Kommen Sie mit ans Kap der Guten Hoffnung?

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer Tafelberg von Bloubergstrand aus gesehen

Vor der Fußball-Weltmeisterschaft war Südafrika auch schon ein beliebtes Reiseland, doch sicherlich noch nicht ganz so populär. Die meisten Reisenden fahren auch hin, um zumindest eine Safari kennenzulernen, doch das habe ich nicht getan. Ich bin von Kapstadt „nur“ durch das Western Cape gefahren, doch das was ich da an wunderbaren Landschaften und Küsten kennen- und lieben gelernt habe, lässt mich auch Jahre danach noch immer davon schwärmen.

Wie üblich reise ich immer alleine und nie mit vorgebuchten Übernachtungsstationen, sondern so, wie mich meine Reiseroute führt. Dabei bin ich nicht ein einziges Mal in irgendwelche Schwierigkeiten geraten, sondern habe alles nur von ganzem Herzen genossen!  OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Möchten Sie nicht auch diese herrlichen Blumen bewundern… OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA138…oder an diese herrlichen Orte reisen? OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA359OLYMPUS DIGITAL CAMERA143OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA

Sonnabend, 25. 9. 2004

Vor sieben Jahren wollte ich diese Reise schon unternehmen, doch wie das so ist, manchmal kommt es anders, als man plant. Doch jetzt sitze ich im Zug nach Frankfurt und ich fahre gen Süden. Ich verlasse das graue Wetter in Rendsburg – doch nicht nur hier ist es z. Z. nicht besonders schön, sondern in ganz Deutschland – um den Frühling auf der anderen Seite des Globus zu erleben.

Ich hatte mir schon damals einiges an Prospekten und Reiseführern besorgt, so dass ich jetzt eher das Problem hatte, zu viele Unterlagen mitschleppen zu müssen. Doch auch das ist gelöst, obgleich man natürlich immer zu viele Klamotten mitnimmt. Doch was soll man machen? Jeden Tag im Hotel seine Wäsche im Bad waschen und nächsten Morgen halb feucht mit auf die Weiterreise zu nehmen oder sie nass anzuziehen, oder man nimmt halt für jeden Tag frische Wäsche mit? Auch ist die Frage immer wieder zu beantworten: wie viel warme und wie viel leichte Bekleidung nimmt man mit?

Jetzt ist halt der größte Koffer voll, mein Golfgepäck – das bis 15 kg kostenlos mit der Air Namibia befördert wird – so jedenfalls war es im Internet zu lesen (und das stimmte auch)  – und meinen Laptop mit meinen Reiseunterlagen sowie meine Reiselektüre „Die Liste“ von John Grisham.

Apropos Internet: Die gesamt Reise habe ich übers Internet gebucht – und zwar ohne Probleme – nur 8 Tage vor meiner Reise. Über www.ltur.de habe ich nach Flügen nach Kapstadt gesucht und fand mehrere zu nur 499,– €. Mit Air Namibia über Windhoek. Eigentlich hätte ich in Windhoek gerne 1 – 2 Tage Stopover gemacht, doch das ging bei diesem Tarif nicht.

Den Mietwagen habe ich auch gleich dort gefunden und der VW Golf kostet bei Sunny Cars nur 361,– € für 16 Tage (andere waren da viel teurer).

Über www.hrs.de habe ich dann noch ein Hotel – das „Secret Garden“ – für die beiden ersten Nächte gebucht, es muss wunderbar gegenüber Kapstadt am Bloubergstrand liegen und kostet die Nacht nur 439,– Rand incl. Frühstück, das sind ca. 55 €.

Wie auf meinen bisherigen Reisen fahre ich wieder alleine und das ist evtl. auch der einzige kleine Haken an der Sache, denn jeder erzählt mir, dass man in Südafrika aus Sicherheitsgründen besser nicht alleine reisen sollte. Ich werde halt etwas vorsichtig sein müssen und das Auto auch beim Fahren immer abschließen und mich nachts nicht auf den Straßen rumtreiben.

Meine Reisepläne sehen kurz wie folgt aus: Zunächst werde ich 1 – 2 Tage in Kapstadt und am Kap der Guten Hoffnung bleiben, dann wollte ich die Westküste hoch, um mir das Blumenmeer anzusehen, das im September und Anfang Oktober dort blühen soll – nun schreibt mir Hildegard, eine frühere Hotelkollegin, die dort unten jetzt als private Tour-Guide arbeitet, dass die Blüte schon im August sein soll. Das stand so in keinem Führer, den ich gelesen hatte. Mal abwarten.

Dann wollte ich durch die kleine Karoo an die Südküste und dort entlang der „Garden Route“ zurück in die Weinregion nach Stellenbosch reisen. Dort wird Hildegard mich die beiden letzten Tage durch die Gegend führen.

Natürlich habe ich auch vor, viel Golf zu spielen, denn die Plätze sollen sehr schön sein, und so werde ich wohl an manchen Orten nicht nur eine, sondern 2 Nächte bleiben.

Nach einer angenehmen Zugreise – Rail & Fly – für nur 36 € (Hin- und Zurück!) komme ich am Frankfurter Flughafen an, hole meine Tickets am Ltur-Schalter ab und will einchecken: OLYMPUS DIGITAL CAMERA Eine Schlange von mindestens 50 m wartet vor dem Check-In Counter: also warten!  Eine Stunde hat es gedauert, bis ich Einchecken konnte. Dann ging´s in die Abfertigungshalle und kurze Zeit später ins Flugzeug. Ziemlich voll, der Flieger! Gut für die Airline, schlecht für den Gast, doch was will man für 499 € erwarten? Um Mitternacht wurde unser Abendessen serviert und dann versucht man – mit Hilfe einiger Plastikbecher Rotwein – einzuschlafen….

Sonntag, 26. 9. 04

Ich „liebe“ Nachtflüge! Man wälzt sich – oder zumindest ich – von einer Seite auf die andere. Die Beine kribbeln unangenehm und ich finde einfach keine Lage, in der ich gut schlafen kann. Also versucht man, so lange wie möglich wach zu bleiben und lässt sich den Rotwein schmecken, in der Hoffnung, dass er den Schlaf fördert. Doch auch das half nichts.

Aber auch das geht vorbei und nun bin ich gut in Windhoek in Namibia gelandet und sitze in der Transithalle, um auf meinen Weiterflug nach Capetown zu warten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Beim Aussteigen in Windhoek, Namibia. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Draußen ist traumhaft schönes Wetter, keine Wolke am Himmel, aber auch kein Baum (bis auf die paar Palmen vor der Ankunftshalle) weit und breit zu sehen, sondern nur Büsche. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Flugplatz liegt inmitten einer Halbwüste und von hier aus kann man auch die Stadt nicht sehen. In the middle of nowhere, könnte man meinen.

Der Computer am Transitschalter war ausgefallen, also brachte uns eine nette Check-in Lady durch den Zoll und in die Abfertigungshalle, weil es dort noch einen PC gab, der nur z. T. nicht funktionierte.  Nobody is perfect, but everybody is very nice.  Take it easy und lass ja keinen Stress aufkommen. Keine schlechte Mentalität! Sollte ich mal draus lernen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Flug von Namibia nach Kapstadt war interessant. Zunächst scheinbar nur Wüste oder Halbwüste. Überall gelbes, braunes bis rötliches Land, herrliche Adern von ausgetrockneten Flüssen und manchmal auch riesige Canyons: wenn es da mal richtig regnet…OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann wurde die Landschaft etwas grüner und nach einem Gebirgszug kam dann die OLYMPUS DIGITAL CAMERA Weinregion in Sicht und wenige Minuten später schwebten wir nach Kapstadt ein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Einige „Löcher“ konnte man sehen…OLYMPUS DIGITAL CAMERA…was wird hier wohl ausgegraben? Gold, Silber oder Diamanten? OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kurz darauf landeten wir.

Es war keine Problem, durch die Pass- und Zollkontrolle zu kommen, doch dann dauerte es etwas länger, den Mietwagen zu bekommen, denn zunächst war nur ein Mitarbeiter am Schalter und mit einem Kunden hatte er mehr als lange zu tun. Nicht bekannt war mir, dass man 6.000 Rand (ca. 750 €) als Garantie geben muss, falls man einen Unfall hat oder der Wagen gestohlen wird. Wäre gut, wenn man das vorher weiß, denn so ist man doch etwas unangenehm überrascht und deswegen hatte der Mitarbeiter mit einem Kunden auch lange Diskussionen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und da steht er nun, mein Begleiter für die nächsten 2 Wochen: statt eines VW Golf, wie auf der Reservierung steht, ein Toyota. Doch was macht´s, die sind genauso gut. Und nun geht’s los! Jubidubideeeeeeee!

Wolkenloser Himmel doch stark windig – merkte man schon beim Anflug – und grandiose Sicht. Auch auf den Tabel-Mountain, der sich schon für die nächste Mahlzeit mit seinem berühmten „Tischtuch“ bedeckt hatte. Das nenne ich Gastfreundschaft!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der erste Blick auf den Tafelberg.

Man fährt anfänglich zwar noch etwas übervorsichtig, denn hier wird LINKS gefahren, und das sollte man wohl auch. An Geschwindigkeitsbegrenzungen soll man sich tunlichst halten, denn überall sind Radarfallen und wie ich hörte, sind die Kontrolleure auch mit Radarpistolen unterwegs und ziehen die Gebühren über die Mietwagenfirma ein, die sie natürlich über die Kreditkarte, die man ja wegen der Kaution angeben muss, einfach und schnell eintreibt. Also: drive carefully!

Die Beschreibung zum B & B in Bloubergstrand war sehr gut, auch wenn ich einmal etwas zu weit gefahren bin und die Abfahrt nicht rechtzeitig gemerkt habe.OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zum ersten Mal aussteigen musste ich, als ich an einem Golfplatz vorbei kam, der mit direktem Blick über die Table Bay zum Tabelmountain direkt am Wasser lag. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Diesen Golfplatz möchte ich schon bespielen. Ein gewaltiger Blick! Und das die ganze Strecke bis zum B & B entlang.OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mein Domizil für die ersten beiden Nächte, das „Secret Garden“ mit schönem Blick über die Bay, hatte ich über HRS gebucht. Der Besitzer – Dietmar – ist Deutscher und begrüßte mich gleich mit Jens. Hier duzt man sich offensichtlich sofort, auch als Deutscher, doch damit habe ich kein Problem, auch wenn es ungewohnt ist, in Deutsch sofort mit dem Vornamen angesprochen zu werden, im Englischen ist man das ja gewohnt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer Tafelberg von Bloubergstrand – dort wo ich wohnte!

Ich habe mich nicht lange in meinem – netten – Domizil aufgehalten, sondern bin ich dann gleich an den Strand gefahren (hier geht man nicht zu Fuß und es gibt auch so gut wie keine Bürgersteige, sondern man fährt nur mit dem Auto: like in America).

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Schon toll, wie die Wellen an den Strand OLYMPUS DIGITAL CAMERA und an die Klippen schlagen – es war mindestens Windstärke 7 – und dann dieser irre Ausblick auf Kapstadt und den Tafelberg. Doch auch nach unten ging mein Blick, denn Muscheln und Steine faszinieren mich immer noch und es gibt keine Reise, von der ich keine Steine mitgebracht habe.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Steine und Muscheln am Bloubergstrand. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und nicht vergessen sollte man das Brautpaar, das sich mit Blick auf den Tafelberg fotografieren ließ. Wir bestimmt eine stürmische Ehe!!!!!  Man gut, dass es  einen Mann gibt, an den man sich kuscheln kann….

Da die Restaurants am Strand keinen besonderen Eindruck auf mich machten und ich auch keine Lust auf Junk- oder Fast Food hatte, fuhr ich nach Kapstadt an die Waterfront. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das Einkaufs- und Vergnügungszentrum ist wirklich toll! Sehr gute Parkmöglichkeiten erleichtern eine direkte Anfahrt, so dass man sofort vom Parkhaus ins quirlige Leben dieser herrlichen Mischung aus Hafen – der noch als Hafen genutzt wird – Erlebnis-, Shopping-, Vergnügungs- und Spaß-Stadt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Waterfront mir dem „gedeckten“ Tafelberg. Doch nicht nur Touris halten sich hier auf, sondern auch neugierige Meeresbewohner wollen fotografiert werden: OLYMPUS DIGITAL CAMERA So schnell konnte ich gar nicht fotografieren, wie sich dieser Bursche durchs Wasser bewegte!

Ich weiß nicht, wie viele Restaurants OLYMPUS DIGITAL CAMERA es gibt und auch  etliche Hotels haben sich hier etabliert, um diesen Superstandort auszunutzen.OLYMPUS DIGITAL CAMERA So auch das A&V Waterfront Hotel, das ich mir natürlich angesehen habe, allerdings bin ich nur durchgelaufen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ist schon toll gemacht!

Für Katharina – die Tochter meines besten Freundes Heino, die über ein Jahr in Südafrika in einem Restaurant gearbeitet hatte – sollte ich ein Weinbuch besorgen, doch da ich den Autor nicht mehr im Kopf hatte sondern auf einer Notiz, die ich im B & B gelassen hatte, habe ich keine Buch erstanden (das habe ich dann man nächsten Tag nachgeholt, übrigens auch im Waterfront.)

