Laboer EhrenmahlGroßer Belt BrückeFram MuseumSushi und Sashimi auf der Color FantasyGroßsegler zu Kieler Woche
Kommen Sie im Juni mit nach Oslo?
Ich bin schon zu sehr verschiedenen Jahreszeiten mit der Color Line nach Oslo gefahren, das letzte Mal im Januar dieses Jahres. Nahezu der gesamte Mai und jetzt auch der Juni war in ganz Norddeutschland und Skandinavien Hochsommerwetter und da lohnt es sich, einen Minitrip nach Norwegen zu machen.
Schwierigkeiten bereitete ausschließlich die Buchung übers Internet, denn – wie bei allen Fähren, die ich in letzter Zeit buchen wollte – hatte ich Probleme, diese mit meiner Kreditkarte zu bezahlen. Die nette Dame an der telefonischen Reservierungsauskunft meinte daher, ich sollte mal zu meiner Bank gehen; denn für Auslandsüberweisungen müsste man wohl eine Freigabe beantragen. Das werde ich heute Morgen dann wohl mal machen müssen.
Mittwoch, der 13. Juni 2018
Während es in Rendsburg noch ziemlich kühl (16 °) und bewölkt ist – die ersten Sonnenstrahlen kommen allerdings schon durch – sagt meine WetterApp schönes Wetter auf See voraus. Lediglich über Oslo hängen für heute Regenwolken. Morgen soll es dort auch bewölkt sein. Nun, wir werden sehen, und ein dickes Buch nehme ich ja auch mit („Der Medicus“ von Noah Gordon). Tschüss Rendsburg! Da liegt sie ja schon am Norwegen Kai: die Color Fantasyund nun dauert es nicht mehr lange bis zum Borden.
Meine Kabine liegt im 11. Stock und auf den Treppenauf- und abgängen hängen immer sehr interessante Motive. Auf die doch um einiges kleinere Stena Germanica kann man fast hinabblicken.
Fast alle versammeln sich am Heck, um das Ablegen zu beobachten und da geht es auch schon los. 10 Minuten früher als geplant. Wie man schön sehen kann, bereitet sich Kiel auf die „Kieler Woche“ vor, dem größten Segel-Ereignis der Welt! Vorbei an den Holtenauer Schleusen, von wo auch der Nord-Ostsee-Kanal bis nach Brunsbüttel an die Elbe führt und der die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt ist! (Da kommen auch der Suez- oder Panama-Kanal nicht mit.) Das Wetter ist zwar noch nicht optimal, doch das kann sich ja noch ändern… Die ersten Regatta-Begleitschiffe sind schon unterwegs. Der muss gegen die dicken Bugwellen unserer Fähre ankämpfen. Vorbei am Leuchtturm Friedrichsort, der engsten Stelle in der Kieler Förde. Und dann ist auch schon das Strandbad Laboe mit seinem markanten Marine-Ehrenmal in Sicht. https://http://www.laboe.de/marine-ehrenmal.html
Da ich nur wenig gefrühstückt hatte, habe ich mir danach erst einmal meine geliebten Krabben gegönnt. Anschließend bestellte ich für den nächsten Abend einen Tisch für mich im Gourmet-Restaurant. Danach riss die Bewölkung langsam aber sicher auf und man konnte die vielen Schiffe beobachten (von denen die meisten wohl durch den Nord-Ostsee-Kanal wollen…)
Wer ganz ganau hinsehen kann und sehr gute Augen hat, kann in der Ferne schon die Brücke über den Großen Belt erkennen. Hier ist sie schon etwas näher gekommen (so gegen 18:00 Uhr erreicht man sie.)
Dieses Ereignis lassen sich nur die wenigsten entgehen.
Und dann liegt sie auch schon wieder hinter uns… …und entschwindet aus unserem Blickfeld.
Nach einem kurzen Blick ins Restaurant Oceanic mit seinem enormen Heckfenster habe ich mich in die Tappas-Bar begeben, denn dort gibt es neuerdings auch Sushi und das wollte ich mal probieren. Vorab natürlich mein obligatorisches Bier (es war ein japanisches!). Doch zum Sushi und Sashimi gönnte ich mir dann auch ein (oder auch zwei) Glas Weißwein. War alles in allem sehr lecker!
Während meiner letzten Reise im Januar war es um diese Tageszeit (ca. 20 Uhr) natürlich schon längst alles finster, doch jetzt strahlt die Sonne noch voll vom Himmel. Als Schlummertrunk gönnte ich mir im Irish Pub noch ein Bier (oder waren es zwei?), bevor ich dann in meine Koje ging.
Donnerstag, der 14. Juni 2018
Wie auf meiner Wetter-App vorausgesagt, war es bei der Einfahrt in den Oslo-Fjord grau und fast windstill.
Ein erster (Tele-)Blick hinauf zum Holmenkollen.
Immer wieder schön: die kleine Insel zu sehen, die man sogar für private Partys mieten kann.
Langsam kommen wir der Anlegestelle immer näher und man kann den Holmenkollen auch schon besser sehen.https://de.wikipedia.org/wiki/Holmenkollen
Vorbei am Fram Museum https://de.wikipedia.org/wiki/Frammuseum und wenn man am Segelhafen ist, hat die Fähre auch schon am Color Line Terminal angelegt.Die Festmacher warten schon. Doch offensichtlich klappte es heute nicht so recht, denn die Wurfleine löste sich wieder vom dicken Tampen und das Ganze musste noch einmal erfolgen. Doch nun ist das erste Seil festgemacht und kann gestrafft werden! Noch weitere folgten und dann waren wir richtig vertäut!
