IMG_9021IMG_9037IMG_9047IMG_9058IMG_9102IMG_9096IMG_9182 Zu meinem 70. Geburtstag hatten Saveria und Nils mich im letzten Jahr eingeladen, ein Wochenende mit der Familie in einer Europäischen Stadt nach Wahl zu verbringen. Nachdem wir – auch mit meiner Tochter Mirja und den Enkelkindern Lena und Emilia – nach langem Überlegen und schwieriger Terminfindung schließlich gelost hatten, da wir uns bei der großen Auswahl nicht auf eine Stadt einigen konnten, kam Wien dabei heraus und alle waren damit sehr zufrieden.

 Nun hatte ich erst lange überlegt, ob ich nach München fahren und wir von dort gemeinsam nach Wien fahren sollten oder ich direkt nach Wien fliegen könnte. Doch schließlich entschied ich mich für eine Autofahrt, denn damit hatte ich die Chance, auf dem Hinweg Station in Prag zu machen, wo ich zwar schon mal kurz mit Pavlina und Marc gewesen bin, doch da Marc keine Lust zu einer Stadtbesichtigung hatte, sind wir damals nur mal über die Karlsbrücke hoch zum Hradschin gegangen und das war´s dann auch schon…

1. Etappe: Auf ins Erzgebirge

Dienstag, 12. Juni 2012

So bin ich dann schon am Dienstag losgefahren, denn in einem Rutsch wollte ich nicht bis Prag durchfahren, wo ich mich für zwei Nächte ein Zimmer im ***Hotel Cristal eingebucht hatte.

Da ich am Sonntag noch in Münster-Handorf im „Hof zur Linde“ war, um mit Fred Mäder bei Christa und Otto Löfken das 40. Romantikhotel-Jubiläum zu feiern, habe ich mich entschlossen, auf dem Hinweg nach Wien in Hartenstein bei Herta Sellmair und Ihrer Tochter im Romantik Hotel „Jagdhaus Waldidyll“ Station zu machen. Als ich ihr eine E-Mail schickte, um zu sehen, ob sie auch da war, hatte sie zurückgeschrieben, dass sie sich freuen würde, mich einzuladen.

Obgleich ich eigentlich beabsichtigt hatte, nur über Landstraßen zu fahren, musste ich feststellen, dass ich dann erst sehr spät abends angekommen wäre und so habe ich die ca. 650 km über die Autobahn absolviert. Und nun bin ich hier in diesem schönen Romantik Hotel:

IMG_8778 Das Romantik Hotel „Jagdhaus Waldidyll“ IMG_8779

 Und das ist mein Zimmer 114 IMG_8780

Am Abend habe ich dann auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein köstlichen Spargel mit Herta Sellmair gegessen und dabei natürlich über Romantik Hotels und mit ihr die Geschichte des Hotel Waldidyll gesprochen.

Nette Details im Hotel, wie diese Schulbank mit dem Bärchen IMG_8782 und dieses Waschtischchen. IMG_8783

IMG_8785 Die herrliche Terrasse des Jagdhaus Waldidyll.

Und das war mein Erfrischungsbier auf der Terrasse. IMG_8786

Mittwoch, der 13. Juni 2012

IMG_8787 So begann das heutige Wetter – wie vorausgesagt – trüb und regnerisch.

Nachdem ich eine Tankstelle gefunden hatte, und somit nicht mehr fürchten musste, mein Auto schieben zu müssen, fuhr ich weiter nach Annaberg und habe mir dort die St. Annenkirche angesehen.

Die mächtige St. Annenkirche IMG_8788   IMG_8790 mit seiner herrlichen Decke,

IMG_8791 seiner wunderschönen Kanzel   IMG_8793 und seiner prächtigen Orgel.

IMG_8794 Der imposante Altarraum IMG_8797 und ein beeindruckender Altar, der interessanterweise nicht im Altarraum steht.

IMG_8799  Der Kirchturm.

Ich habe noch die ca. 175 Stufen zur Aussichtsplattform geschafft auf der die schön restaurierten IMG_8800 Glocken zu bewundern sind und ich habe IMG_8801 einen herrlichen Blick über die Stadt genießen können, obgleich immer noch schlechtes Wetter herrschte. IMG_8802

Über Oberwiesental bin ich dann durch das wunderschöne Erzgebirge (leider war das Wetter immer noch regnerisch) nach Tschechien eingereist.

Regnerisches, doch blütenreiches Erzgebirge IMG_8804 IMG_8805 IMG_8806

2. Etappe: Karlsbad

Ich wollte mir unbedingt Karlsbad ansehen. Da bin ich dann auch hingekommen, doch in der Innenstadt fand ich nirgendwo einen Platz zum Parken, also bin ich weitergefahren, wobei mich mein Navi auf eine Schnellstraße führte. Doch da ich eingegeben hatte, nicht auf Autobahnen zu fahren, leitete mich mein Navi nach wenigen Kilometern wieder rechts raus auf eine kurvenreichen Landstraße. Und wo kam ich dann hin: Genau dorthin, wo ich eigentlich hingewollte hatte, in den Kurbereich der Stadt mit seinen tollen Hotels und den heißen Quellen. Hier eine kleine geschichtliche Abhandlung über Karlsbad. (Quelle Wikipedia):

Wann die Gegend um Karlsbad besiedelt wurde, ist nicht genau bekannt. Es wurden Siedlungsspuren aus der Urzeit, der späteren Bronzezeit, sowie aus den Anfängen der slawischen Besiedlung gefunden. Schon im 14. Jahrhundert dürfte die Heilwirkung der Karlsbader Thermalquellen bekannt gewesen sein. Am 14. August 1370 erhob der böhmische König und römisch-deutsche Kaiser Karl IV. den schon vorher bestehenden Ort Vary (Warmbad), der daraufhin nach ihm benannt wurde, zur Königsstadt.

IMG_8807 Das sind schon tolle Grand Hotel Fassaden. IMG_8808 Prächtige Häuser direkt an dem Flüsschen Tepla. IMG_8810 IMG_8809 IMG_8811 Das berühmte Grandhotel Pupp von 1770. Und die vielleicht nicht ganz so berühmten Hotels Embassy IMG_8812(das ein Romantik Hotel sein könnte) und das IMG_8813 Hotel Mozart (in dem schon Goethe übernachtet hatte).

IMG_8818 IMG_8814 IMG_8816 Die schöne Kirche Maria Magdalena.

IMG_8820 IMG_8821 IMG_8822 Und hier sprudelt der Reichtum von Karlsbad, der mit hohem Druck und bis zu 72 ° Celsius aus der Tiefe emporschießt. Einige Besucher hatten Trinkgefäße (vom Plastikbecker bis zur schönen Trinkpfeife) und ließen sich das Wasser guttun (Ich habe darauf verzichtet).

Wieder Näheres aus Wikipedia:

„Karlsbad besitzt zwölf Quellen. Die bekannteste und stärkste befindet sich in den Weißen Kolonnaden und wird Sprudel (Vřídlo) genannt. Sie ist 72 °C heiß, schießt bis 14 Meter in die Höhe und besitzt eine Schüttung von 2000 Litern pro Minute. Insgesamt sind im zentralen Kurortgebiet 89 Austritte von mineralisierten Thermalwässern dokumentiert, 19 davon sind gemäß dem Kurortgesetz zugelassene, natürliche Heilwässer. Es handelt sich um hypotonisches, stark mineralisiertes Mineralwasser des Typs Na-HCO3SO4Cl (alkalisch, glaubersalzhaltig). Die Anwendungen der Karlsbader Heilquellen sind vielfältig: Störungen des Verdauungssystems, Stoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Gicht, Übergewicht, Parodontose, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Leber-, Gallen-, Gallengang– und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sowie onkologische Leiden.

Berühmt ist auch das 1770 gegründete, am Ufer der Teplá gelegene Grandhotel Pupp, welches der Hotelier Julius Pupp (1870-1936) zu einem Hotel der internationalen Spitzenklasse ausgebaut hatte.