Ein ganz nettes Restaurant habe ich gefunden, das „societi“, ein kleines Bistro Restaurant direkt am Hafen, das mir durch seine gedeckten Tische mit schönen Gläsern gefiel und nicht nach Fast Food aussah. Zuerst genoss ich ein Carpaccio vom geräucherten Springbock – man is(s)t schließlich in Afrika! –  und danach eine gebratene Ente.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Meine – leider etwas verschwommene – Ente (dabei hatte ich erst wenige Schlucke genommen!) Dazu ein Glas Merlot mit einer Flasche Mineralwasser, denn ich muss ja noch fahren… Alles in allem hat es 200 Rand incl. Trinkgeld gekostet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und wenn ich schon mal verreise, gibt es irgendwann auch mal Vollmond. Er sieht doch ganz gut aus, oder? OLYMPUS DIGITAL CAMERA Selbst die Möwe bewundert ihn.  Ob ich da wohl mal auch hinkomme? (denkt sich bestimmt die Möwe)

Doch wieso ist der Vollmond schon bei Sonnenuntergang so hoch am Himmel? In Nordeuropa kommt er doch erst dann voll aus seiner Versenkung, wenn die Sonne gerade untergegangen ist? Dieses Phänomen habe ich auch am nächsten Abend bemerkt, als ich wieder an der Waterfront war. (War es vielleicht noch gar nicht Vollmond, sondern erst 1 – 2 Tage vorher?) Hier erbitte ich um Aufklärung von Astronomen (ich war ja nur G-Astronom) an meine Email-Adresse: info@jens-diekmann.de 

Ich bin dann heimgefahren und habe mir noch die Tagesschau in der ARD (ja, das gibt’s in Südafrika, zumindest in diesem B&B), da in NRW ja Kommunalwahlen waren und Schummi in China gefahren ist. Nun, die großen Parteien haben beide verloren und die kleinen zugelegt, doch das wichtigste war, dass die Oberbürgermeisterin von Bonn gewonnen hat, denn sie heißt immerhin Dieckmann (mit c) und damit ist der Diekmann-Clan ja mal wieder Sieger geworden. (Ich muss sie wohl mal besuchen, damit wichtige Persönlichkeiten dieser Welt sich näher kennen lernen….)

Schummi hat übrigens nicht gewonnen, sondern ist unter ferner liefen gelandet, dafür aber sein Kollege Baricello (das nur für die Chronik).

Um kurz vor neun war ich im Bett, habe noch einige Seiten in meinem Buch „Die Liste“ gelesen (ich weiß auch nach über 350 Seiten immer noch nicht, wie er auf diesen Titel gekommen ist, sondern habe höchstens eine Vermutung. So schafft man auch Spannung!) Doch das Lesen dauerte nicht lange, denn die letzte Nacht forderte ihren Tribut und so habe ich nach ein paar Minuten das Licht ausgemacht. Gute Nacht!

Montag, 27. September 2004

Während ich diese Zeilen jetzt schreibe, sitze ich in meinem kleinem Appartement im „Secret Garden“ und genieße ein leckeres Frühstück (das ist nicht obligatorisch, sondern muss man extra bestellen).

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Blick von meiner Terrasse auf die Table Bay und Kapstadt

 Am liebsten würde ich es natürlich auf der herrlichen Terrasse mit Teilblick über die Bay auf den Tafelberg genießen, doch die Sonne ist so hell und blendend, dass man bestimmt den Bildschirm auf meinem Laptop nicht lesen kann, also bleibe ich hier drinnen.

Ich habe übrigens sehr gut und lange geschlafen, so dass die blöde Flugnacht total vorbei ist – auch konditionell.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Heute Morgen hatte der Tafelberg kein Tischtuch gedeckt, also empfängt er Gäste.

So werde ich meinen Plan etwas ändern und erst auf den Tafelberg fahren und erst dann – oder morgen (?) – an das Kap der Guten Hoffnung fahren. (Ich muss auf jeden Fall noch über meinen gestrigen Abend  an der Waterfront und dem netten Restaurant berichten, doch jetzt erst mal auf den Tafelberg!)

Ach ja, bevor ich es vergesse. Es ist schon verrückt: man gewöhnt sich zwar schnell ans Linksfahren, doch dass die Sonne im Norden und nicht im Süden steht, verwirrt mich immer wieder. Man glaubt, ein gutes Orientierungsbewusstsein zu haben, doch bisher falle ich immer noch auf den Sonnentrick herein und muss immer wieder neu nachdenken und versuchen, mein Hirn umzuprogrammieren. So fährt man auch schon mal in die entgegengesetzte Richtung. So müssen sich Frauen fühlen, wenn man fragt: Geht’s nach Links oder Rechts? Macho-Geschwätz. Sorry!

Also auf geht’s zum absoluten MUSS in Südafrika, wie es in allen Büchern und Guides steht und wie mir jeder sagte, so auch mein Wirt Dietmar. Zum Cape könne ich ja morgen fahren. Na gut, fahren wir also auf den Tafelberg.

Inzwischen fahre ich ja schon fast – so schnell – wie ein Einheimischer und es ist für mich überhaupt kein Problem in die Stadt zu fahren (vom B&B ca. 22 km) und ich finde auch ohne Schwierigkeiten den gut ausgeschilderten Weg zur Cabelstation. Die Straße geht in Cape Town ständig bergauf und schon bald geht’s nach links ab auf eine gewundene Straße.

Doch da begannen auch schon die ersten Staus.  Also was soll´s, bevor ich mich da im Schritttempo hochquäle – der Wagen hat schließlich keine Automatik – nehme ich den ersten Parkplatz, von dem man schon einen gewaltigen Blick über Kapstadt und die Tabel Bay hat. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kann es vom Tafelberg aus schöner sein?

In 15 Minuten bin ich oben an der Cabelstation, doch da – oh Schreck – tummeln sich die Touries.OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nun bin ich zwar auch einer, doch Massen liebe ich nun überhaupt nicht. Ich schätze, dass es bestimmt 1 Stunde dauern dürfte, wenn nicht mehr, bis man endlich eine Seilbahn erreicht hat, solche Mengen standen Schlange. Dieses „MUSS“ muss ich nun wirklich nicht haben. Also: retour und die 15 Minuten zurück zum Auto.

Und ich habe es nicht bereut. Diese phantastische Strecke zum Kap der Guten Hoffnung ist schon allein wegen der Kombination Meer, Berge und Natur einfach wunderschön. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Hier ist nicht das Ziel das Ziel, sondern der Weg ist das Ziel. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA  OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kurz vor Hout Bay gibt es das „World of Birds“ mit – ich weiß nicht wie vielen – Vögeln, Affen, Schildkröten ect. etc. Ich habe soviel fotografiert, dass mir nicht nur die Batterien ausgingen, die ich jedoch am Kiosk neu erstehen konnte, doch auch mein Speicher auf der 128 MB Platte in der Camera, die immerhin über 170 Fotos fasst, wurde immer voller.

„World of Birds, hier nur einige wenige davon:57 58 52 61 62 63 64 66 68 71

Nun habe ich den Tafelberg zwar nicht von oben kennengelernt und werde wohl Zeit meines noch verbleibenden Lebens mit diesem Manko leben müssen, doch die Fahrt zum Kap war schon eine Reise wert.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zum Ausruhen und genießen: Hout Bay OLYMPUS DIGITAL CAMERA 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und dann geht es weiter entlang einer herrlichen Küste zum Kap der guten Hoffnung. Das Kap selbst ist anders, als man es auf Postkarten erwartet – die aus einem Helikopter vom Meer aus aufgenommen worden sind (sieht so es nie ein normaler Tourist!) – doch enttäuscht war ich nicht.

Ich habe mir zwar nicht das Lighthouse angesehen, OLYMPUS DIGITAL CAMERA denn da waren wieder – wie zu erwarten – zu viele Touristen. Daher bin ich an den Strand gegangen und habe mich dort umgesehen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ich bin also wieder zurück gefahren und habe den Abstecher zum eigentlichen Kap der Guten Hoffnung gemacht. Da habe ich auch einen Stein mitgenommen und eine OLYMPUS DIGITAL CAMERA wunderschöne Eidechse OLYMPUS DIGITAL CAMERA und Kormorane auf den Klippen vor dem Kap fotografiert.

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und das ist das Kap der Guten Hoffnung, und so sieht es auf Postkarten aus: OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf dieser Tafel wird es dokumentiert

Komisch, obgleich auch ich ein Turi bin, bleibe ich lieber von anderen Touristen fern. Man kann das als Macke oder Überheblichkeit bezeichnen. Der Leser mag sich sein Urteil selbst bilden.

Ich habe viele Blumen fotografiert OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Keine Ahnung, wie alle diese bezaubernden Blumen heißen.

Ich habe mir auch das Denkmal von Bartholomäus Dias angesehen – der war schon vor über 500 Jahren als Tourist hier …OLYMPUS DIGITAL CAMERA https://de.wikipedia.org/wiki/Bartolomeu_Dias

So, nun habe ich auch das Kap der Guten Hoffnung kennengelernt, doch wenn ich ehrlich sein soll, hat das Cape Reinga 20060403-260 auf Neu Seeland einen unvergesslicheren Eindruck auf mich hinterlassen. (Nachzulesen auf meinem Neu Seeland Bericht)

. Das Foto habe ich auch in meiner Wohnung aufgehängt!

Eigentlich wollte ich auf dem Rückweg noch Golf spielen, der Platz bei Simons Town war mir ins Auge gefallen: Direkt am Wasser mit Super-Panorama! Doch da ich nicht gerne auf der gleichen Strecke zurückfahre – wenn es geht – bin ich über Scarborough gefahren. Nicht ganz so spektakuläre Landschaft, doch dafür gibt es an einer Abzweigung eine sehenswerte Ansammlung afrikanischer Steinkunst. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Da konnte ich nicht anders als anhalten und Fotos machen. Doch nicht nur das: ich habe auch eine Skulptur erstanden. Klein genug, damit man sie auch ins Gepäck bekommt. Sie sollte 175 Rand kosten, doch die Verkäufer sind natürlich Touri Profis: „I make you a good price“. „What is a good price“ fragte ich (Sie merken schon, hier ist ein absoluter Basar-Dealer am Werk!) und er antwortete „onehundred“. „eightiyfife“ versuchte ich zu handeln (man  darf ja sein Gesicht nicht verlieren!) doch er ging nicht auf meinen Superdeal ein. Also zahlte ich einhundert. Das wollte ich auch anlegen! Oder ist sie das nicht wert?!: OLYMPUS DIGITAL CAMERA Meine afrikanische Skulptur für 100 Rand.

(Später sah ich in normalen Geschäften ähnliche Skulpturen für wesentlich weniger Rand! Man zahlt also auf solchen Märkten offenbar immer zuviel.)

Nun bekam ich langsam Hunger und Durst hatte ich schon längst. Gut, dass es da ein Restaurant gab: Camel Rock Restaurant in Scarborough, wo ich dann nicht nur ein Mineralwasser und zwei Apfelschorle getrunken habe, sondern auch noch Kabeljaufilet vom Grill mit Gemüse, die Tagesempfehlung. Nun gut, Hunger ist der beste Koch, obwohl es nicht ganz so schlecht war, wie es sich anhört. Sehen Sie selbst: OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das soll Kabeljau-Filet sein. Sieht gut aus, oder?

Ich wollte zwar – wie schon erwähnt – noch einmal Golf spielen und hatte auf der Karte bei Fish Hoek einen Platz ausfindig gemacht, aber als ich ihn endlich erreicht hatte, war es zu spät. Der Pro-Shop hatte schon geschlossen – es war immerhin kurz vor 6 und um sieben ist es in Südafrika dunkel – so dass ich diesen herrlichen Platz verlassen musste. Auf der Heimreise nach Cape Town sah ich dann in Westlake – so hieß der Ort (glaube ich) noch einen tollen Platz, doch natürlich hätte ich niemals mehr 9 Löcher spielen können, denn in weniger als 30 Minuten würde die Sonne untergehen und man keine Chance mehr haben, spielen zu können. Doch das was ich gesehen habe, lässt einige schöne Plätze für die nächsten Tage erwarten!

In der V&A Waterfront habe ich dann das Weinbuch für Katharina erstanden und ich wollte mir auch noch eine Flasche Rotwein kaufen. Doch die dort angeboten werden beginnen bei ca. 40 Rand. Das wollte ich nicht ausgeben.  Ich habe noch 10 Postkarten mit Briefmarken für 90 Rand (!) erstanden und bin dann heimgefahren. Mit einem kleinen – falschen – Abstecher nach Woodstock gelangte ich auf die Marine Drive, die zu meinem B&B führt.

Da erinnerte mich ein Werbeschild an den Spar-Laden und ich bog rechts ab, um noch eine Flasche Rotwein zu kaufen. Und die gab´s wirklich für nur 22.99 Rand plus Kartoffelchips – ich hatte gegen 4 Uhr nachmittags etwas gegessen und könnte am Abend wieder Hunger bekommen, was denken Sie Böses über mich(!?) – so dass ich mit gut 30 Rand das bekam, was ich brauchen würde, um diesen Bericht zu schreiben (es ist inzwischen 23:00 Uhr und die Flasche ist schon längst leer…)

So, nun hoffe ich auf einen erneut erquicklichen und langen Schlaf bis ich dann morgen früh wieder ein herrliches Frühstück bekomme und in den Norden fahren kann, um mir die Blütenpracht anzusehen – mal sehen wer Recht hat: die Prospekte oder Hildegard!?).  Gute Nacht, Kapstadt!

