Da will man zum zweiten Mal mit der Colorline im Winter nach Oslo fahren, wie ich es früher beruflich zur Messe „Reiseliv“ und später als Reiseberichterstatter http://www.diekmann-reisen.de/kiel-oslo/ gemacht habe, doch das war gar nicht so einfach. Ich wollte – modern wie man nun mal sein muss – übers Internet buchen: doch es klappte bei mehreren Versuchen nicht. Sobald ich meine Kreditkartendaten eingegeben hatte, wurde ich rausgeschmissen. Mir wurde von Colorline empfohlen, anzurufen, doch wie bei vielen solcher „Hotlines“ üblich, landete man natürlich in einer Warteschleife und wurde immer wieder um Geduld gebeten. Nach mehrmaligen solcher Bitten wurde einem dann empfohlen, die *Taste zu betätigen, dann würde man zurückgerufen. Doch nichts passierte. Zwei Tage später versuchte ich es erneut mit dem gleichen Ergebnis. Was blieb mir also anderes üblich: ich fuhr mit dem Auto nach Kiel zum Oslokai, um direkt vor Ort mein Glück zu versuchen. Das habe ich heute, dem 15. Januar 2018 gemacht.
Vor dem Terminal standen einige Kleinbusse von Rennrodelmannschaften aus der ganzen Welt, die mit auf die Fähre wollten. Im Internet fand ich dann heraus, dass der nächste Weltcup am 20. und 21. Januar in Lillehammer stattfindet. Also mussten sie alle von Oberhof – wo das letzte Rennen stattfand – hoch in den Norden.
Ich hatte Glück: nach ein paar kleinen Komplikationen – weil eine Mitarbeiterin gerade zu Tisch war – klappte es dann doch und ich bekam meinen Boardingpass. Da ich – noch – Mitglied im „Color Club“ bin, konnte ich sogar in die VIP-Lounge gehen und mir dort einen kostenlosen Tee (!) genehmigen.
Mit einem ähnlichen Bild verabschiedete ich mich per WhatsApp von meiner Familie und Freunden.
Und das ist meine Koje für die nächsten beiden Nächte auf der „Color Majestic“.
Auf dem „Sonnendeck“ war von Sonne nichts zu sehen, dafür aber von gefrorenem Schnee, Ganz schön glatt! Viele Menschen versammelten sich auf dem Heck-Deck, um das Ablegen zu beobachten. So auch ich. Es ist immer wieder faszinierend, das Ablegen eines Schiffes zu beobachten: Jetzt geht´s los!
Die City von Kiel bleibt zurück und auch die Thyssen-Krupp Werft.
Mich begeistern immer wieder die herrlichen Bilder an den Treppen auf dem Schiff. Aber auch der Blick in die mehrgeschossige Mall mit all seinen Geschäften und Restaurants. Man merkt, dass man auf einem norwegischen Schiff ist. Mein kleiner Nachmittagssnack mit Krevetten. Die Holtenauer Schleuse und das Laboer Ehrenmal (herangezoomt, daher etwas unscharf)
Am Abend (meine Tischzeit begann schon um 17:30!) habe ich mich dann am kalten Fischbuffet bedient: köstlicher Gravad Lax, ein leckerer Krabbensalat und meine geliebten Grönland-Crevetten (mit „ekter“ Majonnaise). Dazu zunächst mein obligatorisches Bier und dann eine Flasche Weißwein. Das verursachte die nötige Bettschwere und somit lag ich um 19:00 Uhr im Bett!
Dienstag, der 16. Januar 2018
Nach einem mehr als „Rund-um-die-Uhr-Schlaf“ und einem Tee mit einem Wurst- und einem Käsebrot ging ich dann an Deck und bewunderte die herrliche Fjordlandschaft im morgentlichen Schnee.
Noch etwas verschommen kam dann auch bald Oslo in Sicht.
Das „Fram“ Museum vom Schiff aus gesehen. (Das habe ich diesmal nicht besucht, sondern auf meiner letzten Winterreise im Febrar 2010.
