Reise entlang Italiens Osten

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1. Etappe: Anreise über das Burgenland

Ich war nun schon einige Male in Italien, früher beruflich bedingt, doch da sieht man nicht so viel vom Land, da man irgendwo hinfährt, einen Termin wahrnimmt oder sonstigen beruflichen Pflichten nachgeht. Dann bin ich durch meine Schwiegertochter hin und wieder in Italien gewesen und auch diese Reise hat damit zu tun.

Doch mache ich es niemals so, stundenlang über die Autobahn zu rasen, um ein Ziel zu erreichen, sondern nehme normalerweise Nebenstraßen und entdecke für mich das Land, denn immer noch ist mein liebster Reisespruch: Der Weg ist das Ziel.

Diese Reise hat zunächst berufliche Gründe und macht daher auch einem Umweg über das Burgenland in Österreich. Ich habe auch hin und wieder die Autobahn genutzt, um voran zu kommen. Doch lesen Sie selbst.

Mittwoch, 27. Juli 2011

So gegen halb 12 bin ich von Zuhause losgefahren, da ich abends ja in Kirchheim am Ries im Landhotel Engelhard, dem mit 94 % höchstbewertetem Garni Hotel Deutschlands übernachten wollte. Gegen ¼ nach sechs war ich dort. Sehr schön, doch ehrlich gesagt, habe ich noch nicht herausgefunden, warum das Hotel so viel besser als andere bewertet wird. Es hat sicherlich in jedem Zimmer eine Klimaanlage und einen CD-Player, was für ein so kleines Hotel schon ungewöhnlich ist. Die Zimmer sind auch sehr groß und haben alle eine Sitzgelegenheit bzw. ein Sofa, doch für Getränke muss gezahlt werden und Internet ist auch nur bei den Businesszimmern kostenlos.

image1 Landhotel Engelhard, das mit 94 % am besten bewertete Garni-Hotel Deutschlands.

Abends habe ich dann in der benachbarten Stadt Bopfingen in einem sehr netten Hotelrestaurant Wild-Bratwürste mit Pfifferlingen und Bratkartoffeln gegessen, weil es in Kirchheim kein nettes Restaurant gibt.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Von Kirchheim am Ries bin ich nach München über die Landstraßen gefahren und habe mich um halb 3 mit Herrn Engelhard im „Hilton“ verabredet. Das Gespräch war sehr angenehm und wir haben verabredet, dass ich ihm eine Pressenotiz über die Verleihung der Urkunde als bestbewertetes Garni-Hotel Deutschlands übersende. Er wird dann mit seinen Pressekontakten sprechen und mir einen Termin für einen Presseempfang in seinem Hotel nennen. Zu diesem Termin will ich dann auch die zweit- und drittplatzierten Hotels einladen.

Als ich dann nach Gräfelfing fahren wollte, fing es an zu regnen und zwar heftig mit Donner und Hagel. Soviel nur zu dem angeblich immer guten Wetter in München (lt. Nils). Dadurch habe ich dann auch das Konzert mit der Emilia verpasst. Ich traf erst ein, als es schon beendet war.

Abends sind wir dann zum Italiener im Sportzentrum gefahren und haben dort sehr lecker gegessen und meinen „Erfolg“ mit Neu Wulmstorf gefeiert. Gitta und Mirja waren auch dabei.

image2 Einstimmung auf Italien: Köstliche Tagliatelle gefüllt mit Steinpilzen als Vorspeise und ein image3 Babysteinbutt als Hauptgericht.

Freitag, 29. Juli 2011

Heute haben die Enkelkinder Ferien bekommen und eigentlich wollte Nils schon so gegen 10 Uhr los, doch es dauerte – wie üblich – länger und so sind wir erst um viertel vor 11 Uhr losgekommen. Da ich noch Tanken musste, habe ich sie nur verabschiedet, zumal ich ja auch noch ins Burgenland wollte, um das dortige Garni-Hotel kennenzulernen.

Der Stau begann schon auf der Autobahn als ich nach München hineinfuhr, da der ganze Ring eine einzige Baustelle ist. Doch beim Hofholdinger Forst ging es erneut los, so dass ich von der Autobahn abfuhr. Doch das ging auch nicht so flott, so dass ich wieder und wieder versuchte, zurück auf die Autobahn zu kommen, doch immer wieder das gleiche: Stau. Erst hinter Salzburg hörte er auf, so dass es von dort eigentlich ganz flott ging.

Doch als ich in Loipersdorf ankam, war im „Hotel Panoramahof“ niemand da. Ich konnte mit dem Inhaber nur am Telefon sprechen, der mir sagte, dass er keine E-Mail von mir bekommen hatte und er auch kein Zimmer für mich hätte. Das war natürlich blöd.

Ich versuchte es im benachbarten „Thermenhof“, doch die waren auch belegt, Die Dame an der Rezeption hatte mir aber das „Hotel Raffel“ in Jennersdorf empfohlen, wo ich jetzt bin. Ein nettes Zimmer für nur 51 €.

image4 Leckere gebackene Steinpilze und eine image5 kleine Käseplatte haben mich dann richtig verwöhnt.

Samstag, 30. Juli 2011

Heute Morgen will ich noch einmal versuchen, den Panoramahof in Loipersdorf aufzusuchen, da der Chef am Telefon meinte, heute zum Frühstück wäre er da. Das habe ich auch geschafft und er hat sich vielmals entschuldigt, dass seine Mitarbeiterin die E-Mail nicht geöffnet hatte. Aber auch ich muss mich tadeln, denn ich habe die Korrespondenz in meinen beiden Ordnern nicht gefunden, denn so weiß ich nicht, ob ich ihm Unterlagen geschickt habe oder nicht.

image6 Panoramahof in Loipersdorf.