Dienstag, 28. 9.04

Ich habe lange überlegt, ob ich in den einzigen Links Cours von Südafrika in Milnerton spielen sollte oder nicht. Doch man gut, dass ich es nicht getan habe, denn ich hätte mich nicht nur schrecklich blamiert, sondern womöglich noch Platzverbot für ganz Südafrika bekommen, so schlecht habe ich in Langebaan gespielt. Doch das war schon am späten Nachmittag und nun wirklich nicht der Höhepunkt des Tages. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das war auf jeden Fall der West Coast National Park, den ich ausführlich erlebt und genossen habe. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Er liegt ca. 1 Autostunde nördlich von Kapstadt und stellt schon einen tollen Gegensatz zu dieser ebenfalls tollen Stadt dar.

Hier braucht man die Tiere nicht in Drahtkäfige einzusperren, um den Menschen vorgeführt zu werden, hier laufen sie noch frei herum.

Ob auf der Straße, OLYMPUS DIGITAL CAMERA wie die kleine Schildkröte…OLYMPUS DIGITAL CAMERA …oder die Schlange OLYMPUS DIGITAL CAMERA …oder Vater Strauß OLYMPUS DIGITAL CAMERA oder seine Küken. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das sind Springböcke (… hab ich doch gestern erst als Carpaccio gegessen! Man gut, dass sie das nicht wissen.)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das muss allerdings ein Gemsbock oder auch Oryx sein. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nun, er hat mich nicht aufgespießt mit seinen langen und spitzen Hörnern, sonst hätte ich diese Zeilen nicht schreiben können.

Während ich dies in meinem schönen und großen Appartement  im Golf und Country Club von Langebaan schreibe und dabei erneut eine Flasche Rotwein aus Südafrika teste – etwas teurer als gestern aber offensichtlich auch etwas gehaltvoller – denke ich allerdings, warum manche Hoteliers so wenig wert auf eine vernünftige Beleuchtung legen. So kann ich auch hier nicht richtig schreiben, weil nur eine grelle Deckenlampe an ist und die Couchlampe nicht funktioniert. Wie auch im Secret Garden, wo eine Stehlampe fehlte – habe ich Diethelm auch gesagt – hat hier bestimmt noch keiner dieser Manager hier gewohnt, denn sonst hätten sie es merken müssen. Doch für 350 Rand kann man wirklich nicht meckern.

Doch noch einmal zurück zum Nationalpark. Ich habe nur 25 Rand Eintritt zahlen müssen, Foreigners zahlen normalerweise 30 Rand – ich muss wohl so gut ausgesehen haben oder was auch immer, denn er gab mir den Einheimischen-Preis.

Nicht nur die Pflanzenwelt ist sehenswert… OLYMPUS DIGITAL CAMERA …sondern auch Vögel: Flamingos, nicht im Zoo!

Doch ganz besonders die Flora: hier blühen sie also, die Millionen von zauberhaften Blumen OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Traumhaft, oder?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Soweit das Auge reicht. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA  Ich dachte, im Sand blüht nichts? OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nicht nur eines meiner Titelbilder verdanke ich diesem Park – es sei denn, mir kommen noch tollere Motive vor die Linse – sondern auch wunderschöne Motive vom Meer und den Stränden – bei mindestens Windstärke 7. (Ach ja, nur deswegen sind mir alle meine Bälle beim Golfen in die falsche Richtung geflogen. Ich wusste es doch: es kann gar nicht an mir gelegen haben!) OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Übernachtet habe ich in Langebaan am dortigen Golfclub, wo das Appartement 350 Rand kostete. Leider konnte ich dort nichts essen, so dass ich in den Ort gefahren bin, mir noch vorsichtshalber 2 Flaschen Rotwein im Spar-Markt gekauft habe und dann direkt am Strand in das Lokal, in dem am meisten Gäste saßen – soll ja immer ein gutes Zeichen sein (Alte Frage: „Warum ist es da so voll und da so leer?“)

Allerdings ist das auch nicht immer eine Garantie für gutes Essen. Das Filet-Steak, das ich heute Abend in „Pearly´s Restaurant“ gegessen habe, war „soft but not tender“ und ich habe wieder viel im Gebiss herumstochern müssen. Doch der Laden war richtig gut besucht, es liegt direkt am Strand. Was würde den Inhaber also meine Wortspielerei interessieren: er würde sich sicherlich nicht aufregen! Mit einen Bier und einem Schoppen Rotwein incl. Tipp waren es 100 Rand. Kann man nichts sagen.

Übrigens, der Cabernet Sauvignon für 26,40 Rand von Terra Hutton aus dem Jahr 2001 ist gar nicht so schlecht! Er tut seine wohlige Wirkung und da es inzwischen viertel nach 10 ist, sollte man wohl auch mal schlafen gehen.

Mittwoch, 29. September 2004

Heute habe ich an dem kleinen Golf Tournament teilgenommen, der auf dem Golf & Country Club von Langebaan stattfand.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA So war heute Morgen mein Blick aus dem Fenster!

Anfangs war ich zwar noch etwas nervös, denn man weiß nie, wie die Leute hier so spielen und wie die Regeln sind – so ein Regelkenner im Golf bin ich nämlich nicht – und man möchte ja nicht allzu dumm auffallen.

Zum ersten Mal habe ich in Afrika ein Par erzielt (und später noch eines), denn heute habe ich wesentlich besser gespielt, als gestern Abend. Lag bestimmt am starken Wind, der gestern alles verpustet hat, denn heute war zunächst Windstille und später kam eine leichte – angenehme – Brise auf.

Während es auf dem Golfplatz in Meeresnähe noch ca. 25 Grad waren, wurde es bei der Weiterfahrt doch langsam und sicher wärmer. Die Landschaft ist anfangs nicht besonders reizvoll, doch nachdem ich in Veldrift rechts abgebogen bin und die Piketberge aufkamen, wurde es schon interessanter. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Einige gelb blühende Felder und unzählige Mimosenbäume blühten zu beiden Seiten.

Unmittelbar vor Piketberg hat man eine grandiose Aussicht auf das weite Land. Das kommt noch einmal größer und schöner – wer will das genau beurteilen – auf dem Pikenierskloof, dem gut 500 m hohen Pass zwischen Piketberg und Citrusdal.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Blick vom Pikenierskloof-Paß. Citrusdal heißt übrigens genauso, wie es ist: ein Citrus-Tal. Voller Orangen- und Zitronenplantagen und auch Weinanbau findet hier statt. Sehr reizvoll anzusehen.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das Citrustal OLYMPUS DIGITAL CAMERA

 Und jetzt bin ich in Clanwilliam und wohne im OLYMPUS DIGITAL CAMERA **Hotel Strassberger. Es befindet sich schon seit 50 Jahren im Familienbesitz und ist – was ich bisher erlebt habe – sehr angenehm. Doch jetzt muss ich erst mal ein Bier trinken, denn es ist immer noch über 30 Grad warm (32° sagte mir der Inhaber) und da kann man noch so viel Apfelschorle trinken – die hier übrigens „Appeltizer“ heißt, nicht schlecht oder? – das löscht den Durst nicht wirklich, sondern hat bei mir eher eine verdauungsfördernde Wirkung…

Ach, wenn ich doch ein besserer Menschenkenner wäre, da würde ich Romane über Menschen schreiben. Heute habe ich drei Tische beobachten können. Nennen wir sie einfach 1, 2 und 3. Also am Tisch 1 saßen zwei Damen. Die eine ca. 70 (sorry, wenn ich falsch liege), die kaum auffiel. Still, bescheiden, und ohne viele Worte aß sie ihr Abendessen. Ihre Tischnachbarin oder -begleiterin, war höchsten halb so alt, schien mir aber eine Jungfer zu sein. Immer hatte sie das Glas zur Hand, an dem sie nibbelte. Doch es war sicherlich kein Wein, sondern nur Wasser. Dann aß sie auch noch mit links. Das kann doch wohl nur eine Jungfer sein, oder?

Der nächste Tisch war auch sehr interessant: Zwei Damen – frag mich nicht nach dem Alter, aber ganz jung waren sie nicht mehr, kamen mit einem kleinen quirligen Jungen – ca. 5 bis 6 Jahre alt – und ich vermutete, dass es seine Tanten oder vielleicht auch Omas (erneut Sorry!, falls ich falsch liege) waren. Er war wirklich liebenswert lebhaft und sie mussten ihn hin und wieder bremsen, weil sie ja in einem vornehmen Restaurant waren. Ja, wir sind wirklich zu alt, um solche lebhaften Kinder sich nicht entwickeln zu lassen? Ich hätte mich gefreut, wenn er nicht so gebremst worden wäre, sondern sich hätte so benehmen können, wie er wollte. Das war keineswegs alternative Erziehung, doch im Restaurant ist man ja nicht in der Kirche – und selbst da wird die gespielte Andacht doch vielfach übertrieben.

Ach, ja, da waren dann noch Gäste am dritten Tisch, die sehr viel später kamen. Ich hatte schon meine Weine  ausgetrunken und war beim Käse. Eine Familie  mit drei Jungens zwischen, sagen wir mal, 7 und 12 (vielleicht auch wieder falsch) einer sehr schlanken, ja, ich würde sagen, attraktiven Frau um die – nicht schon wieder Beleidigungen – also ca. 35 bis 40 – und ein kahl geschorener – muss wohl mal blond gewesen sein – Mann. Er kam mir wie ein Macho vor und setzte sich natürlich sofort an die Stirnseite des Tisches. Alle drei Kinder pechschwarzes Haar, so dass man meinte, die können gar nicht von ihm sein oder sie hat so starke Gene, dass er keine Chance hatte. Er führte sich auch auf wie ein Macho – woran erkennt man das eigentlich? – und die Kinder schienen auch einen, na sagen wir mal, gewissen Respekt vor ihm zu haben. Auf jeden Fall erzählte er laufend irgendwelche Sachen über das Essen, als wollte er ihnen beibringen, was sie essen sollten oder bestellt hatten. Da fragt man sich automatisch: was findet diese Frau an diesem Kerl? Doch die Antwort kam prompt: mit einer kleinen Geste streichelte er ihr Wange! Ja, Klein Jensi! Das wirds wohl sein!

Übrigens: das Essen war wie in alten Zeiten in netten englischen Hotels. Mit Vorspeise und Hauptgericht – kam alles sehr schnell und war schon fix und fertig – hat aber trotzdem ganz gut geschmeckt. Einfache, nicht Gourmet-, sondern nette Küche ländlicher Art. Übrigens ohne dass man nachher einen Zahnstocher brauchte, wie gestern Abend…

Dann noch etwas Käse mit Crackers und meinen kleinen Rotwein aus der Region, was will man mehr. Und das schreibe ich jetzt alles auf, ohne ein Schlückchen Rotwein (was ich aber schnell nachholen werde…) See you and sleep well!

Man sollte es nicht glauben, doch heute hatten wir mindestens 30 Grad – Celsius und nicht etwas Fahrenheit – und das auch noch abends um 6 in Clanwilliam. Was die hier so Frühling nennen, nenne ich Hochsommer. Bin also wohl doch schon zu spät dran. So auch die Blüte, die man wohl am besten Ende August und Anfang September sehen kann, auch wenn ich noch schöne Felder und blühende Mimosen en Masse gesehen habe.

Donnerstag, 30.9.04

Nachdem ich mein Hotel verlassen hatte – mit Übernachtung, Abendessen, Wein und Bier habe ich nur 359,– Rand bezahlt – wollte ich mir den Golfclub ansehen.

Ist dort hinten irgendwo der Golfplatz? OLYMPUS DIGITAL CAMERA 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Einfach herrlich anzusehen, die Bougainvillea oder Drillingsblume. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Alte Reetdachhäuser in Clanwilliam

Nachdem ich den Golfplatz mehrmals gesucht und nicht gefunden habe, gelang es mir zum Schluss doch – wobei ich vorher beinahe in dem örtlichen Slum gelandet wäre und lieber umgekehrt bin. Doch der Golfplatz machte einen so erbärmlichen Eindruck, dass ich auf ein Spiel verzichtete.

Heute bin ich eigentlich nur viel durch die Gegend gefahren, ohne das zu finden, was ich finden wollte. So habe ich geglaubt, in Lambert´s Bay die vielen Gannet-Vögel zu finden, die man in jedem Prospekt angekündigt findet. Doch was ich gesehen habe, war Küstennebel, der ca. 5 km vor der Küste anfing. So konnte man auch die Vogelinsel nicht sehen – ich jedenfalls nicht – auf der diese Vögel zu finden sein sollten.OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ich sah allerdings einige überm Wasser vorbeifliegen und habe sie natürlich auch fotografiert. Die einzigen Gannets, die ich in Lamberts Bay sah. Auch sah ich einige kleine Tümmler oder Delphine hin und wieder aus dem Wasser springen, doch sie waren zu schnell und zu weit entfernt, so dass ich sie nicht mir der Kamera erwischen konnte.

Kurz vor Lamberts Bay ist ein Hinweisschild „The Dunes“ zu finden, die man auch schon von der Straße sehen kann. Doch wenn man diesem Schild folgt, kommt man auf einen mehr oder weniger heruntergekommenen Bauernhof und nicht an die Dünen heran. Also wieder umkehren und nichts ist mit Dünen angucken.

So ging es mir auch auf der Weiterfahrt. Auf der Karte ist „Heerenlogement Cave“ als roter Punkt eingezeichnet, also sollte man denken, dass es sich lohnt. Über staubige Schotterstraßen fuhr ich also meilenweit – aber ich habe das Ding nicht gefunden.

