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Präsidentenpalast in Warschau

  1. Etappe: Anreise durch Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern

Donnerstag, der 13. August 2015

Eigentlich wollte ich gar nicht nach Warschau, sondern hatte geplant, heute mit der Fähre von Kiel nach Klaipėda in Lettland zu fahren, doch irgendwie hat das mit der Buchung im Internet nicht geklappt. Doch flexibel, wie ich nun mal bin, habe ich mich dann einfach in mein Auto gesetzt und bin losgefahren, wobei mir nicht ganz klar war, wie lange und wohin eigentlich. Doch nach dem alten Motto „ Der Weg ist das Ziel“ ist es mir eigentlich egal, Hauptsache, ich erlebe schöne Regionen und genieße alles.

Ohne große Vorbereitungen – außer alte Reiseführer auszugraben und schnell Koffer zu packen – bin ich so gegen 11:00 Uhr von Zuhause losgefahren. Habe meine schmutzigen gegen saubere Hemden im Waschsalon gewechselt und bei Volvo noch mal nachprüfen lassen, warum ich mein Handy im Auto nicht laden kann – jetzt geht es! – und bin dann über Gettorf und Kiel nach Schönberg gefahren. Auf dem Weg habe ich einen Halt im 20150813-5 Hagener Schloss eingelegt, wo, wie in vielen Dörfern der „Probstei“ (dazu werde ich mich später noch äußern), die „Probsteier Korntage“ zelebriert werden.

20150813-1 Das Motiv „Zirkus“ in Hagen, die seit einigen Jahren in diesem kleinen Fleckchen Schleswig-Holsteins als – nach meiner Ansicht – tolle Marketing-Idee der Touristik durchgeführt werden. Doch nicht nur im Schloss Hagen, sondern in jedem Dorf der „Probstei“ werden Stroh-Figuren aufgestellt, so auch in Fiefbergen, wo man die z. Zt. die sehr aktuellen „Mignons“ als Motiv genommen hat. 20150813-8 Das Motiv „Die Mignons“ in Fiefbergen.

20150813-6 Stroh gibt es in dieser Jahreszeit ja genug.

In Schönberg komme ich natürlich nicht umhin, das Grab meiner Eltern und meiner Patentante zu besuchen und an den Stand zu fahren, um ein Matjesbrötchen zu kaufen. Doch mitten im August – der Hochsaison – gibt es natürlich keine Parkplätze für solche billigen Brötchen-Gäste wie mich, also fuhr ich weiter bis an die 20150813-12 Hohwachter Bucht. Doch auch da gab es Matjes nur als Tellergericht zum Hinsetzen, doch diese Zeit wollte ich mir nicht nehmen und bin somit weitergefahren.

Doch nun – wie versprochen – noch einmal zurück zur „Probstei“: Dieses kleine Gebiet zwischen Laboe und Lütjenburg gehörte zu keinem Grafen- oder Herzogtum, sondern war Eigentum des Pleetzer Klosters, also eine „Probstei“. Hier herrschte im Gegensatz zu den umligenden Gütern, wie z. B. Hagen, das zweigeteilt ist in den Teil „Hagen“ mit dem besuchten Schloß und östlich der kleinen Hagener Au „Probsteierhagen“, eine große Freiheit: In der Probstei gab es – im Gegensatz zu den umliegenden Gütern – keine Leibeigenschaft. Die Bauern waren frei und hatten keinen Herren, sondern nur den Probst in Preetz, dem sie natürlich auch Abgaben zahlen mussten. Dadurch entwickelte sich eine starke Landwirtschaft und somit auch reiche Bauernhöfe. Es hatte aber auch den Nachteil, dass alle Wälder zu Äckern umgewandelt wurden (es gibt in der ganzen Probstei keinen Wald!) und niemand in die Probstei reinheiraten durfte oder nach außen sich verheiraten wollte. Das hatte wiederum eine gewisse Inzucht zur Folge und so gibt es zahllose Namen, wie z. B. Stoltenberg, die sehr oft vorkommen und alle miteinander verwandet sind. Nur die „Diekmann´s“ kamen schon im 17. Jahrhundert in die Probstei, wie ich aus alten Kirchenbüchern herausgefunden hatte. Vorher kamen sie aus der Paderborner Ecke, wo es auch heute noch Diekmann´s gibt.

Soweit eine Kurzform über die „Probstei“. Als Ergänzug noch einige Bemerkungen aus Wikipedia:

Bereits 1226 wird der Name Probstei für das Gebiet der freien Bauerndörfer zwischen Hagener Au und Mühlenau verwendet. Bis 1542 stand es unter der Gerichtsbarkeit des Propstes des Klosters Preetz. Um den Anbau und die Anlage neuer Dörfer hat sich besonders der Propst Friedrich (1246 bis 1250) verdient gemacht. Ihm verdanken die heutigen Probsteier ihren fruchtbaren Erbbesitz, ihre Vorrechte und ihren Wohlstand.“

Das Gut Weißenhaus kenne ich als heruntergekommenes Schloss (und außerdem die Ferienburg „Weißenhäuser Strand“), das ich in meinem Büchlein „Schleswig-Holsteins Hügelland entdecken“ beschrieben habe, doch heute ist es durch ein Tor versperrt, damit nur noch Luxusgäste in das 5-Sterne Hotel hineinkommen.

20150813-14 Ich machte noch einige Fotos von der Mühle in Farve, die auch bei „Gittas Landhäuser“ als Ferienwohnung zu buchen ist bevor ich dann über Oldenburg i. Holstein nach Cismar gefahren bin, wo ich mir erneut 20150813-17 das schöne alte Kloster ansehen wollte, das ich schon in meinem Büchlein „Schleswig-Holsteins Hügelland entdecken“ beschrieben habe. 20150813-18 20150813-19 20150813-21

20150813-24 In Travemünde nahm ich die Fähre, um auf die andere Seite der Trave, den „Priwall“ zu kommen, der bis zur „Wende“ für uns „Wessis“ Tabu-Zone und somit nicht erreichbar war. 20150813-25 Dort habe ich mir noch kurz das historische Segelschiff die „Pamir“ angesehen und dann – endlich – ein Matjesbrötchen gekauft!

Dann weiter in Richtung Osten. Da es langsam Zeit wurde, auch an eine Übernachtung zu denken, habe ich mein Handy genommen und bei „Booking“ nachgeschaut. Da machte das „Schloss Basthorst“ einen guten Eindruck auf mich, doch statt sofort zu buchen, dachte ich mir, dass die ganz froh wären, keine Kommission an Booking zahlen zu müssen, sondern froh wären, direkt kassieren zu können. Weit gefehlt! Als ich schließlich gegen kurz vor 18.:00 Uhr dort ankam, sagte man mir an der Rezeption, dass man mit Bookings einen Spezialvertag hätte und der Normalpreis 95 € betragen würde und nicht 74 € wie bei Booking. Das  habe ich – als alter Hotelhase – nicht kapiert und bin rausgegangen, um über mein Handy bei Booking zu buchen! Sowas ist mir noch nie passiert! Wer dafür verantwortlich ist, gehört – nach meiner Ansicht – mit dem Klammerbeutel gepudert! Da verschenkt das Hotel 1/3 des Preises, nur damit die Gäste über Booking reservieren. Alle andereen Hotels, die ich kenne, gehen genau den umgekehrten Weg. Ich brauche wohl kaum zu sagen, dass ich nicht nur konsterniert war, sondern auch noch ärgerlich darüber, dass ich nicht sofort einchecken konnte, da das Hotel nicht sofort eine Reservierungs-E-Mail von Booking bekam, sodass ich noch warten musste.

 Ich sitze jetzt im Schloss „Basthorst“ in der Nähe von Crevitz in Mecklenburg-Vorpommern – allerdings nicht im eigentlichen Schloss, sondern im Neubau des Hotels nebenan – und schreibe meinen Tagesbericht beim 3. (oder ist es schon das 4.?) Glas Wein und man muss daher alles – was ich schreibe – nicht so ernst nehmen.

Dass ich diesen Bericht nicht sofort in WordPress eingeben kann, liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass es hier kein kostenloses Wlan gibt, sondern man dafür bezahlen muss, wozu ich – natürlich!- zu geizig bin.

20150813-28 Ich bewohnte jedoch kein Zimmer im eigentlichen Schloss (wie schon erwähnt), sondern im modernen Neubau. Ein sicherlich sehr schönes Zimmer.

Diese – nach meiner Ansicht – völlig altertümliche – Geschäftspolitik fand ich auch im Restaurant wieder: Es waren sicherlich 6 Servicekräfte vorhanden, um vielleicht 20 oder 25 Gäste zu bedienen, doch mehr konnten sie auch nicht: Den linken Arm auf dem Rücken beim Einschenken kann man ja noch akzeptieren, doch eine „Gastgebermentalität“ war nicht vorhanden. Nur künstliches Lächeln habe ich gesehen (bis auf einen Kellner), sondern nur „Techniker“. Das am Nebentisch sitzende Paar war sicherlich kein Pärchen, das regelmäßig solche Lokale besucht, sondern sah eher nach Künstler oder Intellektuelle aus, die sich nur zu besonderen Anlässen ein solches Lokal erlauben. Als es zahlen wollte, bekam es die Rechnung, legte sehr dezent das Geld in die Serviette und schlich sich mehr oder weniger davon. Niemand war da, der es verabschiedete und „Danke“ sagte, doch sobald es weg war kamen 2 Kellner zum Abräumen!