2. Etappe: Auf gen Italien

Und dann bin ich über 1.000 km in knapp 9 Stunden bis nach Francavilla al Mare bei Pescara gefahren und habe mich dort im Romantik Hotel Villa Maria einquartiert. Warum das ein Romantik Hotel sein soll, ist mir schleicherhaft. Das Hotel hätte ich sicherlich nie aufgenommen. Es hat sich bisher als Sporthotel bezeichnet und das könnte auch passen. Es ist weder eine Villa und auch nicht historisch (jeden falls sieht und merkt man nichts davon), sondern ein modern eingerichteter Hotelkasten.

image7 Mein modernes Zimmer im „Romantik Hotel Villa Maria“image8 mit herrlichem Blick aufs Meer. (Anmerkung: Es gehört inzwischen auch nicht mehr zu den Romantik Hotels.) 

Sonntag, 31. Juli 2011

Es waren immerhin noch über 700 km bis Pallagorio und da erübrigte es sich, unterwegs noch irgendwelche Sehenswürdigkeiten anzusehen. Nur in Francavilla habe ich kurz angehalten, um ein schönes altes Gebäude zu fotographieren, besser gesagt zwei, doch weiß ich nicht, was das für Gebäude waren.

image9 image10 Schöne alte Gebäude bei Pescara.

3. Etappe: Kalabrien und Apulien

So gegen halb 6 Uhr nachmittags kam ich dann an, nicht ohne vorher durch dicke Regen- und Gewitterwolken zu fahren. Auf den sehr kurvenreichen Straßen von der Küste hoch nach Pallagorio muss es kurz vorher mächtiges Unwetter gehabt haben, denn die Straßen waren voller Äste und Blätter und teilweise waren sie noch überflutet.

image11 Das war also „Gräfelfing“-Wetter, image12 der Unterschied war nur der, dass es in Kalabrien nicht gehagelt hatte.

image13 Der erste Blick auf Pallagorio in Kalabrien.

Montag 1. August 2011

image14 Heute haben wir Guiseppes 85. Geburtstag gefeiert. Das war für mich Grund genug, über 3.000 km zu fahren, um dabei zu sein. Ich glaube, er hat es auch gewürdigt und sich sehr darüber gefreut. Ich war ja auch schon zu seinem 80. Geburtstag gekommen.

Wir sind, nachdem wir zunächst eine dicke fette Geburtstagstorte zum Frühstück genossen haben, in die Sila zum Picknick gefahren, weil das schon Tradition zu sein scheint. Das Wetter machte zwar nicht ganz mit, denn es zogen erneut dicke Wolken auf und es donnerte auch, doch wir hatten Glück und wurden vom Regen verschont.

Dienstag, 2. August 2011

Nachdem ich tagsüber mit den Kindern und Enkelkindern ans Meer gefahren bin, habe ich mich spätnachmittags verabschiedet und bin dann noch bis Amendolara gefahren, wo ich das nette 3-Sterne Hotel „Enotria“ gefunden und dort auch ganz passabel gegessen habe. Da sitze ich jetzt und schreibe über die letzen Tage in mein Reise-Tagebuch. Doch nun geht mein Rotwein zu Neige und draußen sind immer noch gut 25-26 °, während es gestern auf der Sila nur 17 ° oder so waren. Noch nie so kalt am 1. August. Und jetzt läuft mir wieder die Nase, da ich mir vor drei Tagen durch die Klimaanlage einen Schnupfen geholt habe.

image15 Nach ca. 120 km fand ich dieses nette 3-Sterne Hotel „Enotria“ in Amendolara.

Mittwoch, 3. August 2011

In Rückbesinnung eines verrückten Tages (wenn man abends seinen Tagesbericht schreibt) hatte der Beginn noch ganz nett ausgesehen.

Ich fuhr zunächst an der Küste entlang, die herrliche Aussichten brachte, wie diese: image16 (wenn nur der viele Müll nicht wäre!)

Ich sah schöne alte Burgenwie diese:image17

Dann fuhr ich hinter Policoro ins Landesinnere – zunächst durch ein fruchtbares Tal, in dem viele Melonen auf den Feldern lagen (leider konnte ich nicht anhalten, um sie zu fotografieren, weil hinter mir die Autos – mit sich an keine Geschwindigkeitsbeschränkung haltenden Fahrern drängelten – doch dann ging es in die Berge und durch herrliche Landschaften, denn ich wollte mir die Sassi in Matera ansehen.

image18 Doch zunächst die ausgewaschenen Berge bei Montegiordano… image19…und dann immer wieder Olivenhaine. image20 Vorbei an ausgeblühten Agaven. image21 Auf vielen Bergen thronte ein Ort wie hier Pisticci.

image22 Diese Schlucht kurz vor Matera (hier ist noch ein Kleinbauer tätig) enndet in der Sassi, in der früher bis zu 20.000 Menschen in Höhlen wohnten.image23 image24 In diesen Höhlen hausten Menschen noch bis in die 50er Jahre, es soll eine der ältesten Siedlungen der Menschheit sein. Wie üblich habe ich bei Wikipedia nachgelesen, und etwas mehr über die Sassi erfahren können:

„Sehenswert sind die Höhlensiedlungen Sassi di Matera, die an den steilen Felshängen des zerklüfteten Flusstales der Gravina gelegene Altstadt Materas liegen. Die Sassi wurden 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Von mittelalterlichen Chronisten wurden sie „Spiegel des gestirnten Himmels“ genannt, Carlo Levi verglich sie dagegen mit der trichterförmigen Hölle Dantes. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen dort unter anderem die Felsenkirche San Pietro Barisano, die Torre Metellana, die Kirche San Antonio Abate, die Klosteranlage Madonna della Virtù (10. Jh.) und San Nicola dei Greci, die Krypta der Madonna degli Angioli, die Kirche San Pietro Caveoso, die Felsenkirchen Santa Maria dell‘ Idris und San Giovanni sowie die Felsenkirchen Cappuccino Vecchio und Cappuccino Nuovo.“

Ein Blick in die Schlucht von der schönen Stadt Matera,image25 von der schönen Stadt Matera mit einigen herrlichen Palästen, wie diesem: image26

Nach diesem interessanten Ausflug in die Steinzeit wollte ich mir die berühmten Trullis ansehen, die schönen alten Häuser mit den spitzen Dächern rund um Alberobello. Und ich fand sie auch: image27 Das war mein erster Trulli…

image28 …gleich neben dieser Weltraumbeobachtungsstation (oder wozu es auch immer dienen mag).

Manche sind hervorragend restauriert und dienen als Ferienwohnung. image29

Manche sind noch im alten Zustand und ganz gut erhalten…image30 …und man kann aucheinen Blick ins Innere  werfen. image31 image32

image33 Andere sind jedoch schon zerfallen und warten auf die Renovierung. image34 

Viele sind auch in Wohnhäusern integriert worden: image36 image37

Bei Wikipedia habe ich dann Folgendes über die Trulli nachlesen können:

„Es ist nicht eindeutig zu belegen, seit wann es in Apulien diese Trulli gibt. Jedenfalls gibt es einen besonderen Grund, warum diese Häuserform hier so verbreitet ist. Dafür zeichnet Girolamo II., Herzog von Acquaviva verantwortlich, der auf eine raffinierte Idee kam, um dem Kaiser kein Geld zahlen zu müssen. Es war zu Ende des 13. Jhs. auf kaiserliches Geheiß nämlich verboten, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen, und diese Erlaubnis kostete Geld. Nun siedelten sich aber um Alberobello herum immer mehr neue Siedler an. Girolamo machte ihnen allen zur Pflicht, bei der Bauweise dieser Trulli zu bleiben. Das tat er aus einem einfachen Grund: Diese Trulli-Gebäude waren ebenso schnell zu demontieren wie wieder aufzubauen. Und wenn sich eine kaiserliche Kontrollkommission ankündigte, dann wurden mal schnell die Dächer auseinandergenommen, um den Geldeintreibern zu demonstrieren, dass man diese armselige Ansammlung von halben Wänden ja wohl nicht als neue Siedlung bezeichnen könne. Und mithin musste keine Gebühr bezahlt werden. Der Erfolg dieser Maßnahme führte zu der Anordnung, in Alberobello überhaupt keinen Mörtel zu verwenden, und so wurde diese Bauform zur Tradition.“

image38 Toll fand ich die rostbraune Erde auf den Feldern und die sie eingrenzenden image39 weißen Mauern.

Auf der Weiterreise hat mich mein Navi zum ersten Mal in die Irre geführt, denn plötzlich landete ich in einer Region, die ausgestorben zu sein schien. image40 Alle Häuser waren verlassen und verkommen, so dass man ein ganz komisches Gefühl bekam. Die ganze Region war wie ausgestorben. Kein Baum und kein Strauch und nur leere verlassene Häuser.

Später in Spinazzola führte mich mein Navi dann so richtig in die Irre. In dem netten Städtchen – wo man sich gerade mit großem Aufwand auf den 15. August vorbereitete (Maria Himmelfahrt) folgte ich brav meinem Navi, der mich von der Hauptstraße weg in eine Nebenstraße führte, die dann am Friedhof vorbei in einen ungeteerten Feldweg überging. Dieser wurde immer holperiger und unwegsamer, bis er sich in einen Gestrüppweg verwandelte, wo man nicht mal mehr den Weg sah.

Hier geht noch was…. image41 Nur noch 450 m bis zur nächsten Straße (sagte mein Navi), doch soweit kam ich nicht. Plötzlich ging es weder vor noch zurück.image42 Hier geht nichts mehr! (Vertraue nie einem NAVI zu 100 %!)

Wahrscheinlich saß ich auf einem Mauerrest  auf, der ca. 15 cm hoch war und wohl einmal eine Wegbegrenzung dargestellt hatte. Ich versuchte alles Mögliche und Unmögliche, doch selbst mit untergelegten Bambusstöcken noch mit alten Betonstücken oder Feldsteinen, die ich unter den Vorderreifen legte, kam ich nicht frei. Als ich dann ein paar Meter weiter ging, um zu sehen, wie es da vorne aussah, wusste ich: Der liebe Gott hatte ein Einsehen mit mir: Da waren so tiefe Gräben oder besser Wasserfurchen, die ca. ½ m tief waren und die mich mit Sicherheit nie hätten passieren lassen!