Plötzlich kam ich an eine Abzweigung, auf der ein Hinweisschild zum Ort Heerenlogement zu sehen war, allerdings in die Richtung, aus der ich gerade kam. Da bin ich zwar irgendwann einmal einigen Häusern begegnet, doch ohne irgendein Hinweis auf den Namen oder auf die Höhle, also lohnt es sich wohl auch nicht.

In Trawal an der N 7 hatte mich die Zivilisation dann auch wieder und ich bin weiter nach Lutzville gefahren, weil ich doch noch einmal versuchen wollte, die berühmte Blumenregion zu finden. In einem Supermarkt habe ich mir etwas zu trinken und einige Crackers gekauft und als ich fragte, ob die Wildflowers noch blühen würden, verstand die schwarze Kassiererin nur Bahnhof, doch eine Kundin, die das mitgehört hatte, hätte mich beinahe ausgelacht. Die Zeit ist längst vorbei. Also: retour.

Von Vredendal aus habe ich dann die Parallelstraße genommen – ich fahre nicht gerne auf der gleichen Strecke zurück – um auf der R 27 nach Niewoudtville zu kommen. Kurz hinter Vredendal sah ich zur Linken einen Golfplatz in der Halbwüste. Erst fuhr ich vorbei, doch dann dachte ich mir, dass solltest Du mal ausprobieren und machte einen U-turn. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Mal was Neues als Golfplatz. Es war auch ganz witzig, auf diesem Platz zu spielen. Die Fairways waren mit weißen Steinen markiert, damit man weiß, wohin man spielen sollte. Wenn man etwas ungenau seine Bälle platzierte,OLYMPUS DIGITAL CAMERA waren sie leicht in einem Busch oder Strauch verschwunden. Dennoch habe ich auf 9 Löchern nur einen Ball verloren. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auch etwas Grün war zu sehen. Man sollte auch nicht die ominösen Bohrlöcher auf dem Golfplatz vergessen, in denen bestimmt irgendwelche Höhlenbewohner leben, die sich die Golfbälle holen.260Die Landschaft ist eigentlich langweilig: nur Halbwüste mit niedrigen Sträuchern.

Nur das Olifants Tal ist fruchtbares Weinland und somit gibt es auch unzählige Weingüter, von denen ich allerdings kein einziges besucht habe.

Kurz vor Niewoudtville steigt die Straße auf über 750 m an und man kommt auf den Vanrhyn Pass, wobei es auf der anderen Seite nicht wieder herunter  geht, sondern man bleibt praktisch auf dieser Höhe. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Blick vom Vanrhyn Pass. Es war zwar etwas dunstig dort oben, doch der Blick ist schon gewaltig.

Jetzt bin ich in Nieuwoudtville im Van Zijl Guesthouse & Restaurant, das ich im Marco Polo Führer gefunden hatte. Schlicht und nett, nur 110 Rand das Zimmer (mit Tea & Coffe-facilities!). Eine Ansammlung von einigen Häusern mit einer großen Kirche und zwei(!) Banken.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Kirche in Nieuwoudtville

Was man in diesem Nest wohl verloren haben sollte, wenn nicht gerade die Blütensaison ist? Somit war ich auch der einzige Gast.

Als ich mir noch ein wenig den Ort ansehen wollte, gammelten – wie überall in den Dörfern, die ich bisher gesehen habe – einheimische Schwarze herum und einer quatsche mich an, er wäre „private Investigator“. Ich lehnte dankend ab und sah zu, dass ich schnell wieder im mein Domizil kam.

Für das Abendessen, das aus einem Teller mit etwas Lamm, Reis, einer halben Kartoffel und Kürbisgemüse (glaube ich) sowie einem Salat bestand, hätte man sicherlich keinen Michelin Stern bekommen, doch für nur 40 Rand war es billiger, als das Frühstück am nächsten Morgen, das 50 Rand kostete. Alles in allem ein bescheidenes aber schmackhaftes Mahl, das ich mit einem Bier und zwei kleinen Gläschen Rotwein heruntergespült habe. Das Restaurant ist übrigens eine alte Schmiede, die umgebaut wurde. Gar nicht schlecht gemacht. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Freitag, 1. Oktober 2004

OLYMPUS DIGITAL CAMERA In dem mittleren Haus habe ich geschlafen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Beim Frühstück auf der Terrasse hatte ich wieder Besuch von einigen der fünf  Katzen, die zum lebenden Inventar des Hauses gehören. Besonders eine war sehr penetrant und wollte immer was zu Fressen haben. Schon gestern Abend hätte sie am liebsten auf meinem Schoß gesessen und wäre gefüttert worden. So heute wieder – und noch in Begleitung einer anderen Hauskatze.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dieser kleine Kerl war auch mein Frühstücksgast, ein Oryxweber. Leider etwas unscharf, da sich die Kamera auf die Zweige fokussiert hat und nicht auf den Vogel.

Heute wäre Mutti 85 geworden, wenn sie uns nicht im August verlassen hätte. Hätte sie es nicht, wäre ich jetzt sehr wahrscheinlich auch nicht hier, denn in ihrem Zustand wäre ich sicherlich nicht auf eine so lange Reise gegangen. Nun feiert sie dort oben und schaut auf mich herab, wie ich auf der anderen Seite der Welt durch die Steppe fahre.

Ja, heute war Steppentag.OLYMPUS DIGITAL CAMERA Über 200 km bin ich durch die Halbwüste über staubige Schotterstraßen zurück nach Clanwilliam gefahren. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Doch keine Steppe ohne nicht auch blühende Sträucher und Blumen.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA  OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am Wegesrand sieht man ab und zu eine Schildkröte; man muss aufpassen, dass man sie nicht überfährt.

Der Vogel dort oben wartet bestimmt auf unvorsichtige Tiere oder Opfer von zu schnellen Autos.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das könnte ein Gaukler sein, sicher bin ich mir da aber nicht.

Weit und breit nichts als Steppe, und hinter mir dicke Staubwolken. 282

Von dort bis Citrusdal waren es dann wieder normale Straßen.Sicherlich war die Strecke vielfach etwas öde und ohne aufregende Landschaften, doch dann wieder haben die Blicke von den Pässen und die eigenartigen Felsformationen mich zu fotografieren aussteigen lassen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Felsformationen in den Cedarbergen kurz vor Clanwilliam

Insbesondere haben es mir jedoch die vielen Blumen angetan, von denen ich manche auch auf meiner kleinen Broschüre über die Blumenwelt Südafrikas wieder gefunden habe. So z. B. auch den Korallenbaum, den ich vor Jahren schon in Neuseeland kennen gelernt hatte, aber nicht wusste, wie er heißt. Jetzt weiß ich es!

Das muss ein Straußmilchstern sein…OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das könnten weiße Cup-Iris sein…OLYMPUS DIGITAL CAMERA…und da bin ich’s mit meiner Weisheit schon  wieder am Ende. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mein Gott, gibt es hier viele Blumensorten…OLYMPUS DIGITAL CAMERA …wie soll ich die bloß alle kennen lernen? Sieht schon irgendwie gut aus das weite Land, braun, nur Sträucher und abgeflachte Berge.

Hier hat mal einer gewohnt, hartes Leben…OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Blick zurück vom Pakhuispass. OLYMPUS DIGITAL CAMERA 

Wer zählt die Blumen…OLYMPUS DIGITAL CAMERA…kennt die Namen…OLYMPUS DIGITAL CAMERA …die am Wegesrand zusammenkamen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Einige Kilometer vor Clanwilliam hat mich das Hinweisschild „Wupperthal“ neugierig gemacht. Wer ist da wohl aus Wuppertal in diese verlassene Gegend gekommen, von der keine Straße weiterführt? Am Ende der Welt wollte der wohl sein, oder? Also fuhr ich diese 17 km Abstecher über Berg und Tal.

Dabei lernte ich ein paar neue Verkehrsschilder kennen, die mir dahin neu waren (aber keine Angst, ich braucht keinen neuen theoretischen Fahrunterricht zu nehmen, das hat meine Intelligenz gerade noch so herausgekriegt, was diese Schilder bedeuten).

 

Nun raten sie aber mal….OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wer die richtige Antwort kennt, schicke mir bitte eine Email: info@jens-diekmann.de 

Auf dem Weg nach Wupperthal kam mir dieser Eselskarren entgegen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wupperthal liegt tatsächlich am Ende der Welt – doch an fast jedem Haus prangten schöne Blumenbüsche – OLYMPUS DIGITAL CAMERA denn von hier aus führen nur Pfade über die umliegenden Berge. Hier hat ein Missionar eine kleine Gemeinde um sich versammelt und ihnen mit strengen Glaubensregeln eine eigene, unabhängige Welt geschaffen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Es werden auch heute noch Schuhe per Hand hergestellt – und beinahe hätte ich mir ein Paar gekauft – und irgendwie macht dieser kleine Ort den Eindruck, als wäre es ein kleines Paradies. Alle Häuser sahen sehr gepflegt aus… OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die Ahnentafel im kleinen Museum von Wupperthal. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Auf der Weiterreise musste ich dann noch einmal einen Abstecher machen: Zum Buschmanskloof Hotel. Es ist ein Relais & Chateaux und wird in jedem Reiseführer empfohlen – obgleich ich bezweifle, dass sich alle den Besuch auch leisten können, denn es ist absoluter Luxus und nicht ganz billig – und auch in Reiseveranstalterprospekten taucht das Hotel immer wieder auf. Also wollte ich es mir – als Hotelier & Travel Writer – zumindest mal ansehen.

Nun ja, es ist sicherlich ein Super Hotel für reiche Leute oder die sich dafür halten. Ich bat um einen Prospekt und wollte mich auch mal umsehen, doch die Zimmer durfte ich nicht sehen – ich sah wohl nicht so aus, als ob ich mir das leisten konnte, was ja wohl auch zutrifft – denn das könnte ja die Ruhe der im knappen Dress auf der Terrasse ihres Bungalow sich sonnenden blonden Schönheit stören (die allerdings doch sehr neugierig zu mir herüberblickte, als ich auf das Gelände fuhr, was ja nicht an meinem Staub bedeckten kleinen Toyota liegen konnte…)

Ja, es muss wohl solche abgeschiedenen Hotels für Leute geben, die mit sich nichts mehr anfangen können und sich vor Langeweile den Sonnenstrahlen aussetzen müssen (Der blanke Neid trieft ja nur so aus meinen Worten!!!)

Da hätte mir schon viel besser gefallen, aus dem herrlichen kleinen Wupperthal ein Hotel-Dorf zu machen. In den schönen alten Häusern mit den wunderschönen Blumen davor. In einem Tal, in das man nur von einer Seite kommt und das wirklich paradiesisch sein könnte. Also auf, Klein Jensi! Mach ein Hotel daraus.

Ach ja, der Name kommt tatsächlich aus Wuppertal, denn wenn ich die Leiterin in dem kleinen Tourismusstübchen richtig verstanden habe, kam der Gründer, J. G. Leipold, aus Barmen, einem Stadtteil von Wuppertal.

So, und nun bin ich in Citrusdal, den Ort, den ich vor zwei Tagen schon einmal passiert habe und wohne im „Cedarberg Lodge“, einem Hotel mitten im Ort. Ich habe mir – zum ersten und letzten Mal – im örtlichen Weingut 1 Flasche Rotwein für 48 Rand gekauft, weil ich nicht einfach wieder rauslaufen wollte, denn die Preise sind für mich viel zu hoch!

Und nun geht’s zum Abendessen, denn gleich ist es 7 Uhr abends und da gibt es immer – na was wohl – Dinner. Reimt sich sogar. Bin mal gespannt.

Meinen Appeltizer hatte ich schon nachmittags auf der Terrasse genossen, um den Staub wieder aus dem Hals zu bekommen.

Samstag, 2. Oktober 2004

Staub bedeckt bin ich auch heute an meinem Etappenziel angekommen, dem kleinen Ort Calitzdorp, das sich die Hauptstadt des Port in Südafrika nennt. Staubig war jedoch nur der erste und der letzte Teil dieses fast 500 km langen Trips durch die Swaartruggens, die Hexrivierberge; die Witberge und die Klein-Swartberge.

Interessant dabei waren die unterschiedlichen Landschaftsformen. Zunächst die zerklüfteten Berge und Felsen südöstlich von Citrusdal. Dann das fruchtbare Hochtal bis zum Gydapass, das ich zum „Altes Land von Südafrika“ ernannt habe, denn es gibt zahllose Obstplantagen, die jetzt alle in voller Blüte standen. Nur dass es hier links und recht Bergketten gibt, die man im Alten Land natürlich nicht findet.

Wie in Ceres waren auch in vielen anderen Städtchen die Straßen voll mit Menschen und man sah so gut wie keine Weißen. (Dies war schon fast am Ende der Straße, doch es dauerte natürlich, bis ich meinen Fotoapparat bei fahrendem Auto schussbereit hatte.)

Zwischen Ceres und Laingsburg konnte man aufs Gaspedal drücken, denn hier ist 120 km angesagt, doch die meisten halten sich kaum dran und fahren schneller.

Einmal sah ich sogar einen Affen am Straßenrand der N 1 sitzen, doch so schnell konnte ich nicht bremsen und meine Kamera zücken, denn schon war er weg.

Einen kleinen Zwischenstopp habe ich eingelegt, um mir etwas zu essen und Eistee zu kaufen, doch dann gings gleich weiter.