Die größte architektonische Sehenswürdigkeit ist die 1736 von Kilian Ignaz Dientzenhofer erbaute Kirche der Maria Magdalena oberhalb des Sprudels. In Sichtweite steht das Stadttheater von 1886. Ebenfalls sehr sehenswert ist die russisch-orthodoxe Kirche St. Peter und Paul in der Straße Krále Jiřího mit ihren goldenen Kuppeldächern.“

IMG_8810Und immer wieder die Tepla mit seinen Springbrunnen und seiner herrliche Promenade zum Flanieren und Shoppen (auch berühmte Persönlichkeiten wohnten hier)

IMG_8824 Natürlich bietet Karlsbad auch viel Kunst und Kultur IMG_8825 IMG_8826 IMG_8828 IMG_8831

IMG_8827 Nicht nur ich war in Karlsbad, sondern auch andere.

3. Etappe: Auf nach Prag

Auf der Weiterfahrt nach Prag kam ich noch an einem IMG_8832 herrlichen Golfplatz vorbei, bei dem ich früher Halt gemacht und gespielt hätte, doch der früher unwiderstehliche Drang ist heute offensichtlich vorbei.

Ich weiß nicht, ob es an meinem Navi oder woran es lag, doch es wollte mich immer über Pilzen nach Prag schicken (sollte ich oder wollte es wohl das herrliche Bier vor Ort kennenlernen? Und es hatte auch ganz andere Reisedauerzeiten angekündigt. Später stellte sich heraus, dass ich gar keine Diskette für Tschechien in meinem Navi hatte. Das erklärte natürlich Einiges).

Als ich mich dann entschloss, auf meine Karte im Marco Polo Führer zu vertrauen, kam ich im wahrsten Sinne durch „Böhmische Dörfer“. Schließlich landete ich doch noch auf der Autobahn nach Prag, denn offensichtlich gibt es keine „normalen“ Einfallstraßen. Zum Glück wurde ich nicht kontrolliert, denn ich hatte mir keine Vignette gekauft, da ich ja Autobahnen eigentlich meiden wollte.

Doch in Prag begann dann die Herausforderung erneut: Ich geriet in einen undendlichen Stau durch Baustellen mit einspuriger Verkehrsführung und (gefühlt) tausend Ampeln. Und als mein Navi mich in die Mala Stepanska führen sollte, fand sie eine falsche Straße gleichen Namens, weil die kleine Nebenstraße (in der mein Hotel liegt) offensichtlich nicht vertreten war. Was blieb mir anderes übrig, als ein Taxi anzuhalten und vorausfahren zu lassen. Dafür verlangte der Fahrer nur 5 €, was ich als sehr nett empfand.

IMG_8837Mein Hotel Cristal Palace mit seiner modernen Fassade und dem sehr IMG_8833 dunkel gehaltenden Zimmer. IMG_8836

Zunächst noch kurz etwas zur Prager Geschichte (Aus Wikipedia):

„Um 1230 wurde Prag zur Residenzstadt des Königreichs Böhmen und im 14. Jahrhundert als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches zu einem politisch-kulturellen Zentrum Mitteleuropas.“ Und an anderer Stelle: Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erblühte die Stadt als Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wirtschaftlich, kulturell, politisch und auf vielen weiteren Gebieten. Hier wurde 1348 die Karls-Universität als erste deutschsprachige Universität in Mitteleuropa gegründet. Durch den Bau der Prager Neustadt im selben Jahr wurde die Agglomeration mit weit über 40.000 Einwohnern viertgrößte Stadt nördlich der Alpen und hinsichtlich ihrer Fläche drittgrößte Stadt in Europa. Ab dem Jahr 1419 wurde sie jedoch in den Hussitenkriegen schwer erschüttert und teilweise zerstört.

Ich bin dann etwas durch die Stadt gebummelt und habe mir das Neue Rathaus angesehen, eines der geschichtsträchtigsten Wahrzeichen Prags und wenn man so will ganz Europas, denn hier fand der 1. Prager Fenstersturz statt von insgesamt dreien, (scheint wohl eine Tradition gewesen zu sein, hier in Prag), der den Hussitenkrieg auslöse.

IMG_8845 Das neue Rathaus, Schauplatz des 1. Prager Fenstersturzes im Jahre 1419.

Hierzu Näheres wiederum aus Wikipedia:

„Der erste Prager Fenstersturz steht am Anfang der Hussitenkriege. Am 30. Juli 1419 stürmten Hussiten, Anhänger des vier Jahre vorher in Konstanz auf dem Scheiterhaufen als Ketzer hingerichteten Jan Hus, das Neustädter Rathaus am Karlsplatz in Prag, um dort gefangene Glaubensgenossen zu befreien. Dabei warfen sie zehn Personen aus dem Fenster: den Bürgermeister, zwei Ratsherren, den Stellvertreter des Richters, fünf Gemeindeältere und einen Knecht. Die Gestürzten wurden anschließend mit Hiebwaffen getötet, die die wartende Menge, unter der Kleidung verborgen, mitgebracht hatte. Ein weiterer Ratsherr starb in der Folterkammer. Der Volksaufstand war von radikalen Reformanhängern mit dem Prediger Jan Želivský an der Spitze vorbereitet worden.“

Zu den Hussitenkriegen auch noch mehr Details (aus Wikipedia):

„Der Begriff Hussitenkriege bezeichnet eine Reihe von Auseinandersetzungen und Schlachten in den Jahren 1419 bis 1434 bzw. 1439 auf dem Gebiet des damaligen Königreichs Böhmen. Unter dem Begriff Hussiten werden mehrere reformatorische beziehungsweise revolutionäre Strömungen zusammengefasst, die sich nach der Verbrennung des Theologen und Reformators Jan Hus auf Beschluss des Konzils von Konstanz im Jahre 1415 herausgebildet hatten. Sie wurden von den meisten böhmischen Adeligen unterstützt und richteten sich hauptsächlich gegen die böhmischen Könige, die damals gleichzeitig das Amt des römisch-deutschen Kaisers bekleideten, und die römisch-katholische Kirche, in deren Namen der Papst 1420 zu einem Kreuzzug gegen die Hussiten aufgefordert hatte.“

Was soll man dazu sagen? Immer wieder die Katholische Kirche, die zu Kriegen und Blutvergießen angestiftet hat!

„Ende des 16. Jahrhunderts machte Kaiser Rudolf II. Prag wieder zur Residenzstadt. Von dieser Zeit zeugen prachtvolle barocke Palais und Kirchen. Durch den zweiten Prager Fenstersturz wurde dann der Dreißigjährige Krieg ausgelöst, und auch der Siebenjährige Krieg hinterließ Spuren.

IMG_8842 IMG_8841 IMG_8839 Dann habe ich mir noch die Kirche St. Ignatius von Loyola angesehen,…

IMG_8846 …bevor ich dann neben dem Neuen Rathaus ein Kellerrestaurant fand,  IMG_8848 wo ich mir ein köstliches tschechisches Bier IMG_8847 gönnte und mich für ein IMG_8850 Tartar entschied, was man kaum noch in Deutschland bekommt.

Am Abend musste ich mir dann natürlich noch das wichtige Europameisterschaftsspiel Deutschland-Holland im Fernsehen ansehen, wobei ich nur einen Tschechischen Sender fand, der es übertrug.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Es regnet, so dass ich zunächst Zeit hatte, meinen gestrigen Tagesbericht zu schreiben. Obgleich es fast den ganzen Tage geregnet oder zumindest genieselt hatte, bin ich – begleitet von meinem Regenschirm – über drei Stunden durch Prag gewandert. Es hat sich wirklich gelohnt, wie die nachfolgenden Bilder zeigen:

IMG_8851 Das neue Rathaus

IMG_8852 Stolze Bürgerhäuser entlang der Moldau IMG_8855 Das Nationaltheater

Keine Ahnung, wie dieses Denkmal heißt  IMG_8856

IMG_8858  Die Moldau mit der Karlsbrücke IMG_8859Friedrich Smetana

                     IMG_8862 IMG_8861 Herrliche Gebäude am Beginn der Karlsbrücke.