Den Boss würde ich sofort feuern! (Wenn ich jetzt ins Internet käme, würde ich natürlich herausfinden wollen, wer hier „Direktor“ oder Inhaber ist und im meine Meinung schicken! Vielleicht muss man deswegen fürs Internet zahlen, damit keine negativen Äußerungen entstehen. (Doch warte: Irgendwann komme ich wieder ins – kostenlose – Internet!)

Gegessen habe ich in dem Restaurant im Neubau des Hotels, von dem man sogar einen 20150813-31 Blick auf das Schloss haben kann.

 Als Vorspeise gönnte ich mit ein Carpaccio 20150813-33 und zum Hauptgericht hatte ich mir 20150813-35 Geflügelleber bestellt, was man nicht oft angeboten bekommt. Beides hat gut geschmeckt.

Freitag, 14. August 2015

Das Frühstücksbuffet für 14 € war sicherlich toll, obgleich ich nur eine Scheibe Brot mit Leberwurst, etwas gebeizten Lachs und einen Tee getrunken habe – war natürlich meine Schuld, denn ich hätte ja viel mehr essen und trinken können. Das Hotel war insgesamt gar nicht so schlecht, wenngleich ich gerne gewusst hätte, wie man auf diese irrwitzige Preispolitik gekommen ist.

Doch ich habe mich dann wirklich gefragt, ob ich weiter an der Küste bis Danzig und dann nach Masuren fahren sollte, denn dort werde ich sicherlich die gleichen Erfahrungen (volle Hotels) sammeln. Also – flexibel wie ich bin – werde ich wohl erst nach Thorn und dann vielleicht am gleichen Tag oder einen Tag später nach Warschau fahren, denn dort war ich noch nie.

Doch der Reihe nach.

20150814-39 Zunächst bin ich durch die schöne Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns gefahren, wobei es nicht nur die „Deutsche Alleenstraße“ gibt, sondern viele Alleenstraßen, die manchmal wie ein Blätterdach wirken.

Viele ehemalige Schlösser und Herrenhäuser, die zu DDR-Zeiten ja alle enteignet und für andere Zwecke „missbraucht“ worden sind, sind inzwischen zu Hotels umgewandelt worden. Das freut mich ganz besonders, denn ich habe nach der „Wende“ an einem Gutachten mitgewirkt, in dem über die Strukturveränderung in einigen Kreisen in den „neuen Bundesländern“ Vorschläge gemacht wurden. Ich hatte seinerzeit vorgeschlagen, die Guts-, Herrenhäuser und Schlösser zu Hotels umzugestalten und daraus eine Gruppe von „Gutshaus-Hotels“ zu machen, weil sie einzeln meist zu klein waren, um sie entsprechend vermarkten zu können.

Es kam in der Regel jedoch anders. Entweder wurden sie von den ehemaligen Eigentümern zurückgekauft und umgebaut, oder von Firmem und reichen Personen erworben und ausgebaut, so dass sie eine entsprechende Größe bekamen, um wirtschaftlich tragbar zu werden und sich selbst zu vermarkten. So ja auch das Hotel Schloss Basthorst. Und das ist ein weiteres Beispiel eines Schlosses, das zum Hotel umgebaut worden ist, Schloss Kaarz.20150814-38

Dann wollte ich in Güstrow noch einen früheren Kollegen, Detlef Hertzsch, in seinem Hotel „Stadt Güstrow“ besuchen, um mal wieder „Guten Tag“ zu sagen, doch als ich vor dem Hotel hielt, machte es einen sehr geschlossenen Eindruck auf mich, sodass ich erst gar nicht ausgestiegen bin, um zu prüfen, ob es geschlossen war oder nicht, und bin weitergefahren, um zumindest 20150814-40 noch ein Foto von einem herrlichen Schloss Güstrow zu machen (das nicht zu einem Hotel umfunktioniert worden ist.)

Später habe ich dann im Internet nachgesehen und musste feststellen, dass das Hotel „Stadt Güstrow“ tatsächlich geschlossen ist.

Auf der Weiterfahrt war die Straße irgendwann wegen Bauarbeiten gesperrt, so dass ich eine Umleitung fahren musste (was mein Navi allerdings nicht auf dem Plan hatte). Manchmal haben Umleitungen allerdings auch etwas Positives, denn sonst hätte ich 20150814-46 die alte Klosterruine in Dargun nie kennengelernt, die derzeit restauriert wird.

20150814-48 Die große Kirche von Demmin ist schon von weitem gut zu sehen. 20150814-50Direkt vor der Kirche stehen zwei sehr schöne Glocken.

20150814-53 Das Kirchenschiff von der Pfarrkirche „St. Bartholomaei“ ist sehr beeindruckend. Besonders die herrlichen Kirchenfester haben mir gefallen.

20150814-56 Auch in Anklam habe ich mir den Dom angesehen, wobei mir im 20150814-59 Seitenschiff die herrlichen Stuben – oder was es auch immer sein sollen – besonders gut gefallen haben.

20150814-61 Auch der Eingang zum Hauptschiff ist bewundernswert, denn hier sollen diese grimmigen Gesichter offenbar böse Menschen davon abhalten, die Kirche zu besuchen (Obgleich gerade diese es nötig hätten, ihre Untaten zu büßen).

20150814-64Das Innere der Kirche ist verhältnismäßig schlicht gehalten worden, fand ich jedoch sehr überzeugend.

Und dann kam ich auf die Insel Usedom, da ich ja mit der Fähre über die Swine nach Polen reisen wollte.

20150814-67 Als erstes machte ich Halt an der Bockwindmühle „Pudagla“, die ich mir jedoch nicht näher angesehen habe, da ich wieder einmal zu geizig war, 2 € Eintritt zu bezahlen, damit die Eigentümer dieses historische Schmuckstück aus dem 17. Jahrhundert erhalten können.

Doch ich schaue mir ja nicht nur die von Weitem sichtbaren Dinge, sonderrn auch die kleinen und weniger spektakulären Dinge der Natur an. 20150814-68 So auch diese riesigen Hagebutten (oder was es auch immer sein mögen) und 20150814-69 dieses Erdloch (wer da wohl das Licht der Welt erblicken wollte?)

2. Etappe: Von Swinemünde nach Thorn

Was ich nicht gewusst habe war, das Swinemünde schon auf Usedom beginnt, denn plötzlich hinter Heringsdorf überfuhr ich die polnische Grenze. Ich dachte immer, der Fluss wäre die Grenze (ist es nun die Swine oder bereits die Oder? Oder heißt die Oder an ihrer Mündung Swine? (Das muss ich wohl noch näher recherchieren. Also aus Wikipedia:

„Die Świna [ɕfiːna] (deutsch Swine) ist ein Meeresarm der Ostsee, der zwischen den Inseln Usedom und Wolin (dt. Wollin) eine Verbindung zwischen dem Stettiner Haff und der Ostsee herstellt. Sie liegt in Polen und ist neben dem Peenestrom und der Dziwna (dt. Dievenow) eine von insgesamt drei solchen Seegatts. An ihrem Ausgang zur Ostsee liegt die nach ihr benannte Hafenstadt Świnoujście (dt. Swinemünde). Die Świna besitzt prinzipiell eine meerwärts gerichtete Strömung, da das Wasser der Oder hauptsächlich diesen Weg vom Stettiner Haff zur Ostsee nimmt. Bei anhaltenden Nordwinden kann sich die Strömung jedoch auch umkehren und Ostseewasser durch die Świna ins Haff drücken. Da das von der Ostsee eindringende Wasser stark sedimentbelastet ist, hat sich ein sehr seltenes Rückseitendelta (auch: rückläufiges Delta) zum Haff hin entwickelt.“

Doch genug der Theorie, Jetzt wird übergesetzt! 20150814-74 20150814-75

20150814-77 Im Hotel „Verde“ unmittelbar vor Koszalin (Küstrin) habe ich endlich eine Bleibe gefunden und frage mich, ob ich es richtig gemacht habe: zur absoluten Ferienzeit eine Entdeckungsreise entlang der Ostseeküste unternehmen zu wollen? No Sir! Kann ich da nur sagen. Alle kleinen und größeren Orte sinds voll mit Urlaubern und es dürfte wohl keine Unterkunft für einen einsamen Reisenden an einem Freitag für nur eine Nacht geben. Nur das Hotel „Verde“ in Mscice/Koszalin scheint sich auf solche Kunden eingerichtet zu haben. Also bekam ich hier auch noch ein Zimmer.

20150814-79 Und nun sitze ich in diesem sehr schönen Zimmer und schreibe meinen Tagesbericht, nachdem ich zunächst im Restaurant ein 20150814-81 Lachs-Carpaccio mit vielen Kapern und Oliven gegessen und dann einen 20150814-82Berg von gebackenen Kartoffeln mit einem Zander in Pfifferlingsrahmsauce gegessen hatte.

Samstag, 15. August 2015

20150815-85 Zunächst besuchte ich in Koszalin die Kirche mit dem 20150815-84 Denkmal des Nationalhelden Papst Johannes Paul II.

Er wird in Polen auch heute noch sehr verehrt, war er doch maßgeblich daran beteiligt, dass der Kommunismus in sich zusammenbrach und Polen durch die „Solidarnocz“ von der kommunistischen Knechtschaft befreit wurde. Und damit das gesamte sowjetische System kollabierte.