Sehr interessant wurde die Strecke von Laingsburg nach Amalienstein. Hier habe ich nicht nur unzählige Blumenarten gefunden, sondern ein ganz enges Tal, ja man sollte sogar Schlucht dazu sagen, die sich durch die Grossen Schwarzen Berge schlängelt. Hier beginnt auch die Kleine Karoo, wobei ich immer noch nicht weiß, was Karoo eigentlich bedeutet. Muss ich noch erfragen.

In Amalienstein fand ich den nachfolgenden Hinweis… OLYMPUS DIGITAL CAMERA …und sofort dachte ich an unsere Karolina aus Poznan, die in Oldenburg ihr Praktikum macht und deutsch studiert. Nun wollte ich Tante Karolina natürlich aufsuchen, doch ich fand es einfach nicht, obgleich ich den ganzen Ort abgefahren bin, bis es nicht mehr weiter ging.

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Jetzt sitze ich gemütlich im netten B & B „Im Dorpshuis“…OLYMPUS DIGITAL CAMERA …vor meinem Zimmer auf der Terrasse unter einem wunderschönen Bougainvilleastrauch und lasse es mir gut gehen. Bei einer Tasse Tee – nachdem ich erst einmal geduscht und zwei kühle Appeltizer  zu mir genommen habe – schreibe ich meinen Tagesbericht und gegenüber schlägt die Kirchturmglocke 5:00. Five o´clock tea also!

Ich hoffe, dass ich Sie nicht langweile, denn jetzt zeige ich Ihnen einen Teil der vielen Blumen und Blütensträucher, die ich heute gesehen habe. Fragen Sie mich bitte nicht, wie sie alle heißen. Die meisten kenne ich nicht und nur wenige sind auf meinen kleinen Blumenblatt zu finden.

Das könnten Begonien sein…OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA…und das die Nadelkissenprotea.

Keine Ahnung, was das für Blumen sind: OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Eine unendliche Vielfalt an Blumen und Sträucher.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ist das vielleicht ein Malachitennektarvogel? Vielleicht ein Weibchen, denn die Männchen sollen grün sein?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das ist auch eine Protea-Art, aber welche?     OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das sollte Erika sein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und das sind natürlich Orangenbäume, die kenne ich schon.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und das natürlich auch.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Noch eine Protea… OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und was ist das Schönes?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Hier noch einmal als Einzelblume… OLYMPUS DIGITAL CAMERA …und noch eine… OLYMPUS DIGITAL CAMERA…und noch eine.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Einfach schön, die Landschaft und die blühenden Büsche!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das „Alte Land“ von Süd-Afrika

OLYMPUS DIGITAL CAMERA In Laignsburg denkt man schon an Weihnachten (2. Oktober!)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das muss ein Löffler mit einigen Enten sein

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und das könnte ein Edelreiher sein (der Vögel natürlich, nicht der Ochse!)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Hier noch mal der Löffler mit Enten und Rindern.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und hier wieder der Reiher mit dem Büffel

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Welche Vögel brüten noch in solchen Nestern? (Für Ihre Antwort: Bitte meine E-Mail benutzen. Oder warten, bis ich sie Ihnen zeige…)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kennen Sie diesen lustigen Baum? Die trockenen Früchte/Blüten finden wir in Blumenläden zur Dekoration.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA So sehen Sie im Detail aus. (Wenn Alexander von Humboldt damals schon Kameras gekannt hätte, er hätte immer nur Hurraaa schreien können)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Tolle Felsformationen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und immer wieder diese hübschen Blumen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Könnten Blauastern sein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Erneut keine Ahnung, was das für Blumen sind. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Oder das? OLYMPUS DIGITAL CAMERA Oder das?

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Schlucht zwischen Seweweekspoort und Amalienstein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das müsste eine Bitteraloe sein.

Und noch einige wunderschöne – mir unbekannte Blumen: OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das könnte eine weiße Calla sein. OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das war mein kleiner Ausflug in die Botanik. Ich hoffe, es hat Ihnen so gefallen, wie mir.

Sonntag, 3. Oktober 04

Heute möchte ich mir mal die Cango Höhlen ansehen. Hoffentlich wird es nicht zu voll sein, denn morgen ist Sonntag. Es ist der erste Tag ohne Sonne (außer dem Küstennebel in Lamberts Bay) doch das tut dem Körper vielleicht ja auch mal ganz gut.

Nach dem Frühstück habe ich erst einmal ein „Neid-Bild“ an meine lieben Daheimgebliebenen per Email verschickt, damit sie alle so richtig neidisch werden. Früher habe ich immer Neid-Anrufe gemacht, doch heute kann man das ja viel besser und auch billiger – hat mich nur 10 Rand gekostet – und sogar mit der Erlaubnis, Bilder machen zu können! Also, nun habe ich mir die Höhle angesehen. War wohl einer von ¼  Million Besuchern, die jährlich dieses Naturdenkmal bewundern. 

Als ob ich mich im Innern gescheut habe, dieses Touristenmagnet zu besuchen – und es war wohl auch so – bin ich nicht auf direktem Wege gefahren, sondern habe mehrere Umwege gemacht. Ich wollte nämlich die beiden Pässe über die Schwarzen Berge kennen lernen und ich muss sagen, das war lohnenswert.

Der erste, der Swartberg-Pass war sicherlich der interessanteste, da er noch ungeteert und schmal und kurvig ist, während der Schoemannspoort schon sehr gut ausgebaut ist, längst nicht so hoch ist und easy going zu befahren ist. Unterweg bin ich immer mal wieder angehalten, um wieder Tiere, Blumen und natürlich Aussichten im Bild festzuhalten.

So konnte ich kurz hinter Calitzdorp OLYMPUS DIGITAL CAMERA Gnus und Springböcke fotografieren, die im eingezäunten Revier grasten.

Zwar tolle Aussichten, doch etwas wolkenverhangen.

 

Und von nun an sind mir alle meine Fotos abhanden gekommen! Sorry!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dramatische Felsformationen taten sich vor mir auf…

 

…und man konnte meinen, hier geht’s nicht weiter.

 

 

Das gehört noch zur Sammlung neuer Verkehrsschilder…OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA…und das ist wieder ein herrlicher Blütenstrauch.

 

Heute will ich mir mal was gönnen und bin im „Altes Landhaus“ abgestiegen, einem kleinen Landhotel, das ich dem Prospekt „Portfolio“ entnommen habe. Dies ist offensichtlich auch eine Kooperation von schönen Häuser, die sich „Retreats Collection“ nennt. Das Alte Landhaus gehört Heinz und Helen (warum werden die Männer nur immer zuerst genannt?) Meyer und ist schon hin und wieder zum besten Country Lodge Südafrikas gewählt wurde. Beinahe hatte ich einen Rückzieher machen müssen, denn den Preis, den die Rezeptionistin mir nannte, was 900 Rand, und das war mir denn doch zu teuer, doch sie ging auf 650 Rand zurück und ich akzeptierte (was wäre mir auch anderes übrig geblieben, wenn ich mein Gesicht nicht verlieren wollte?) In meinem alten Guide aus 1997 waren noch etwas günstigere Preise angegeben worden.

 

Es hat viel von den schönen alten Country House Hotels, die ich in Großbritannien und Irland zu meiner Romantik Hotel Zeit so geschätzt habe. Sie sind ihren Preis sicherlich auch wert, doch man muss sich erst einmal an diese Preise gewöhnen (vielleicht wohne ich ja doch irgendwann mal im Buschmanskloof…)

 

 

Montag, 4. 10. 04

 

Das war mein Blick vom Frühstückstisch…

 

 

…und so sieht das „Alte Landhaus“ von vorne aus.

 

Mit 955 Rand war es mein bisher teuerster Aufenthalt in Südafrika, davon 650 Rand für das riesige Zimmer, 150 Rand für das Menü und 140 Rand für die Flasche Rotwein sowie 15 Rand für ein Bier. Etwas kritischer wird man bei solchen Preisen und so hat mich doch etwas enttäuscht, dass sich die Weinauswahl auf wenige Flaschen beschränkte und diese dann noch in ziemlich einfachen Gläsern serviert wurde. Als die Flasche dann leer war, wurde sie sofort abgeräumt. Auch etwas komisch, fand ich.

Da ich gleich nach dem Essen aus mein Zimmer ging, habe ich wohl gegen irgendwelche Hausgebräuche verstoßen, denn erst klopfte das Serviermädchen an die Tür und wollte wissen, ob ich keinen Kaffee in der Lounge nehmen wollte und 5 Minuten später auch noch die Assistentin der Inhaber – oder was auch immer sie war – und fragte das gleiche. Fand ich auch ein bisschen komisch.

 

In Oudthoorn habe ich mir erst einmal wieder etwas Geld besorgt, zum besseren Kurs als in Clanwilliam, und bin dann zum Golfplatz gefahren, wo ich für 100 Rand ganz gut gespielt habe – nur 23 über Par.

Auf dem Platz habe ich einige nette Tierchen gesehen, die ich Ihnen hier zeigen möchte:

 

 

Ein Hadeda oder auch Hagedasch-Ibis

 

 

Eine etwas größere Schildkröte

 

Eine Gänsefamilie mit Nachwuchs…

 

…. und noch eine

 

Enten, die zuschauen wollten, ob ich über diese beiden Wasserhindernisse kommen würde (ich kam!)

 

 

Keine Ahnung, was das war

 

 

Das ist natürlich kein Vogel, sondern ein Schild an einem Abschlag mit den Namen der Sponsoren. Und wenn man genau liest, heißt einer van Rensburg.

Sollte ich mich wohl auch mal so nennen: Jens von Rendsburg! Klingt doch toll, oder?

 

In der Stadt habe ich dann nostalgische Gefühle bekommen, als ich endlich mal wieder ein Wimpy sah – in ganz London hatte ich keines mehr entdecken können – und dort musste ich natürlich einkehren.

 

 

 

 

Und gleich daneben holte mich fast die heutige Zeit ein: Nur ein I zuviel!

 

Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit und Gegenwart fuhr ich dann nach Plettenbergbay, aber nicht die direkte Strecke über Knysna, sondern über den Prinz Alfred Pass. Der ist schon sehr beeindruckend – und staubig – mit tollen Aussichten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tolle Ausblicke taten sich mir auf.

Das hätte auch im Allgäu sein können…

Das letzte Stück dieser Schotterstraße war die schlechteste Straße, die ich bisher auf meiner Reise erlebt habe: voller Schlaglöcher. Doch einige Kilometer später waren sie schon dabei, die Straße neu zu machen.

 

Schon von den hohen Bergen konnte man in der Ferne die Plettenberg Bay erkennen und nach etlichen Serpentinen war ich dann auch unten im Tal. Da habe ich zum ersten Mal ein Polo Spielfeld gesehen, kannte ich bisher auch noch nicht. Und genau gegenüber sah ich das:

 

 

Das muss wohl ein Paradieskranich sein

 

Plettenberg Bay ist ein sehr schöner Ort mit einem herrlichen Strand, wo ich gleich einige Muscheln und Steine gesammelt habe, denn es ist für mich das erste Mal, dass ich den Indischen Ozean mit eigenen Füßen betreten habe!

 

 

Das hat mich wohl so nervös gemacht, dass ich das Bild verwackelt habe.

 

Ich hatte aus dem „Portfolio“ das „Umoya House“ herausgesucht und da bleibe ich jetzt zwei Tage. Noel ist ein sehr netter Gastgeber, der eine ähnliche Philosophie praktiziert, wie ich es zu handhaben versuche: Gäste sollen sich wie bei Freunden zu Gast fühlen. Nur hier schaffen sie es wirklich!

 

Und das ist der Blick aus meinem Fenster nach links…

 

…und nach rechts. Not bad! Oder?

 

Abends habe ich dann herrlichen Fisch im Blue Bay Cafe gegessen. Zunächst Tunfisch Carpaccio und dann einen gebratenen King Cliff. Beides sehr lecker! Dazu eine erfrischende Flasche Weißwein.

 

Anschließend war noch die hälfte der Gäste im Frühstück-Gemeinschafts-Raum versammelt und da konnte ich auch nicht widerstehen und habe mitgetrunken. Danach hatte ich dann aber wohl doch etwas zuviel Blut im Alkohol!

 

Dienstag, 5. Oktober 2004

Nachdem ich nur ausgiebig gefrühstückt habe und meinen gestrigen Tagesbericht niedergeschrieben habe, will ich jetzt nach Nature´s Valley und Stormsrivier fahren und für heute Nachmittag ist Golfen angesagt für 250 Rand. Langsam wird’s teurer!

 

Die Küstenstraße ist hier ganz anders, als ich die Natur bisher erlebt habe: dicht bewaldet, fast urwaldartig schlängelt sich die Straße bergauf und bergab. Hin und wieder lässt sie einen Blick frei auf die Berge oder auch auf das Meer.

 

 

Der Abstecher zum Nature´s Valley ist wunderschön, so dass ich’s hier mindestens eine Stunde am Strand und am Flussende herumgewandert bin, den lebenden Schnecken zugeschaut habe, wie sie sich immer wieder in den Sand einbuddeln, wenn die Welle sie einmal frei gespült hat.

 

Als Film könnte man sehen, wie sich die Schnecke, sie soll Pansy Shell heißen – eingräbt

 

 

Eine herrliche Bucht…

 

 

 

 

…mit einer tollen Brandung

 

Halsbandregenpfeifer gibt’s hier auch…

 

 

…und Austernfischer…

 

…sowie kleine Wattlöcher, wobei aus dem linken Loch ständig Wasser sprudelte. Was das wohl für Wattwürmer sind.

