Es war ja nicht meine erste Reise durch Italien, doch noch nie hatte ich soviel Pech als auch Glück auf einer meiner Reisen. Doch nehmen wir nichts vorweg, sondern erzählen ganz der Reihe nach.
Letzte Woche habe ich eine kleine Reise an die Spitze Dänemarks – nach Skagen – gemacht, was von Rendsburg aus nicht allzu weit ist. Jetzt möchte ich bis an die Spitze von Italien im Süden von Kalabrien reisen, so dass ich innerhalb von zwei Wochen einmal den Kontinent von oben bis unten erkundet habe.
1. Etappe: Von Rendsburg nach Oldenburg
Mittwoch, der 25. Juli 2018
Im Augenblick herrschen die sogenannten „Hundstage“, das heißt, die heißesten des Jahres mit Temperturen von über 30° Celsius. Da ist es angeraten, eine Kühlbox mitzunehmen und darin genügend Getränke zu lagern. Zum Glück hat mein Volvo V 40 eine Klimaanlage, denn sonst würde man eine solche Reise wohl nicht als angenehm bezeichnen können.
Zunächst wollte ich einen Zwischenstopp in Oldenburg unternehmen, da ich erst so gegen Mitte August wieder im Lande sein werde und dann wäre ich wohl zu lange nicht dort gewesen.
Da im Radio für die Elbüberfahrt von Glücksburg nach Wischafen 1 1/2 Stunden Wartezeit vor der Fähre angekündigt worden war, bin ich lieber über die Autobahn gefahren, doch das war auch kein Vergnügen, denn es gab Staus über Staus, so dass ich mehr als 3 1/2 Stunden gebraucht habe, was normalerweise nur 2 1/2 Stunden gedauert hätte.
Unterwegs zeigte mein Temeraturanzeiger bis zu 37° Celsius an, doch hier in Oldenburg sind es „nur“ 31° Grad. Zum Glück steht im Hermes Hotel für alle Gäste kostenloses Speiseeis zur Verfügung, so dass ich mir als Erstes mal eines geschnappt habe.
Donnerstag, der 26. Juli 2018
2. Etappe: Von Oldenburg nach München.
Am nächsten Morgen fuhr ich dann „über die Dörfer“ nach München. Vorbei an mächtigen Burgen bei ziemlich warmen Temperaturen (39°)!
Am Samstag machte ich mit meiner Tochter Mirja einen Ausflug zum Großen Ahornboden (siehe entsprechenden Reisebericht https://www.diekmann-reisen.de/ausflug-zum-grossen-ahornboden/).
3. Etappe: Von München nach Florenz
Am Sonntag, den 29. Juli brach ich mit meiner Enkelin Lena gen Italien auf. Zunächst fuhren wir über die Autobahn bis Garmisch,
dann über den Brenner, bis wir nach Mauls ins Romantik Hotel „Stafler“ kamen. Hier bewohnten wir eine herrliche Suite mit tollem Ausblick in zwei getrennten Schlafzimmern (wer will schon mit einem alten Opa das Bett teilen?). Am Abend genossen wir die köstliche Küche:
Montag, der 30. 7. 2018
Der morgentliche Blick aus dem Fenster versprach sehr schönes Wetter.
Nicht nur wir fühlten uns wohl im „Stafler“, sondern auch der Hauskater auf seinem Spezialplatz.
Ich zeigte der Lena noch den zum Hotel gehörigen Kuhstall, der etwas ganz Besonderes sein und schon mehrere Auszeichnungen bekommen haben soll.
Durch das herrliche Eissacktal mit seinen vielen Burgen… …kamen wir ins Wein- und Obstland Trentino… …bis wir an den Gardasee kamen. Da ich mit Lena eine ausgezeichnete Chauffeurin hatte, konnte ich viele Fotos aus den fahrenden Auto machen (auch wenn sie nicht alle sehr gut gelungen sind.) Wir machten eine kleine Pause, um eine Erfrischung zu uns zu nehmen, doch am Strand fanden wir nur eine kleine Bar mit kleiner Auswahl.
