Man kann mit dem Rad am Nord-Ostsee-Kanal entlang radeln, wie ich dies im meiner kleinen Broschüre „Radeln am Nord-Ostsee-Kanal“ beschrieben habe, mit dem Raddampfer „Freya“ oder einmal im Jahr mit dem historischen Frachter „Cap San Diego“. Dieses einmalige Erlebnis habe ich auf einer Tagesreise genossen und es in Wort und Bild beschrieben. Lassen Sie sich begeistern, um es einmal selbst auszuprobieren.
Mit der „Cap San Diego“ durch den Nord-Ostsee-Kanal
Einmal im Jahr verlässt das größte noch fahrtüchtige Museums-Frachtschiff der Welt, die „Cap San Diego“, ihren Stammplatz an den Landungsbrücken in Hamburg, um über die Elbe und durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel zu fahren. Normalerweise geschieht dies immer in Zusammenhang mit der „Kieler Woche“, doch diesmal nicht, sondern mitten im Juli.
Da haben dann Menschen wie Du und ich die Gelegenheit, eine solche – auch auf normalen Schiffen – höchst interessante Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal mitzumachen. Vorweg: Nicht ganz billig. Doch wenn man bedenkt, dass ein solches Schiff gewaltige Kosten verursacht und praktisch keinen wirklichen Umsatz macht (außer ein paar Veranstaltungen im Jahr und Eintrittsgelder) muss man diesen Betrag von 138 € für die Fahrt von Rendsburg nach Kiel wohl auch eher als Vergnügungs-Spende betrachten
Als die Cap San Diego am Samstagabend bei mir am Kanal vorbei fuhr, regnete es gerade, so dass natürlich noch kein so großes Verlangen aufkam, bei Regen auf diesem Schiff mitzufahren.
Doch der Regen war nur von kurzer Dauer und die Wetteraussichten für den nächsten Tag sahen gut aus. Also beschloss ich, am nächsten Morgen mitzufahren.
Und siehe da: der Sonntag zeigte sich von seiner schönsten Seite und – das kann ich vorwegnehmen – es blieb auch so!
Da die Cap San Diego im Hamburger Hafen auf ihrer Backbordseite (links) fest verankert wird, kann sie nur auf der Steuerbordseite (rechts) festmachen. Also musste sie am Abend zuvor erst in die Audorfer Weiche fahren und dann zurück nach Rendsburg, um am Kreishafen anzulegen. Somit musste sie dann am Sonntagmorgen auch erst wieder zurück in die Audorfer Weiche mit Hilfe von zwei Schleppern rückwärts bugsiert werden, was immerhin 5 km sind und somit auch über eine Stunde dauerte, bis sie dann mit eigener Kraft durch den Kanal gleiten konnte.
Unter der Flagge Hamburgs ging die Reise los, begleitet von allen möglichen Fahnen.
Das erste und wichtigste für die meisten Menschen ist natürlich das kalte Buffet, an dem es gegen Goldmünzen – jeder hatte zwei bekommen – Brötchenhälften zu kaufen gab. Außerdem hatten wir je drei Getränkebons bekommen, die im Preis inbegriffen waren.
Ich schloss mich diesem Herdentrieb nicht an, sondern wollte mich zunächst einmal ortskundig machen und ging durchs Schiff. Als erstes kam ich in den Speisesaal,dann in die Bibliothek und in die Bar, wobei davor genau beschrieben worden war, dass sich hier nur die bis zu 12 Passagiere, der Käpt’n und die Offiziere aufhalten durften. Da es in der Bar auch Brötchen und Getränke gab, ließ ich mich hier nieder und verzehrte zwei halbe Lachs- bzw. Mett-Brötchen – damit waren meine Goldmünzen weg – und einen Tee.
Auf der Brücke – auf normalen Schiffen eine Tabuzone für Besucher – konnte man sich alles ansehen und die einzelnen Instrumente waren ausführlich beschrieben. Viele interessante Instrumente gab es zu bewundern (wie auf einem modernen Schiff) Man hätte natürlich auch den Käpt´n oder andere Mitglieder der Mannschaft fragen können (darauf hatte der Sprecher ausdrücklich hingewiesen), doch das vermied ich zunächst.
Der Käpitän von Anken (2. v. r. im weißen Hemd) unterhält sich mit Teilen seiner Mannschaft und einem Besucher.
Um ¼ nach 10 Uhr wurde die Treppe eingeholt, die Zurückgebliebenen schauten uns traurig, neidisch oder was auch immer nach.