Also was blieb mir anderes übrig als zurückzulaufen, bis ich irgendjemand finden würde, den ich um Hilfe bitten kann. Das klappte auch: Nachdem ich ca. 500 bis 600 Meter zurückgelaufen bin, (ich habe die genaue Entfernung nicht überprüft), fand ich einen älteren Herrn, vielleicht war er nicht älter als ich (!), der in seinem Garten arbeitete, wie es Guiseppe in Pallagorio in seinem Garten auch immer macht. Zum Glück hatte er ein Automobil dabei und obgleich wir uns nicht – sondern nur mit Händen und Füßen – verständigen konnten, sagte er so etwas wie „Spezialisten“ und fuhr mich in die Stadt zu einer Autowerkstatt. Später erfuhr ich, dass es sein Enkel (?) war.

Ich versuchte ihnen klar zu machen, dass es einen 4-wheel-drive Auto oder einen Traktor bedürfe, doch da nur der Geselle oder was er auch immer war, etwas Englisch verstehen und sprechen konnte, ist es bei seinem Chef Franco wohl nicht ganz angekommen. Er fuhr also mit seinem Fiat 600 zunächst eine völlig andere Strecke, bis ich ihm endlich klar machen konnte, dass es die falsche Straße war. Als er schließlich am Ende, bzw. am Anfang meiner Misere angekommen war, wurde ihm klar, dass er mit seinem kleinen Vehikel nichts ausrichten konnte. Also telefonierte er. Nach ca. 10 oder 15 Minuten kam ein Jeep daher. Der Fahrer war so ein typischer Macho, doch sein tolles Auto hatte offenbar technische Probleme, denn er konnte die 4-wheels nicht einschalten. Machte mehrfach seine Motorhaube auf und fummelte an irgendwelchen Kabeln herum, doch das half nichts. Er bohrte sich mit seinem Machofahrstil immer tiefer in die Furchen hinein, so dass er beinahe größere Probleme hatte, als ich. Von seinem zerstörten Image gar nicht zu sprechen.

Der „Chefe“ war inzwischen wieder zurückgefahren und hatte sich ein landwirtschaftliches Gefährt besorgt. Das sah mir richtig vertrauenswürdig aus. Und wie vermutet, schaffte es dieses Gerät auch, mein Auto aus dem Weg rauszuziehen. Da der Gehilfe mir offenbar nichts zutraute, setze er sich ans Steuer meines Autos, doch warum er so wild herum kurbelte und nicht die richtige Spur fand, konnte ich nicht begreifen (Ich glaube, das hätte ich besser geschafft!). Doch wie dem auch sei: wir kamen frei. Ich fuhr zurück zur Garage und wir warteten auf den Chef. Angekommen blickte er noch einmal unter den Wagen, was wir auch schon getan hatten, und stellte keine Verletzungen des Autos fest. Ja, er lobte den Volvo sogar, so dass ich mich nicht daran hindern konnte, ihm zu sagen, dass er schon 373.000 km auf dem Buckel habe.

Im Nachhinein habe ich mich fast gefragt, ob ich bei ostfriesischen Italienern gelandet war. Die brauchen auch 100 Mann, um eine Glühbirne auszuwechseln: 99 die die Wände drehen und einer, der die Glühbirne festhält. Nun, ganz so ostfriesisch waren die drei Automechaniker nicht, doch ein bisschen schon.

Eine in dieser Höhe nicht erwartet Rechnung kam auf den Fuß: 150 €! Als ich um eine Quittung bat, konnte der Gehilfe plötzlich nicht mehr übersetzen. Also Schwarzgeld! Der „Chefe“ musste den beiden anderen wohl auch einige Euros schwarz bezahlen.

Der Gehilfe empfahl mir noch ein Hotel in ca. 10 km Entfernung und rief dort auch an, ohne mich nach meinem Namen gefragt zu haben. Ich fuhr also hin und fand es auch nach kurzem Suchen, und einer der Herren an der Rezeption hatte auch ein Telefonat für eine Zimmerreservierung bekommen.

image43 Das „Hotel Villa Ester“ in Palazzo San Gervasio mit einem image44 sehr einfachen Zimmer. 40 € war o.k. und als ich dann ins Restaurant ging, fragte mich der junge Mann, der etwas Englisch konnte, was ich denn essen möchte. Eine Karte gäbe es nicht. Also entschied ich, dass er etwas aussuchen sollte. Pasta? O.K.

image45 Pasta ohne Ende

Nun muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich, wenn ich einen großen Teller voller Nudeln sehe, schon beim Anblick satt werde. So auch hier. Er fragte noch, ob ich es nicht mag, doch ich antworte (höflich wie ich bin) es wäre zu viel. Ich habe vielleicht 1/10 gegessen (der Teller wurde und wurde nicht leerer, soviel ich auch aß) und selbst den Rotwein, den ich bestellt hatte (nachdem ich meinen schrecklichen Durst nach der Strapaze am Nachmittag mit zwei Bieren immer noch nicht gelöscht hatte) und den ich nach dem Essen mit aufs Zimmer genommen hatte, habe ich nicht austrinken können. So müde war ich. Hat mich also doch mehr mitgenommen, als ich gedacht hätte. Doch das war nur das Ende vom Lied mit dem Navi.

4. Etappe: Im Herzen Italiens

Donnerstag, 4. August 2011

Heue wollte ich mir ja endlich das Castel del Monte von Friedrich II. ansehen, das ich ja schon gestern besichtigen wollte und dabei in den Hohlweg geraten war. Doch vorher hatte ich mir vorgenommen, die Region um die Stadt Melfi anzusehen.

image46 Wunderschöne Ausblicke mit dem Städtchen Azeranza auf dem Hügel in der Bildmitte.