Entlang des Gardasees konnte ich als Beifahrer erneut viele Bilder machen, doch auch die sind nicht gerade zum Hurraschreien geworden.
Auf dem Weg nach Florenz nahmen wir erneut nicht die Autobahn, sondern die Landstraßen über die Berge. Teilweise ging es durch kleine Dörfer mit engen Gassen, bis wir dann endlich in Fisole oberhalb von Florenz ankamen. Hier mussten wir uns zwar ein Doppelzimmer teilen, doch Lena meinte, das wäre in Ordnung für sie. Abends haben wir dann auf der herrlichen Terrasse mit Blick auf Florenz ein köstliches Mahl genossen.
4. Etappe: Von Florenz nach Pallagorio
Dienstag, der 31. Juli 2018
Unser Hotel „Villa Fisole“ mit dem herrlichen Blick über Florenz.
Lena hat das Schwimmbad ausprobiert, ich habe es nur fotografiert!
Irgendwie hatten wir wohl eine falsche Straße genommen, als wir Fisole verlassen haben (kann nur am Beifahrer gelegen haben), denn die Strassen wurden immer enger und waren teilweise so schmal, dass wir links und rechts mit den Außenspiegeln die Seiten berührten. Doch die Lena hat das alle mit Bravour gemeistert! Und immer wieder ein herrlicher Blick auf Florenz!
Unser Navi spielte uns erneut einen Streich (gute Entschuldigung eines schlechten Beifahrers!), denn es wollte uns immer nordostwärts schicken, doch wir wollten nach Süden. Irgendwann machten wir dann einen U-Turn und kamen auf die richtige Straße.
Kurz vor einer Autobahnauffahrt sahen wir ein Outlet-Zentrum, in dem auch ein Weingeschäft war. Da machten wir Halt und Lena erstand ein Geschenk für ihre Freundin, die heute Geburtstag hat, und ich kaufte eine Flasche Rotwein für ihre Eltern.
Auf der Weiterfahrt machten wir Halt am Lago di Bolsena, wo wir uns einen kleinen Mittags-Snack und etwas zu trinken gönnten. (Leider habe ich meine Diekmann-Mütze aus Kalifornien dabei auf der Stuhllehne vergessen!)
Nach der kurzen Mittagspause nahmen wir die Autobahn, um nicht zu spät in Roseto degli Abruzzi anzukommen. Wir feierten den Geburtstag auf deren herrlichen Balkon diekt am Strand, wo wir abends bei einer – oder mehrerer Flachen Wein auch den herrlichen – roten – Vollmond bewunderten (auch der rote Mars war zu sehen!).
Während Lena bei Ihrer Freundin übernachtete, nahm ich Quartier im „Rose“ Hotel nur einige Schritte entfernt, wobei ich ebenfalls ein Zimmer mit Balkon direkt zum Meer hatte.
Mittwoch, der 1. August 2018
Heute Morgen musste Lena unbedingt zu einer speziellen Pastafabrik, um einzigartige Nudeln in vielen Sorten zu kaufen. Da die Preise recht günstig waren, kauften wir eine ganze Menge!
Anschließend fuhren wir hoch nach Montepagano, einem kleinen reizenden Städtchen oberhalb von Roseto mit einem herrlichen Blick übers Meer und dem Land. Ein Besuch der kleinen Kirche durfte natürlich nicht fehlen.
Da Nonno heute seien 82. Geburtstag hatte, wollten wir natürlich noch rechtzeitig in Pallagoria ankommen und nahmen daher die Autobahn A 14 bis nach Andria, denn ich wollte der Lena auf jeden Fall noch das Castel del Monte zeigen, auch wenn die Zeit nicht für eine Besichtigung ausreichen würde. So konnten wir es wenigstens noch von Weitem sehen.