So, nun wartet Oslo auf mich und ich ging von Bord. Ein kleiner Abschiedsblick noch auf die Color Fantasy bevor ich dann durch Tjuvholmen zur Aker Brygge schlenderte. Ich bin immer wieder begeistert, was man aus dem alten Osloer Hafenviertel Tolles gemacht hat!https://de.wikipedia.org/wiki/Aker_Brygge
Auch hier hat der umtriebige Koch Jamie Oliver schon seine Fußstapfen hinterlassen (obgleich er in London schon etliche seiner Italien Restaurants wieder hat schließen müssen.)
Doch leider war es in Oslo nicht nur grau, sondern es fing auch schon an zu tröpfeln und das wurde nicht weniger, sondern mehr!
Hier hätte ich am liebsten einige Krabben gekauft, doch da ich keine Kronen dabei hatte und er auch wohl keine Kreditkarten akzeptiert hätte, verzichtete ich auf diesen Genuß. Ein kurzeer Blick aufs Rathaus und ein Foto von dieser witzigen Taucherfigur am Hafen, bevor ich hoch zum Akerhus Slot ging. https://www.visitoslo.com/de/aktivitaten-und-attraktionen/attraktionen/?TLp=14900&Festung-Akershus
Wer hat denn da einen Vogel? Ach, es ist Franklin D. Roosevelt, dem man hier ein Denkmal gesetzt hat.
Doch jetzt geht´s erstmal hoch zur Festung Akerhus.
Schloss-Wachen sind immer ein beliebtes Fotomotiv.
Gegenüber diesem imposanten Lagerhaus sieht man die wohl einzigartige Oper von Oslo, die allerding mehr und mehr durch neue Hochhäuser überragt wird, (was mir schon im Januar nicht sehr positiv aufgefallen war.
Nur wenige Meter weiter, an der „Alten Loge“ steht diese Büste von Albert Einstein.
Leider wurde das Wetter immer schlechter, denn aus dem Tröpfeln wurde ein Nieseln und aus dem Nieseln ein richtiger Regen, so dass ich froh war, eine Jacke mit Kapuze anzuhaben. Da wollte ich nur noch schnell ins Rathaus.
Auf dem Weg dahin kam ich an diesem netten Keramik-Tisch vorbei.
Vor dem Eingang zum Osloer Rathaus findet man verschiedene Holzskulpturen, die ich sehr reizvoll finde. Tor wird von seinen Ziegen gezogen. Im Osloer Rathaus, in dem jährlich der Friedensnobelpreis verliehen wir (in diesem Jahr spekuliert die ganze Welt, dass der US Präsident Trump ihn erhalten soll(!)), sind immer viele Besucher zu sehen. Heute waren es fast nur Asiaten. Ich habe mir das Rathaus nicht noch einmal näher angesehen, denn das hatte ich bei meinem letzten Besuch im Januar ja ausgiebig gemacht.
Der schöne Brunnen an der Westseite des Rathauses.
Da das Wetter nicht besser wurde, ging ich vorzeitig zurück zum Schiff und war dann auch froh, wieder an Bord zu sein. Die Zeit bis zum Abendessen schlenderte ich über die Promenade und durch die verschiedenen Shops an Bord allerdings ohne etwas zu kaufen oder zu verzehren, denn ich wollte meinen Appetit auf das Gourmet-Essen natürlich nicht schmälern.
Das Wetter wurde immer schlechter und ein richtiger Sturm kam von Süden auf, dass sogar die riesige Color Fantasy sich hin und wieder schüttelte.
Das Abendessen begann dann um 18:00 Uhr im Gourmet Restaurant mit diesem 595 Kronen Menu: von dem ich die ersten 5 Gänge genossen habe. Dazu gab es ein Wein-Menu (zum gleichen Preis) mit den passenden Weinen zu jedem Gang. Alles in allem ein wirkicher Genuss! (9,45 NOK = 1 Euro)
Die Show an Bord habe ich mir nicht angesehen, sondern bin glücklich und zufrieden in meine Koje, in der es wohl noch bis gegen 21:00 Uhr etwas gewackelt hat, denn erst ab dieser Zeit erreichte das Schiff Jütland und dort ist es etwas geschützter als im aufgewühlten Skagerak.
Freitag, der 15. Juni 2018
Nach der stürmischen Überfahrt war der heutige Morgen ein sehr schöner und sonniger Tag. Die Crew zog die Flaggen auf, damit das Schiff „über die Toppen geflaggt“ in die Kieler Förde einlaufen konnte.
Das Traumschiff „Hamburg“, das wohl auf einer Ostsee-Kreuzfahrt war, kam uns entgegen.
Wieder vorbei am Friedrichsorter Leuchtturm begegneten uns viele Schiffe, die z. T. zur „Kieler Woche“ gekommne sind, z. T. aber auch, wie vielfach der Fall, nur durch den Nord-Ostsee-Kanal wollten.
Die ersten Groß-Segelschiffe sind schon da, vorbei an der Howaldts-Werft, die heute „German Naval Yards“ heißt, wo auch U-Boote gebaut werden, und schon ist die Anlegestelle am Norwegen Kai schon in Sicht.
Das Schiff macht mitten im Hafen eine 180 ° Drehung, damit es rückwärts anlegen kann. Die Festmacher sind auch schon da. Und schon liegt das Schiff ……wieder an der Leine. Ein letzter Blick zurück auf die Color Fantasy. Am Hauptbahnhof steht schon die Musik-Bühne. Mit der Bahn wieder über die Rendsburger Hochbrücke und schon bin ich wieder am Paradeplatz und kurz darauf kann ich wieder meine Rosen im Garten bewundern.Das war jetzt meine Mini-Kreuzfahrt im Juni.
Bis zur nächsten Reise
Ihr Jens Diekmann