Auch hier ein wenig Geschichte, wie ich sie bei Wikipedia nachlesen konnte:

„Aufgrund seiner strategischen Position 800 Meter über dem Meeresspiegel war Acerenza die begehrte Beute vieler Invasoren. Im Jahr 318 v. Chr. wurde der Ort, damals Aceruntia, vom römischen Konsul Junius Bulbuco erobert. Später wurde er von den Goten und den Langobarden besetzt, die Acerenza schließlich befestigten. 1061 erfolgte die Eroberung durch die Normannen unter Robert Guiskard. Seit mindestens 499 war Acerenza Sitz eines Erzbischofs, der Legende nach wurde der erste Bischof bereits von Simon Petrus ernannt. Ab dem 16. Jahrhundert gehörte Acerenza zum Besitz der Marchese di Galatone, denen Philipp II. von Spanien am 12. April 1593 den Titel eines Herzogs von Acerenza verlieh. Der Titel kam durch Heirat an die Fürsten Belmonte, in deren Familie er heute noch geführt wird.“

image47 Auf der Weiterreise kam ich erneut durch sehr kurvenreiche Gebirgslandschaften der Provinz Basilikata – ähnlich wie in Kalabrien –  mit immer wieder Dörfern auf den Hügelspitzen. Ich habe mich immer wieder gefragt, warum die Dörfer oder Städtchen immer auf den Spitzen der Berge angesiedelt worden sind und kam schließlich zu dem Ergebnis, dass dies wohl darauf zurückzuführen sein dürfte, dass zunächst Burgen dort oben errichtet worden sind, in deren Schutz sich dann die Bürger angesiedelt haben.

Auch Kirchen wurden ja meist auf der Spitze eines Berges errichtet, weil man dort Gott am nächsten ist und die Häuser gruppierten sich dann darum herum.

image48 Dann fuhr ich weiter nach Venosa um mir dort die alten römischen Ausgrabungen anzusehen. Es kostete 2,50 € Eintritt, was ich mir gerade noch gönnte, obgleich ich in diesen Dingen sehr sparsam (um nicht zu sagen geizig) bin.

image49 Das ist der Parco achelogico in Venosa…image50 image51…mit teilweise freigelegten Mosaiken

image52 und das ist das Innere der neben dem archäologischen Park stehenden Kirche.

Doch jetzt wollte ich endlich zum Castel del Monte und kam dabei wieder durch den Ort Spinazzola, der gerade festlich für Maria Himmelfahrt geschmückt wurde. image53 Diesmal hat mich mein Navi nicht in unwegsame Feldwege geführt und ich kam schließlich – wenn auch über Umwegen – in die Nähe des Castel del Monte.

image54 Schon von weitem ein erhabener Anblick, wobei mir die Burg größer vorkam, als ich sie erwartet hatte. Zum Castell  gelangt man nur, wenn man voher für 4 € seinen PKW parkt und dann mit einem Shuttlebus zur Burg geleitet wird. Da war ich dann doch wieder zu geizig und habe mir den Besuch geschenkt. Und damit nur von der Ferne Bilder gemacht.

Zum Castell selbst  möchte ich wieder Wikipedia zitieren:

„Das Castel del Monte liegt im Gemeindegebiet von Andria, einer Stadt in der Terra di Bari 16 km vom Stadtkern entfernt. Seine Bedeutung erhält das Bauwerk vor allem durch seine ideale Grundrissgestalt als Achteck. An den Ecken des oktogonalen Baus stehen Türme mit ebenfalls achteckigem Grundriss. Das Hauptachteck ist 25 m hoch, die Türme 26 m. Die Länge der Seiten des Hauptachtecks beträgt 16,50 m, die der Türme je 3,10 m. Eine Besonderheit ist, dass je zwei Seiten eines Turms mit den Seiten des Hauptachtecks zusammenfallen. Der Haupteingang ist nach Osten ausgerichtet. Angeblich soll Friedrich II. selbst an der Planung beteiligt gewesen sein. Ursprünglich hat das Kastell nach der nahen, aber damals schon verlassenen Kirche einer Nonnenabtei „Santa Maria del Monte“ geheißen und wurde als solches in einem Mandat des Kaisers erwähnt, dem einzigen kaiserlichen Dokument, das sich mit dem Bau von Castel del Monte befasst. Dieses Kastell ist die reifste Schöpfung der staufischen Pfalzbaukunst und eines der bedeutendsten mittelalterlichen Architekturdenkmäler überhaupt.“

image55 Grundriss des Castels. (Quelle: Wikipedia)

„Das Bauwerk ist voller Symbolismen. Castel del Monte erinnert beispielsweise an eine Krone, es könnte als Abbild der Kaiserkrone gedacht gewesen sein, die ebenfalls oktogonal ist. Acht Ecken hat auch die Pfalzkapelle in Aachen, wo Friedrich gekrönt wurde, acht Ecken hat der Barbarossa-Leuchter in dieser Kapelle, auch die Barbarossapfalz von Hagenau, sein Lieblingsaufenthalt in Deutschland, die selbst eine Nachbildung der Pfalzkapelle Aachen ist.“

„Es gibt also eine starke Beziehung dieses weit abgelegenen apulischen Bauwerks zur deutschen Kunst. Man kann es aber auch ansehen als eine Abwandlung des arabischen Baumusters in Achteck-Formen und Acht-Teilungen[5]. Sodann ist eine neuere, wesentlich komplizierte Theorie aufgestellt worden, nach der das Castel del Monte in Abhängigkeit bestimmter Sternenkonstellationen errichtet worden sein soll, so dass angeblich zu bestimmten Zeiten des Jahres ganz bestimmte Licht- und Schattensituationen auftreten, die das Kastell zu einem überdimensionalen Himmelskalender machen. Alle diese Theorien halten jedoch einer astronomischen Überprüfung nicht stand.“