20150815-88 Das Innere der Kirche.

Heute hatte ich nur eine verhältnismäßig kurze Strecke von Koszalin nach Thorn (ca. 280 km) eingeplant, doch das war auch ganz gut so, denn einen solchen Stau habe ich noch nie erlebt. Die Straße zwischen Bialy Bor und Rzeczenicia wurde auf 7,8 km total neu gebaut. 20150815-93 Schon vor der 1. Ampel hatte sich ein kilometerlanger Stau gebildet, der mindestens eine ¾ Stunde gedauert hat, bis er durch die Ampel kam. Doch auch in der Baustelle selbst gab es immer wieder Ampeln, ich schätze mal 4 Stück, die wiederum zum Halten aufforderten. Mancher Halt wurde von manchen Autofahrern zum Bewässern der Natur genutzt, worüber die Pflanzen und Bäume bei 32 bis 34° sicherlich dankbar waren….

20150815-90 Bevor dieser Stau kam, hat mich mein Navi über eine schmale Feld- und Waldstraße an einen herrlichen Badesee 20150815-91geführt, an dem ein volles Familientreiben herrschte.20150815-92

20150815-96 Als der Stau endlich vorbei war, kam ich an dieser hübschen Kirche in Rceczenica (mir das zu merken, bzw, auszusprechen, werde ich wohl nie lernen. Dazu bin ich einfach schon zu alt und zu verkalkt!) vorbei, doch da ich in einer Kolonne des vorherigen Staus fuhr, konnte ich nicht sofort halten und bin daher bis zum nächsten Platz zum Wenden gefahren und dann wieder zurück, denn diese Fachwerkkirche wollte ich unbedingt im Bild festhalten. Leider konnte ich sie nicht von innen besichtigen, denn sie war geschlossen.

20150815-97 Ohne diese Hinweistafel hätte ich den Orts-Namen Rceczenica nie behalten können.

20150815-99 Erneut hielt ich an, als ich über den Fluss Brda kam um ihn mir näher anzusehen. 20150815-98

Doch es dauerte nicht lange, als ich den nächsten Stop einlegte. Ich wollte doch unbedingt einmal einen der fliegenden Händler kennenlernen, die nach meiner Ansicht so typisch für Polen sind. 20150815-101 Sie verkaufen entweder Pfifferlinge, Brombeeren, Marmeladen oder – wie auf diesem Stand – Honig.

20150815-103 Bei diesem Halt habe ich auch diese Statue abgelichtet (wobei ich keine Ahnung habe, was sie darstellen soll).

20150815-104 Als ich dieses Schild sah, konnte ich nicht so schnell nach rechts abbiegen und bin somit noch etwas weiter gefahren, um umzukehren, denn diese historische Stadt Chelmno hoch über der Weichsel sah mir schon bei der Fahrt über die große Weichsel-Brücke sehr reizvoll aus. Und das war sie denn auch:

20150815-105 Die mächtige Maria-Himmelfahrtspfarrkirche von außen.

20150815-108 In der sehr schönen Maria-Himmelfahrtspfarrkirche fand gerade eine Trauung statt, so dass ich nur dieses (verwackelte) Bild vom Kirchenschiff machen konnte, doch das 20150815-110 wunderschöne Seitenschiff habe ich dokumentieren können.

20150815-113 Auch die ehemalige Franziskanerkirche St. Jakobus des Älteren habe ich mir angesehen. Hier gefiel mir die Schlichtheit der Innenausstattung sehr gut. 20150815-117

20150815-122 Ein ganz besonderes Schmuckstück ist – nach meiner Ansicht – das Rathaus von Chelmno.20150815-123

20150815-126 Und auch den ehemaligen – oder noch intakten – Wasserturm will ich nicht unterschlagen.

Die Stadt hat mir außerordentlich gut gefallen und ich bin froh, diesen U-Turn gemacht zu haben, denn sonst hätte ich viele schöne Dinge verpasst. Und daher ein wenige Geschichte über Chelmno aus Wikipedia:

„Seit etwa dem 7. Jahrhundert sind menschliche Siedlungen auf dem Lorenzberg belegt. Im 9. Jahrhundert kam die Umgebung zusammen mit ganz Pomerellen unter polnische Oberherrschaft. Im frühen 11. Jahrhundert wurde eine Basilika in einer bedeutsamen Siedlung des Piastenstaates bei Kałdus erbaut. Im Jahr 1065 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1215 war er Sitz Christians, des ersten Bischofs von Preußen. 1220 wurde das Culmerland von Konrad von Masowien teilweise erobert[4] und dem ersten Bischof Christian von Preußen geschenkt; dieser wurde von den Prußen verjagt. 1226 wurde das Culmerland durch Kaiser Friedrich II. dem Deutschen Orden verliehen.[5] 1230 überließ Konrad von Masowien das umkämpfte Prußische Culmerland dem Deutschen Orden.

Im Jahr 1233 errichtete der Deutsche Orden den Ort Culm nahe einer altpreußischen Siedlung und gab Culm wie auch Thorn im selben Jahr das Stadtprivileg.[6] 1440 wurde der Preußische Bund gegründet, der sich 1453 der Krone Polens unterstellte. Von 1453 bis 1466 war die Zeit des Dreizehnjährigen Krieges zwischen dem Deutschordensstaat und dem Preußischen Bund (verbündet mit dem polnischen König). Mit dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 wurde die Stadt Teil der autonomen Provinz Preußen Königlichen Anteils und blieb bis 1472 unter polnischer Hoheit. 1473 wurde das erste Gymnasium (Höhere Bürgerschule) eröffnet.[7][8] 1525 wurden nach der Reformation im Herzogtum Preußen auch die Städte im königlichen (= königlich-polnischen) Preußen größtenteils evangelisch. Mit der Lubliner Union 1569 kam das Preußen Königlichen Anteils zu Polen-Litauen. 1594 wurde das 1233 geschaffene Kulmer Recht zusammengefasst.

Mit der Ersten Teilung Polens 1772 fiel Culm an das Königreich Preußen. Friedrich der Große gründete 1775 das Kadettenhaus.[7] In der Zeit Napoleon Bonapartes zwischen 1807 und 1815 war Kulm Teil des Herzogtums Warschau. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Culm dann wieder preußisch und blieb es bis 1920. In dieser Zeit wurde 1837 das zweite Gymnasium eröffnet.[7]

Seit ihrer Gründung stand die Stadt im Spannungsfeld zwischen (später überwiegend protestantischen) Deutschen und (katholischen) Polen. Dazu kamen die Juden, die in Kulm im 19. Jahrhundert zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung ausmachten.[9] Die Bevölkerung war gemischt mit allen darin enthaltenen Chancen und Konflikten. Im Jahr 1905 schätzte der Bürgermeister die Zahl der in der Stadt wohnenden Bevölkerungsgruppen. Er kam auf 5.131 Deutsche und 6.534 Polen.Beleg ? Er rechnete dafür die Zahlen der Volkszählung von 1905 gegeneinander. 3.876 Einwohner evangelischen Glaubens (deutsch), 284 Juden (deutsch) und von den 7.505 Katholiken gaben 971 an, ihre Muttersprache sei Deutsch. Allerdings wurden bei dieser Zählung deutsch-polnische Familien offiziell dem deutschen Bevölkerungsteil zugerechnet. Bei Reichstagswahlen setzten sich im Wahlkreis Thorn, Kulm wechselnd polnische und deutschen Wahlkreiskandidaten durch.[10]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und mit dem Versailler Vertrag kam Kulm zusammen mit dem ganzen polnischen Korridor ohne Volksabstimmung und mit Wirkung vom 22. Januar 1920 zur Republik Polen. Ein großer Teil der deutschsprachigen Bevölkerung verließ in den nachfolgenden Jahren das Land Richtung Deutschland, zum Teil freiwillig, zum Teil auf Druck der neuen polnischen Obrigkeit.“

Nach dieser eindrucksvollen Stadtbesichtigung bin ich weiter nach Thorn gefahren. Und nun bin ich in Thorn/Torun angekommen. Diese Stadt habe ich schon vor 10 oder 11 Jahren mit Liliana und Johann besucht und sie hatte mich schon damals fasziniert. Daher hatte ich hier auch über Booking das sehr gute „Hotel 1231“ gebucht.20150815-129  

20150815-137Direkt an der alten Stadtmauer und an der Schlossruine des Deutschritterordens gelegen und nur wenige Schritte zur Weichsel

Nachdem ich eingecheckt und meinen Wagen zum nahegelegenen Parkplatz gebracht hatte, hörte ich heftigen Knallen und Schießereien, sogar einige richtige Kanonenschläge waren dabei. Erst dachte ich, dass es das Begrüßungssalut des Hotels wäre und dann, dass man vielleicht zur Feier des Tages geballert hat – es ist heute Maria Himmelfahrt, und somit ein hoher Feiertag in Polen – doch es waren Kriegsschauspiele, die im Schlossgraben durchgeführt worden sind. Das hat mich dann doch erstaunt. Nicht nur, dass man ein solches Spektakel an einem kirchlichen Feiertag veranstaltet, sondern insbesondere auch wegen der vielen – verlorenen – Kriege, die Polen seit seiner Gründung immer wieder durchmachen musste. Fand ich schon eigenartig, wenn nicht sogar makaber!