Und auf der Brücke versuchen Künstler IMG_8863 und IMG_8864 kleine Händler an das Geld der Touristen aus aller Herren Länder (auch bei Regen!) zu gelangen.

IMG_8865 Manche scheinen sich damit eine goldene Nase verdient zu haben, bzw. sich einen IMG_8866 goldenen Porsche leisten zu können. Daher wohl auch der Name: das goldene Prag.

Die Prager Burg oder auch Hradschin, es soll die größte Burganlage der Welt sein  IMG_8869 hier der Blick auf den Ehrenhof IMG_8871 IMG_8872 IMG_8877 IMG_8870 Der Palast des Erzbischofs, direkt neben der weltlichen Machtzentrale. IMG_8873 Mächtige und prächtige Gebäude reicher und einflussreicher Fürstenfamilien, die sich hier oben ansiedelten, wie z. B. die Schwarzenbergs, die auch das Palais Schwarzenberg in Wien ihr Eigen nennen. Karel Schwarzenberg ist heute Außenminister Tschechiens. IMG_8874 Der Schwarzenberg-Palast.

IMG_8884 Der großartige St. Veits Dom auf dem Hradschin mit seinem imposanten Kirchenschiff… IMG_8879 IMG_8883IMG_8880 …und seinen herrlichen Fenstern. IMG_8882

IMG_8887 Gegenüber dem Dom ist der Sitz des Tschechischen Präsidenten = Kirche und Regierung direkt nebeneinander.

Gerne hätte ich mir den Ort angesehen, an dem der 2. Prager Fenstersturz geschehen ist, doch den habe ich nicht finden können.

IMG_8889 IMG_8890 Es ist schon viel Gold, was da am Dom glänzt.

IMG_8892 IMG_8899 IMG_8901 IMG_8902 Diese Miniaturen von Berufen (nur eine kleine Auswahl) an einem Seitentor haben mir besonders gut gefallen.

Der Veits-Dom von der Rückseite IMG_8904 und in dieser IMG_8905 St. Georgs Basilika fand am Tag meines Besuches ein interessantes Konzert statt, das ich mir gerne angesehen hätte.

IMG_8868 Ein letzter Blick von der Burg auf Prag. IMG_8906 Dann wurde es auch schon wieder feucht von oben, IMG_8907 doch das hat den strammen Wächter nicht im Geringsten gestört.

IMG_8912 Die Nikolauskirche IMG_8914 Das Wallenstein Palais, heute Sitz des Senats IMG_8910 Schöne Oldtimern vor schönen Gebäuden.

IMG_8916Die Moldau mit der Karlsbrücke von der nördlichen Seite. IMG_8917 Das Rudolfino Konzerthaus.

IMG_8918 Die Philosophische Fakultät  IMG_8920 Die Staue von Antonin Dvorak

IMG_8921 Das ist ein heute lebender Musiker in Prag, sicherlich noch nicht so berühmt und daher noch nicht als Statue versteinert, sondern ganz lebendig.

IMG_8923Der Prager Altstadtring mit „Public View“ zur Euro 2012

IMG_8924 und einem Hochzeitspaar, das gerade aus dem Rathaus kam.

IMG_8925 IMG_8928 Davor die Stretch-Limousinen für Hochzeitspaare

IMG_8929 Das Prager Rathaus mit der astronomischen Uhr. Näheres aus Wikipedia:

„Die Prager Rathausuhr, auch Aposteluhr oder Altstädter Astronomische Uhr, tschechisch Pražský orloj oder Staroměstský orloj (aus lateinisch horologium ‚Uhr‘), ist eine weltweit bekannte astronomische Uhr aus dem Jahr 1410, die sich in Prag an der Südmauer des Altstädter Rathauses befindet. Sie ist ein Meisterwerk gotischer Wissenschaft und Technik und ein wertvolles Kulturdenkmal.“ IMG_8932 IMG_8933 IMG_8934 IMG_8935 Zahlreiche Kirchen und schöne Häuser begleiteten mich auf meinem Weg zum Wenzelsplatz

IMG_8936 IMG_8938 Live-Auftritt in einem Modeladen mit DJ und Models, was sehr viel Aufmerksamkeit erregte.

IMG_8940 Auch das sah ich in Prag: Eine Sammelaktion zugunsten des Freiheitskampfes in Syrien.

IMG_8942 Und dann war ich auf dem Wenzelsplatz (eigentlich kein Platz, sondern ein breiter Boulevard), wo mittendrin zwei ausrangierte Straßenbahnwagen als Cafe dienen.IMG_8943

IMG_8944 Hier der Wenzelsplatz in seiner vollen Größe und da findet man auch das IMG_8945 Denkmal von Jan Palach, der sich hier mit Benzin übergossen und damit die Revolution von 1969 ausgelöst hat.

Hierzu Näheres wiederum aus Wikipedia:

„Am 16. Januar 1969 verbrannte sich der tschechoslowakische Student Jan Palach selbst und lief in Flammen stehend vom Nationalmuseum auf den Wenzelsplatz. Er protestierte damit gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei im Jahre 1968 und der daraus resultierenden Niederschlagung des Prager Frühlings. Heute erinnert ein Denkmal an der Stelle unterhalb der Wenzel-Statue, wo Palach zusammengebrochen sein soll, an die Geschehnisse. – Im folgenden Monat wiederholte Jan Zajíc diesen öffentlichen Protest an der gleichen Stelle.“

Und an anderer Stelle:

„Eine offizielle Veröffentlichung des Abschiedsbriefs Palachs fand nicht statt, aber in der Nacht auf den 20. Januar wurden Plakate an die Wände geklebt, die seinen Wortlaut enthielten:

Da unser Land davor steht, der Hoffnungslosigkeit zu erliegen, haben wir uns dazu entschlossen, unserem Protest auf diese Weise Ausdruck zu verleihen, um die Menschen aufzurütteln. Unsere Gruppe ist aus Freiwilligen gebildet, die dazu bereit sind, sich für unser Anliegen selbst zu verbrennen. Die Ehre, das erste Los zu ziehen, ist mir zugefallen, damit erwarb ich das Recht, den ersten Brief zu schreiben und die erste Fackel zu entzünden.

Die Nachricht stellte ferner in Aussicht, dass „weitere Fackeln in Flammen aufgehen würden”, wenn nicht die Zensur wieder aufgehoben und die Verbreitung der Zprávy (Nachrichten), eines unter sowjetischer Kontrolle verfassten und in der DDR gedruckten Nachrichtenblatts, eingestellt werden würde. Über die Gruppe, der Jan Palach angehörte, ist jedoch nie Genaueres bekannt geworden.

Jan Palach erlag am 19. Januar 1969 seinen starken Verbrennungen.

Noch am Nachmittag des Todestages von Palach strömten rund 200.000 Menschen auf dem Wenzelsplatz zusammen, um an der Stelle, an welcher Palach zu Boden gefallen war, Kränze niederzulegen. Unter der Führung von Palachs Kommilitonen begab sich die Menge quer durch die Prager Altstadt zur Philosophischen Fakultät der Karls-Universität, wo sie den Platz vor dem Hauptgebäude der Fakultät – welcher den Namen „Platz der Roten Armee” trug – durch das Auswechseln der Schilder in „Jan-Palach-Platz” umbenannte. Diese Maßnahme wurde von der Staatsführung umgehend rückgängig gemacht, so dass eine offizielle Umbenennung erst nach der Samtenen Revolution von 1989 erfolgte.