Und weiter aus Wikipedia:

„1991 erschien in der Zeitschrift Der Spiegel noch eine weitere Theorie zweier italienischer Forscher aus Bari, die sogar eine Beziehung zwischen dem Kastell und der Cheops-Pyramide in Gizeh (Ägypten) herstellen wollte. „In der geometrischen Formelsprache von Castel del Monte soll nämlich Friedrich II. allerlei Hinweise auf andere ihm wichtige Orte und Bauwerke versteckt haben: auf Chartres und die Kathedrale Notre-Dame, auf Jerusalem und den Felsendom. Vor allem aber wollen die Forscher im Grundriss versteckt auch ein Abbild der Cheops-Pyramide erkannt haben – samt Angaben über die Lage jener verborgenen Kammer des Pharaos, die bisher von niemandem gefunden wurde.[6]“ Nach dieser Theorie, die mit unzähligen Zahlensymbolen arbeitet, soll irgendwann die Pyramide in Gizeh neu erforscht werden, sobald die ägyptischen Behörden dies zulassen. Auch bei dieser Behauptung wird im Wesentlichen mit Beziehungen der Architektur zur Astrologie gearbeitet, die sowohl für Castel del Monte als auch für die Cheops-Pyramide gelten sollen. Friedrich II. war erwiesenermaßen sowohl mathematisch als auch astronomisch überaus gebildet, darüber hinaus sogar astrologisch – für diese Zeit nicht ungewöhnlich – beschlagen. Die Berechnungen der italienischen Wissenschaftler weisen darauf hin, „dass als Maßeinheit für die Burg die sakrale ägyptische Elle verwendet wurde. So erscheint es, dass der Umkreis von Castel del Monte ziemlich genau der Seitenlänge der Cheops-Pyramide entspricht: 232,92 Meter.“

Soweit aus Wikipedia.

Ich wollte mir dann noch die Stadt Andria ansehen, doch wie bei allen diesen Städten herrschte chaotischer Verkehr, so dass man sich nur auf das Fahren konzentrieren konnte und wenig wenn nicht sogar nichts von der Stadt mitbekam.

Die sehr fruchtbare Ebene um Foggia wollte ich auf Landstraßen durchqueren, was ich auch zum großen Teil getan habe, obgleich sie ziemlich reizlos ist. image56 Doch als ich ein dickes Gewitter aufkommen sah, bin ich auf die Autobahn ausgewichen und dem Gewitter somit auch.

Hinter Pescara habe ich die Autostrada wieder verlassen und bin an der Küste weitergefahren, doch das war ein Fehler, denn hier reiht sich ein reizloser Ort an den anderen.

image57 In Guilianova bin ich dann in Richtung Teramo ins Land abgebogen, um auf einer reizvollen Nebenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Gran Sasso d´Italia Massiv nach Ascoli zu kommen. image58

image59 Kurz vorher sah ich wieder einen dieser herrlichen Orte auf einem hohen Berg, es muss wohl Civitella del Tronto gewesen sein,

image60 …bis ich dann in Ascola Piceno das Hotel Villa Pigna fand, das ich als sehr angenehm empfunden habe.

Das nette Hotel Villa Pigne (ein Best Western Hotel) mit seinem fast leeren Restaurant,  in dem ich ein etwas zu dick geschnittenes image62 Carpaccio und eine viel zu mächtige Portion image63 Nudeln mit Krabben sowie eine image64 Seezunge „Müllerin“(paniert!) mit einem Spiegelei(?) gegessen habe.image61 Dazu eine herrliche Flasche Weißwein aus der Region(den Namen habe ich leider vergessen).

Freitag, 5. August

Als ich mir am nächsten Morgen die Stadt Ascoli ansshen wollte, hatte ich das alte Problem, dass man in der Stadt keinen Parkplatz findet und somit sich nur über den chaotischen Verkehr in der Innenstadt aufregt. Es ist eigentlich schade, dass man in vielen alten Städten Italiens nicht parken kann, um sich die Altstadt anzusehen, so auch in Ascoli. Somit hat man immer zwei Chancen: 1:1.000 um ins Verkehrschaos zu geraten und 1000:1 einen Parkplatz zu finden. Also fährt man gequält und schließlich genervt durch die winkligen Gassen, muss höllisch aufpassen, dass nicht ein Auto von links, rechts oder aus irgendeiner Ausfahrt vor dir in die Fahrspur fährt, denn wie bereits mehrfach erwähnt – auch in meinen früheren Italienberichten – nerven die Verkehrsteilnehmer sehr: jeder macht was er will und ist äußerst rücksichtslos. Das ist es, was ich an diesem schönen Land nicht liebe, wie auch den Müll nicht und natürlich Signore Bunga Bunga.

Doch wo wir schon mal dabei sind, etwas kritisch zu sein: Wann beginnt in Italien endlich eine Nostalgiewelle? Die wunderschöne alte Gebäudepracht verkommt immer mehr und meist zerfällt ein schönes altes Haus. Die Städte bestehen nur noch aus hässlichen, gleich aussehenden viereckigen Häuser-Kästen, die nur billig hochgezogen worden sind und die Städte und Dörfer gesichtslos und miteinander vergleichbar aussehen lassen.