Danach setzten wir unsere Reise über Altamura und Matera fort, ohne uns diese sehenswerten Orte näher anzusehen, was ich auf einer früheren Reise schon getan hatte: (https://www.diekmann-reisen.de/meine-italienreise-nach-kalabrien/).
Genau mit dem Sonnenuntergang erreichten wir dann endlich das Städtchen Strongoli, von wo die Straße hoch nach Pallagorio abzweigt.
So konnten wir noch rechtzeitig zum Geburtstags-Abendessen von Nonno ankommen, was ein großes und freudiges Hallo auslöste.
5. Etappe: Baden in der Adria
Donnerstag, der 2. bis Sonntag, der 5. August 2018
Die Jocca-Kinder und Kindeskinder beim Planschen in der Adria. Baden macht durstig.
In Pallagorio herrscht nicht immer nur Sonnenschein! Es kann auch mal kräftig regnen und die Strassen in kleine Bäche verwandeln.
Doch der Regenguss war schnell vorbei und so gings wieder runter ans Meer. Auch die Nonna kam mit. Am Abend trifft sich der ganze Jocca-Clan zum Abendessen in der Strandtaverne zum leckeren Essen.
6. Etappe: Entlang des Thyrrhenischen Meeres.
Montag, der 6. August 2018
Nach einem Besuch in Joccas verwildertem Garten, wo wir leckere Feigen gegessen haben.
Für mich wird’s langsam Zeit, die Rückreise anzutreten, denn ich habe ja noch einen langen Weg vor mir. Zunächst fuhr ich durch den herrlichen Sila-Nationalpark… …über Cosenza gen Westen. Ich machte einen kurzen Fotostopp bei dem Örtchen Rende, das sich malerisch auf einem Hügel präsentiert……bis ich dann die Westküste von Kalabrien erreichte, wo ich einen erneut einen Fotostopp einlegte, um diese tollen Ausblicke im Bild festzuhalten.
Schon von Weitem sah man die Ruinen von San Nicolo Marco hoch über dem Örtchen Cirella auf dem Berg, die ich mir näher ansehen wollte.
Vorbei an Kakteen voller Früchte gings zu Fuß hinauf zu den Ruinen. Interessante Aus- und Durchblicke machen die alte Burg richtig reizvoll: Der herrliche Blick zum Meer… …und die Weite der Berglandschaft, sowie die herrliche Flora sind schon nette Fotomotive.
Meine Tagesetappe war Maratea, wo ich eigentlich ins ehemalige Romantik Hotel Cheta Elite wollte, doch nicht mehr genau wusste, wo es lag. So nahm ich das erstbeste, das auf dem Weg lag, das ***Hotel „Martino“ mit einem phantastischen Meerblick. Abends genoss ich nicht nur den herrlichen Sonnenuntergang auf der Terrasse, sondern auch eine kleine Flasche Weißwein zu meinem Essen.
7. Etappe: Autopanne in Formia
Dienstag, der 7. August 2018
Der erste Blick aus dem Fenster verspricht einen erneut wunderschönen Tag!
Die Küstenstrasse SS18 ist schon eine traumhaft schöne Route entlang des Meeres… … durch das Küstengebirge des Nationalparks Cilento.
Ich fuhr bis nach Agropoli, denn ich wollte mir noch einmal die einzigartigen Ruinen von Paestum ansehen, die ich schon vor Jahren auf meiner Rückreise von den Liparischen Inseln etwas ausführlicher besichtigt hatte. https://www.diekmann-reisen.de/kommen-sie-mit-auf-die-liparischen-inseln/
Obwohl ich die Amalfi Küste sehr gerne mag, mag ich den irren Verkehr auf dieser beliebten und entsprechend belebten Touristenstraße überhaupt nicht. Also nahm ich ab Salerno die Autobahn, nicht zuletzt um mir den Stress einer Fahrt durch Neapel zu ersparen. Hinter Caserta verließ ich die Autostrada del Sol, um an der Küste weiter gen Norden zu fahren.