 

 

 

Und das ist der Blick ins Landesinnere von Nature´s Valley.

 

Dann ging´s weiter ins Naturreservat Stormrivier, wo man 40 Rand Eintritt zahlt und sogar seine Registrierung unterschrieben muss, wobei ich nicht verstanden habe, warum das sein muss. Es soll „The Garden of the Garden Route“ sein, doch einen Garten habe ich nicht gefunden, nur viele Mitarbeiter, die beim Fegen der Straße oder trimmen der Büsche zu beobachten waren.

Unten am Strand angekommen erwarten mich viele Busse und noch mehr Autos. Es ist eigentlich nichts Besonderes zu sehen und irgendwie war ich schon etwas enttäuscht, eine ganz normale Küste zu sehen und dafür noch Eintritt bezahlen zu müssen.

 

Doch dann sah ich den ersten Brecher, der mit gewaltiger Gischt in die Höhe spritzte, als er auf einen quer liegenden Felsen brandete. Und dann sah ich auch, dass praktisch die ganze Küste – obwohl nahezu Windstille herrschte – weiß mit Schaumkronen bedeckt war. Hier prallt die Dünung des Indischen Ozeans – ohne dass sie vorher aufgehalten wurde – mit aller Naturgewalt an die Klippen. Das ist schon ein gewaltiges Naturschauspiel!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein tolles Spiel der Wellen, dem man stundenlang zuschauen könnte.

 

 

Diese beiden Möwen…

 

…kümmern sich gerade um das Fortbestehen ihrer Art…

 

…und die beiden warten wohl noch etwas ab.

Und gleich am Ufer blühten wieder herrliche kleine Blumen

Leider hatte Noel für mich eine feste Tee-Time auf dem Golfplatz gebucht, so dass ich die vielen Trials gar nicht ausnutzen konnte und schon nach einer knappen Stunde wieder heimreisen musste. Hier hätte man schon einen ganzen Tag oder zumindest einige Stunden bleiben und dem Spiel der Wellen und der Brandung zuschauen können.

 

So kam ich gerade noch rechtzeitig auf dem Plettenberg Golf & Country Club an. Ein herrlicher Platz – 250 Rand für 18 Löcher – doch fragen Sie mich nicht, wie ich gespielt habe: grausam! Dabei hatte es in Oudtshoorn noch so gut geklappt und ich glaubte schon, ich wäre jetzt so richtig gut. Und wenn man dieses Bild sieht, könnte man´s ja auch wirklich meinen, oder?

 

 

So habe ich mich halt wieder etwas mit der Vogel- und Pflanzenwelt befasst, wenn’s mit dem Golfen nicht so richtig klappt.

 

 

Das könnte ein Graulämvogel sein, genau ließ er sich nicht blicken..

 

…und das weiß ich nicht, was das wieder ist.

 

Das ist ein Kormoran beim Flügel-Trocknen

 

Das sind Maskenweber – direkt am Golfplatz!

 

 

 

 

Und den kleinen Piepmatz habe ich auf meiner Liste nicht finden können.

 

Nach einem leckeren Mahl im „The Med“ bin ich dann zurück in meine „Dolphin-Suite“ ins „Umoya Guesthouse“ gegangen und habe mich gleich schlafen gelegt.

Umoya ist übrigens das Wort für Geist auf Xhosa. Geist des Windes und des Meeres.

Mittwoch, 6. 10.04

Heute werde ich entlang der N 2 nach Westen auf der Gardenroute fahren, um mir weitere schöne Strände – und vielleicht auch Golfplätze – anzusehen und zu genießen.

 

Noels hatte mir den Wetterbericht für die nächsten 7 Tage ausgedruckt und der sah nicht viel versprechend aus: Regen, Schauer, hin und wieder mal ein bisschen Sonnenschein. Und das bis zum Ende meines Aufenthalts!

 

Nun, der Blick aus meiner Dolphin-Suite war heute Morgen ja auch nicht berauschend.

 

 

 

Dafür war das Frühstück  umso schöner anzusehen und zu genießen:

 

Das ist die Frühstücksköchin…

 

…und das das Frühstück

 

Schon in Knysna wurde ich fündig, denn dort wollte ich mir die Bucht ansehen und entdeckte sofort einen Golfplatz. Nun, ich konnte zwar nur 9 Löcher spielen, denn ab 11:30 fand ein Turnier statt.

Doch das war auch gut so, denn erstens spielte ich nicht so überzeugend – allerdings auch nicht so schlecht, wie am Vortage – und zweitens wollte ich ja noch etwas mehr kennen lernen, als nur die Golfplätze an der Küste.

 

Dafür sah ich wieder nette Vögel auf dem Golfplatz rumlaufen, die man in Deutschland nicht zu sehen bekommt:

 

 

Hier wartet ein Fischreiher auf Golfbälle…

 

…und hier ein Perlhuhn (auf den Kochtopf?)

 

Eine Nilgans bewacht ihr Küken…                   …

 

…und den kenne ich immer noch nicht

 

So fuhr ich noch durch Knysna, sah mir im Hafen an.

 

In Knysna entsteht so etwas wie eine kleine Waterfront wie in Cape Town.

 

 

In George gings dann los: Nebel und Regen. Beinahe hätte ich mich verfahren und landete auf einer kleinen Dirty Road, doch merkte ich es rechtzeitig und kehrte um und fuhr auf der Autobahn weiter, im Regen. Glück hatte ich dann jedoch wieder in Mossel Bay, denn da regnete es nicht. Offenbar immer nur auf den höher gelegenen Strecken, die ja auch, wie in George, in den Wolken lagen.

 

Das sind offenbar Klippschliefer…

 

 

…die sich direkt an einem Aussichtspunkt mit herrlichem Blick über die Küste füttern ließen

 

Auf der Weiterfahrt machte ich kurz vor Mossel Bay halt und genoss den einsamen Strand.

 

Ich fotografierte einige Möwen und Kormorane…

 

…die natürlich schnell Ausreiß nahmen, als sie mich sahen. Kein Wunder!

 

 

Und dann gings wirklich los: Regen, Regen und noch einmal Regen.

 

 

 

 

Erst wollte ich in Heidelberg übernachten und Heino und Christel – meine Freunde aus Heidelberg – anrufen und fragen, ob sie mich nicht abholen möchten (sie wohnen in Dossenheim, etwas außerhalb von Heidelberg (in Germany, natürlich), doch der Regen, der Ort und auch das Hotel Heidelberg machten keinen so tollen Eindruck auf mich, so dass ich weiter bis Swellendam gefahren bin.

 

Swellendam empfing mich dann mit wolkenbruchartigem Regen und sogar mit Bltz und Donner. Erst dachte ich, ich wäre in eine Radarkotrolle geraten, denn ich fuhr noch 80 km/h, als es schon auf 60 km heruntergestuft worden war, doch dann bemerkte ich, dass es nur ein Gewitter war.

Ich wollte im „The old Mill“ übernachten, doch die Dame hatte nur noch ein Doppelzimmer frei, das 700 Rand gekostet hätte, doch das wollte sie nicht für weniger an mich hergeben – es würde bestimmt noch ein Pärchen kommen, so dass sie den vollen Preis erzielen würde. Sie empfahl mit das benachbarte B & B und da bin ich denn auch gelandet.

Es ist das Swe3llendam Country Lodge und wir von einem Paar aus Holland geleitet, die von drei Jahren hier her gekommen sind und das Haus erst in diesem Jahr eröffnet haben.

Ich habe dann in The old Mill“ gegessen und es war sehr gut. Nach meiner Ansicht habe ich dort das Straußensteak viel besser bekommen, als vor einigen Tagen im Alten Landhaus, wo es soft but not tender war. Hier war es soft and tender!

Es war übrigens ein Gericht, dass sowohl ein Stück Kudu-, Straußen- und Springbockfilet enthielt. Sehr gut und sehr zu empfehlen. Dazu meine obligatorische Flasche Rotwein, ein Merlot, und vorab einige Muscheln in einer Garlic-Cream Sauce. War ein leckerer Abend.

Beim leisen Regentrommeln auf dem Dach meines Zimmers schlief ich dann ein…

 

Donnerstag, 7. Oktober 2004

…und bin nachts mehrfach aufgewacht, denn es regnete ununterbrochen: mal stärker, mal weniger stark. Und es regnet immer noch. Gut für die Landwirtschaft, denn es hatte seit Wochen nicht geregnet und die Talsperren sind nur zu 60 % gefüllt, wie mir die Wirtin – Betty Deelstra – sagte, doch was fange ich nit diesem Tag jetzt an? Sehen kann man nichts und den ganzen Tag auf dem Zimmer rumhängen mag ich auch nicht. Also werde ich jetzt erst einmal meine Sachen packen und sehen, wohin mich das Wetter so treibt. Vielleicht an die Küste zum Wale beobachten – im Regen wird man sie ganz besonders gut sehen können – oder ich fahre nach Montagu, denn der Ort soll besonders schön sein (bei Regen, oder?)

 

Also bin ich erst nach Motagu gefahren, was von Swellendam ja auch nicht weit ist. Man konnte nicht viel von der – sicherlich schönen – Landschaft sehen, denn die Wolken hingen sehr tief.

 

Man könnte meinen, es regnet nicht, doch es goss in Strömen!

 

Hier merkt man es schon eher!

 

Auch in Montagu regnete es nach wie vor in Strömen und so einige schöne alte Häuser machen es sicherlich auch wert, dort einmal zu bleiben. Doch bei dem Wetter?!

Ich traute mich gerade mal vom Auto zur Bank zu gehen, um Euro-Traveller Schecks zu wechseln (hier bekam ich übrigens den besten Kurs, obgleich der offizielle Tageskurs, den sie in den Nachrichten regelmäßig durchgeben, 8,10 Rand betrug. Da kann man Betrug auch groß schreiben!)

 

Darauf muss man sich allerdings in Südafrika gefasst machen: weder ein Hotel, noch ein Geschäft und auch nicht mal jede Bank nimmt Traveller Checks an. Und in vielen Häusern muss man Cash bezahlen und an Tankstellen sowieso, es sei denn, man hat eine Petrol-Card, die man aus Ausländer sicherlich nicht hat.

 

Doch was nun tun? Da ich mir natürlich unbedingt die Südspitze Afrikas ansehen wollte, beschloss ich somit, trotz des Wetters gen Süden zu fahren. Also zurück nach Ashton und von dort über Bonnievale und Stormsvlei nach Bredasdorp.

Und was geschah? Plötzlich zeigten sich hellere Flecken am Himmel, der regen ließ nach und kam nur ab und zu noch einmal als Schauer herunter, die Straßen wurden plötzlich wieder trocken und dann kam auch die sonne wieder. Nun, da hatte ich ja wohl doch die richtige Entscheidung getroffen. Je Weiter ich an die Küste kam, um so schöner wurde das Wetter und dann war wieder strahlende Sonne mit ein paar Schönwetterwolken!

 

 

Das erste, was ich von Struisbaai sah, waren diese schönen alten Häuser, von denen es 5 oder 6 gab. Natürlich kam ich wieder auf die Idee, hieraus ein Countra House Hotel zu machen als Ensemble von schönen Zimmern und Häusern.

 

Ich fuhr direkt an den Strand und auf dem Weg dort hin, war alles vorbereitet, um noch sehr viele Häuser zu bauen. Das wird noch einmal ein sehr beliebter Ort und in 5 Jahren wird es hier wohl alles bebaut sein. Direkt am Dünenrand mit phantastischem Meerblick. Wie auf Sylt, dachte ich mir so im Stillen, denn auch hier waren Holzstege durch die Dünen gebaut worden, damit die Natur geschützt bleibt.

 

 

Was mag den das nun schon wieder für ein Vogel sein?

 

 

Was liegt den da?

 

Ist das ein Felsen?

 

Nein, es ist ein toter Wal! Ein Fressen für die G…., äh, nein, die Möwen.

Es was der erste Wal, den ich bisher gesehen habe, obgleich jeder mir sagte, dass ich in Cap L´Aguilas auf jeden Fall welche sehen würde. Nun, die haben wohl eine Vorwarnung bekommen, dass ich kommen würde und sind auf Tiefgang gegangen.

 

 

Struisbaai hat auch einen kleinen Hafen…

 

…von wo man die Brandung der Bucht schön beobachten kann…

 

…und vor deren Mole sich die schönen Wellen brechen.

 

… wo es eine Fischbude gibt, die ganz leckeren Hake verkauft. Da habe ich gleich zweimal zugelangt!

 

Dann fuhr ich weiter durch den Ort und erst da kam ich nach L´Aguila mit seinem schönen Leuchtturm. Viele Häuser stehen direkt am Strand und haben einen herrlichen Blick aufs Meer und eines davon ist ein B&B und da wohne ich heute Nacht und schreibe gerade diesen Tagesbericht.

Mein B&B für heute Nacht

 

Obgleich man mich gewarnt hatte, ich würde hier Busse und Massentourismus erleben, weil jeder natürlich den südlichsten Punkt Afrikas kennen lernen möchte, war es nahezu leer. Ob das daran lag, dass heute Morgen so ein schlechtes Wetter war und die Busse ihre Touren alle abgesagt hatten, oder ob meine Infos falsch waren. Auf jeden Fall konnte ich die Wellen und Felsen so richtig in vollen Zügen genießen und fotografieren:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Leuchtturm von Cap L´Aguilas

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dies ist der südlichste Punkt Afrikas!

 

Nicht ganz ungefährlich für Schiffe, wie mir scheint..