Bis auf eine – nein mindestens zwei – Ausnahmen, auf die ich später noch näher eingehen werde: Norcia und Nocera Umbra. Da wurde renoviert und restauriert, was das Zeug hält. Ich war richtig glücklich und begeistert!

Von Ascoli bin ich also zunächst nach Norcia gefahren. Diese kleine Stadt ist berühmt durch den heiligen Benedikt, dem Gründer des Benediktiner Ordens. Wenn man das so sieht, dann bekommt man einen Eindruck, ja sogar Ehrfurcht vor diesem Mann. Wenn man bedenkt, welchen Einfluss und welche Macht dieser Mann durch seinen Orden gewonnen hat.

Auch hier möchte ich wieder aus Wikipedia zitieren:

„Die Benediktiner (lateinisch Ordo Sancti Benedicti, OSB) sind ein kontemplativ ausgerichteter Orden innerhalb der römisch-katholischen, aber auch in der anglikanischen Kirche und vereinzelt in der evangelisch-lutherischen Kirche. Der Benediktinerorden gilt gemeinhin als ältester Orden des westlichen Ordenslebens. Bezeichnend sind die Grundsätze des Ordens, die neben der Ordensregel (Regula Benedicti) alles enthalten, was den Benediktinerorden auszeichnet: „Ora et labora et lege“ (lateinisch: „Bete und arbeite und lies“). Drei Gelübde legt der Benediktinermönch im Laufe seines Ordenslebens ab:

  • „Stabilitas“ (Beständigkeit in der Gemeinschaft),
  • „Klösterlichen Lebenswandel“ und
  • „Gehorsam“.

Als ein Motto der Benediktiner kann gelten: „Ut in omnibus glorificetur Deus – Auf dass Gott in allem verherrlicht werde“.

image65 Der weltberühmte Wahlspruch der Benediktiner

image66 image67 An den zahlreihen Kirchen kommt man in Norcia natürlich nicht vorbei, wobei ich manche – im Gegensatz zu sehr vielen anderen Kirchen – verhältnismäßig schlicht eingerichtet fand. image69 image70 Wunderbares Mosaik image71

image68 image72 Mitten im Ort hat man dem heiligen Benedikt natürlich ein Denkmal gesetzt.

image73 Doch Norcia ist nicht nur wegen Benedikt berühmt geworden, sondern auch durch Salami, Schinken und schwarze Trüffel, die in fast jedem zweiten Laden zu kaufen sind.

Begeistert war ich dann, wie viele Straßen neu gepflastert wurden und man offensichtlich sehr bemüht war, das alte Stadtbild zu erhalten. Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass man sich um die alte Bau- und Ortskultur kümmert und nicht alles verkommen lässt.

Sie zweite Stadt, der ich große Anstrengungen zum Erhalt der alten Stadtarchitektur bescheinigen möchte, ist Nocera Umbra nicht weit vom berühmten Ort Assisi entfernt. Hier war die ganze Stadt praktisch gesperrt, um die Renovierungen durchführen zu können.

image74 Patria & Liberta zum Gedenken an die Gefallenen.

image75 und dann diese alte Steinschleuder

image76 Hier wird fleißig renoviert!!

Hier wieder etwas für die Gaumengenüsse aus der Region image77

Die nächste Stadt, die mir sehr gefallen hat, was Gubbio. image78 Hier konnte man vor der Stadt parken für nur 1,20 € und sie dann zu Fuß erkunden, das hat sich wirklich gelohnt! Der erste Eindruck, den man von Gubbio bekommt.

Viele schmale Gassen durchziehen den Ort und laden zum Besichtigen ein. image79 image80 image81 image82 image84 Nicht nur ich habe viele Fotos gemacht, sondern auch andere Besucher dieser schönen Stadt.image83 image85 Das Museum Palazzo Ducale image86 und das beste Hotel der Stadt auf dem Paradeplatz

image87 image88 Über den Dächern von Gubbio

image89 Vor der Stadt sah ich noch ein altes Amphitheater, das mich sehr beeindruckte

Die gleiche Begeisterung habe ich für Urbino aufgebracht, denn auch hier kann man außerhalb der Stadtmauer parken und die Stadt dann zu Fuß erobern und sich an ihr erfreuen.

image90 Auch in Urbino sah ich viele Kirchen  image94 image91 image95 mit herrlichen Deckengemälden image92 image93

image96 in dieser schönen Arkade lag meine Albergo Italia. image97

image98 Mein nettes Zimmer image99

 Und zum Trocknen hängt man in Italia die Wäsche einfach aus dem Fenster, so auch ich. image100

image101 Imposante Bauten und Denkmäler in Urbino image102

In dieser Kirche wurde für die Dritte Welt gesammelt image103

Der Dom von Urbino von aussen image104 und innen image105 image106 mit seiner phantastischen Kuppel

Zum Abendessen hat mir mein Hotelier das Restaurant 3 Piante (3 Pflanzen) empfohlen. So liebe ich italienische Restaurants: image107 einfach und gut! Sehr einfach eingerichtet und auch der Service: so wie bei Muttern oder bei Nonna: nichts etepetete, sondern einfach und unkompliziert. Da nimmt einer der Mitarbeiter (oder war es gar der Chef?) schon mal ein paar Gläser zu viel in die Hand, so dass eines herunterfällt, doch fa niente. Es wird halt wieder aufgefegt.