Diesmal habe ich keine Stadtrundfahrt gemacht, sondern bin zu Fuß (das bin ich nicht!) über den modernen Stadteil Tjuvholmen und Aker Brygge – mit seinen vielen Geschäften, Büros und Restaurants – am Hafen entlang zur Oper gegangen.
Hier ist noch ein schöner Rest von der Weihnachtsdekoration zu sehen. Und hier das Rathaus im Schneefall. Das Schwesterschiff liegt gerade im Hafen zur winterlichen Überholung.
Dieses Gerüst kannte ich noch nicht und konnte auch die Tafel nicht richtig entziffern, sodass ich im Internet nachgeschaut habe und dies fand:
„Die Idee für SALT wurde 2010 in Nordnorwegen geboren, als Helga-Marie Nordby und Erlend Mogård-Larsen gemeinsam das Lofoten International Art Festival organisierten. SALT sollte jedoch viel mehr sein als ein kulturelles Ereignis: Es sollte die Menschen subtil auf die zerbrechliche Schönheit der Arktis aufmerksam machen.“
Die herrliche Oper von Oslo im Schneetreiben. (Als ich ein solche Bild per WhatsApp an meine Familie schickte, fragte meine Tochter zurück: „Was bauen die da alles. Ist ja voller Kräne?“) Ja, das stimmt. In Oslo wir gebaut ohne Ende. Und der Hintergrund der Oper wird von Hochhäusern überdeckt! Vor 7 Jahren konnte ich noch ein solches Bild schießen…
Dann wanderte ich weiter zum Rathaus, das ich mir schon einmal etwas näher angesehen hatte. Vor dem Eingang begegnet man natütlich Odin, dem Göttervater, hoch zu Ross.
Und dann betritt man die imposante große Halle, in der jährlich am 10. Dezember die Friedens-Nobelpreise verliehen werden. Im Souterrain des Rathauses hängt dieser wunderschöne Wandteppich.
In einem Seitengang hängen Fotos von den letzten Preisträgern. Vom seitlichen Aufgand in den ersten Stock hat man noch einmal einen tollen Blick auf das riesige Gemälder an der Südseite der Halle. Im ersten Stock befinden sich sehr schöne Räume für offizielle Veranstaltungen. Von einigen hat man auch einen schönen Blick auf den Osloer Hafen.
Auf dem Rückweg zum Schiff kam ich an dieser Schönheit mit Schnee-Hut vorbei, der ich am liebsten meinen Mantel geliehen hätte…
Jetzt geht die Fahrt schon wieder in Richtung Süden und die Sonne blitzt schon mal auf! Letzter Blick zurück zum kaum mehr sichtbaren Oslo. Die verschneite Landschaft und die Inseln sind schon sehenswert! Der Oslo-Fjord wird immer beiter und im Westen geht langsam die Sonne unter.
Am Abend hatte ich mich im Gourmet-Restaurant angemeldet und das ist schon mal das Menu (auf norwegisch). Da habe ich mir noch schnell mal die Übersetzung auf der Speisekarte am Eingang angesehen. Blick von meinem Tisch ins Restaurant.
Der „Gruß aus der Küche“ (Keine Ahnung, was das war?) Das war das Tartar vom Ochsen (liegt die Unschärfe an meinem Tremor oder brauche ich eine neue Kamera?). Und das ist die Jakobsmuschel (nicht so verwackelt!). Das war der Seekrebs (wieder etwas wackelig!) Dieses Sorbet war mir einfach viel zu kalt, so dass ich nur daran genippt habe. Bevor die Ente kam, kam der Rotwein.
Statt des süßen Desserts habe ich mir etwas Käse bestellt.
Danach habe ich mir keinerlei Entertainment mehr angesehen, sondern bin satt und zufrieden ins Bett gegangen und habe nahezu rund um die Uhr geschlafen.
Mittwoch, der 17. Januar 2018
Schon ist Laboe wieder in Sicht und eine Stunde später legten wir wieder am Norwegekai an.
Es war wieder einmal herrlich – auch wenn das Wetter nicht so richtig mitspielte.
Bis zur nächsten Reise.
Ihr Single-Reisender
Jens Diekmann