Der eine Schlepper zog uns rückwärts vom Kai ab in Richtung Hochbrücke und wir konnten das Treiben des Rendsburger Fischmarktes beobachten, der zweimal jährlich am Kreishafen stattfindet. Dann kamen wir langsam aber sicher zur Hochbrücke und man hätte sich schon Gedanken darüber machen können, ob die Masten auch drunterdurch passen. Doch da nur Schiffe in den Kanal einfahren dürfen, die keine Gesamthöhe über 40 m haben – denn sonst passen sie nicht unter die Brücken – waren das nur rein hypothetische Gedankenspiele (die aber immer wieder kommen und die man auch nicht unterdrücken kann.)
Nachdem wir also heil unter der Hochbrücke durch waren, konnte man auch einen Blick auf die Schwebefähre und die Schiffsbegrüßungsanlage werfen.
Die Schwebefähre unter der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke gehört zu den ganz wenigen Schwebefähren weltweit, die heute noch in Betrieb sind. Auch Schiffsbegrüßungsanlagen gibt es nicht viele. Die vom „Schulauer Fährhaus“ in Wedel ist natürlich viel bekannter und auch wesentlich älter, doch außer der Rendsburger gibt es sonst keine weiteren in Deutschland.
Jetzt konnte man auch den zweiten Schlepper sehen, der immer wieder versuchte, das Schiff in der richtigen Richtung zu halten.
In den Gängen konnte man die alten Werbeplakate der Hamburg Süd-Rederei bewundern und es blieb bei mir nicht aus, dass ein wenig Nostalgie in mir hochkam. „Gute alte Zeit“ sagt man wohl auch dazu, doch diese gute alte Zeit konnten sich nur die Betuchten leisten, dem Normalsterblichen waren solche Reise nicht gegönnt. Das ist heute schon viel anders, denn im Prinzip kann heute jedermann Weltreisen unternehmen. Man müsste somit eher die „Gute neue Zeit“ sagen, denn so gut ging es uns in Deutschland noch nie! Dennoch darf es erlaubt sein, an diese „romantische“ Epoche der Seeschifffahrt erinnert zu werden und zu schwärmen.
Wenn man dann in die „Katakomben“ des Schiffes hinabsteigt, kommt eine ganz Menschheitsepoche in Erinnerung: Die Auswandererzeit. Unter dem Motto „Ein Koffer voller Hoffnung“, das nach meiner Ansicht sehr gut zu dieser ganzen Problematik passt, hat man in einer Ausstellung zusammengestellt, die einen kleinen Einblick in das gibt, was die Auswanderer durchgemacht haben. Immer in der
Hoffnung, in der Neuen Welt eine bessere Zukunft zu finden. Wie zu lesen ist, waren es mehr als 5 Millionen Auswanderer aus Deutschland und seinen Nachbarländern, die in der Zeit von 1836 bis 1934 über Hamburg nach Amerika ausgewandert sind. Die Gründe waren vielschichtig: Religion, Armut und Hunger waren dabei wohl die gravierendsten, aber sicherlich auch Abenteuerlust, die Hoffnung auf Reichtum (Goldrush) oder ganz einfach, etwas Neues zu wagen. Dies wird auch an der Überschrift über der Tür deutlich: „Mein Feld ist die Welt.“
Interessant fand ich auch das Plakat, auf dem junge Frauen auf die Gefahren hingewiesen wurden, und auch der Speiseplan gab Aufschluss über die Art der Verpflegung, die die Auswanderer an Bord erhielten.In Hamburg wurde eine ganze Siedlung für die ankommenden Aussiedler auf der Veddel, einer Insel in der Elbe, errichtet, in denen sie die Tage bis zur Abreise verbrachten. Hier wurden sie gesundheitlich untersucht und mussten die nötigen Papiere ausfüllen, damit sie in Amerika überhaupt einreisen konnten. Kaum vorstellbar ist dann, wenn sie endlich in New York angekommen waren und das gelobte Land vor sich sahen, auf „Ellis Island“ erneut untersucht wurden und krank waren, denn dann mussten sie ZURÜCK! Welche Dramen sich dann abgespielt haben mögen, kann man sich wohl kaum ausmalen. Ich hätte mir bestimmt die berühmte Kugel gegeben! Albert Ballin, der Reeder, der die Hamburg-Amerika Linie besaß, hat sich sehr um die Aussiedler verdient gemacht und ist dabei sicherlich auch reich geworden, denn, wie er zugegeben hat, hätte er ohne diese vielen Aussiedler seine Schiffe nicht rentabel führen können. Heute gibt es nicht nur den Ballindamm in Hamburg, eine bekannte Allee, sondern auch ein Aussiedlermuseum, das seinen Namen trägt.