Doch, wie das Schicksal es so will: In Formia hatte mein Auto keine Lust mehr und blieb mitten auf einem Kreisverkehr einfach stehen. Alle Versuche, es wieder zu starten, misslangen.
Im Internet suchte ich nach einer Werkstatt und fand eine Toyota-Station etwa 400 m entfernt. Also verlies ich mein Auto, das Gott sein Dank so stand, dass es den fließenden Verkehr nicht behinderte und ging zu Fuß zu der Werkstatt. Die Dame am Schalter sprach zum Glück etwas Englisch, so dass ich ihr mein Problem schildern konnte. Zwei Monteure waren so nett, mich in ihrem Auto zu meinem Auto zu fahren. Sie hatten vorausschauend eine Notbatterie mitgenommen, (wie ich sie auch in meinem Auto immer mitführe), doch auch sie konnten das Auto nicht wieder fahrbereit machen und fuhren somit unverrichteter Weise wieder zurück.
Es dauerte nicht lange, da stand ein Polizeiauto neben mir und der Polizist fragte, was ich für ein Problem hätte. Ich schilderte es ihm (er konnte gut Englisch) und so bestellt er einen Abschleppdienst, der auch in Kürze kam und mich in eine naheliegende Autowerkstatt fuhr.
Da der Inhaber der Werkstatt, der kein Englisch konnte (doch ein Mitarbeiter konnte es etwas), meinte er, ich solle Morgen Nachmittag wiederkommen, dann wäre mein Auto fertig.
Mit einem – bzw. mehreren – Anrufen beim ADAC regelte ich die Bezahlung der Abschleppkosten, was auch reibungslos funktionierte!
Ich suchte mir über Booking ein Hotel in der Nähe und die Mitarbeiter der Werkstatt waren so nett, mich in die Nähe zu fahren. Das Hotelchen „La Crisalide“, das sich in einer Seitengasse ohne Hotelschild befindet, kann man nur per Telefon erreichen, was nach einigen Warteminuten auch gelang, woraufhin ein paar Minuten später ein Herr kam, der sich als Bruder des Inhabers vorstellte und mich rein lies.
Es war ein ziemlich einfaches B&B für stolze 90 €: Und das war meine Aussicht nach draußen!
Da mein B&B im Stadtzentrum lag, machte ich noch einen kleinen Bummel durch die die Stadt und zum Hafen von Formia… … und fand dort auch ein nettes Fischrestaurant, wo ich auch einen Platz bekam. Zunächste brauchte ich natürlich ein Erfrischungsbierchen und danach bestellte ich eine Seezunge und ein kleines Fläschchen Weißwein.
Mittwoch, der 8. August 2018
Als ich am Mittag mit dem Taxi zur Werkstatt fuhr, war die geschlossen (Siesta in Italia), sodass ich etwas warten musste, bis sie wieder öffnete. Da bedeutete mir der Chef – war es wohl – dass die Lichtmachine kaputt wäre und er erst eine neue bestellen müsste. Also müsste ich morgen Nachmittag wiederkommen. Ich fragte ihn noch, ob hier in der Nähe ein Hotel wäre und er nannte mir das Hotel „Fagiano“, das ganz in der Nähe wäre. Ich ging aus zu Fuß zu diesem Hotel, das direkt am Strand lag.
Mein Zimmer mit kleinem Balkon zur Seite mit Meerblick kostete 100 € und war im Vergleich zum gestrigen B&B eine ganze Klasse besser. Es hat ein einladendes Restaurant und eine schöne Terrasse direkt zum Meer.
Hier ließ ich mich nieder und bestellte mein italienisches Lieblingsgericht zum Mittagslunch: Bruschetta mit einer (kleinen) Flasche Weißwein!