20150815-133 So schaute ich es mir auch gar nicht erst richtig an, sondern machte nur ein Foto über den Rand des Grabens und ging dann in die Stadt, um sie erneut zu bewundern. Später habe ich dann im Internet lernen müssen, dass am 15. August nicht nur ein hoher kirchlicher Feiertag in Polen gefeiert wird, sondern es auch der „Tag der Streitkräfte“ ist. Der Nationalfeiertag erinnert an den Sieg über die angreifende Sowjetarmee in der Schlacht von Warschau im August 1920. (Daher die Ballerei!)

20150815-134 Doch nicht nur die alten Ruinen des Schlosses haben es mit angetan, sondern 20150815-139  20150816-163 die herrlichen Kirchen und 20150815-141 Gebäude im Zentrum. 20150815-138Auch diese und weitere Straßenmusikanten gehören zum Stadtbild von Torun.

20150815-148 Jetzt sind die Krieger müde und abgezogen, so dass ich in Ruhe mein Abendessen genießen kann: 20150815-149 Zunächst mein obligatorisches Bier zur Neutralisierung der Magensäure und Löschung des Durstes (Man hat hier sogar ein hoteleigenes Bier – oder nur ein besonderes Etikett aufkleben lassen, was auch immer: eine tolle Idee –) im Hintergrund übrigens meine nette Serviererin.

Meine Vorspeise: 20150815-153 Tartar von Crevetten. 20150815-154 Ich habe unter dem hohen Torbogen des ehemaligen Schlosses mit offenem Kamin gesessen (bei ca 28° Celsius – also ein herrlich warmer Sommerabend). 20150815-155Und das waren meine gefüllten Seezungenröllchen auf Kartoffelbrei und gelben Böhnchen.

Dazu musste ich natürlich eine Flasche Wein trinken, die ich zwar nicht ganz geschafft und den Rest mit auf mein Zimmer genommen habe (wo sie auch nicht mehr geleert wurde). Trotz der unten stattfindenden Hochzeitsfeier (war es die Hochzeit, die ich in der Maria-Himmelfahrtskirche in Chelmno gesehen hatte) habe ich ruhig und gut geschlafen.

Sonntag, 16. August 2015

Heute wollte ich nun endlich mal Polens Hauptstadt kennenlernen, doch bevor ich losfuhr, habe ich mir noch einmal Torun angesehen, denn hier könnte man auch mehrere Tage verbringen und hätte immer nur einen Teil kennengelernt. 20150816-161 Eben ritten noch Kinder auf diesem blank polierten Esel.

20150816-162 Der berühmteste Sohn der Stadt: Nicolaus Kopernikus. Auch hier etwas mehr Informationen aus Wikipedia über diesen berühmten Wissenschaftler:

„Nikolaus Kopernikus, eigentlich Niklas Koppernigk, in latinisierter Version auch Nicolaus Cop[p]ernicus (* 19. Februar 1473 in Thorn; † 24. Mai 1543 in Frauenburg), war einer der bedeutendsten Astronomen der Neuzeit. In seinem Hauptwerk De revolutionibus orbium coelestium beschreibt er das heliozentrische Weltbild des Sonnensystems, nach dem sich die Erde um die eigene Achse dreht und sich zudem wie die anderen Planeten um die Sonne bewegt. Darüber hinaus beschreibt er darin erstmals die langsame Rückwärtsdrehung der Erdachse als Ursache für die Verschiebung des Frühlingspunktes, die Präzessionsbewegung. Kopernikus war Frauenburger Domherr sowie Jurist, Administrator und Arzt im Dienste des Fürstbistums Ermland in Preußen, der sich in seiner freien Zeit der Astronomie, Mathematik und Kartografie Widmete.“

Sehr zum Ärger der Katholischen Kirche und ihrer Päpste, denn nach deren Dogma hatte sich die Sonne um die Erde zu kreisen und nicht umgekehrt!

Da heute Sonntag ist, fand in den Kirchen überall Gottesdienst statt, sodass ich keine Fotos von innen machen konnte. (Außer diesem Schnappschuss) 20150816-166

20150816-164 Das schöne Gebäude der Post.

Auch über diese Stadt möchte ich Wikipedia berichten lassen:

„Toruń ([ˈtɔruɲ] anhören?/i) (deutsch Thorn) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen. Sie liegt an der Weichsel, rund 180 km nordwestlich der polnischen Hauptstadt Warschau. Die Stadt hat rund 203 000 Einwohner, eine Universität, Chemieindustrie und ist Eisenbahnknotenpunkt mit einem bedeutenden Rangierbahnhof. Bekannt ist Toruń vor allem für seine Altstadt mit vielen Gebäuden im Stil norddeutscher Backsteingotik sowie für den Astronomen Nikolaus Kopernikus. Die Stadt ist Sitz des Woiwodschaftsmarschalls, seiner Regierung, des Woiwodschaftsparlaments (Sejmik) und des katholischen Bistums Toruń.“

Dies ist nur eine Kurzfassung.

Zum Abschluss noch einige Impressionen von dieser sehenswerten Stadt: 20150816-167 20150816-168 20150816-16920150816-170 20150816-171 20150816-174 20150816-175 20150816-176 20150816-179 20150816-178 20150815-1

Doch irgendwann muss man sich von der schönen Stadt einmal verabschieden, wenn man auch sein nächstes Ziel Warschau einmal erreichen will, obgleich es auf direkt em Wege nur ca. 180 km sind.

Die direkte Strecke ist allerdings weder landschaftlich besonders reizvoll, noch machte es Spaß, durch zahlreiche Ortschaften zu kommen, in denen man auf 40 km/h abbremsen muss, um nicht geblitzt zu werden. Also entschloss ich mich, einen kleinen Umweg über Wlozlawek zu machen, denn das liegt direkt an der Weichsel, die sich von hier bis nahezu nach Warschau zu einem breiten See erweitert. Die Straße führt zwar auch unmittelbar am See vorbei, doch zunächst versperrt ein Deich die Aussicht und dann ein langer Streifen Wald zwischen Straße und Fluss den Blick auf den See, so daß man kaum etwas sehen kann. 20150816-182 An der Stelle, wo sich die Sicht öffnet, bin ich sofort angehalten, um ein Foto zu machen. Nichts Weltbewegendes, doch immerhin konnte ich einen kleinen Eindruck gewinnen.

3. Etappe: Warschau

Mein Navi zeigte mir bis zu meinem Ziel immer ca. 8 weniger Kilometer nach Warschau an, als ich auf den Straßenschildern las. Nun, wird wohl ein Vorort von Warschau sein, obgleich ich ein Hotel nicht weit vom Bahnhof gebucht hatte.

20150816-184 Als ich dann endlich am Hotel „Willa Amfora“ ankam und ich fragte, wie weit es bis zur Altstadt sind, sagte mir die Chefin – oder wer auch immer es war – 15 Kilometer! Nun, das kann ja heiter werden, denn eigentlich hatte ich gedacht, die Stadt zu Fuß zu erkunden bzw. mit einem Sightseeingbus, doch nun muss ich wohl mit dem Auto in die Stadt fahren oder zumindest bis zum Bahnhof.

20150816-186 Am Abend habe ich in der Nähe in der Pizzaria „Hawaii“ Spaghetti Gorgonzola gegessen. Dazu ein kühles Bier und dann noch ein kleines Glas Weißwein. Alles in Allem incl. Trinkgeld für nur 48 Sloty , also ca. 12 €. Da kann man nicht meckern!

20150816-187 Und nun sitze ich in meinem kleinen einfachen Zimmer und schreibe die letzen Zeilen meines heugtigen Tagesberichtes. Ob ich gut schlafen werde, wird sich noch herausstellen, denn die Fenster möchte ich bei der jetzt noch im Zimmer herrschenden Wärme – ich sitze mit freiem Oberkörper am PC – eigentlich nicht schließen, obgleich draußen stets Autos und Busse längsfahren und außerdem liegt das Hotel direkt in der Einflugschneise des Flughafens. Also: denn man gute Nacht mein Kleiner!

Montag, 17. August 2015

Ich bin erstaunt, dass ich trotz des Straßen- und Flugzeuglärms doch ganz gut geschlafen habe.

Nun bin ich gespannt, welche Gefühle mich heute in Warschau begleiten werden. Wird es die Scham sein, die mich bewegen wird, wegen der ungeheuerlichen Verbrechen, die mein Land an der Stadt, dem Land und den Menschen während des 2. Weltkrieges begangen hat, oder wird der Stolz über das Land Polen und seinen Menschen überwiegen, das innerhalb von nur 5 Jahren alles wieder aufgebaut und auch in dem alten Zustand wieder hergerichtet hat, wie es vor dem Krieg war. Nicht umsonst gelten die Polen als Weltmeister in der Restaurierung und dem Denkmalschutz! Das habe ich schon bei meinem ersten Besuch in Poznan bewundert und später auch in Danzig, Krakau und Breslau mit großer Begeisterung feststellen müssen. Nun also Warschau!

Mein Navi hat mich gut und sicher ins Zentrum gebracht, wo ich einige Schwierigkeiten hatte, den komplizierten Parkautomaten zu bedienen. Ich sprache mehrere Personen an, die entweder kein Englisch konnten oder „in a hurry“ waren, bis neben mir ein Herr parkte, der mir behilflich war. Man muss – und alles nur auf Polnisch – zunächst sein Kfz-Kennzeichen eingeben, dann die Zeit wählen und dann bezahlen. Als touristenfreundlich würde ich das nicht bezeichnen, was die Stadt da von einem Touri verlangt!