 

…was bei solchen Wellen sicherlich Keinen zu wundern braucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von meinen B&B noch ein verschleierter Blick zum Leuchtturm…

 

…bevor der Tag zu Ende geht.

 

 

Freitag, 8.10.04

Als wäre es ein Spuk gewesen, der Regen ist weg und der Himmel ist wieder strahlend blau!

 

 

 

 

 

 

Die Franklins mit ihren Küken laufen vor unserem B & B herum…

 

 

 

 

…und das Spiel der Wellen ist noch genauso interessant, wie gestern.

 

Da kann man wieder Pläne schmieden und weil ich am Sonntag in Stellenbosch sein will, möchte ich mir heute noch die Küste ansehen – ich kann einfach nicht genug davon bekommen – und mir Hermanus und die False Bay ansehen. Hier soll man auch Wale sehen können, nun, wir werden sehen oder auch nicht.

 

Doch jetzt werde ich gleich erst einmal gut Frühstücken und bevor ich dass tue, will ich noch kurz vom gestrigen Abendessen berichten.

 

Also: ich habe im südlichsten Restaurant Südafrikas gegessen. So sieht es am Tage aus.

 

Normalerweise sind das nicht immer die besten Lokale, sondern Touristenfallen, doch hier war das nicht so. Zum einen hatte mir unsere liebenswerte Wirtin, Elma, heißt sie, empfohlen, dort zu essen und nicht im überteuerten Aguilas Guest House, das ich im „Portfolio“ Guide gefunden hatte und auch schon von den Zimmerpreisen sehr teuer fand. (Das scheint mir bei den meisten Häusern im „Portfolio“ der Fall zu sein, jedenfalls für mich, und insbesondere, wenn man alleine reist. Ich weiß nicht, wer sich diese hohen Preise leisten kann, doch offenbar gibt es eine ganze Menge Gäste, die das können. Ich jedenfalls nicht.)

Doch zurück zum südlichsten Restaurant Afrikas. Es ist ein von außen unscheinbar aussehendes Haus und innen ganz rustikal nur mit Holztischen und Bänken ausgestattet. An der einen Stirnseite brannte ein Kamin – was auch ganz gut war, denn es war doch etwas frisch geworden, ich schätze 14–16 Grad – so dass etwas Wärme ganz gut tat.

 

Ich bestellte als Vorspeise geräucherten Lachs und als Hauptgericht Sole. Dazu eine Flasche Weißwein. Während ich auf mein Essen wartet, schlenderte ich durchs Lokal – leider gibt es keine Postkarte vom südlichsten Restaurant Afrikas, dafür aber anderen Krimskram den man hier „Curios“ nennt – und sah mir die Bilder an den Wänden an, alles Luftaufnahmen, wie Aguilas und Struisbaai früher einmal ausgesehen haben. Hier hat sich viel getan und wird wohl auch noch viel geschehen, wie man an den Baumaßnahmen sehen konnte. In 5 Jahren wird man die beiden Orte nicht mehr wieder kennen.

 

Direkt an meinem Platz war ein Hinweisschild angebracht, dass alle Möbel vom einem Holzfrachter stammten, der im Oktober 1999 vor Madagaskar(!) gesunken war und das Holz zwei Monate später hier gestrandet ist.

Viele der Hölzer, insbesondere bei den Bilderrahmen sah man das, waren von Schiffswürmern durchfressen worden und bildeten 5 bis 8 mm große Löcher und Röhren.

Ich las weiter, dass diese Würmer immer neue Röhren graben und nie die der anderen Würmer benutzen würden, daher auch ein Röhrchen neben dem anderen. Dies ist auch verständlich, denn sie fressen das Holz und wo nichts mehr ist, können sie natürlich auch nicht mehr fressen.

 

Ganz interessant ist noch die Geschichte, dass Kolumbus über die Hälfte seiner Schiffe durch diese Würmer verloren hat. Kann man sich gut vorstellen, wenn man diese Löcher sieht, da kommt dann an allen Ecken und Enden Wasser durch. Erst später hat man herausgefunden, dass diese Würmer kein Kupfer mögen. Seit dem wurden die Schiffe mit Kupfernägeln zusammengezimmert und seit dem ist das Problem gelöst gewesen!

 

 

Hier ist die Geschichte über das gestrandete Holz dokumentiert.

 

Also noch mal zurück zum Essen: Es war einfach aber schmeckte gut. Nur dass man immer alles auf einen Teller knallt – Fisch und Salat – finde ich nicht so toll, aber das kennt man ja – leider – auch aus anderen Ländern.

 

Vor unserem Frühstück haben wir sie endlich gesehen: Wale! Sie waren zwar zu weit weg und auch zu schnell wieder weggetaucht, als dass ich sie auf einem Foto bannen konnte, doch gesehen habe ich welche!

 

Nach dem Frühstück, das ich zusammen mit den beiden anderen Gästen – Joan und Roy aus England, ganz reizende Menschen – genossen habe,

 

 

 

bin ich noch einmal zu Hafen gefahren, um auch dieses Restaurant – wo ich mittags 2 x Hake gegessen hatte und das – lt. Elma – sehr gute Tintenfischsteaks bieten soll – um auch das im Bild fest zu halten.

 

Direkt am Hafen von Struisbaai gibt’s das Pelikan, simple but good!

 

Dann verließ ich diesen netten Ort und bin über die schotterstraße nach Pearly Beach und weiter nach Gansbai gefahren.

 

 

Unterwegs sah ich mehrere Paradieskraniche, die ihren Balztanz vorführten.

 

Zwischendurch immer mal wieder einen Strandbesuch gemacht und dabei habe ich eine tolle Muschel gefunden, deren Namen ich natürlich vergessen habe.

 

 

 

Herrliche Strände ohne eine Menschenseele…

…und hin und wieder auch Wanderdünen

 

Bei Gaansbai gibt es einen kleinen Golfplatz, den ich kurz bespielt habe, dann aber abgebrochen habe, weil ein Turnier stattfand und die vor mir sehr langsam spielten, so dass es keinen Spaß mehr machte.

 

 

Spaß gemacht hat mir diese Vogelfamilie, die sich wie Kiebitze benahmen.

 

 

Und dieser kleine Piepmatz könnte eine Gabelracke sein, oder auch nicht.

Und diese Blumen wachsen auf dem Golfplatz so vor sich hin.

 

Ja, und dann kam auch ich nach Hermanus und was sah ich? Waaaaaale!

 

Wie andere Touristen auch stand ich am hohen Ufer und knipste, was das Zeug hielt.

Und jetzt wollen wir doch einmal sehen, was dabei herausgekommen ist:

 

Hurra! Ein Wal. Oder zwei?

 

Hat der auch Haifischflossen oder ist das nur ein Teil seines Schwanzes?

 

 

Die gleiche Frage erneut.

 

Mein Gott! Das müssen ja mehrere sein!

 

Auch das ist einer.

 

Aber das ist doch gewiss sein Schwanzende.

 

Na, jetzt kann ich wenigstens mitreden und sagen: Ich habe Wale in Hermanus gesehen!

 

Irgendwie wusste ich nicht, wo ich übernachten wollte. Ich war mir so unschlüssig, wie ich es auf der ganzen reise noch nicht erlebt habe. So bin ich ein bisschen durch den Ort gefahren, um mal zu schauen. Die meisten sahen mir schon von außen sehr teuer aus. Als ich dann beim 1. Hotel, wo ich nach einem Zimmer gefragt habe, 700 Rand bezahlen sollte – man bot mir großzügigerweise 10 % Discount an – und beim 2. Hotel (3 Sterne) 590 Rand bezahlen sollte, bin ich einfach weiter gefahren. Ich fand auch das im “Guest House and Bed & Breakfast Guide“ empfohlene „Avalon on Sea“, doch es war fully booked. Dann habe ich mir gedacht: „Hermanus ist nicht dein Ort“ und bin weiter in Richtung Westen gefahren.

 

Kurz hinter dem Ort sah ich dann das Hinweisschild nach Vermont und da bin ich links abgebogen, denn in diesem – nicht auf meiner Karte vermerkte Ort – war auch ein Guest House empfohlen worden. Und hier sitze ich jetzt und mache meine Hausaufgaben. Es ist das „Windwael Seafront Guest House“ und ist sehr nett. Das Zimmer kostet nur 200 Rand incl. Breakfast (und das soll lt. Guide eines der besten in Südafrika sein. Bin ich mal gespannt, was mich morgen früh erwartet.

 

 

Samstag, 9. Oktober 2004

Und das hat mich erwartet:

 

Das war schon ein ungewöhnlicher Frühstücksplatz!

 

Mit erneut faszinierenden Wellen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das ist mein Zimmer                                                 und das das Bad

 

 

 

Das ist das Windwael Seafront Guest House           und das ist auch ein Gast

 

Keine Frage, hier bleibe ich eine weitere Nacht! Ich hoffe nur, dass ich mich beim Preis von 200 Rand nicht verhört habe….

Also, ich habe mich verhört: es sind 400 Rand. Nun gut, auch dieser Preis ist mehr als gerechtfertigt. Insbesondere wenn man bedenkt, dass eine Runde Golf im „Arabella“ 500 Rand kostet. Ja, ich war heute auf diesem Prestigeplatz Golf spielen. Eigentlich wollte ich auf dem günstigeren Platz in Kleinmond, doch da fand ein Turnier statt, so dass ich dort nicht spielen konnte. Gespielt habe ich grausam schlecht. Man musste auch sehr lange warten, weil so viele Spieler dort spielten und vorne wohl eine ganz langsame Gruppe am werken war, so dass wir insgesamt 5 Stunden auf dem Platz waren.

 

Da war für mich denn auch Zeit genug vorhanden, ein paar kleine Schnappschüsse zu machen:

 

Das ist der 1. Abschlag auf dem „Arabella“ Golfplatz…

 

 

 

 

Schon ein schöner und gepflegter Platz, auf dem es richtig Spaß gebracht hätte, wenn ich besser gespielt hätte..

 

 

Erkennen Sie den kleinen rot-schwarzen Punkt? Das muss ein Oryxweber sein. Davon flatterten – direkt am Golfplatz – eine ganze Menge herum.

 

Eigentlich wollte ich heute Abend ja nur gut essen gehen, doch es war wohl nicht mein Tag, Abend oder was auch immer. Zuerst hatte ich das Problem, das Milkwood Restaurant überhaupt zu finden – ich hatte die Beschreibung natürlich im B&B vergessen. Selbst ein Einheimischer, den ich nach einem Restaurant in der nähe fragte, lachte mich nicht gerade aus aber war der festen Überzeugung, dass es kein Restaurant in der Nähe geben würde.

Als ich es dann doch noch gefunden habe und dort auch für mich eine Reservierung vorlag, war ich sehr glücklich. Ein nettes Restaurant, direkt am Strand mit Blick auf die nach wie vor gewaltigen Wellen und nette Mitarbeiter/innen.

Als Vorspeise bestellte ich 6 Austern, die ich sehr genoss. Dann kam das bestellte Hauptgericht: Riesenschrimps mit garlic-sauce.

Ich weiß nicht, warum die meisten Köche die Schrimps in der Schale lassen und in diesem Fall sogar noch mit der Soße überziehen? Das Ganze war dann auch noch auf dem Reis angerichtet. Wie soll man das wohl essen? Mit den Fingern kann man es nicht anfassen, denn die Sauce ist über der Schale. Mit dem Besteckt fast auch nicht, denn wenn man die Schale entfernt, ist auch die Soße weg, also: ohne Sauce essen.

Ich dachte sofort an Rudolf Katzenberger, dem bzw. einem der besten Köche Deutschlands, der auch einer der ersten Romantik Mitglieder war, der immer wieder sagte: die meisten Köche sind zu wenig Gast. Ich war nun mit Sicherheit nicht gekommen, um mich zu beschweren, doch sagte ich dies dem Inhaber. Der war sofort bereit, das Gericht entsprechend auszutauschen, was er auch machte. Schon peinlich genug!

Doch dann passierte mir etwas wirklich Peinliches. Als ich das geänderte Gericht bekam, und die ersten beiden Shrimps gegessen hatte, bekam ich einen Würgeanfall, wie ich es manchmal bekomme, wenn ich zu schnell etwas Schwarzbrot esse. Da wurde jedoch so schlimm, dass ich fast erbrach und hatte ich den Eindruck, alle würden es sehen und ich würde ihren Appetit verderben. So schnell ich konnte, ging ich die Toilette und irgendwann war es auch vorbei. So schnell es ging, aß ich danach meine restlichen Shrimps auf und verlangte die Rechnung. Wie ein netter Abend doch so enden kann.

Jetzt geht es mir wieder besser, ich trinke den Rest meines Rotweins, den ich gestern Abend abgefangen habe, aus und schreibe diese Erlebnisse nieder. Nebenan läuft ein TV-Movie, das ich kaum mitbekomme. Ich bin doch nicht Caesar, der mehrere Sachen auf einem Mal machen konnte! Zu dieser Story braucht man auch keine Bilder, oder?

 

Sonntag, 19.10.04

Heute war Wellentag! Das verstehen Sie nicht? Nun, dann zeige ich es Ihnen.

 

Schon beim Frühstück am Meer waren die herrlichen Wellen zu bewundern.

 

Und was sah ich da? Einen Delphin, der da einige Male über die Wellen sprang. Was habe ich da wohl gemacht? Zwei Neidanrufe nach München! Hier war es schön und dort regnerisch und kalt. Diese Anrufe waren wirkliche Neidanrufe an Mirja und Nils!