Anschließend machte ich einen Bummel entlang der Straße bis zur nächsten Querstraße zum Strand, wo ich eine nette Strandbar fand, in der ich mir ein Bierchen gönnte. Gleich daneben befand sich ein herrlicher Obststand, wo ich zwar nichts kaufte, doch einige Fotos machte, bevor ich am Strand zurück zum Hotel schlenderte.
Für den Abend hatte ich mir wieder einen Platz auf der Terrasse reservieren lassen, wo ich die untergehende Sonne und den hereinbrechenden Abend genießen konnte. Meine Dorade schmeckte köstlich und mein Wein natürlich auch. In Italien wird es früh und schnell dunkel und so machte ich mich dann auch auf in mein Zimmer und war somit erneut früh im Bett.
Donnerstag, der 9. August 2018
Mein erster Blick vom Balkon sah ja recht zuversichtlich aus. Am Vormittag genoss ich noch den hoteleigenen Strand… …und mittags erneut ein Glas Wein und eine Bruschetta.
Als ich mich danach (mit meinem Rollkoffer) zur Werkstatt begab, teilte mir der Chef mit, dass es nicht die Lichtmaschine, sondern wohl der Anlasser wäre und ich noch bis Samstag warten müsste.
Da das Hotel „Fagiano“ für heute schon ausgebucht war, suchte ich an anderes und fand ein Zimmer über Booking.com im Hotel “Castello Miramare“, das offenbar zur gleichen Hoteliers-Familie gehörte. Es liegt wunderschön oberhalb von Formia mit einem herrlichenen Garten… … und einem phantastischen Ausblick aufs Meer.
Zunächst gönnte ich mir auch hier ein Bier zum Durstlöschen in schönen Garten. Und für den Abend hatte ich mir einen Tisch auf der traumhaft schönen kleinen Terrasse reservieeren lassen.
… wo ich mir ein leckeres Mahl munden ließ.
Freitag, den 10. August 2018
Mein erster Blick aus meinem Zimmerfenster zeigte mir die herrlichen Berge hinter dem Hotel.
Da ich nicht wusste, ob und wann mein Auto fertig werden würde, nahm ich erneut Kontakt mit dem ADAC auf und fragte, wie ich mich verhalten müsste. Nach kurzer Erörterung kamen wir überein, dass es wohl das beste wäre, wenn ich einen Mitwagen nehmen würde und das Auto dann beim nächsten Sammeltransport mit nach Deutschland transportiert werden würde. Der ADAC wolle sich um einen Mietwagen kümmern. Als die italienische Servicestelle mich dann zurückrief, sagte man mir, dass es in der ganzen Region um Formia keinen Mietwagen geben würde, sondern nur noch am römischen Flughafen in Fiomicino. Den sollte ich dort abholen und ihn dann inerhalb von 24 Stunden in Rendsburg zurückgeben. Als ich meinte, dass ich dies in meinem Alter wohl nicht schaffen würde, meine die Dame am Telefon, sie würde sich dafür einsetzen, dass ich ihn erst nach 3 Tagen abgeben bräuchte (sehr großzügig!!!). Auf die Frage, wie ich denn zum Flughafen kommen würde, gab`s nur die eine Antwort: Mit dem Zug!
Da ich meinen Wagen voll mit Olivenöl, Wein und Nudeln hatte, fragte ich an der Hotelrezeption zunächst, ob ich eine weitere Nacht bleiben könnte, was möglich war, und ob mir jemand helfen könnte, am Samstag Morgen die Waren von der Werkstatt ins Hotel holen zu lassen und ob ich sie dort zwischenlagern könnte. Der Rezeptionist sagte, dass das möglich wäre und ich dafür 20 € für einen Freund zahlen sollte, damit er mich morgen früh abholen, zur Werkstatt bringen und die Waren mit ins Hotel bringen würde.