Bis 13:14 Uhr hatte ich jetzt Zeit, somit ca. 3 Stunden, um mir die Altstadt von Warchau anzusehen.

20150817-188 Nur wenige Meter von meinem Parkplatz entfernt stand diese ausrangierte Straßenbahn, die mich sofort an Lissabon erinnerte, wo sie noch fahren.

20150817-190 Und dann sah ich schon das erste Denkmal, das an die Zerstörung der Stadt während des Krieges durch uns Deutsche erinnert. Diese grausige Schande werden wir wohl immer – und das zu Recht! – mit uns tragen müssen!

20150817-193 Ist das nun der Palast des Präsidenten oder nicht? (denn später sah ich noch einen weiteren. Oder hat er mehrere?) Oder ist es der des Präsidenten der Woywodschaft, des Landkreises? Wie dem auch sein: Ganz schön repräsentativ!

20150817-194Und das Gebäude gehört offenbar auch noch dazu. Alle Achtung!

Denkmäler gibt es in Warschau eine ganze Anzahl. 20150817-195 Dieses ist Juliusz Slowacki gewidmet. Bei Google habe ich dies gefundenr:

Juliusz Słowacki, Herb Leliwa gilt als einer der Drei Barden der Nationaldichter Polens, als einer der wichtigsten Vertreter der polnischen Romantik sowie als Vater des modernen polnischen Dramas“

20150817-196 Der gesamte Palast des Präsidenten passt selbst beim Fotografieren von der anderen Straßenseite nicht ganz aufs Foto. Muss wohl mal ein Weitwinkelobjektiv haben, doch auf meiner kleinen Pocket-Camera kann man keine Objektive auswechseln…

20150817-197 Genau gegenüber steht noch ein Denkmal. Keine Ahnung, wer das war. Muss ich wohl ersst bei Wikipedia nachschauen:

Bronislaw Stefan Starzynski . ps Leo (. b 19. August 1893 in Warschau , starben zwischen dem 21. und dem 23. Dezember 1939 in Warschau und Umgebung.) – Polnischer Politiker , Wirtschaftswissenschaftler , Journalist, Soldat der WP ( Haupt Rücklage), Präsident von Warschau (1934 bis 1939 ), der Vorsitzende der Civic Ausschuss während der Verteidigung von Warschau im Jahr 1939

Nun wissen wir auch das.

 Das ist das moderne Warschau: 20150817-198 der Glaspalst einer Versicherung.

20150817-199 Und hier residiert offenbar die OSCE (Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), die jetzt in der benachbarten Ukraine eine Menge zu tun hat, dies aber nicht so tun kann, wie sie gerne möchte, weil ein gewisser Herr Putin mit seinen Vasallen etwas dagegen hat!

20150817-201 Das ist die erste von vielen Kirchen, die ich besucht habe: Die Warschauer Altstadt ist voll davon! 20150817-202 Das ist sie von Innen.

20150817-204 Wenn es stimmt, ist dies das Denkmal von Januwi Kilinskiemu, über den ich bei Wikipedia nur Jan Kilinski gefunden habe:

„Jan Kiliński (* Dezember 1760 in Trzemeszno; † 28. Januar 1819 in Warschau) war ein polnischer Aufständischer. Er war einer der Kommandanten des Kościuszko-Aufstandes. Von der Herkunft Schuhmacher, befehligte er den Warschauer Aufstand von 1794, eine Erhebung gegen die russische Garnison, die dort seit der Zweiten Teilung Polens stationiert war. Er wurde auch Mitglied der provisorischen Regierung.“

Müsste er eigentlich sein!

20150817-206 Diese herrliche Uhr mit Glockenspiel schlug gerade 11 Uhr, so dass ich in den Genuss des schönen Geläuts kam.

20150817-207 Und schon wartete die nächste Kirche auf mich: das Franziskanerkloster des Heiligen Martin (von Außen). 20150817-210 (und von Innen.) 20150817-211 Hier die Beschreibung der Kirche, doch sie ist wohl auf dem Foto schwer zu lesen. Daher aus dem Internet auf der Seite der Stadtverwaltung:

Die im 14. Jahrhundert gestiftete Kirche wurde mehrfach umgebaut (im Barockstil). Im 18. Jahrhundert erhielt sie ihre herrliche „wellenförmige“ Fassade. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts diente die Kirche als Versammlungsort der oppositionellen Milieus.“

20150817-212 Auch durch schmale Gassen hindurch blickt man immer wieder auf irgendeine Kirche.

20150817-213 20150817-214 Das ist die Basilika St. Johann, im Internet auch Johanneskathedrale genannt:

Die Johanneskathedrale, auch Johannesdom (polnisch: Archikatedra św. Jana Chrzciciela), in der Altstadt der polnischen Hauptstadt Warschau ist seit 1798 Domkirche des Erzbistums Warschau und zugleich älteste Warschauer Kirche. Das Gebäude selbst, das dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht ist, befindet sich südlich des Altstädter Markts und stellt einen gotischen Neubau von 1948 bis 1956 dar.“

20150817-216Im Inneren noch mit vielen Fahnen geschmückt (stammt wohl noch vom Maria Himmelfahrts-Tag).

20150817-217 Die herrlichen Kirchenfenster in der Kathedrale.

20150817-223 Gleich neben der Kathedrale noch eine Kirche, aber fragen Sie mich nicht, wie sie heißt, denn das habe ich nicht entziffern und somit auch nicht im Internet recherchieren können. Da muss ich wohl mal eine Vergrößerung des Stadtplanes zur Hilfe nehmen. Doch auch das hat nicht geklappt. Nun, was soll´s!

20150817-227 Irgendwie dachte ich an Wien, als ich diese Kutsche sah, (später sah ich noch mehrere).

20150817-228 Das dürfte der Altstädter Marktplatz mit seinen vielen Restaurants sein, die bei über 30° Celsius natürlich alle Plätze draußen hatten. Man sieht an den Gebäuden hängen noch viel Bauverkleidungen (Es wird also immer noch restauriert und renoviert!). Bei vielen ist das schon erfolgt (kann aber auch sein, dass nach über 60 Jahren schon der schönste Eindruck in die Jahre gekommen ist und deswegen erneut renoviert werden muss.) 20150817-229

20150817-232 Zur Abwechslung nun mal ein Blick über die Weichsel in den südöstlichen Teil der Stadt, wo man die Türme einer weiteren Kirche sehen kann.

20150817-233 Wieder eine der vielen reizvollen Gässchen.

20150817-234 Auch dies „blaue Haus“ fand ich sehr fotogen.

Doch nun wird es endlich mal wieder Zeit für eine schöne Kirche: 20150817-235 Die Benediktiner-Kirche St. Kazimirza. Bei Wikipedia fand ich dieses:

„Die St. Kasimirkirche in Warschau (poln. Kościół św. Kazimierza, auch Kościół Sakramentek) ist eine Barockkirche in der polnischen Hauptstadt. Sie befindet sich am Neustädtischen Markt (poln. Rynek Nowego Miasta), in der Warschauer Neustadt (poln. Nowe Miasto), einem Stadtteil, der an den Stadtmauern der Altstadt beginnt und sich entlang der Weichselböschung ausbreitet.

Die Kirche entstand aufgrund einer Stiftung der Königin Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien, Gemahlin des Königs Johann III. Sobieski als Klosterkirche der von ihr nach Polen eingeladenen Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament.

Das Bauwerk ist (neben der Antoniuskirche im Stadtteil Czerniaków) die einzige Warschauer Barockkirche mit dem zentralen Grundriss eines griechischen Kreuzes. Sie wurde nach dem Entwurf des niederländischen Architekten Tylman van Gameren unter der Aufsicht des königlichen Hofarchitekten Agostino Locci des Älteren errichtet. Die Bauarbeiten begannen 1688 und dauerten bis 1692, die Ausstattung dauerte fast ein Jahrhundert lang.“

20150817-236 Hier eine Bild-Dokumentation neben der Kirche von der schrecklichen Zerstörung durch Deutsche Truppen während des Warschauer Aufstandes im 2. Weltkrieg. Schande über uns!

Darübe habe ich mich noch einmal bei Wikipedia schlau gemacht, denn ich war damals noch keine 3 Jahre alt.

„Als Warschauer Aufstand bezeichnet man die militärische Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau ab 1. August 1944. Er stellte die größte einzelne bewaffnete Erhebung im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges dar und war Teil der landesweiten Aktion Burza. Die Widerständler kämpften 63 Tage gegen die deutschen Besatzungstruppen, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierten. Die deutschen Truppen begingen Massenmorde unter der Zivilbevölkerung und die Stadt wurde nach dem Aufstand fast vollständig zerstört. In Polen wurde eine Kontroverse um das Verhalten der verbündeten Roten Armee gegenüber dem Aufstand ausgetragen. Die Rote Armee habe – bis auf die 1. Polnische Armee – nicht eingegriffen, obwohl sie dazu in der Lage gewesen sei.

Dieser Aufstand ist nicht mit dem vorausgegangenen Aufstand im Warschauer Ghetto des Jahres 1943 zu verwechseln.“

Ich glaube, dass gerade der letzte Satz wichtig ist, denn ich habe das bisher mit Sicherheit immer verwechselt!