Nachdem ich mich mit der nicht so heiteren Vergangenheit auseinandergesetzt hatte, ging ich wieder an Deck um mich der Gegenwart zu widmen und sie in mich aufzunehmen und mich darüber zu freuen, dass ich heute lebe und nicht im 19. Jahrhundert.
Es waren immerhin 400 Gäste am Bord, die den Ausblick auf alte Bauernkaten am Ufer und das herrliche Wetter genossen.
Ich habe – wie das inzwischen in unserer Familie zur Tradition geworden ist – einen „Neid-Anruf“ nach München losgelassen. Zuerst konnte ich niemand erreichen, doch dann erwischte ich meinen Sohn. Natürlich war er neidisch, zumal das Wetter in München nicht so toll war und er nicht mit der Familie auf den Starnberger See fahren konnte, sondern stattdessen bei meiner Tochter zu Besuch weilte. Ich riet ihm, doch mal zu versuchen, einen Job hier oben zu bekommen, damit er endlich diesem andauernden schlechten Wetter in Bayern entfliehen und regelmäßig segeln könnte. (Kleine Anmerkung am Rande: Nur die Tourismus-Direktoren in Bayern behaupten immer, hier oben würde es oft Schietwetter geben, damit sie ihre Fremdenverkehrsbilanz aufbessern und die Leute nach Bayern locken können. Doch seien wir mal ehrlich: Hat es in den letzten Jahren hier oben nicht immer besseres Wetter als da unten gegeben? Und wenn die da unten in Bayern mal Sonne hatten, dann war es gleich heiß und schwül und abends gewitterte es vom Feinsten!)
Diese Schiffsschraube ist über 5 m groß und ist nur als Reserve gedacht. Ich fragte einen Mitarbeiter der Crew – wobei sich herausstellte, dass er gar keiner war, sondern nur ein Mitglied des Cap-San-Diego-Fan-Clubs, der sich auch einen roten Overall gekauft hatte – der mir erzählte, dass solche Schrauben aus einer speziellen Bronzelegierung besteht und die meisten davon an der Müritz produziert werden. Ich fragte ihn, ob die Form sich durch viele Versuche in Wasserkanälen ähnlich einem Windkanal entwickelt hatte und er meinte, dass man sie heute an Computern berechnen würde. Das war mir schon klar, doch auch Flugzeuge werden – nachdem sie per PC entwickelt werden – in Windkanälen im Modell getestet. Also konnte er es mir auch nicht so genau sagen. Sicherlich haben sie sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verfeinert, doch bin ich mir ziemlich sicher, dass sie auch heute noch in Modellen im Wasser getestet werden, bevor man solche großen und noch viel größeren Schrauben gießt. Da muss ich mich wohl noch ein bisschen im Internet umsehen.
Auf der Weiterfahrt konnten wir schöne alte Reetdachhäuser und den „Himbeerhof“ in Steinwehr bewundern.
Fotografen machen sich immer wieder einen Spaß daraus, die Umgebung durch Löcher und Durchblicke zu fotografieren. Ich natürlich auch. Hin und wieder begegneten wir Schiffen, die nach Brunsbüttel und von dort in die Nordsee oder nach Hamburg wollten.
In Sehestedt konnten wir die schöne alte Kirche bewundern und sehen, wie die Kanalfähre ihre Fracht aufnimmt. Während ich mich weit über die Reling hinauslehnen musste, um die rauschende Bugwelle fotografieren zu können… — und den Anker an der Bordwand… …genossen andere die angenehme Fahrt und die Sonne.
Laufend kamen uns Schiffe entgegen, auch wenn es keine Traumschiffe oder riesige Containerschiffe waren, doch man konnte schon merken, dass der Nord-Ostsee-Kanal ziemlich belebt ist. Er ist ja auch die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Er wird mehr frequentiert als der Suez- oder Panama-Kanal. Sollte man kaum glauben, ist aber so! Natürlich fahren hier auch kleinere Schiffe!