Alexander Dubček erlitt auf die Nachricht von Palachs Tod einen Nervenzusammenbruch. Die Sowjetunion zog es vor, diesen Vorfall nicht zu kommentieren, wenngleich die TASS von einer „antisozialistischen Provokation” sprach. Allerdings bemühte sich das Zentralkomitee der KPČ wenig später, die Tat Palachs herunterzuspielen, indem es eine offizielle Erklärung herausgab – bereits zuvor war versucht worden, Palachs Tat als die Handlung eines psychisch kranken oder eines nicht aus freien Stücken handelnden Menschen hinzustellen. In der offiziellen Erklärung wurde behauptet, Palach habe sich eigentlich mit einer – aus Westdeutschland bezogenen – Mixtur überschütten wollen, die auch unter Feuerschluckern Verwendung finde und keine ernsthaften Verbrennungen anrichten hätte können. Jedoch hätten seine Kommilitonen ohne sein Wissen die Mixtur durch Benzin ersetzt.

Nach einer Schweigeminute im ganzen Land am 24. Januar und nach feierlicher Aufbahrung in der Karlsuniversität zu den Füßen einer Statue von Jan Hus wurde Palachs Begräbnis zu einer Massendemonstration, an der sich über 10.000 Menschen beteiligten.

Jan Palach wurde zu einem Märtyrer für eine freie Tschechoslowakei und zu einer starken Symbolfigur. Nicht zuletzt deswegen wurde er 1973 auf Druck der tschechoslowakischen Behörden auf den Friedhof der Stadt Všetaty umgebettet, in der zur Vermeidung von Kundgebungen und Gedenkveranstaltungen durchfahrende Züge alljährlich um den 16. Januar herum nicht halten durften und welche in dieser Zeit nur eingeschränkt mit dem Auto zugänglich war. Jan Palach wurde erst nach der Samtenen Revolution wieder zurück auf den Prager Olšany-Friedhof umgebettet.[2]

Bereits am 22. August 1969 benannte der Astronom Luboš Kohoutek einen Asteroiden nach Jan Palach (1834 Palach). An der Stelle vor dem Nationalmuseum, an welcher Jan Palach fiel, ist heute ein Metallkreuz in das Pflaster eingelassen, welches allerdings einige Meter von der eigentlichen Stelle entfernt liegt, da dort eine dreispurige Straße verläuft. Unweit davon befindet sich unterhalb des Wenzelmonuments eine Gedenkstätte für Jan Palach und Jan Zajíc. Das Denkmal stammt von dem Bildhauer Olbram Zoubek.“

IMG_8946 IMG_8947 Der Wenzelsplatz mit dem Denkmal des Wenzels von Böhmen ist immer noch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen.

IMG_8948 Das Nationalmuseum bildet den Anfang bzw. das Ende des Wenzelsplatzes. IMG_8950 Der Wenzelsplatz in seiner vollen Länge.

IMG_8952 IMG_8951 IMG_8953 IMG_8956  Am Abend habe ich mir in „Schweiks Restaurant“ eine lecker Ente gegönnt.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, im National Marionetten Theater „Don Giovanni“ anzusehen, über das ich herrliche Kritiken gelesen hatte, doch ich hatte auch gelesen, dass es schwer zu finden ist. Und so war es denn auch. Selbst im National Theater konnte man mir nicht sagen, wo es sich befindet. Das war natürlich sehr schade.

4. Etappe: Entlang der Moldau nach Österreich

Freitag, der 15. Juni 12

Wie schon auf der ganzen Fahrt durch Tschechien hatte mein Navi Probleme, die kleinen Straßen zu finden. Offenbar hatte ich mir damals nur eine Westeuropa-Version gekauft, bei der in den osteuropäischen Staaten nur die Hauptstraßen angezeigt werden.

Ich fuhr also erneut blind durch „Böhmische Dörfer“, denn die Karte, die ich bei mir hatte, war auch nicht die beste. Doch landschaftlich war die Region sehr schön, wie ich ganz Tschechien als eine sehr reizvolle Hügellandschaft kennen- und schätzen gelernt habe.

Eigentlich wollte ich von Prag nach Karlstein fahren, doch das habe ich – siehe oben – nicht gefunden, zumal ich ja auch keine Autobahnen bzw. Hauptstraßen fahren wollte. Ich fand allerdings auch keine Straßenschilder, auf denen ich den Ort finden konnte. A pro pos Namensschilder: Da hatte ich schon so meine Herausforderungen, denn wenn man die Sprache nicht spricht und tschechische Orte nicht lesen, geschweige denn, sich merken kann, liest man immer nur „Bahnhof“ und kann sich somit leicht verfranzen. Da werde ich mir demnächst wohl mal eine Navi-Version kaufen müssen, die auch Details der osteuropäischen Straßen beinhaltet. Dennoch bin ich an einem sehr schönen Stausee vorbeigekommen, wie man hier sieht:

IMG_8965 IMG_8960 Das andere Ende der Talsperre. IMG_8959 IMG_8961 Und auf dem Überlaufventil hatte man eine Figur postiert.

IMG_8967 Schöne alte Güter  IMG_8968 und herrliche Felder…

IMG_8971 …sowie reizvolle Kirchen habe ich entdeckt. IMG_8972 Diese hoch auf dem Gipfel konnte man leider nicht besichtigen… IMG_8973…und auch diese war geschlossen.IMG_8974

Farbenfrohe Felder…IMG_8975 IMG_8976 IMG_8977…und reizvolle Flusslandschaften.

IMG_8978 Oder wie gefällt Ihnen diese nette Dame auf einem Dach in Budweis?

IMG_8979 IMG_8980 Das Kloster Zlata Koruna konnte ich nur kurz besichtigen, sonst hätte ich noch eine weitere Stunde auf eine Führung warten müssen

Die Erläuterung fand ich nur in Tschechisch und Englisch, IMG_8982 daher jetzt aus Wikipedia:

„Das Kloster Zlatá Koruna (deutsch Kloster Goldenkron) befindet sich im gleichnamigen Ort Zlatá Koruna im Okres Český Krumlov in Tschechien. Das Kloster Goldenkron wurde 1263 von König Přemysl Ottokar II. gegründet und mit Mönchen des niederösterreichischen Zisterzienserklosters Heiligenkreuz besiedelt. Es gehörte damit der Filiation der Primarabtei Morimond an. Damit kamen auch Ottokars Bemühungen um eine Integration der böhmischen und babenbergischen Länder zu einem neuen, einheitlichen Staat zum Ausdruck. Da das Klostergut unmittelbar an die witigonischen Besitzungen in Südböhmen angrenzte, wird vermutet, dass Ottokar mit der Gründung des Klosters auch die weitere Expansion der Witigonen behindern wollte. Zur wirtschaftlichen Ausstattung schenkte Ottokar dem Kloster umfangreiche Ländereien in den Regionen Netolitz und Poletitz. Das Kloster wurde zunächst als Heiligenkron (Svatá Koruna) bezeichnet, der Name Goldenkron (Zlatá Koruna) ist erstmals 1315 belegt.“

IMG_8984 Der Innenhof des Klosters Zlata Koruna IMG_8986

IMG_8987 Der sehr schöne Ort Ceske Krumlov, den ich leider nur im Vorbeifahren genießen konnte, denn es herrschte schrecklicher Verkehr.

IMG_8988 Hier beginnt auf der hier noch als Flüsschen zu bezeichnenden Moldau(Vltava) ein Paradies für Paddler und Schlauchbootfahrer IMG_8989 IMG_8991

IMG_8992 Das ebenfalls reizvolle Städtchen Rozmberk (Rosenberg) an der Moldau mit zwei Burgen zieht ebenfalls viele Wassersportler an. IMG_8993

IMG_8998 Doch nun verlasse ich Tschechien und reise nach Österreich ein, obgleich die ganze Region einen längeren Aufenthalt und ein genaueres Kennenlernen verdient hätte, denn heute Abend will ich ja in Wien sein. Also fahre ich weiter nach Linz und von dort entlang der Donau durch die schöne Wachau nach Wien.