20150817-238 So sieht sie heute von innen aus. 20150817-239 Hier noch eine kleine Chronik im Innern der Kirche.

20150817-240 Und noch einmal von außen mit dem schönen Brunnen auf dem Neustädtischen Markt.

Wenn Sie etwa geglaubt hätten, das wären schon alle Kirchen gewesen, so täuschen Sie sich. Hier noch eine: Die Franziskuskirche…20150817-241 …von außen und…20150817-243 …von Innen. Auch diese Kirche wurde 1944 total zerstört, wie nahezu 90 % von ganz Warschau. Das muss sich ein Mensch einmal vorstellen, was damals geschah!

Ich bin dem lieben Gott für alle Zeiten dankbar, dass ich in meinem bisherigen Leben nie in einen solchen Schlamassel, nein: in eine solche Katastrophe geraten bis. Auch nicht als Soldat, denn das muss nahezu genauso schlimm gewesen sein, dies machen zu müssen. (Mit meinen fast 74 Jahren wird das wohl auch nicht mehr vorkommen…)

Ein paar schöne Bilder von den Neben-Altären habe ich auch noch gemacht: 20150817-247 20150817-248

20150817-249 Und von der schönen Orgel. 20150817-250 Die Beschreibung der Kirche war auch handschriftlich in Deutsch zu lesen. (Wohl auch, damit wir Deutsche lesen können, dass bei der Zerstörung 40 Menschen in dieser Kirche ihr Leben lassen mussten!)

20150817-252 20150817-253 Ganz witzig fand ich diese beiden Bilder im Fenster eines Restaurants: Sehr kreativ!

20150817-254 Das ist das Geburtshaus der Nobelpreisträgerin Marie Curie, die eine geborene Sklodowska war. Heute ist es ein ihr gewidmetes Museum. https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Curie

20150817-255 Und noch eine Kirche, die gerade renoviert wurde, aber trotzdem einen Gottesdienst abhielt. 20150817-256 Daher auch nur ein kurzer Blick hinein. 20150817-257 Und schon ist die nächste Kirche da! (Ich muss wohl mal einen Kirchenführer über Warschauer Kirchen herausbringen – doch den gibt es bestimmt schon!) Die Mittagssonne bildet den nötigen Heiligenschein, wie man sieht!

20150817-259 Wenn Sie das lesen können, wissen Sie – besser als ich – wie diese Kirche heißt. 20150817-260 Von innen nicht ganz so prunkvoll wie andere.

20150817-261 Doch nicht nur Kirchen gibt´s zu bewundern, sondern auch normale – hübsche – Häuser, auch wenn sich immer wieder eine Kirche dazwischen mischt.

20150817-262 Dieses alte Stadttor mit all den hübschen Frauen und Mädchen lassen selbst Greisenherzen aufjubeln!  20150817-264 Interessante Durch- und Ausblicke.

20150817-268 20150817-26320150817-266 Imposantes Stadttor, oder?

20150817-272 In der gesamten Altstadt gibt es Bernsteingeschäfte ohne Ende (obgleich wir nicht in Danzig sind, wo es bestimmt noch mehr gibt), teilweise mit sehr schönen Sachen (Doch was soll ich mit Ketten oder Armbändern oder Ohrringen oder, oder anfangen?)

20150817-273 Dann erreichte ich das riesige Königsschloss, und davor befindet sich der Schlossplatz mit der Sigismundssäule. 20150817-274 Zur Sigismundssäule habe ich bei Wikipedia u. a. folgendes nachlesen können:

„Die Sigismundssäule, im Herzen der Stadt am Schlossplatz gelegen, ist eines der Wahrzeichen der polnischen Hauptstadt Warschau.

Die barocke Säule wurde im Jahr 1644 von König Władysław IV. Wasa zur Erinnerung an seinen Vater Sigismund errichtet, der Warschau 1596 zur Hauptstadt erklärt hatte. Die zweieinhalb Meter hohe gekrönte Statue im königlichen Ornat einem großen Kreuz in der einen und einem Säbel in der anderen Hand, wurde auf eine 20 Meter hohe Säule gestellt. Am Sockel wurden vier Tafeln angebracht, die die größten Leistungen des Königs auflisten. In ihrer Ausführung erinnert die Säule eher an religiöse als an nationale Symbole, was als Hinweis auf die enge Verbindung Zygmunts zur katholischen Kirche gesehen wird.

Die Sigismundssäule wurde 1944 von den Deutschen zerstört, aber bereits fünf Jahre später beinahe an alter Stelle wiedererrichtet, nun zusätzlich als Symbol für den Wiederaufbau der völlig zerstörten Stadt.“

Wer nun geglaubt hätte, ich hätte die Nase voll von so vielen Kirchen, der irrt: 20150817-277 Denn in der St. Johannes Kathedrale fand um 12:00 Uhr ein Orgelkonzert statt, bei dem der Eintritt nur 10 Zloty kostete. Das habe ich mir gegönnt und es auch richtig genossen. 20150817-280 Da hatte ich auch ausreichend Muße mir das Innere der wunderschönen Barock-Kirche und auch  die wunderschöne Decke anzusehen…20150817-281 20150817-28420150817-285 20150817-282 20150817-283…und die sehr schöne Barockorgel, an der der Organist Przemyslaw Kapitula Werke von Johann Ernst, Mieczyslaw Surzynski und Johann Sebastian Bach zum Besten gab. Sehr schön!

20150817-288 Noch ein imposantes Gebäude…20150817-289…und ein weiteres Denkmal auf dem Weg zum20150817-290 Präsidentenpalast, in dem der neue Präsident Duda residiert und gut bewacht wird, denn es standen ein Polizist und zwei Soldaten vor dem Eingang, die ich – besser – nicht fotografiert habe.

20150817-293 Und was hat sich gleich daneben breit gemacht, damit Besucher des Palastes standesgemäß logieren können? 20150817-291Das Hotel Bristol!

Nun wurde es langsam Zeit, wieder zurück zu meinem Auto zu gehen, damit ich kein Knöllchen bekomme oder der Wagen abgeschleppt wird (weiß man das so genau, wie das in Warschau so gehandhabt wird?)

20150817-295 Vorbei am Denkmal für den unbekannten Soldaten ging ich in den schönen 20150817-297 Ograd Park, kaufte mir unterwegs noch zwei gekühlte Eistees, die ich nahezu vollständig leerte, denn bei 32 ° im Schatten einen Stadtspaziergang zu machen, lässt so einiges an Körperflüssigkeit verdunsten.

20150817-305 Auf der Rückfahrt zu meinem Hotel kam ich am höchsten Gebäude Warschaus vorbei, dem im stalinistischen Zuckerbäckersstil errichteten Kulturpalast.

A pro pos verdunsten: Jetzt ist es immerhin schon 18:45 Uhr und mein medizinischen Bier schreit nach mir (das reimt sich sogar!)

Da habe ich doch sage und schreibe von ca. 14 Uhr bis jetzt – also 4 ½ Stunden – an meinem Tagesbericht geschrieben!

Und wenn ich dann vom Essen zurückkomme, wartet eine gekühlte Flasche Weißwein im Kühlschrank des Hotels, das ich mir vorher in einem kleinen Laden gekauft und im Hotel habe kaltstellen lassen.

Also nun ganz schnell in mein gestriges „Hawaii-„Lokal und Schappi Schappi machen! Habe ich jetzt gemacht und bin ganz zufrieden. War lecker:20150817-313

20150817-311 Vorher hatte ich natürlich noch mein „medizinisches Bier“, damit ich nicht etwa krank werde!

Und wer mir nicht glauben will, dass wir hier direkt über der Einflugschneise zum Flughafen wohnen: 20150817-310 20150817-312 langt das? 20150817-308 So gegen 19:00 Uhr kam jede Minute ein Flieger rübergeflogen!

20150817-315 Doch nun bin ich wieder in meinem Hotelchen und sitze auf meinem kleinen Balkon meines Zimmers bei einer kühlen Flasche Weißwein! Bei einer Außentemperaur von noch mindestens 25° Celius! Das lässt man sich gefallen!

Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: das Lied von dem schönen Polenmädchen, das mir nicht mehr aus dem Sinn kommt. Da ich den Text nicht mehr komplett im Kopf habe, habe ich – wo denn sonst – im Internet nachgeforscht:

„In einem Polenstädtchen
da lebte einst ein Mädchen,
das war so schön.
|: Sie war das allerschönste Kind,
das man in Polen findt.
Aber nein, aber nein, sprach sie,
ich küsse nie. :|“

Doch da es ein Soldatenlied ist, das ich während meiner Bundeswehrzeit gelernt und oft geschmettert habe, muss man auch die letzten Strophen kennen:

„Und als der Tanz zu Ende,
reicht sie mir beide Hände
zum Abschied hin:
|: Komm her, du stolzer Kanonier,
bekommst den ersten Kuß von mir,
vergiß Maruschka nicht,
das Polenkind. 😐

Und als ich kam nach Polen,
Maruschka mir zu holen, –
Ich suchte hier und suchte dort,
|: ich suchte sie an jedem Ort,
ich fand Mamschka nicht,
das Polenkind. 😐

In einem kleinen Teiche,
da fischt man eine Leiche,
die war so schön.
|: Sie trag ’nen Zettel in der Hand,
darauf geschrieben stand:
Ich hab einmal geküßt
und schwer gebüßt. :“

Das geht natürlich zu Herzen, denn es war sicherlich mehr als nur ein Kuss eines deutschen Kanoniers. Und welche Schande danach über Maruschka hereinbrach, mag man sich gar nicht vorstellen. Da blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als in den Teich zu gehen! Passt irgendwie zu dem, was ich heute habe nachvollziehen müssen: Schande über Schande! Kann ich da nur konstatieren!