Ich machte mich noch schlau, wie ich mit dem Zug und wann von Formia zum Flughafen nach Rom kommen würde, von wo ich dann zurück ins Hotel fahren, die Waren einladen und innerhalb von 3 Tagen nach Rendsburg fahren müsste, wo ich den Wagen wieder abgeben sollte.
Als das nun alles geklärt war, machte ich einen Spaziergang hinunter in die Stadt. Besonders reizvoll fand ich die Stadt nicht, was wohl auch daran lag, dass ich hier nun fest saß und ab morgen einige schlimme Tage vor mir hätte: Mit der Bahn zum Flughafen nach Rom (ca. 170 km) und dann mit dem Mietwagen zurück nach Formia zu fahren, Sachen einpacken und dann wie wild über die Autobahn nach Haue zu düsen! Da wollte ich dann zumindest noch einmal einen schönen Abend auf der Terrasse genießen, was ich dann auch getan habe.
8. Etppe: Auf der Via Francigena durch die Toscana
Samstag der 11. August 2018
Als ich am Morgen um 9:00 Uhr vor dem Hotel auf den Fahrer wartete – der nicht ganz pünktlich war, so dass ich schon nervös wurde – machte ich zumindst noch eine Aufnahme der herrlichen Blüten.
Doch welche Überraschung: Als wir an der Werkstatt ankamen, stand mein Auto mit laufendem Motor in der Einfahrt und der Chef zeigte mir freudestrahlend ein kurzes Stück dünnes Kabel und meinte, das dies die Ursache gewesen wäre. Ich durfte 430 € zahlen, die Rechnung wollte er mir nachschicken, da die Sekretärin am Samstag frei hat und somit keine Rechnung schreiben könnte.
Den Fahrer schickte ich mit einem Dankeschön zurück ins Hotel und den ADAC informierte ich, dass ich nun mit meinem eigenen Wgen zurückfahren könnte und kein Mietwagen und kein Rücktransport mehr nötig wäre.
Und so verlies ich Formia – mit einem komischen Gefühl im Bauch – und fuhr in Richtung Cassino – wo hoch auf dem Berg das weltberühmte Kloster Montecassino https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Montecassino liegt, das ich mir auch schon auf einer früheren Reise angesehen hatte – hier fuhr ich auf die Autobahn in Richtung Rom. Kurz hinter Rom verließ ich die Autostrada, denn ich wollte ja weiter auf der https://de.wikipedia.org/wiki/Via_Francigena reisen.
So machte ich meinen ersten Stopp in Sutri, wo ich mir schon einmal die vorchristlichen Gräber angesehen hatte. Diesmal wollte ich mir allerdings auch die Stadt einmal näher ansehen.
Die Stadt hat mir sehr gefallen, auch wenn einige Häuser schon den „morbiden Charme“ aufweisen, wie mein Sohn Nils das nennen würde.
Hierzu Näheres aus Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Sutri
Nahezu der ganze Ort war mit solchen Straßenmalereien geschmückt und an den Rändern der Straßen befanden sich kleine Verkaufastände.
Die alten Tuffstein-Gräber sind schon sehr faszinierend und immer wieder sehenswert.
Mein nächster Besuch galt der Stadt Viterbo, die ich schon auf meiner 1. Italienreise besucht hatte.
Vom Parkplatz führt ein Tunnel zu einem Fahrstuhl, mit dem man dann in die historische Altstadt fahren kann. Man gelangt direkt auf den Platz der Päpste… …auf dem sich auch die imposante Kathedrale San Lorenzo befindet. Sie hat nicht nur eine sehr schöne Deckenkonstruktion, sondern auch ein wunderschönes Mosaik auf dem Fußboden……und eine wunderschöne Kuppel.