IMG_9001 Da es von Linz nach Wien entlang der Donau doch weiter ist, als ich gedacht und kalkuliert hatte, musste ich mich etwas sputen und so blieb keine Zeit, unterwegs anzuhalten und sich einige Orte anzusehen. IMG_9003 Daher sind fast alle Fotos nur aus dem Auto heraus aufgenommen. Selbst berühmte Sehenswürdigkeiten, wie das Kloster Melk IMG_9006 oder den Ort Dürnstein IMG_9009 habe ich daher nur im Vorbeifahren wieder einmal gesehen. (Man hat halt nie genug Zeit, sich alles anzusehen oder wieder einmal anzusehen, wenn man schon einmal vor Jahren dort gewesen ist.)

5. Etappe: Wien

Und nun bin ich also in Wien im Hotel Meininger, das Nils für uns gebucht hatte. IMG_9018

IMG_9012 Das ***Hotel Meininger und IMG_9013 mein modernes und zweckmäßiges Zimmer, das ich mir mit meiner Enkelin Lena teilen werde.

Spät kam dann auch die Familie aus München an, die 1 ½ Stunden im Stau gestanden hatten. (Die Armen!) IMG_9017

Wir wollten dann im benachbarten Biergarten „Bunkerei“ noch eine Kleinigkeit essen, doch die hatten um 22:30 Uhr die Küche geschlossen, also gab’s für mich kein Abendessen!

Samstag, der 16. Juni 12

Nach einem leichten Frühstück im Hotel für 5,50 € pro Person machten wir uns auf den Weg, Wien zu erkunden.

IMG_9019 Noch sehen sie ja ganz entspannt aus, denn es waren auch noch keine 34 ° Celsius, wie später am Tag.

IMG_9021 Die Votivkirche von außen IMG_9022 IMG_9024 und von innen.

IMG_9025 IMG_9031 Herrliche Kirchenfenster… IMG_9028 …ein mächtiger Sarkophag sowie IMG_9026 ein toller Altar machen die Votivkirche wirklich sehenswert.

IMG_9033 IMG_9032 Im gegenüberliegenden Park steht ein Steintisch mit Stühlen von verschiedenen Ländern.

IMG_9035 Von den herrlichen alten Prachtbauten machten wir natürlich Fotos, z. B.IMG_9037 vom Burgtheater oder IMG_9038 dem Rathaus, (mit Partyzelten). IMG_9039 Manche Menschen leisten sich halt teure Fiaker, um Wien kennenzulernen und manche müssen zu Fuß gehen… IMG_9041  IMG_9036…um schöne blühende Bäume zu bewundern,  oder künstliche Olivenbäume…IMG_9042 IMG_9043 IMG_9045 …im Theseustempel (nicht in Athen), sondern in Wien.IMG_9046 Kleine Entenfamilie mit Nachwuchs… IMG_9047 …und große Reiterstandbilder  IMG_9048 mit Besuchern.

IMG_9049 Die Hofburg ist so groß, dass sie gar nicht auf ein Foto passt.

IMG_9050 Sie wird nicht nur von Touristen aus München und Rendsburg besucht, sondern aus aller Herren Länder.

IMG_9051 Prunk wohin man blickt und immer wieder IMG_9054 Reiterdenkmäler von allen möglichen Kaisern und Königen oder Kriegsherren.

IMG_9052 Dann haben wir uns die Nationalbibliothek angesehen, die die schönste der Welt sein soll.

IMG_9055 Sie umfasst nicht nur uralte und wertvolle Bücher,  IMG_9062 sondern auch zahlreiche IMG_9071 Globen und Statuen. IMG_9072 Insgesamt umfasst die Nationalbibliothek an die 8 Mio. Exemplare.

IMG_9059 Ein Blick zur Decke kann auch nicht schaden. Noch einige Eindrücke von der herrlichen Nationalbibliothek:

IMG_9073 IMG_9074 IMG_9078 IMG_9060 IMG_9061  IMG_9063 IMG_9070

IMG_9080 Schon wieder ein Paparazzo! Nein, in Wien gibt es offenbar auch Mamarazzis…IMG_9082

IMG_9081Eine kleine Erfrischung gefällig? Aber nicht aus diesem Brunnen, sondern oben im Kaufhaus gibts ein Café… IMG_9083 …mit Blick auf den Stephansdom. IMG_9084 Offenbar gibt es Wichtigeres, als den Stephansdom zu betrachten. IMG_9085

IMG_9087 IMG_9088 Bei allen berühmten Kirchen, wird auch am Stephansdom laufend renoviert.

Und der Besucheransturm ist auch hier sehr sehr groß! IMG_9089 

IMG_9091 Ein Kerzenmeer (für 70 Cent das Stück!) IMG_9094 der herrliche Altar.

Soviel Besichtigungen machen hungrig und da geht man am besten zum „Figlmüller“, wo es die größten Wiener Schnitzel gibt. IMG_9097 IMG_9096 Sind die Teller zu klein oder die Schnitzel zu groß?

Nur Nils und Lena IMG_9100 haben es geschafft. IMG_9101 Den Rest hätte man auch als „Doggybag“ mitnehmen können.

Nach so viel Essen muss man wieder Besichtigungen unternehmen, um zu verdauen. IMG_9102 Wir hatten wieder Kraft für die vielen Prachtbauten: IMG_9103 Einer schöner als der andere.

 IMG_9104 Dieser kleine Laden mit witzigen Sprüchen hat uns natürlich gereizt.

IMG_9105 Dann gehört auch das Hundertwasserhaus zum Pflichtprogramm einer Wien-Tour. IMG_9106IMG_9108 Perspektive vor und IMG_9111 IMG_9112 IMG_9110 IMG_9113 Retrospektive im Hundertwasserhaus

IMG_9114 Schon von weitem zu hören und zu sehen: eine Loveparade. IMG_9119 Wie üblich ziemlich schräg und mit viel nacktem Fleisch IMG_9125 IMG_9126

IMG_9136 IMG_9127 IMG_9128 Danach ging’s weiter durch Wien mit seinen phantastischen Gebäuden und Kirchen.

 Und überall:  IMG_9134 Touristen!

Vor dem „Meindl“ hatte man eine Bühne in Form einer Kaffeemaschine aufgebaut, wo Laienschauspieler proben können.IMG_9131 IMG_9129 IMG_9132 Schauspielern und Besichtigungen… IMG_9135 IMG_9139 …machen müde… IMG_9133 …und diese Auslagen machen Appetit auf was Süßes.

Also auf ins Central-Café, um sich an leckeren Apfelstrudel, IMG_9142 IMG_9143 Kaiserschmarrn und IMG_9140 Sachertorte zu laben.

IMG_9149 Oder an einer erfrischenden Weinschorle

Gestärkt und erfrischt gings danach in die herrliche Einkaufspassage am Freyung Platz. IMG_9150 IMG_9151   IMG_9154

Ich kannte bisher nur eine Stadt im Bayerischen Wald, die Freyung heißt, und daher habe ich mal wieder bei Wikipedia nachgeschaut und dies gefunden:

„Die Freyung ist einer der größten und berühmtesten Plätze in der Wiener Altstadt. Sie befindet sich zwischen dem Platz Am Hof und dem Schottenstift im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.

Der Name des Platzes entstand erst später. Ursprünglich hieß er Gegend bei den Schotten. Diese Bezeichnung spielte auf das Kloster an, welches 1158 von irischen Mönchen erbaut wurde, die unter Heinrich Jasomirgott nach Wien geholt wurden. Das Schottenkloster gewährte Befreiung von der städtischen Gerichtsbarkeit, daher kommt wahrscheinlich das Wort „Freyung“. Eine andere Erklärung könnte die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Freyung sein: Friedhof („Freithof“, also umfriedeter (Kirchen-) Hof, der unter anderem auch zur Bestattung diente, aber auch als Marktplatz und Gerichtsplatz fungierte).“

Man kann nicht umhin, in dieses Guckloch zu schauenIMG_9152 und sieht dann das: IMG_9153 Cleveres Marketing! Kann man da nur sagen!