Ab 12:00 Uhr war das Buffet eröffnet und dazu musste man sich in den Bauch des Schiffes begeben. Da gibt es immerhin 4 Decks, in denen früher Frachtgut transportiert worden ist. Heute befrachten sich die Reisenden mit Ess- und Trinkbaren auf Deck 2 und 3. Da ich kein Freund von „der Schlacht am kalten Buffet bin“ (wenn man aus der Branche kommt, wird man das automatisch!), bin ich noch weiter über Deck geschlendert und habe mir so das eine oder andere angesehen und im Bild festgehalten: Die riesige Ankerkette.
Der gesamte Nord-Ostsee-Kanal hat links und rechts Servicewege für die Kanalverwaltung, die meist aus 2-spurigen Plattenwegen bestehen. Nur an einigen Stellen, wie z. B. in Brunsbüttel und auf der Südseite in Holtenau ist dies nicht der Fall, da hier Firmen angesiedelt sind. Auch auf der Nordseite östlich von Sehestedt bei Klein Königsförde muss man den Kanalweg verlassen und über Land bis Landwehr radeln, was sehr interessant ist. Gleiches gilt von Kleinkönigsförde bis Quarnbek, denn hier muss man den Flemhuder See umfahren.
Nach gut 3 Stunden Fahrt kamen wir langsam aber sicher ans Ende des Kanals. Zunächst die Doppelbrücke bei Levensau. Und auch da sind wir heil und ganz hindurchgekommen.
Und schon sind auch die Holtenauer Schleusen nicht mehr weit: Jetzt nur noch unter die Holtenauer Hochbrücke hindurch……geschafft!
Ein Schlepper macht fest, um uns sicher in die Schleuse zu bugsieren.
Zurzeit wird der Kanalweg zwischen dem „Himbeerhof“ in Steinwehr und Kleinkönigsförde neu angelegt und ist somit gesperrt, doch kann man auf einem Feldweg bis Sehestedt und dann weiter auf geteerten Straßen über Land fahren. In den nächsten Jahren kann sich hier allerdings noch sehr viel ändern, denn der Kanal soll erweitert werden und da passiert dann natürlich sehr viel. In der Regel erfährt man auf der Seite www.kielkanal.de wo man fahren kann und wo nicht. Auf dieser Seite kann man auch sämtliche Traumschifftermine finden und mehrtätige Fahrradreisen incl. Übernachtungen und Fahrten mit dem Raddampfer „Freya“ oder der „Adler-Prinzess“ buchen. http://www.adler-schiffe.de/flotte/kiel-rendsburg/raddampfer-freya.html
Hier werden flotte Rennyachten gebaut… …und hier Eisenbahnen.
Die Adler I transportiert permanent Fußgänger und Radfahrer zwischen der Süd- und der Nordseite des Kanals hin und her.
Vorbei am Hafen geht es langsam in die Schleuse……jetzt gehts hinein……und schon liegen wir drin. Und was schwimmt da vor uns? Da fährt die „Freya“ … …über die Kieler Förde.
Die wollen auch noch mit rein.
Ein Blick über die Schleusenanlage nach Kiel-Holtenau.
Das Containerschiff „Hanna“, die uns überholt hatte, als wir in der Audorfer Weiche gewendet hatten, war uns immer voraus. Und nun geht´s schon wieder hinaus auf die Kieler Förde.
Schräg gegenüber den Schleusen sieht man das markante Laboer Marine-Ehrenmal.
Diese Schiffe sind in der Förde zu Hause: Die „Straßenbahn“ der Kieler Förde.
Der Sprecher unseres Schiffes, der uns immer die notwendigen Informationen per Lautsprecher gab, erläuterte uns auch, dass der Wasserunterschied zwischen der Ostsee und dem Kanal heute nur 4 cm betrage. Doch das kann auch anders sein, denn wenn wir Ostwind haben, drückt es das Ostseewasser in die Kieler Förde und dann ist der Unterschied natürlich auch viel größer.
Während das Fördeschiff eine Ehrenrunde für uns drehte und uns mit einem dreimaligen Tuten begrüße – was natürlich wie üblich mit einem ebenfalls dreimaligen ohrenbetäubendem Getöse der Cap San Diego beantwortet wurde, rausche die Color Magic gen Norden.