Neben dem Parkplatz fällt diese aus mehreren Teilen bestehende Skulptur auf und ein Blick auf die andere Seite kann auch nicht schaden. Hierzu noch Näheres aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Viterbo
Es ist immer wieder eine große Freude, durch die herrliche Toskana zu fahren: An diesem herrlichen Sonnenblumenfeld musste ich unbedingt einen Fotostopp machen. Offenbar war ich nicht der Einzige, der dieses Bedürfnis hatte:
Es war gar nicht so einfach, mein Hotel in San Gimignano zu finden, denn auch mein Navi hatte Probleme und ich hätte mich beinahe in einer engen Gasse weder vor- noch rückwärts bewegen können. Doch heute weiß ich, dass man auf jeden Fall eines der Parkplätze (gebührenpflichtig!) aufsuchen muss und von dort zu Fuß (mit Fahrstuhl) in die obere Altstadt gelangen kann. Hier tobt dann das Leben: Puppenspieler und Gaukler begeistern das Publikum. Das ist mein *** Hotel „La Cisterna“direkt im Zentrum… …und das war mein Zimmer mit einem kleinen Balkon, von dem man einen wahnsinnigen Ausblick hat!
Bevor ich einen kleinen Rundgang durch das Örtchen mache, etwas ausführlichere Info aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/San_Gimignano
Er wollte alle Touristen bekehren… …und die wollten gekauft werden.
Bei meinem kleinen Rundgang kam ich an diesem netten Restaurant vorbei und entschloss mich, hier zum Essen zu bleiben. Zunächst mein obligatorisches Bier zum Durstlöschen, doch dann kommt auch schon der Wein… …und meine geliebte Bruschetta und dann mein Hauptgericht (weiss gar nicht mehr, was es war. Irgendwas mit Huhn.)
9. Etappe: Durchs Aostatal in die Schweiz
Sonntag der 12. August 2018
Der erste Blick am Morgen geht natürlich aus demFenster: Und verspricht ein erneut schöner Tag zu werden. Auf dem Weg zum Parkplatz komme ich wieder an die schönen alten Häuser und Türme von San Gimignano vorbei.
Und weiter geht die Reise durch die herrliche Toskana und das Chianti-Gebiet. Irgendwann kommt man dann in die Marmorstadt Carara, in der ich jedoch nicht gehalten habe, da ich sie mir ja schon auf einer früheren Reise ausführlich angesehen und natürliche und gekaufte Souveniers mitgenommen habe.
Einen Stopp machte ich erst wieder, als ich in der Stadt Casale Monferrato diese dicken Mauern sah: Gleich daneben befindet sich ein riesiger Markt, der an diesem Sonntag voller Leben war. Und dann diese Altstadt mit seinen Kirchen, einfach sehenswert!
Nach diesem interessanten Zwischenaufenthalt ging meine Reise weiter ins Aostatal.
In dem kleinen Örtchen Montjovet machte ich in diesem Hotel „Nigra“ halt und blieb über Nacht. Es war ein einfaches aber sehr günstiges Zimmer mit einem herrlichen Blick auf die gegenüberliegenden Berge und dem Fluss „Dora Baltea“. Ich machte noch einen kleinen Spaziergang, um mir den netten Ort etwas näher anzusehen… …schlenderte hoch zur kleinen Kirche, vorbei an Weintrauben und schönen Blumen… … von wo ich einen schönen Blick über den Ort und das Aostatal hatte.
In dem zum Hotel gehörigen Pub gab es sogar Guinness Bier und natürlich Rotwein und Bruschetta. Diese Portion Risotto habe ich allerdings nicht ganz geschafft!
Montag der 13. August 2018
Nach vielen heißen Sonnentagen scheint heute das Wetter umzuspringen, denn als ich am Morgen aus dem Fenster blickte, war es bewölkt.
Da ich gestern Abend schon mein Zimmer bezahlt hatte und man am Morgen kein Frühstück servieren wollte (ich war offensichtlich der einzige Hotelgast an diesem Sonntag), brauchte ich den Zimmerschlüssel einfach nur in den Briefkasten zu werfen (wehe, wenn ich etwas vergessen hätte, dann wäre ich nicht mehr ins Zimmer gekommen!).