IMG_9156 Das Burgtheater bei Sonnenuntergang. IMG_9158 IMG_9159 Und dann noch das Parlament am Abend. IMG_9161

Man kann sie sich alle gar nicht merken, die Namen der vielen Museen und Paläste. IMG_9162

IMG_9166 Den Abschluss des Tages haben wir im herrlichen Museumsquartier genossen, IMG_9164 IMG_9167 bevor uns dann ein Familientaxi  ins Hotel gebracht hat.

 Sonntag, der 17. Juni 12

Heute wollten wir nicht im Hotel frühstücken und haben uns daher ein nett aussehendes Cafe am Freyung ausgesucht. IMG_9170 Doch leider hat es nicht ganz unseren Erwartungen entsprochen.

IMG_9171 Auf geht’s in die Hofreitschule.

IMG_9172 Die Diekmann-Family in der Hofreitschule.  IMG_9176A IMG_9179 IMG_9174 Hier auch mal mit Opi.

Wenn man in Wien ist und nicht im berühmten Hotel Sacher war und eine echte Sachertorte genossen hat, war man nicht in Wien!

IMG_9185 Die Diekmanns waren also im Sacher und haben Sachertorte IMG_9182 gegessen. Also sind sie in Wien gewesen!

IMG_9181 Vor dem Hotel Sacher IMG_9189 und vor der Staatsoper.

IMG_9191 Der große Goethe und der kleine davor. IMG_9193 Goethes Enkelinnen?

IMG_9199 Oder sind das Mozarts Töchter?

Die neue Hofburg im Burggarten mit seinen vielen Engelchen. IMG_9204

Vorbei am Schmetterlingshaus IMG_9207 und dann zurück ins Hotel, denn wir müssen ja alle noch weit fahren.

Und damit ging ein sehr schönes Familien-Wochenende in Wien zu Ende. War wunderschön und eigentlich viel zu kurz! Servus Wien!

6. Etappe: Heimreise mit Hindernissen

Ich hatte ja eigentlich beabsichtigt, heute noch bis nach Krakau in Polen zu fahren und hatte dort auch schon ein Hotel gebucht, doch da bin ich nicht hingekommen.

Obgleich ich mir noch an einer Tankstelle in Österreich eine Landkarte von Tschechien gekauft hatte, habe ich mich dennoch auf mein Navi verlassen, zumal es die Autobahnen auch gut anzeigte. Doch dann hat es mich wirklich in die Irre geführt: Es wollte unbedingt in Richtung Süden fahren, obwohl Krakau nordöstlich liegt, und so landete ich plötzlich auf einer Autobahn, die mich zurück nach Brno (Brünn) bringen wollte. Da entschloss ich mich, Krakau zu vergessen, denn da wäre ich erst lange nach Mitternacht angekommen und da es ein kleines Hotel war, hätte ich dann womöglich vor verschlossener Tür gestanden und das wollte ich nicht. So fuhr ich dann über kleine Nebenstraßen bis nach Opava, wo ich im Hotel Koruna, einem in die Jahre gekommenem Stadthotel für ca. 45 € übernachtete.

Statt Abendessen – das Hotelrestaurant hatte schon geschlossen – kaufte ich mir in einer Vinothek am Hotel eine Flasche Rotwein und süffelte diese aus, während ich mir nebenbei die Fußball-Europameisterschaft anschaute.

IMG_9208 Hotel Koruna in Opava

Montag, der 18. Juni 12

Über Bruntál fuhr ich durch eine wunderschöne und bergige Landschaft Mährens bis in den kleinen Ort Losiny wo ich dieses kleine IMG_9209 IMG_9211 Schloss- oder Gutsanwesen bei Sumperk fand.

IMG_9212 Der Ort Otmuchov in der Nähe von Nysa/Polen mit dieser wunderbaren Kirche IMG_9213 IMG_9214 IMG_9216 IMG_9217

und seinem schönen Rathaus  IMG_9222

IMG_9221 IMG_9220 und sein verwunschenes Schloss.

Sehr interessant fand ich die Geschichte über das  Schloss Ratibor bei Náchod IMG_9223 IMG_9224 IMG_9225 Als ich diese Steinsäule sah, wurde ich neugierig, wieso das Schloß Ratibor zu Schaumburg-Lippe gehörte und habe natürlich bei Wikipedia nachgeschaut:

„Dorf und Kastell Ratibořice werden erstmals 1388 als Besitz des Vaněk von Žampach erwähnt. 1464 gehörten sie zur Herrschaft Rýzmburk, jedoch soll 1534 das Kastell verlassen gewesen sein. 1582 erwarb es Jaroslav Smiřický von Smiřice und inkorporierte es in seine Herrschaft Nachod, mit der es bis in die Neuzeit verbunden blieb.

Lorenzo Piccolomini ließ 1708 durch den Baumeister Andreas Tetílek aus Hohenmauth an der Stelle eines älteren Herrschaftshauses ein Barocklustschloss im italienischen Stil errichten, an das im 18. Jahrhundert ein länglicher Flügel für Bedienstete angebaut wurde. 1810–1812 wurde das Schloss als Sommerresidenz für Herzogin Katharina Wilhelmine von Sagan im Empirestil umgebaut.

Im Juni 1813 fand im Schloss eine Begegnung zwischen dem österreichischen Kanzler Metternich und dem russischen Zar Alexander statt. Zusammen mit anderen hochrangigen Persönlichkeiten führten sie hier Vorgespräche für die anschließenden Verhandlungen auf Schloss Opočno über das weitere Vorgehen der Allianz gegen Napoleon I.

Nach Wilhelmines Tod verkaufte ihre Schwester Pauline von Hohenzollern das Schloss Ratibořice zusammen mit der Herrschaft Nachod an Octavio von Lippe-Biesterfeld, der es 1842 an Fürst Georg Wilhelm von Schaumburg-Lippe verkaufte, in dessen Familie es bis zur Enteignung 1945 verblieb. Im Jahre 1864 ist hier Charlotte von Schaumburg-Lippe (1864-1946) geboren, von 1891 bis 1918 die letzte Königin von Württemberg.“

Schon interessant, was sich so in manchem kleinen Schloss für Weltgeschichten abgespielt haben.

Auf der Weiterfahrt kam ich an diesen herrlichen Mohnfeldern IMG_9227 vorbei. Ähnliche hatte ich schon vorher gesehen.

IMG_9228 Bisher kannte ich nur roten Mohn, doch diese weiße Art war mir unbekannt. Daher habe ich mich wieder einmal im Internet schlau gemacht und dabei folgendes bei Wikipedia gefunden:

„Der aus dem östlichen Mittelmeerraum stammende Schlafmohn (Papaver somniferum) oder Blaumohn ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Der Samen kann als Nahrungsmittel sowie zur Ölgewinnung verwendet werden. Die Pflanze führt außerdem einen Milchsaft, welcher in getrockneter Form Opium genannt wird. Der botanische Name leitet sich aus dem Lateinischen ab: somniferum = Schlaf bringend. Er verweist auf die Verwendung als Schlafmittel für Kinder in der griechischen Antike. Es existieren zahlreiche Zuchtsorten, die sich unter anderem durch Gehalt und Zusammensetzung der Alkaloide unterscheiden.“

Weißer Mohn ist also Schlafmohn, aus dem auch Opium gewonnen wird. Daher ist der Anbau in Deutschland verbogten, in Österreich allerdings nicht. In Polen offenbar auch nicht.