Doch welche Überraschung, auch wir drehten nach Norden ab in Richtung Laboe. Dabei geriet eines der wohl modernsten Nicht-Atom-U-Boote ins „Fadenkreuz“ unserer Takelage. Auch hier bekamen wir ausführliche Informationen über das U-Boot von unserem sehr kompetenten Schiffssprecher. Technische Details habe ich mir nicht merken können, doch diese Story schon: Es ist leiser als alle anderen konventionellen und Atom-U-Boote. Bei einem Manöver mit amerikanischen Atom-U- Booten ist es einem unbemerkt so dicht auf die Pelle gerückt, dass die Manöverleitung später bei der Auswertung festgestellt hat, dass es das US U-Boot hätte versenken können. Der US-Admiral soll getobt haben…
Doch apropos U-Boote. Nur wenige Minuten später passierten wir Möltenort und sahen das dortige U-Boot-Ehrendenkmahl. Ich habe es mir einmal vor Jahren angesehen und bin jedes Mal wieder erschüttert, wenn ich es sehe oder daran vorbeifahre. 90 % aller U-Boote sind nicht wieder heimgekehrt und von 40.000 Besatzungsmitgliedern haben 30.000 ihr Leben lassen müssen. Es waren also reine Todeskommandos. Doch haben sie auch selbst den Tod auf die Meere gebracht und unzähligen Seemännern ein nasses Grab beschert!
Vor dem Laboer Marine-Ehrenmal liegt auch ein U-Boot aus dem 2. Weltkrieg, das zu besichtigen ist. Wenn man das tut, kann man sich zwar vorstellen, wie eng es in diesen Dingern gewesen ist, doch das Leid, die Angst und der Todeskampf ist nicht nachvollziehbar. Es muss grausam gewesen sein und kann selbst von dem berühmten und sehr eindrucksvollen Film „Das Boot“ nicht realitätstreu dargestellt werden.
Das Laboer Ehrenmahl mit dem U-Boot davor.
Links rauscht die Color Magic Oslo entgegen und rechts grüßt das Laboer Ehrenmal.
Hier sieht man, wie schnell die SAR Rettungsboote sind, und dieser Segler hatte den gleichen Speed auf wie wir (das müssen dann wohl 8 – 9 Knoten oder 14 – 16 km/h sein).
Während wir an Laboe vorbei bis zur Seegrenze fuhren, schaute ich mir die „Innereien“ der Cap San Diego an.Und da war ich mehr als überrascht: Solche riesigen Maschinen! Alles sehr gut erläutert auf daneben hängenden Info-Blättern (die ich leider etwas verwackelt habe, sorry!)
Doch noch überraschter war ich, als ich immer weiter in die Tiefe steigen musste, um den ganzen Technikbereich zu erfassen. Es waren mindestens 4 Decks (wenn nicht noch mehr, denn tiefer konnte ich nicht runter.)
Machen Sie sich selbst ein Bild von diesen gewaltigen Maschinen und Anlagen: Faszinierend war auch der Wellentunnel, durch den die Antriebswelle geführt wurde. Unendlich lang.
Dann kam ich ins eigentliche Herz des Schiffes, dem Motor (fragen sie mich nicht, was das andere alles für Maschinen waren, denn ich habe nicht alle Beschreibungen gelesen bzw. ihre Funktionen verstanden.) Und hier herrscht der wichtigste Mann: Der Mann mit der Ölkanne, ohne den kein Schiff läuft!
Da kommt ja noch so ein Oldtimer, der alte Eisbrecher „Bussard“ mit seinen Seh-Leuten.
Das sind zwei ganz schnelle Flitzer, einer beruflich der andere privat unterwegs.Ein letzter Blick auf Laboe mit seinem reizvollen Hafen
Vorbei am Bülker Leuchtturm, der engsten Stelle in der Kieler Förde, ein letzter Blick auf das U-Boot Ehrenmal in Möltenort, bevor sich langsam der Kieler Hafen nähert.
In Kiel war gerade ein Gourmet-Festival „Käse trifft Wein“ und das sah alles sehr verlockend aus. Da habe ich lange gezögert, ob ich nicht noch ein paar Genüsse zu mir nehmen sollte, doch da ich keine Ahnung hatte, wann mein Zug nach Rendsburg fährt, habe ich mich entschieden, erst zum Bahnhof zu gehen. (Da der Zug erst ½ Stunde später fuhr, hätte ich ein Glas Wein und ein paar Käsewürfel durchaus zu mir nehmen können).
Und das war sie, die Reise mit dem Museumsschiff Cap San Diego durch den Nord-Ostsee-Kanal von
Rendsburg nach Kiel.
Ihr Mitgereister
Jens Diekmann