So fuhr ich dann weiter nach Aosta, das ich mir etwas näher ansehen wollte. Und nun noch ein paar Impressionen vom Ort Ach ja, den Touri gabs natürlich auch noch, der da gerade ein Selfie vor einem Bäckerladen macht!
Hinter Aosta beginnt der Aufstieg zum Großen St. Bernhard-Pass.
Doch statt über einen Pass zu fahren, was ich eigentlich geplant hatte, begann plötzlich ein Tunnel……der auf Schweizer Seite in einer Galerie mündete. Doch da es sowieso geregnet hat, hätte eine Passfahrt im Regen und in Wolken auch nichts Erbauliches gebracht. So ging die Fahrt hinab nach Martigny. Von dort reiste ich weiter durch das Rhonetal im Kanton Wallis … …nach Montreux, …wo man das Château immer nur im Vorbeifahren fotografieren kann, weil alle Parkplätze besetzt sind.
Entlang des Genfer Sees geht die Reise dann über Lausanne ins Schweizer Jura… …vorbei an schönen Weinbergen und dem Neuenburger See nach Neuchâtel/Neuenburg.
Ab hier spielte mir mein Navi permanent einen Streich, denn ich sollte immer wieder links abbiegen, was ich nicht wollte, bis ich in Neuenburg in einen ewigen Stau geriet, weil ein Strassenreparaturfahrzeug sehr langsam fuhr und keine Anstalten machte, rechts ran zu fahren, um den Verkehr überholen zu lassen. So habe ich doch endlich dem Navi gehorcht und bin links abgebogen. Das war allerdings auch nicht im Sinne des Erfinders, denn eigentlich hätte ich über Basel nach Badenweiler fahren wollen. So kam ich durch das sehr kurvige, doch landschaftlich sehr reizvolle Jura-Gebirge. Und plötzlich war ich in Frankreich: Als die Straße endlich mal wieder etwas gerader war, hat es mich gleich zweimal erwischt und ich durfte jeweils 45 € berappen, weil ich zu schnell gefahren war. (Die Knöllchen bekam ich erst, als ich wieder zuhause war!) Die Region ist landschaftlich allerdings sehr reizvoll … … Ich kam auch durch das Städtchen Montbeliard , doch da konnte ich nur Fotos aus dem Auto heraus machen.
Am Spätnachmittag kam ich dann in Badenweiler an, wo ich im Hotel „Anna“ bei meiner Freundin Gabi übernachtet habe.
10. Etappe: Heimreise
Dienstag der 14. August 2018
Wie mein morgendlicher Blick aus dem Fenster zeigte, hatten sich die Regenwolken verzogen und es war wieder strahlend blauer Himmel.
Heute wollte ich nur bis Dossenheim bei Heidelberg fahren, wo ich bei meinen Freunden Christel und Heino immer ein Gästebett habe und leckeres Abendessen bekam: Pfifferlinge mit Rührei und Rösti. Ganz lecker!!!
Etwas geschockt war ich dann allerdings, als ich erfuhr, dass am heutigen Tage die Autobahnbrücke in Genua eingestürzt war, über die ich noch vor zwei Tagen rübergefahren bin. https://www.tagesschau.de/ausland/brueckeneinsturz-genua-101.html Es hätte mich also tatsächlich auch erwischen können! Da wurde mir doch etwas mulmig zumute und ich dankte Gott, dass ich noch am Leben war.
Mitwoch, der 15. August 2018
Nun war die Reise nach Kalabrien auch lang genug und ich war froh, die Elbe bei Wischhafen zu erreichen, um mit der Fähre auf die andere Seite nach Glücksstadt zu gelangen.
Das war nun meine diesjährige Reise nach Kalabrien mit Autopanne in Formia und viel Glück in Genua.
Ihr Single-Reisender
Jens Diekmann