4. Etappe: Posen

Dienstag, 18. August 2015

Nun ist es gleich 9 Uhr und ich weiß immer noch nicht, ob ich Karolina in Posen besuchen kann oder nicht. Am besten gehe ich erst einmal Frühstücken und schaue dann noch mal meine E-Mails durch, denn vielleicht hat sie ja inzwischen geantwortet.

Hat sie nicht, auch nicht hier in Poznań, wo ich gerade angekommen bin und meine E-Mails gecheckt habe.

Ich bin fast die ganze Zeit über die Autobahn gefahren, was sehr eintönig ist. Doch auch ab Kanin war es über die Landstraße nicht viel interessanter, höchstens stressiger, denn es herrschte viel LKW-Verkehr.

Ich wollte mir noch Lodz ansehen, um endlich mitsingen zu können „Theo, ich war in Lodz“, doch das hat sich nicht wirklich gelohnt. Das, was ich von der Stadt gesehen habe, war – um es mal höflich auszudrücken – nicht besonders begeisterungswürdig, und die wahnsinnige Baustelle mitten in der Stadt hat nicht nur mein Navi ganz schön durcheinander gebracht.

Somit k onnte ich nur einige Gebäude aus dem Auto heraus fotografieren, was – wie man sieht – nicht besonders gut gelungen ist: 20150818-318 20150818-320

Auch in Lodz kam mir das Lied von dem schönen Polenmädchen nicht mehr aus dem Sinn, denn hier sah ich fast nur alte oder ältere Frauen und wenig junge hübsche. Lodz kann das Städtchen also nicht gewesen sein! Dann schon eher Poznan, wo ich schon beim ersten Besuch die vielen schönen Frauen und Mädchen bewundert hatte.

Doch inzwischen bin ich in Poznań angekommen und sitze in 20150818-324 meinem Zimmer im20150818-325 Hotel „Stare Miasto“ und werde mich jetzt in die Innenstadt begeben.

Auch hier muss ich an das schöne Polenmädchen denken, denn als ich 2004 oder 2005 zum ersten Mal in Posen war, da sind sie mir regelrecht ins Auge gesprungen: Noch nie hatte ich in einer Stadt so viel junge hübsche Mädels gesehen wie in Poznań! Und nun schlendere ich wieder durch diese liebenswerte Stadt.

Ich kann es einfach nicht lassen: 20150818-327 Kirchen interessieren mich sehr – obgleich ich eher Atheist als Christ bin – doch Kirchen üben eine große architektonische Anziehungskraft auf mich aus (so kann man es auch formulieren!)

20150818-328 Wenn es denn richtig ist, ist dies das Franziskanerkloster, das ich mir schon auf meiner Reise nach Krakau angesehen und bewundert habe: 20150818-329 Beeindruckend von innen 20150818-331 und mit einer schönen Orgel ausgestattet.20150818-332

20150818-333 Ganz in der Nähe: Frederik Chopin mit seiner Büste.

20150818-334 Und dann wieder die St. Stanislaus-Pfarrkirche, die ich schon im letzten Jahr bewundert habe, diesmal war allerdings Gottesdienst, da kann man nur schnell Schnappschüsse machen, die dann leicht unscharf werden. 20150818-335

20150818-336 Die St. Stanislaus Pfarrkirche. 20150818-339 Zum ersten Mal habe ich den Innenhof besichtigt, der offenbar mit künstlichen Sitz- und Liegekissen in Gras-Kunststoff neu gestaltet wird.20150818-340

20150818-341 Diese beiden Bronzefiguren habe ich auch schon beim letzten Besuch schön gefunden und fotografiert.

20150818-343 Und hier hätte ich erneut gerne gewohnt, doch bei Booking war es ausgebucht und direkt habe ich es nicht probiert.

 Und dann war ich auch schon auf dem Marktplatz 20150818-344 mit seinem einzigartigen Rathaus; das mich schon vor 10 oder 11 Jahren bei meinem ersten Besuch total begeistert hat. 20150818-345 Es ist immer wieder eine Augenweide!

20150818-346 Das Schloss ist immer noch eine Baustelle und kann nur von außen besichtigt und fotografiert werden.

20150818-347 Dagegen ist die gegenüberliegende Franziskanerkirche immer noch sehr schön und für eine Kirche nach meiner Meinung sehr farbenprächtig.

20150818-351 Weniger farbenprächtig ist dagegen dieses Gebäude, in dem sich das Nationalmuseum befindet.

20150818-352 Ihm gegenüber befindet sich der Wolsnoszi-Platz mit dem Rzymski Denkmal (mein Gott, wie spricht man das alles nur richtig aus?!)

Schon im letzten Jahr hat mich dieser Brunnen fasziniert, 20150818-354 der ein ideales Planschbecken für Junge und Junggebliebene zu sein scheint.

20150818-356 Ein Biker-Café habe ich auch noch nie gesehen! Klasse Idee!

20150818-357 Während man in Warschau aus der alten Straßenbahn ein Denkmal gemacht hat, wurde es in Posen zu einem Café umgewidmet. Ist das der Unterschied zwischen Warschau und Posen?

20150818-358 Und in diesem kleinen modernen Restaurant „Papierowka“ habe ich heute Abend gegessen und natürlich mein medizinisches Bier genossen, 20150818-361 das eine herrliche „Blume“ hatte und lecker schmeckte.

20150818-360 Ich meinte, eine gebratene Hühnerbrust bestellt zu haben, doch es war – wie mir die nette Serviererin später sagte, eine Entenbrust (obgleich ich wenig Ente geschmeckt habe, doch das nur am Rande). 20150818-362 20150818-364 So, nun sind fast alle Gläser geleert und es geht’s ans Zahlen; und dann heim ins Hotel, wo noch dieser Tag und Abend in den Computer gebracht werden muss, bevor ich dann – es ist immerhin schon fast ¼ vor 9 – ins Bettchen muss! Gute Nacht!

Mittwoch, 19. August 2015

Mit einem Treffen mit Karolina ist es ja nun nichts geworden, doch das werden wir wohl beide verkraften müssen.

5. Etappe: Stettin

Heute möchte ich mir endlich einmal Stettin ansehen, da ich die Stadt bisher nur bei einem heftigem Regen durchfahren habe. Also Navi eingestellt und los.

20150819-365 Den ersten Halt legte ich in einem kleinen Dorf auf dem Weg nach Stettin ein, um mir diese eigenartige Kirchenarchitektur anzusehen. Keine Ahnung, wie das Dorf hieß.

Manche Straßen waren noch gar nicht auf meinem Navi, so neu sind sie. So blieb ich auf der neuen S 3 und habe alle Hinweise, „Fahren Sie jetzt rechts“ einfach ignoriert.

Wie in nahezu allen Städten ist es auch in Stettin nicht ganz einfach, einen Parkplatz zu finden, doch schließlich gelang es in der Nähe des Hafens.

20150819-367 Als erstes habe ich mir in Stettin dann dieses Gebäude von außen angesehen: Es war keine Kirche, sondern muss irgendwie zur Universität gehören. 20150819-366

Doch dann hatte ich wieder eine Kirche im Visier: 20150819-368 Die Jakobs-Kathedrale. Man verlangt eine Eintrittsgebühr von 4 Zloty oder 1 Euro und das habe ich mir gegönnt!

Das herrliche Kirchenschiff: 20150819-373 20150819-375 Die Orgel: 20150819-372 20150819-377 20150819-378 Das Carl Loewe Denkmal.

Anschließend bin ich noch weiter in die Innenstadt gegangen, da ich auf der Einfahrt noch andere interessante Gebäude und Kirchen gesehen hatte.

So z. B. dieses hübsche Stadttor oder Eingangsportal oder was es auch sein mag. 20150819-379

Oder diese Garnisonskirche, die leider geschlossen war, 20150819-381 mit dem schönen Springbrunnen davor.

20150819-382 Noch eine große Kirche auf der anderen Straßenseite, die ich nicht besichtigt habe.

20150819-384 Keine Ahnung, was dieses schöne Gebäude darstellt. (Würde ich natürlich zum Hotel umfunktionieren!)

Dann bin ich wieder zurück zum Hafen geschlendert, 20150819-385 da meine Parkzeit langsam ablief. 20150819-386 Auf der anderen Seite des Hafenbeckens sah ich noch dieses schöne Gebäude 20150819-387 und vor der Brücke fand ich diese Häuserzeile ganz fotogen.

Bevor ich dann mein Auto aufsuchte, lag noch diese Kirche auf meinem Weg: 20150819-393 Die St. Johannes-Kirche. 20150819-388 20150819-389

20150819-391Hier hat man eine Statue von Papst Johannes Paul II. aufgestellt, obgleich ich meinte, dass es eine evangelische Kirche sein soll. Das muss ich jetzt erst einmal nachprüfen.

Bei Wikipedia bin ich dann schlauer geworden. Da habe ich mich wohl durch den Zusatz „Evangelist“ in die Irre führen lassen.