Einfache Einrichtung – draußen war schon alles belegt – und dann dieser Schinken mit Melone! image108 Köstlich!

image109 Der Garnelenspieß hätte etwas weniger verbrannt sein können und auch das gegrillte Gemüse oder was es war, hätte ich mir ersparen können, doch dass in diesem Lokal eine Fingerbowle serviert wurde, hätte ich nicht geglaubt!

Zum Abschluss noch etwas Gorgonzola image110 – nicht auf der Karte – mit einem Glaserl Rotwein. Was will man mehr? Bezahlt werden muss hier in bar, Kreditkarten werden nicht akzeptiert, doch das ist auch akzeptabel!

5. Etappe: San Marino

Samstag, 6. August

Da ich noch nie in San Marino war, wollte ich mir diesen Ministaat natürlich nicht entgehen lassen. Und so ist es eine 8 Länderreise geworden: Deutschland, Österreich, Slowenien, Italien, San Marino, und dann wieder Italien, Österreich und Deutschland.

image111 Wieder durch herrliche Landschaften image112 bis ich den uneinnehmbaren Felsen von San Marino erblickte. image113 Kein Wunder, dass San Marino nie erobert wurde, wer kommt schon gegen so einen Berg an?image115 Vom Parkplatz muss man ganz schön hochsteigen, um ins Zentrum zu kommen image114 image117  image118 image119 Herrliche sehenswerte  Gebäude, Denkmäler und Brunnen, doch total voller Touristen, die billig einkaufen wollen (zollfrei), davon lebt dieser Zwerg-Staat offenbar, doch das ist nichts für mich….

image120 Der Blick von der Burg hinunter auf die Stadt San Marino image121

Doch man sollte nicht nur an sein eigenes Vergnügen denken, sondern auch seinem fahrbaren Untersatz mal was Gutes tun: image122 Das habe ich meinem Auto in San Marino nach all den Strapazen in den letzten Tagen gegönnt:  eine Wäsche!

6. Etappe: Heimreise über Südtirol

Nun muss ich langsam zusehen, dass ich wieder gen Heimat komme und so bin ich in Rimini wieder auf die Autobahn gefahren, die ich dann bis kurz von Bologna genutzt habe. Doch da war dann ein dicker Stau, der auch länger zu sein schien. Also: runter von der die Autobahn. Doch es dauerte über eine viertel Stunde vor der Mautstation, weil außer mir noch sehr viele die Autobahn verlassen wollten.

So fuhr ich bis kurz vor Farrara über Land und bin dann wieder auf die Autobahn bis ans Ende der A 31 bei Schio gefahren. Von dort über Landstraßen nach Trento und dann wider über die Brennerautobahn bis Klausen.

Ab hier sind es nur noch wenige Kilometer bin nach Mauls in meine Pflichtstation Romantik Hotel Stafler, wo ich mich erneut sehr wohl gefühlt habe und von Traudl Stafler so richtig verwöhnt worden bin.

image123 image124 image125 image126 Delikate Kreationen aus der Michelin-Küche des Stafler. So lässt man sich gerne verwöhnen.

Bis tief in die Nacht haben wir noch bei einem guten Rotwein in der Halle viel über alte Romantik-Hotel Zeiten geplaudert, so dass ich am nächsten Morgen sehr lange geschlafen habe.

Sonntag, 7. August

Seit ich die Alpen erreicht hatte, hatte es angefangen zu regnen und dabei blieb es auch die restliche Zeit. Anfangs war es sicherlich nach der großen Hitze in Italien sehr erfrischend, doch auf Dauer ist es nicht besonders erfreulich, besonders nicht auf der Straße. Ich fuhr also bis München auf Landstraßen – obgleich ich ja noch ein gültiges Pickerl hatte – und so kam ich dann irgendwann bei meiner Tochter Mirja an.

Abends haben wir dann in der herrlich-bayerischen Gaststätte „Wirtshaus an der Au“ gegessen: Mirja hatte sich für eine halbe Ente entschiedcen und ich mich für eine Spanferkelhaxe, von der wir ein Foto an Nils als Neidfoto schickten, denn als wir ihm am Telefon sagten, dass wir image127 Schweinehaxe essen gehen würden, hatte er gleich für seine Familie mitbestellt.

Montag, 8. August

Mirja musste am Montagmorgen natürlich wieder zur Arbeit, doch ich konnte noch weiterschlafen, was ich auch getan habe. Doch dann habe ich mich nach einem kargen Frühstück auch auf die Socken gemacht und bin gen Norden gereist. Nachdem ich in Worms meine liebe Kollegin Lore besucht habe, um mit ihr über PR-Tätigkeiten zu sprechen, die sie vielleicht für mich machen könnte, bin ich dann abends zu Christel und Heino gefahren, wo ich auch übernachtet habe.

Dienstag, 9. August

Eigentlich hatte ich ja beabsichtigt, nach Oldenburg zu fahren, doch das passte den Bäumlers zeitlich nicht, so dass ich noch ein Garni-Hotel in Wiesbaden und zwei Hotels in Köln besucht habe, die auf meiner Liste der besten Garni-Hotels stehen, die ich aber noch nicht kannte. In Köln bin ich nicht direkt auf die Autobahn gefahren, sondern wollte eine Abkürzung über Landstraßen nehmen, doch es dauerte etwas länger bis ich endlich bei Wuppertal die Autobahn erreichte. Danach bin ich jedoch ohne Probleme gut nach Rendsburg gekommen, wo ich abends nach ca. 6. 600 km ziemlich müde ankam.

Das war meine etwas andere Italienreise.

Ihr Single-Reisender

Jens Diekmann