrere Tische frei!

Das „Monai“ hat eine sehr kleine, dafür täglich wechselnde Karte und ist auch nur fis 16:00 Uhr geöffnet. Es ist eigentlich eher ein einfach eingerichtetes Bistro zum Frühstücken oder Brunchen. DSC03485 Ich bestellte mir „Eggs Benedict“, das ich von einem Besuch bei Nils in Islington/London einmal genossen hatte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war köstlich! https://www.facebook.com/monai.restoranas

Man hatte mir ja schon an der Rezeption gesagt, dass es in Klaipeda keine großen und alten Kirchen gibt, doch da ich mir eine ansehen wollte, schaute ich einfach mal über die Altstadtdächer und suchte die höchste Spitze aus und ging dorthin. DSC03487Es ist die „Blessing Virgin Mary“ Kirche https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g274949-d8818412-Reviews-Blessed_Virgin_Mary_Queen_of_Peace_Church-Klaipeda_Klaipeda_County.html

 Es ist keine Kirche zum Hurraschreien, doch in ihrer Schlichtheit fand ich sie ganz akzeptabel.DSC03488DSC03490

 Am Abend habe ich dann in meinem Hotel DSC03491„schwarzen Heilbutt“ gegessen und dabei dann auch wieder eines der Bände der „Clifton-Saga“ von Jeffrey Archer gelesen, die ich seit Weihnachten mehr oder weniger verschlungen habe.

Irgendwann so gegen ¼ vor 9 am Abend fuhr ich dann mit dem Taxi zurück zum Fähr-Terminal, wobei ich zunächst glaubte, sie würde gar nicht fahren, denn ich sah nirgendwo irgendwelche Menshen, die aufs Schiff wollten. In der Abfahrtshalle fand ich dann doch noch vier weitere Passagiere, die auf den Shuttle zum Schiff warteten. Da beruhigte ich mich etwas.

Da es – wie schon den ganzen Tag – immer noch regnete, packte mich keine große Lust, noch an Deck zu gehen und mir die Abfahrt anzuehen, sondern blieb in meiner Koje und versuchte einzuschlafen. Das gelang jedoch nicht, denn immer wieder musste ich aus dem Fenster schauen, ob das Schiff nun endlich losfuhr oder nicht. Es dauerte bis 20 nach 10, bis es dann endlich ablegte.

Montag, der 14. 1. 2019

DSC03493 Es schien endlich mal wieder die Sonne, als ich am Morgen zum ersten Mal aus dem Fenster blickte. Über Nacht hatte es zwar etwas geschaukelt, doch erst aus dem Wetterbericht am Abend erfuhr ich, dass ein Sturm über die Ostsee gezogen war. Den merkte ich erst, als ich mich an Deck wagte, DSC03494denn ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, so stürmte es durch die Gänge und auf dem Schiff. Da konnte ich auch die bis zu 2 m hohen Wellen ausmachen, die ich bisher nicht so bemerkt hatte. DSC03495Da der Wind aus Nordwest kam und wir gen West bzw. südwest fuhren, rollte das Schiff auch ein wenig,DSC03496 doch eigentlich nicht so stark, wie ich es einmal erlebt hatte, als ich im Winter mit einem Containerschiff ins Herz von Schweden durch die Ostsee gefahren bin. https://www.diekmann-reisen.de/mit-dem-frachter-ins-herz-von-schweden/

Abends gegen 20 nach 5 kamen wir dann im Kieler Hafen an und nur wenige Minuten später konnten wir auch das Schiff verlassen nd wurden mit einem Shuttlebus zum Terminal gebracht, wo ich mich aufmachte, mein Auto zu holen. Ohne irgendwelche Kontrollen konnte ich es abholen und den Hafenverlassen, obwohl man mir auf der Hinfahrt nocch gesagt hatte, ich müsste meinen Paarkschein vorzeigen, wenn ich den Hafne verlassen wollte.

So war ich denn gegen 6 Uhr wieder in Rendsburg.

Fazit meiner Reise nach Klaipeda:

Im Winter mit der Fähre von Kiel nach Klaipeda zu fahren ist nicht besonders aufregend, da das Schiff nicht besonders viel Abwechslung bietet, auch wenn das á la carte-Restaurant recht gut ist. Besonders gut hat mir das 4* Hotel „National“ gefallen, das ich als sehr günstig bezeichnen würde.

Die Altstadt von Klaipeda fand ich sehr interessant, auch wenn es wohl noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern wird, bevor die Sünden der Sowjetzeit beseitigt worden sind.

Bis zur nächsten Reise.

Ihr Single-Reisender

Jens Diekmann

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