Hinter Liberec wurde die Straße wieder sehr kurvenreich und die Landschaft gebirgig. Es sind schon die Ausläufer des Zittauer Gebirges, das sich in Tschechien lt. Wikipedia Žitavské hory nennt. Es soll laut Eigenwerbung das kleinste Mittelgebirge Deutschlands sein. Auf meine Frage später an den Kellner im Romantik Hotel „Lindengarten“ wusste dieser nicht, ob es das Verbindungsstück zwischen Erz- und Riesengebirge ist. (Auf solche Fragen sollte er eigentlich eine Antwort wissen.) Ich habe also wieder einmal Wikipedia befragt und dabei folgendes gefunden:

Die Arbeitsgruppe Naturhaushalt und Gebietscharakter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig hat nun zu Anfang des 21. Jahrhunderts alle Mittelgebirge im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet zur Übereinheit Sächsisches Bergland und Mittelgebirge zusammengefasst. Zwischen Zittauer Gebirge und Sächsischer Schweiz gehört dazu das Lausitzer Bergland, das nach Meynen noch mit den sich nördlich und östlich anschließenden Lösshügellandschaften zur Haupteinheit Oberlausitz zusammengefasst worden war; nach Westen setzt sich die neue Übereinheit in den Haupteinheitengruppen Erzgebirge und Vogtland fort.“

IMG_9230 Das Romantik Hotel „Lindengarten“ in Johnsdorf im Zittauer Gebirge mit seinem IMG_9231 Biergarten, in dem ich abends noch essen konnte.

 Mein Zimmer IMG_9235 IMG_9236

Dienstag, der 19. Juni 12

IMG_9237 Der Frühstücksraum im Romantik Hotel „Lindengarten“

7. Etappe: Von Bautzen bis Berlin

Nach einem leichten Frühstück im „Lindengarten“ bin ich dann weitergefahren. Eigentlich wollte ich mir Zittau ansehen, doch eine Umleitung führte mich auf eine andere Route nach Bautzen. Diese schöne mittelalterliche Stadt ist einen Besuch wert, doch wie üblich fand ich keine Gelegenheit, einen Parkplatz zu finden oder einmal anzuhalten und ein oder mehrere Fotos zu schießen.

Bautzen wird wohl noch lange an seinem schlechten DDR-Image arbeiten müssen, da sich hier das berüchtigte Gefängnis befand. Nähere Infos wiederum aus Wikipedia:

„Im sächsischen Bautzen gab es historisch zwei Gefängnisse, die heute insbesondere für Unrecht und politische Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR bekannt sind.

Das zwischen 1900 und 1904 gebaute Zuchthaus Bautzen, später Bautzen I genannt, im Volksmund wegen der gelben Fassade Gelbes Elend, ist heute Justizvollzugsanstalt des Landes Sachsen. Etwa gleichzeitig wurde in Bautzen in der Nähe des Amts- und Landgerichtes ein Untersuchungsgefängnis gebaut, später Bautzen II genannt, welches heute eine Gedenkstätte für beide Gefängnisse beherbergt. In der Zeit des Nationalsozialismus, der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR dienten beide Gebäudekomplexe unter anderem als Gefängnisse für politische Gefangene.“

Görlitz ist das politische und kulturelle Zentrum der Sorben. Daher sind hier in der Lausitz auch alle Ortsschilder zweisprachig. Das fiel mir auch ganz stark im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kukau bei Kamenz auf, wo ich diesen Aufkleber fand:

Nicht nur auf diesem Schild verlangt der Aufkleber, wie das Kloster auf Sorbisch heißt. IMG_9241

IMG_9239 Kloster St. Marienstern in Pachnschwitz-Kukau IMG_9240

IMG_9242 Im Innenhof des Klosters St. Marienstern IMG_9243

Wikipedia schreibt über das Kloster:

„Sankt Marienstern gehört zu den wenigen Ordenshäusern, die seit ihrer Gründung derselben Bestimmung dienen. 2011 leben und arbeiten neben der Äbtissin Philippa Kraft 16 Zisterzienserinnen im Kloster und widmen sich neben dem feierlichen Stundengebet, der Seelsorge und den Arbeiten in Haus und Garten auch der Betreuung, Ausbildung und Beschäftigung behinderter Menschen, die in mehreren Wohnbereichen untergebracht sind. Teile des Klosters sind frei zugänglich. Dazu gehören: Klosterkirche, Klostergarten, Klostermuseum, Klostergaststätte und Klosterladen.

Das Kloster Sankt Marienstern wurde 1248 von den Herren von Vesta aus der Familie der Schenk von Vargula, Eigentümer der Burg und der ausgedehnten Herrschaft Kamenz, der späteren Oberlausitz im Siedlungsgebiet der Sorben gegründet und mit den Einkünften von 52 Dörfern und 2 Städten ausgestattet.

Im Jahr 1250 wurde das Kloster in den Zisterzienserorden aufgenommen und unter die Aufsicht des Klosters Altzella bei Nossen (Sachsen) gestellt. Die Markgrafen von Brandenburg, welche Bautzen und Görlitz als Lehen ihres Schwagers, des Königs von Böhmen besaßen, stellten die Abtei 1264 unter ihren Schutz. Unter dem Bischof Bernhard von Kamenz war ab 1280 die Hauptbauzeit des Klosters. Bis zum Jahre 1285 gelangte der dazugehörige Großgrundbesitz in das Eigentum des Klosters.

Als 1318 König Johann von Böhmen die Herrschaft über die Oberlausitz erwarb, übernahm er auch den Schutz des Klosters. Während der Hussitenkriege wurde das Kloster 1429 von einer Heeresgruppe der Hussiten geplündert und gebrandschatzt. Im Mittelalter erwarb St. Marienstern ausgedehnte Besitzungen (siehe „Klosterpflege“). Zur Ausübung ihrer weltlichen Herrschaft über den ausgedehnten Grundbesitz ernannten die Äbtissinnen Klostervögte, die dem Oberlausitzer Adel entstammten. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte das Kloster zu den landtagsfähigen Ständen des Markgrafentums Oberlausitz. Es wurde auf dem Landtag durch den Klostervogt vertreten.“

Die herrliche Klosterkirche von innen.IMG_9244 IMG_9246 IMG_9248

Wieder aus Wikipedia:

Die spätgotische Hallenkirche zählt zu den ältesten Gebäuden des Klosters. Der dreischiffige Bau wird durch sieben Joche gegliedert. Eine Besonderheit ist, dass der untere Teil des Südschiffes, der durch eine Mauer von der Kirche abgetrennt ist, gleichzeitig den nördlichen Flügel des Kreuzganges bildet, während sich auf dem oberen Teil die sogenannte Chorgasse befindet, die als Verbindungsgang zwischen den Wohnräumen der Schwestern und der Nonnenempore dient, die ihren Platz oberhalb des Kirchenportals im westlichen Mittelschiff hat. Das Kreuzrippengewölbe wird von zwei Reihen achteckiger Säulen getragen und ist mit teils reich verzierten Schlusssteinen versehen.“

Meine nächste Station war Torgau an der Elbe. Nachfolgend etwas aus Wikipedia über seine interessante und wechselvolle Geschichte:

„Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort unter dem Namen Torgove in einem Dokument aus dem Jahr 973. Wann der Ort eine Stadt wurde, ist nicht datiert. Zumindest aus dem Jahr 1267 findet sich eine Notiz, die von der Stadt Torgau spricht.

1344 erfolgte die Ersterwähnung der Bürgerwehr Die Geharnischten im Städtebund Torgau, Oschatz und Grimma, die in der Wurzener Fehde 1542 Berühmtheit erlangte.

1485 fand die Leipziger Teilung zwischen den Brüdern Ernst und Albert statt. Ernst machte Torgau zur Residenz seines Machtbereiches. Im März 1530 verfasste Martin Luther aus dem nahen Wittenberg gemeinsam mit Jonas, Melanchthon und Bugenhagen die Torgauer Artikel. Doch schon 1547 war es vorbei mit der Residenzstadt: Der Kurfürst Johann Friedrich verlor gegen Kaiser Karl V., und sein Fürstentum wurde dem seines Vetters Moritz in Dresden zugeschlagen.

1552 reiste Luthers Witwe, Katharina von Bora, nach Torgau, um sich vor der in Wittenberg ausgebrochenen Pest in Sicherheit zu bringen. Bei einem Kutschenunfall brach sie sich jedoch das Becken und starb drei Wochen später, am 20. Dezember 1552, in Torgau an den Folgen. In ihrem Sterbehaus befindet sich heute ein ihr gewidmetes Museum, und ihr Grabmal in der Kirche St. Marien ist eine der Torgauer Sehenswürdigkeiten.