„Die St.-Johannes-Evangelist-Kirche (Johanneskirche) (polnisch: Kościół św. Jana Ewangelisty) im polnischen Stettin (Szczecin) ist ein gotisches Bauwerk. Sie geht auf eine Gründung der Franziskaner im 13. Jahrhundert zurück und ist heute ein römisch-katholisches Gotteshaus.“

20150819-390 Bei der Restaurierung der Kirche hat man alte Wandmalereien freigelegt.

Stettin liegt ja fast an der Grenze zu Deutschland und so dauerte es nicht lange, bis ich über die Grenze fuhr.

6. Etappe: Uckermark

Kurz hinter der polnisch-deutschen Grenze sah ich in Schmölln diese hübsche Dorfkirche, an der ich ganz einfach halten musste, um ein Bild von ihr zu machen. 20150819-395 Leider war sie geschlossen.

20150819-396 In Prenzlau musste ich dann anhalten, um erneut ein Foto von dem Dom mit Martin Luther davor zu machen, den ich mir schon auf meiner Reise nach Krakau angesehen hatte und der heute als Museum genutzt wird.

20150819-398 Auch dieses Stadttor kam mir bekannt vor, doch ich musste es einfach noch einmal im Bild festhalten.

Durch die schöne Uckermark mit ihren vielen Wäldern, Seen und Alleen kam ich dann nach Lychen, wo ich Frieder Niemann treffen wollte, der dort ein kleines Garni-Hotelchen baut.

20150820-400 Dies soll mal das Hotel „Mein Lychen“ werden, 20150820-401das an einem idyllischen Bach liegt, der zwei Seen verbindet und viele Paddler anlockt. Da ist noch viel Arbeit zu erledigen!

Donnerstag, 20. August 2015

Es ist inzwischen schon eine ziemlich große Datei geworden und so passiert es, dass Windows manchmal einfach nicht nachkommt und abstürzt. So auch heute wieder. Nun muss ich versuchen, es nachzuholen, ob das gelingt, steht in den Sternen. Und ob ich das heute Abend noch machen werde, bezweifle ich, doch wenn ich dann wieder zuhause bin, werde ich versuchen, den Tag an Hand der Bilder zu rekonstruieren.

20150820-399 In diesem **Hotel „Waldesruh“ in Lychen, habe ich übernachtet.

Frieder Niemann hatte mir empfohlen, mir das Örtchen Cravitz anzusehen, in dem Hans Fallada gelebt hatte. Auf dem Weg dorthin kam ich auch durch Feldberg und habe mir dort – natürlich, was denn sonst – die Kirche angesehen.

20150820-405 Das ist die Kirche in Feldberg 20150820-403 und so sieht sie von innen aus.20150820-404

20150820-407 Nur ein kleiner Eindruck von der wunderschönen Uckermark – auch „Angie-Country“ genannt.

Ganz in der Nähe von Lychen befindet sich der kleine Ort Carvitz, 20150820-409 der durch den Dichter und Schriftsteller Hans Fallada bekannt geworden und der heute wohl die wichtigste Einnahmequelle für den Ort geworden ist, denn nicht nur ich bin dort hingefahren.

20150820-410Hier müssen die Paddler aussteigen und ihre Boote über eine Brücke tragen, um auf der anderen 20 m höheren Seite weiterpaddeln zu können.

20150820-413 Auch diese alte gusseiserne Pumpe verziert das Örtchen Crawitz, der inmitten schöner Seen liegt: 20150820-416 der Feldberger Seenlandschaft.

Witzige Holzfiguren zieren den Spielplatz…20150820-411 20150820-412 20150820-418

20150820-420 und diese Reklame hat auch einen gewissen Witz.

Auf der Weiterreise nach Warnemünde kam ich an dem Mühlenmuseum in Woldegk 20150820-425 20150820-427. Hierzu Näheres von der Homepage des Ortes:

„Auf einem der höchsten Berge von Mecklenburg-Vorpommern, dem Woldegker Mühlenberg, befinden sich noch drei dicht beieinander stehende Windmühlen.
Vom Kopfsteinpflaster des Mühlendammes aus ist es die Mühle „Mühlenmuseum“, die alle Blicke auf sich zieht. Es ist eine über 100 Jahre alte Windmühle mit weißen Segeltüchern auf den Mühlenflügeln. Sie ist die letzte Holländerwindmühle in Mecklenburg-Vorpommern, bei der sich noch die mit Segeltuch bespannten Mühlenflügel im Winde drehen.

Im Innern der Windmühle sind 5000 Jahre Getreideverarbeitung dargestellt und laden vor allem Kinder zum Ausprobieren ein. Windmühlenmodelle im Maßstab 1:50 geben Auskunft über 900 Jahre Entwicklungsgeschichte der Windmühlen.

Einen einmaligen Ausblick bietet der Beschüttboden, denn nur von hier ist es heute noch möglich, aus jedem Fenster eine andere der vier weiteren Windmühlen von Woldegk zu sehen. Sollte nicht gerade Südwest- oder Nordwestwind sein, kann vom Windrosenbock aus auf die Stadt, den See und auf den Helpter Berg, mit 179,1 m die höchste Erhebung von Mecklenburg-Vorpommern, geschaut werden.“

 Interessant fand ich auch die Beschilderung der verschiedenen Getreidesorten, so z. B. die der Sommergerste: 20150820-426

7. Etappe: Heimreise über Vorpommern

In Warnemünde besuchte ich gute Bekannte und bekam leckeren Kuchen und Tee serviert. Anschließend ging Dieter mit mir zum Strand, wo nicht nur viel los und eine Strandbar war, sondern auch ein Becken mit kleinen Fischen, die als „Kurfische“ die lose Haut an Füßen und Händen abknabbern.

 

Das soll zwar ein bisschen kitzeln, doch sehr gesund sein. (Ich hab´s nicht ausprobiert!) Dies kleine Mädchen war mutiger!20150820-429 20150820-430

20150820-431 „Am Strom“ in Warnemünde ist ein quirrliges Sräßchen voller Kneipen, Restaurants und Shops und immer voll!

 

Heute übernachte ich im ehemaligen Romantik Hotel „Friedrich Franz Palais“ in Bad Doberan. 20150820-434 Ich kann den Romantik Hotels eigentlich nur gratulieren, dass es nicht mehr dazu gehört, denn es ist einfach nur schwach! 20150820-432 Das Zimmer ist klein und einfach, die Dusche nur mit einem Textilvorhang wie in einem 2-Sterne Hotel ausgestattet, Rezeption und Service bestehen aus nur 2 Personen, die weder charmant, noch auf die sehr zahlreich im Hotel anwesenden Skandinavier vorbereitet waren: Keiner sprach auch nur ein Wort Englisch, geschweige denn Dänisch oder Schwedisch. Sie waren, wie ich schon vor ein paar Tagen im „Basthorst“ feststellen musste, Service-Techniker, doch keine Gastgeber, das richtige Abräumen war wichtiger, als die Gäste zu betreuen. Das Essen fand ich geschmack- und einfallslos. Mein Welsfilet musste ich mehrfach nachsalzen, ebenso wie die „Butter-Kartoffeln“, die einfache (ungepellte) Pellkartoffeln waren. Auch meine kleine Käseplatte war sehr einfallslos.

Mit einem Glas Nero di Davola habe ich mich dann auf mein Zimmer zurückgezogen. Doch da ich auch jetzt nicht wieder ins Internet gekommen bin, obgleich mir die Serviererin/Rezeptionistin das Codewort aufgeschrieben hatte, klappte es wieder nicht. Muss wohl an mir liegen! Daher gehe ich jetzt (20:55 Uhr) lieber ins Bett! Gute Nacht!

Freitag, 21. August 2015

Heute habe ich zunächst das herrliche Münster in Bad Doberan besucht (3 € Eintritt), das wirklich sehr sehenswert ist. 20150821-438 20150821-441 20150821-439 20150821-442 20150821-440 20150821-442 20150821-444 20150821-44820150821-449 20150821-450

Danach habe ich auf der Suche nach einem Blumenladen 20150821-465 „Molly“, die Bimmelbahn von Bad Doberan nach Heiligendamm getroffen.

Dann habe ich einen Blumenstrauß besorgt und bin zurück nach Warnemünde gefahren, weil ich gestern keinen mitgebracht habe, als ich Regina und Dieter besuchte. Dabei hatte ich erneut große Schwierigkeiten, in Warnemünde überhaupt einen Parkplatz zu finden und bin mehrmals durch die Einbahnstraßen gefahren, die noch durch Bauarbeiten zusätzlichen Verkehrsstau brachten. Doch irgendwann hatte ich dann doch noch eine kleine Lücke gefunden.

20150821-471 Zum Schluss meiner „Kirchenreise“ habe ich mir noch die in Warnemünde angesehen.20150821-470 20150821-468

Ohne weitere Stopps einzulegen, bin ich dann über Lübeck und Eutin nach Hause gefahren.

Das war nun meine Reise entlang der Ostsee, die dann zu einer Warschau-Reise geworden ist.

Merke: Auch als „Reise-Profi“ macht man mal den Fehler, zur Hauptsaison zu verreisen, wenn es einen gerade in den Beinen kribbelt und man unbedingt verreisen will!

Herzlichst

Ihr

Single-Reisender

Jens Diekmann