 

 

 

 

 

Wieder war eine schöner und größer als die andere…

 

 

 

…und keine sieht genau so aus wie die andere.

 

Doch diese waren ja noch verhältnismäßig kleine, gegenüber denen, die ich heute noch bewundern konnte, obgleich mir die B&B Inhaberin – oder war sie Angestellte, ich hätte zumindest fragen können – sagte, dass sie ungewöhnlich groß sind.

 

Ich fuhr als entlang der Küste und machte in Kleinmond Halt, nicht zuletzt, um mir neue Batterien für meine Kamera zu kaufen – wäre ja schrecklich gewesen, wenn ihr wieder einmal der Saft ausgegangen wäre und ich keine Fotos mehr hätte machen können von dem, was mich noch erwartete.

 

 

 

 

 

 

In Kleinmond waren sie noch größer und mächtiger, auch wenn es auf den Bildern nicht so den Eindruck macht.

 

 

Vielleicht geben diese Bilder die Größe etwas wieder.

 

Ich bin nahezu jeden Kilometer oder auch mal jeden zweiten ans Wasser gefahren, um die immer gewaltiger werden Wellen zu bewundern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon der Felsen ist mindestens 10 Meter hoch.

 

In dem kleinen Ort Bettys Bay gibt es eine Pinguin Kolonie, die ich mir auch angesehen habe. Hier werden die Tiere von dem Menschen durch einen Zaun getrennt, damit sie in Ruhe auf ihrer kleinen Kolonie ausruhen können.

Das ist nicht etwa ein Zoo, sondern freie Natur…

 

 

 

 

 

 

 

…wo sich die Pinguine von der tosenden See ausruhen können.

 

Die gesamte Küste von Hermanus bis Gordons Bay ist einfach herrlich und wohl eine der schönsten Küstenstraßen, die man sich denken kann.

 

Herrlich blühende Bäume…

 

…oder Kormorane auf einem Felsen…

 

…tolle Berge…

 

…oder Salamander, die sich sonnen…

 

…oder schöne Sträucher …

 

…oder schlafende Klippschliefer

 

Die gewaltigsten Wellen habe ich jedoch an der Spitze der Pringle Bay gesehen. Die waren so gewaltig, dass ich immer wieder nur vor Freude laut jubeln musste. Solche Wellen habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wahre Monster, oder?

Und was ist das dahinter diesen Riesen-Wellen?

 

 

Sind das nun Delphine oder besonders großer Seetang? Ich habe es nicht erfahren.

 

…oder die Küstenstraße entlang der False Bay…

 

 

…an der ich alle Kilometer anhielt, um sie zu bewundern und Fotos zum machen.

 

Und auf der anderen Seite liegt das Kap der Guten Hoffnung…

 

…und dahinten irgendwo Kapstadt.

Und nun bin ich in Stellenbosch, wo mich Hildegard mit den Schönheiten der Stadt und der Weinregion bekannt gemacht hat.

 

Das ist Hildegard vor einem wirklich verrückten Landen, den man gesehen haben muss.

 

Hildegard Kidd ist Deutsche und hat lange in Hamburg in der Hotellerie gearbeitet, bevor Sie nach Südafrika ging. Heute ist sie professionelle Fremdenführerin, die – wenn Sie wollen – ganze Touren für Sie ausarbeitet, Sie auf diese Touren auch begleitet und Ihnen alles über das Land und die Sehenswürdigkeiten erzählt. Sie hat auch eine Tel.-Nummer und die ist 0027-21-887 5727 und ihr Fax ist 0027-21-886 5053.

 

Das ist das alte Pfarrhaus von Stellenbosch…

 

 

…und das die Theologische Universität

 

Montag, 11. 10. 04

Heute ist Hildegards Wine-Tour angesagt und jetzt, nachdem ich sie genossen habe, habe ich schon einige Pröbchen genommen und bin entsprechend ver-weint (neues Wort von mir, bin halt sehr kreativ!)

Ich will nicht viele Worte machen, sondern Bilder erzählen lassen, denn die Weingüter, die wir gesehen haben, kann und will ich gar nicht alle aufzählen.

 

 

Der Tag begann – wie nahezu üblich – mit einem herrlichen Frühstück auf der Terrasse meines B & B „Michaels House“ in Stellenbosch.

 

Unser erstes Weingut…

 

…mit den typisch holländischen Kap-Häusern.

 

Eines schöner als das andere…

 

…alle einige hundert Jahre als.

 

Auch Erdbeerplantagen gibt es, ziemlich lustig anzusehen…

 

…da alle Beete mit Plastik eingedeckt waren, damit die Erdbeeren sauber bleiben.

 

Wieder eines dieser vielen schönen Kaphäuser

 

Schöne Weingüter in herrlicher Landschaft

 

 

Hier wird noch selbst gesponnen…

 

…und gewebt

 

Ein typischer Blick über die Weinberge in der Region Stellenbosch

 

Flaschenbürsten (sicherlich für den Rotwein)

 

 

Dann waren wir bei „Spier“, einem einzigartigen Ort aus Entertainment, Gastronomie, Kunst, Festivals und Shopping.

 

Wo sich nicht nur Menschen wohl fühlen, sondern auch Enten…

 

…die ab und zu mal baden wollen…

 

…und einem Blesshuhn mit Krönchen

 

 

Hier kann man sich Wandteppiche nach eigenem Muster weben lassen…

 

… oder afrikanische Kunst bestaunen oder kaufen.

 

Ein typisches afrikanisches Restaurant…

 

…unter freiem Himmel…

Ein Überbleibsel aus der Sklavenzeit, als mit dieser Glocke die Leute zur Arbeit gerufen wurden.

 

 

Es gibt auch ein Gehege mit Geparden, die hier groß gezogen werden. Das ist ein 5 Monate altes Jungtier, von denen dort 5 herumlagen und schliefen.

 

 

Auch an einer Zebra- und Gnufarm sind wir vorbei gekommen…

 

Noch ein herrliches Weingut…

 

…sehr gepflegt und wunderschön gelegen…

 

…teilweise mit afrikanischer Kunst versehen.

 

 

Dienstag, 12. 10. 04

Da bin ich denn doch etwas nervös geworden und habe etwas Stress bekommen, heute Morgen. Ich bin zwar rechtzeitig aufgewacht, ca. ¼ nach Vier, und konnte noch in Ruhe baden und meine Morgentoilette machen, so dass ich um 5 Uhr das Hotel verlassen konnte. Doch dann fing es an: in welche Richtung sollte ich nun fahren? Ich hätte mir die Wegbeschreibung doch genau aufschreiben sollen, denn so früh am Morgen in der Finsternis ohne irgendwelche Hinweisschilder war es doch ein ziemliches Herumgesuche. Ich bin mehrmals wieder umgekehrt bis ich dann endlich eine Tankstelle fand, wo ich voll tanken konnte. Die sagten mir auch, in welche Richtung ich nach Cape Town zu fahren hätte. Ich fand dann auch ein Hinweisschild nach Cape Town, doch dann  keines mehr. Haste dich also doch verfranst? Eine Abzweigung übersehen? Also wieder retour und noch einmal gefragt. Ja, die Straße war schon richtig. Also wieder los. Inzwischen war schon mindestens ¼ Stunde mit Herumsuchen vergangen und langsam wurde ich nervös.

 

Ich sollte auf die N 2. Als ich die dann fand und auf sie rauf fuhr, stand da aber nichts von Cape Town, sondern von Muizenburg 42 km. Wo zum Teufel ist Muizenburg und warum habe ich meine Straßenkarte nur schon im Gepäck verstaut?  Meine Zweifel wurden immer größer, zumal die Straße auch nicht mehr vierspurig war, wie zuvor, sondern 2-spurig und sich durch die Lande schlängelte. Schei…..benhonig!

Also entschloss ich mich, wieder zurück zu fahren und fuhr zurück. Bis ich die erste Tankstelle in Stellenbosch fand, und dort fragte ich erneut. Yes, sir, you have to go the N 2 to Muizenburg, that´s right. Also wieder die gleiche Strecke noch einmal und die Abzweigung nach Muizenburg genommen und endlich kam dann auch die N2 und erst dort stand Cape Town dran. Außer einem einzigen oder vielleicht zwei Straßenschildern in Stellenbosch war es dann erst nach ca. 20 km der erste Hinweis. Da kann man schon nervös werden, wenn man inzwischen fast eine dreiviertel Stunde herumgefahren ist.

 

Wie nervös ich war, zeigte sich auch daran, dass ich nicht gleich den richtigen car return fand sondern einmal um den Pudding herum gefahren bin. Dort ging dann – fast – alles reibungslos, nur wies mich der Check-in Mann von Budget darauf hin, dass man mir sehr wahrscheinlich die Innenreinigung des Autos in Rechnung stellen würde, weil es so schmutzig war. Mein Argument, dass ich für die vielen dirty roads nichts kann, interessierte ihn wenig, denn er würde mich ja nur darauf hinweisen. Die Entscheidung würde die Company treffen. (Die haben mir dann über meine Kreditkarte über 37 € abgezogen!!!)

Das war mir bisher noch nie passiert, doch ich war ja auch noch nie vorher in Südafrika. Also was soll ich weiter argumentieren und mich aufregen, es würde ja doch nichts bringen. Also just ignore!

 

Am Counter verlief alles glatt und ich ging dann zum VAT Refund, um meine Mehrwertsteuer zurück zu bekommen. Doch das hätte ich vor dem Einchecken machen müssen, weil man die Sachen sehen will. Das war nun zu spät. Ich könne dies in Frankfurt machen, sagte mir die Dame und gab mir meine Belege und ein Formular zurück. Ich müsste dann zum Zoll gehen und alles deklarieren und dieses Formular dann in dem mitgegebnen Umschlag zurück senden nach Südafrika. Dann würde man mir das Geld überweisen. Nun, ob ich mir diese Mühe machen würde, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

 

So, und nun sitze ich im Airport bei einem Tee und einem Käsesandwich und schreibe diese letzten „Erfahrungen“ in meinen Laptop. In wenigen Minuten verlasse ich das schöne Land, das mich gut zwei Wochen mit vielen schönen Dingen verwöhnt hat.

 

 

Es ist ein herrlicher Morgen und der Tag soll genauso schön sein, wie der gestrige Tag: wolkenlos mit bis zu 26 Grad. Und in Frankfurt soll es nicht so toll sein. Wer fliegt da schon gerne zurück?

Dennoch habe ich nicht das Gefühl, ich müsste unbedingt noch länger bleiben. Das, was ich sehen wollte, habe ich gesehen und bei insgesamt ca. 3.400 km Autofahrt war das auch genug für eine Erlebnisrundreise.

 

Hier die letzten Eindrücke aus dem Flugzeug auf den Tafelberg und Lions Head…

 

 

 

…die Hout Bay

 

…mit den tollen Stränden…

… und traumhaften Buchten!

 

Während wir auf dem Hinflug nur im Dunkeln flogen, war die Rückreise ein Tagesflug, so dass man Afrika von Oben erleben konnte.

 

Interessant waren auch die Wolken über Zentralafrika, die sich zum Gewitter ausweiteten:

 

 

Während wir das Gewitter überflogen, sahen wir gerade den Film „Spiderman 2“ und als er…

 

…gerade von einem Dach nach unten raste, um ein Kind zu retten, gerieten wir plötzlich in ein Luftloch und die Maschine sackte – ich weiß nicht wie tief – ins Bodenlose. Zum Glück nur ca. 2 – 3 Sekunden, doch das war schon ein komische Gefühl. (Tolles Film-Timing!)

Das wohl Interessanteste war für mich der Flug über die Sahara, die doch etwas anders aussieht, als man sich – oder zumindest ich – vorstellt. Leider fliegt man doch sehr hoch, so dass die Aufnahmen nicht so toll sind, wie man es sich wünscht. Doch einen kleinen Eindruck gewinnt man schon:

 

 

Erst ist es nur eine flache Ebene mit kleinen Erhebungen…

 

…doch dann sieht es so aus, als wenn man ein Wattenmeer von oben sieht…

 

 

…und dann wie Wellen am Strand…

 

…fast wie ein Schachbrettmuster!

Und dann wurde es langsam dunkel, so dass man vom Mittelmeer und den Alpen nichts mehr sehen konnte.

 

In Frankfurt hat mich dann ein Freund aus Heidelberg abgeholt, bei dem ich dann auch übernachtet habe, um am nächsten morgen mit dem ICE wieder nach Hause gefahren bin (Hin-und Rückfahrt mit „Rail & Fly“ nur 36,– €!)

 

 

Mit dem letzten Bild von der Rendsburger Kanalbrücke möchte ich mich von Ihnen verabschieden.

 

Herzlichen Dank, dass Sie mich begleitet haben und ich Ihnen hoffentlich etwas von der Schönheit des Landes vermitteln konnte.

 

Ihr

Jens Diekmann

 

PS: Die gesamte Reise hat incl. Flug (499,– €), Mietwagen (360,– €) und sämtlichen Übernachtungs-, Verpflegungs- und Benzinkosten sowie ca. 200 € für „Mitbringsel“ ca. 2.500,– € gekostet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass man als Einzelperson natürlich für den Mietwagen den gleichen Preis zahlt, als wenn man zu zweit fahren würde, und die Übernachtungskosten sind für ein Einzelzimmer meist 30 – 50 % teurer, als man pro Person im Doppelzimmer zahlen müsste.