Am 3. November 1760 fand mit der Schlacht bei Torgau auf den Süptitzer Höhen die letzte große Schlacht des Siebenjährigen Krieges statt.

Im Jahr 1811 wurde auf Befehl Napoleons die Festung Torgau ausgebaut, was jedoch nicht seine Niederlage verhinderte. Torgau fiel nach dem Willen der Sieger und den Beschlüssen des Wiener Kongresses 1815 an Preußen.

Zur Zeit des Nationalsozialismus, in den Jahren von 1943 bis 1945, war Torgau Sitz des Reichskriegsgerichts. Im Wehrmachtgefängnis Torgau auf Fort Zinna wurden über 1.000 Todesurteile verhängt und vollstreckt. Opfer der Hinrichtungen waren unter anderem Wehrdienstverweigerer, Zeugen Jehovas, Widerstandskämpfer, amerikanische Kriegsgefangene. Heute befindet sich hier ein von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten betreutes Museum.

Torgau erlangte Ende des Zweiten Weltkrieges internationale Berühmtheit, als sich am 25. April 1945 sowjetische und amerikanische Truppen an der Elbe bei der Stadt trafen und am 26. April 1945 dieses Ereignis nochmals für die Kameras nachträglich auf der zerstörten Elbebrücke in Szene setzten.“

IMG_9251 Das mächtige Schloss Hartenfels in Torgau direkt an der Elbe IMG_9253

IMG_9254 Sein schönes Eingangstor IMG_9255 und sein mächtiger Wehrturm. IMG_9257 Denkmal über die Geschichte der Elbbrücke in Torgau. Hier überquerten die Amerikaner 1945 die Elbe und trafen mit der Russischen Armee zusammen, um den 2. Weltkrieg gemeinsam zu beenden.

IMG_9259 In Jüterborg habe ich mir die Kirche angesehen, IMG_9260 in der gerade die Zeugnisse für die 6. Klasse verteilt wurde. Hatte ich auch noch nie gesehen oder davon gehört, dass die Zeugnisse in der Kirche verteilt werden und die Schüler dazu ein Konzert gaben. Hat mich sehr bewegt.

IMG_9264 Auch diese schöne Holzdecke der Kirche in Jüterborg hat mir sehr gut gefallen.IMG_9265 Was dies genau war, habe ich nicht herausfinden können, gefiel mir aaber sehr gut.

8. Etappe: Das Ende einer langen Reise

Kurz vor Berlin habe ich mich entschlossen, nicht mehr nur auf Landstraßen zu fahren, sondern die Autobahn um Berlin zu nutzen, da mir die Durchfahrt durch Berlin und Potsdam zu mühselig erschien. Ich habe in der Nähe der Spargelstadt Beelitz noch kurz getankt und dann ging´s weiter. Aber nur bis zur Raststätte „Linumer Bruch“ nördlich des Autobahndreiecks Havelland. Da wollte ich mein Navi wieder auf „Autobahn vermeiden“ umstellen, doch als ich hinter einem Lastwagen kurz anhalten musste, sah ich Dampf aus meiner Motorhaube aufsteigen. Sofort bin ich auf den nächsten freien Parkplatz gefahren und habe die Motorhaube geöffnet. Da kochte das Kühlwasser und spritze mächtig nach oben. Auf der Raststätte gab man mir nur den Rat, den ADAC anzurufen, denn Tankwarte, die einem vor Ort helfen können, scheint es in Deutschland inzwischen nicht mehr zu geben. Also rief ich den ADAC an und der meinte, es könnte ca. 1 Stunde dauern, bis Hilfe kommen würde.

Doch entgegen meiner Erwartung kam schon nach ca. 10 – 15 Minuten ein Anruf, dass der ADAC-Pannenhelfer in wenigen Minuten kommen würde und so war es denn auch. Er ließ sich erklären, was passiert war und holte seinen Wasserkanister aus seinem Wagen und ließ langsam Wasser in den entsprechenden Behälter ein, damit das kalte Wasser nicht etwa noch ein Platzen des Motorblocks verursachen würde. Nachdem er ca. 2 Liter eingefüllt hatte, sagte er mir, dass er einen neuen „Kunden“ hätte, der an der nächsten Autobahnausfahrt auf ihn warten würde. Er schlug vor, dass ich ihm bis dahin folgen sollte, um zu sehen, was mit meinem Auto passieren würde. Sollte etwas passieren, sollte ich einfach die Lichthupe betätigen.

So geschah es denn auch. Es lief anfangs ganz gut, doch kurz vor der Ausfahrt stieg der Temperaturanzeiger wieder höher und als wir die Ausfahrt erreichten und hinter dem dort liegenden Mercedes hielten, kochte es wieder unter meiner Motorhaube, wie vorher.

Da auch bei dem anderen Auto ein größerer Schaden zu sein schien, entschloss sich der ADAC-Helfer, uns bis zur nächsten Tankstelle abzuschleppen und dann einen Abschleppdienst anzurufen, der uns abtransportieren sollte. So geschah es denn auch. Der Abschleppwagen nahm den Mercedes auf seine Ladefläche und mein Auto bockte er auf und schleppte es dann hinter sich bis zu seiner Firma her. Das sah dann so aus:

Ist das nun nach 470.000 Kilometern das Ende meines geliebten Volvo C 70 Coupé? IMG_9266  IMG_9269 IMG_9272

Nun gab es zwei Möglichkeiten seitens des ADAC:

1. Ein Hotel anzurufen und ein Zimmer bestellen und den Wagen am nächsten Morgen in eine Werkstatt zu transportieren, oder 2. Einen Mietwagen zu nehmen und den Wagen in den nächsten Tagen per Sammeltransport in meine Werkstatt zu bringen. Ich entschied mich für die 2. Variante, da der Chef der Abschleppfima der Ansicht war, mein Auto hätte einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung und das würde mindestens 2 Reparaturtage dauern.

Inzwischen war es bereits kurz vor 21:00 Uhr und das Ganze hatte schon nahezu vier Stunden in Anspruch genommen. Ich bekam einen VW Turan, den ich 7 Tage auf ADAC-Kosten nutzen könnte und nur das Benzin zahlen bräuchte.

Da ich keine Lust hatte, noch drei Stunden bis nach Hause zu fahren, entschied ich mich, in Neuruppin ein Hotel zu nehmen und habe dort auch ein nettes zum günstigen Preis direkt am Ruppiner See gefunden, das Hotel „Altes Kasino“.

IMG_9278 Nachdem ich mit Hilfe eine Gastes eingeparkt (die Ausmaße des Turan waren mir noch etwas fremd), im Hotel eingecheckt und mein Gepäck aufs Zimmer IMG_9276 gebracht hatte, konnte ich auf der Terrasse ein kühles Bier IMG_9277 zur Erfrischung (und zum Runterspülen des traurigen Ereignisses mit meinem Volvo) nehmen. Ich wollte dort auch essen, doch die ersten Tropfen von oben ließen mich ins Restaurant flüchten.

Blick auf den Ruppiner See  IMG_9279 IMG_9281 und auf die Neuruppiner Kirche, die gerade renoviert wird und daher nicht zu besichtigen war.

Mittwoch, der 20. Juni 2012

Mit meinem ADAC-Leihwagen bin ich dann nach Hause gefahren und habe erst einmal meine Werkstatt informiert, dass mein Auto in den nächsten Tagen angeliefert werden würde und angeblich einen Zylinderkopfdichtungsschaden haben sollte. Stefan, der Geselle, rief beim ADAC an und gab die genaue Anschrift durch, die ich nicht im Kopf hatte und dann fuhr ich wieder in mein Daheim.

Das war nun das traurige Ende einer sehr schönen Reise nach Wien. Nun bin ich mal gespannt, ob ich mir ein neues Auto kaufen muss oder nicht. (Ich musste!)

Herzlichst Ihr Single-Reisender

Jens Diekmann